Schwarzfahrer |
15.02.2017 11:25 |
Zitat:
Zitat von noam
(Beitrag 1291420)
Ja genau das meine ich. Wenn jeder sein individuell bestes gibt, ist es nicht erforderlich ein besser und schlechter zu unterscheiden. Leistungsunterschiede begründen sich in so vielen verschiedenen Umständen für die der Leistungserbringer nicht verantwortlich ist (Grundvoraussetzungen; äußere Umstände, etc ), so dass ich bei gleichem Einsatz eben dieser bewertet werden sollte und nicht die erzielte Leistung.
|
Das mag im Bereich "soft skills" gelten (gutes Beispiel hierfür wäre für mich die Benotung im Sportunterricht). Es gibt aber reichlich Bereiche, wo die absolute Leistung zählt und nicht zu relativieren ist. Ein Ingenieur mit Mathe-Schwäche mag sein besttes geben, wenn die von ihm entworfene Halle einstürzt, nützt sein toller Einsatz nichts. Als Farbenblinder (bin ich) kann ich kein Modeberater werden. Mein behinderter Sohn mag sein bestes geben, er wird nie ein Triathlon innerhalb der cutoff-Zeiten beenden. Der Einsatz der Person kann in der B-Note zur Geltung gebracht werden, die A-Note zählt in vielen Lebensbereichen trotzdem wesentlich.
Zitat:
Wenn man alle Reichtümer der Welt gleichmäßig verteilen würde, bin ich überzeugt, dass man damit die Lebensumstände der meisten verbessern würde, wenn jeder sich so gut es ihm möglich ist für das Gemeinwohl einsetzen würde. Leider Utopie in einer Leistungsgesellschaft in der weniger die Leistung als der erzielte Ertrag bewertet wird
|
Die Qualität dieses Einsatzes hängt aber neben Talent und verfügbaren "Reichtümern" wesentlich von persönlichen Merkmalen ab, die stark von der Erziehung, Sozialisierung, Kultur abhängen (Interesse, Bereitschaft, Altruismus, ...). ich glaube, daß eine eimalige gleichmäßige Verteilung auf Grund dieser persönlichen Unterschiede zwischen den Menschen sich schnell wieder zu einer ungleichmäßigen Verteilung entwickeln würde: der motiviertere, Talentiertere würde mehr tun, als andere, und dafür auch eine entsprechende Würdigung erwarten. Daß alle nur zum Wohle der Gemeinschaft werkeln, one persönliches Intersse an der Anerkennung ihrer Talente und Leistung, erinnert mich an die kommunisitischen Utopien meiner Kindheit, die sich ja im real existierenden Experiment leider als unrealistisch gezeigt haben. In kleinen, abeschlossenen Gemeinschaften, wie die israelischen Kibbuzim hat sowas eine Zeit lang funktioniert, aber auf Dauer lösen sich die Strukturen auch auf. Ich fürchte, die Idee ist schön, paßt aber schlecht zur menschlichen Natur.
|