triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Corona Virus (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47641)

NBer 16.04.2020 11:38

ist eigentlich der umkehrschluß von "sie hatten vorerkrankungen und wären sowieso dieses jahr noch gestorben": "sie werden wahrscheinlich dieses jahr noch sterben, also brauchen wir sie wegen corona nicht mehr zu behandeln"?
ansonsten frage ich mich welche rolle es spielt, ob sie dieses jahr sowieso noch gestorben wären......

anlot 16.04.2020 11:39

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1525390)
"Hinweis zur Veröffentlichung von Fallzahlen
...
Nach den Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Hamburg 65 Personen mit einer COVID-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei 61 Personen die COVID-19 Infektion als todesursächlich festgestellt werden."
https://www.hamburg.de/coronavirus/1...ktueller-stand

Die Abweichung der Hamburger Zählweise mit Bestätigung der Todesursache COVID ist also gering und widerspricht deutlich dem von manchen erzeugten Eindruck, dass fast niemand an Corona gestorben ist.

Ist ja interessant. Scheinbar widersprechen sich hier der Rechtsmediziner und das RKI?! Keine Ahnung. Bringt mittlerweile immer weniger sich alle News durchzulesen.

LidlRacer 16.04.2020 11:41

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1525398)
Dann verlinke doch bitte dieses Dein Wissen. Und verbreite keine Halbwahrheiten, die zu Missverständnissen führen können.

Habe ich gerade nachgeholt. Keine Halbwahrheit.

LidlRacer 16.04.2020 11:42

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1525400)
ist eigentlich der umkehrschluß von "sie hatten vorerkrankungen und wären sowieso dieses jahr noch gestorben": "sie werden wahrscheinlich dieses jahr noch sterben, also brauchen wir sie wegen corona nicht mehr zu behandeln"?
ansonsten frage ich mich welche rolle es spielt, ob sie dieses jahr sowieso noch gestorben wären......

Ich glaube, die Formulierung "sie wären sowieso dieses Jahr noch gestorben" ist frei erfunden.

Beleg?

Antracis 16.04.2020 11:44

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1525394)
Danke. Dass die Pathologen-Gesellschaften für Obduktionen eintreten, verwundert mich jetzt nicht. ;) . Ich finde es persönlich insgesamt schlecht für die wissenschaftliche Medizin, dass sowenige ihre Zustimmung für Obduktionen geben, was aber ein anderes Thema wäre. Ob jetzt aufgrund der geänderten RKI-Auffassung rechtliche Anordnungen erlassen werden, möchte ich bezweifeln. Am Ende würde es aktuell vermutlich auch am Personal fehlen.

Wichtig finde ich halt die klare Stellungnahme, dass aktuell keine Aussage dazu möglich ist, ob ein signifikanter Anteil "nur" mit und nicht an COVID-19 stirbt.

LidlRacer 16.04.2020 11:46

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1525404)
Wichtig finde ich halt die klare Stellungnahme, dass aktuell keine Aussage dazu möglich ist, ob ein signifikanter Anteil "nur" mit und nicht an COVID-19 stirbt.

Siehe die Zahlen von Hamburg:
An RKI gemeldet "mit": 65
Nach Hamburgs eigener Zählung "an": 61

Kein großer Unterschied.

Triasven 16.04.2020 11:51

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1525389)

Ich hörte dann aber auf, als er sagte, er wäre sich sicher, dass am Ende des Jahres die Gesamtmortalität nicht höher sein wird wie sonst, ohne zu erwähnen, dass das dann ein Erfolg der Infektionsschutzmassnahmen ist oder auf andere Länder zu verweisen, wo eben die Gesamtmortalität jetzt schon höher ist wie in Italien, Frankreich, Spanien, New York.

Woher du dass weisst, würde mich in der Tat ernsthaft interessieren.

Ein Teil meiner (eher geringen) Furcht vor dem Virus rührt aus der (von mir bisher leider nicht sicher überprüfbaren) Behauptung in irgendeinem Bericht, dass in Italien 2019 ca. 1.600 Menschen pro Tag gestorben sind.

Vom 01.01-31.03.2020 lag die durchschnittliche Sterberate (lt. diesem von mir nicht beweisbaren Artikel) unter 1.600.

Daher meine Bitte an dich, wo kann ich die Sterberate in Italien für 2020 finden?

Darüber hinaus, habe ich 0,0 Sorge davor, dass die KH in D zu irgendeinem Zeitpunkt überlastet werden. Solange Frau Merkel im Amt ist, gibt es daran keinen Zweifel.

Den schlimmsten Teil haben wir Dank der Massnahmen unserer Regierung geschafft, den Teil des Ungewissen und der wenigen Betten. Alles wurde verbessert, und sollten die Fallzahlen wieder steigen, steuert unsere Regierung dagegen.

Dass du immerwieder die Sorge vor zu wenig Betten ins Spiel bringt, lässt mich vermuten, dass du kein Vertrauen in die Regierung hast.

Bleiben für mich neben allen Zahlen eigentlich nur ganz wenige Entscheidungsfaktoren:

KH überlastet? Nein

Mortalität> Prozent unbekannt, Alter fast immer über 70, fast immer mit Vorerkrankungen

Einzelfälle? Ja, aber im Rahmen der Zahlen anderer Einzelfälle aus Krankheiten, Unfällen, sonstiges Lebensrisiko

Du hast mir vorgeworfen, ich würde die Realität und die faktischen Zahlen negieren?

Ich werfe dir vor, du hast kein Vertrauen in unsre Regierung und lässt dich von den Medien verrückt machen.

Kannst du ganz nüchtern selbst entscheiden, wer mit seinen Vorwürfen näher an der Realität ist

rhoihesse 16.04.2020 11:58

Gibt es eigentlich irgendwelche Änderungen bezüglich elektiver Operationen? Hätte ganz gern mal meinen Leistenbruch operiert.

qbz 16.04.2020 12:01

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1525404)
Wichtig finde ich halt die klare Stellungnahme, dass aktuell keine Aussage dazu möglich ist, ob ein signifikanter Anteil "nur" mit und nicht an COVID-19 stirbt.

Inwiefern spielt das wirklich, faktisch bei den Zahlen eine Rolle für die gemeldeten Verstorbenen ans RKI?
Es mag einzelne Fälle geben, in einem Altersheim z.B., wo alle durchgetestet werden, weil sich die Infektion dort ausbreitet, und dann einer der positiv Getesten ohne Corona-Symptome an einem Krebsleiden verstirbt und ihn der Arzt als Corona-Fall meldet? Die sind doch extrem selten, keine Symptome, keine Lungenentzündung, positiv getestet, Tod wegen einer anderen Krankheit. In der Regel handelt sich um Verstorbene, die zuhause oder in einem Heim ohne Intensivmedizin oder im Krankenhaus infolge der viralen Lungenentzündung versterben bzw. einem Organversagen wegen der Lungenentzündung, und zwar innerhalb von 2-3 Wochen. Da ist doch das Erkennen der Todesursache keine "Kunst" für den Hausarzt oder Klinikmediziner und man kann davon ausgehen, dass die RKI-Zahlen annähernd die richtige Dimension wiedergeben. (Unsicherheitsfaktor: +- 5 % ?).

Für mich ist das mehr ein öffentlicher Wettbewerb um mehr Ressourcen für einzelne medizinische Fachrichtungen auf dem Hintergrund der Corona-Krise.

Antracis 16.04.2020 12:04

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1525406)
Siehe die Zahlen von Hamburg:
An RKI gemeldet "mit": 65
Nach Hamburgs eigener Zählung "an": 61

Kein großer Unterschied.

Ja, aber wenn der Vorstand der zuständigen Fachgesellschaft für Pathologie sagt, dass es einfach zu wenig Obduktionen gibt, um dazu eine sichere Aussage zu treffen, muss man das aus meiner Sicht schon ernst nehmen.

Dass es aus meiner Sicht keinen Grund zur Annahme gibt, dass jetzt die Menschen in größerer Anzahl als COVID-19-Tote fehlinterpretiert werden, ist eine andere Sache. Ich habe dazu auch keinen wissenschaftlichen Diskurs in bedeutenden Journals gefunden (weder Daten noch irgendwelche essays).

Edit @qbz: Hat sich überschnitten. Ich gehe wie gesagt auch nicht davon aus, dass es eine Rolle spielt und ich finde auch keinen breiten wissenschaftlichen Diskurs darüber. Hier im Forum scheint es aber eine Rolle zu spielen, siehe z.B. Trimichis 1200 Paniktote.

Triasven 16.04.2020 12:22

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1525400)
ist eigentlich der umkehrschluß von "sie hatten vorerkrankungen und wären sowieso dieses jahr noch gestorben": "sie werden wahrscheinlich dieses jahr noch sterben, also brauchen wir sie wegen corona nicht mehr zu behandeln"?
ansonsten frage ich mich welche rolle es spielt, ob sie dieses jahr sowieso noch gestorben wären......

Es spielt eine Rolle bei der Beurteilung der Gefährlichkeit des Virus.
Ob eine Behandlung erfolgt, oder nicht bedarf keiner Frage. Alle werden bestmöglich behandelt, immer.

Dennoch sterben sie, so wie ca. 2.600 Menschen pro Tag vor Corona.
Alte Menschen werden krank und sterben. Und manchmal sterben junge Menschen.

Keiner hier hat sich jemals ernsthafte Gedanken vor Corona darüber gemacht.

Und nun, wo auch der einzige Unsicherheitsfaktor (der des überlasteten Gesundheitssystem) ausgeräumt ist, warum noch Sorge?

LidlRacer 16.04.2020 12:26

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1525413)
Ja, aber wenn der Vorstand der zuständigen Fachgesellschaft für Pathologie sagt, dass es einfach zu wenig Obduktionen gibt, um dazu eine sichere Aussage zu treffen, muss man das aus meiner Sicht schon ernst nehmen.

Da geht es in erster Linie darum, "weitere Erkenntnisse über die Erkrankung und deren oft erstaunlich fulminanten Verlauf zu gewinnen". Nicht oder kaum, um die Todesstatistik zu optimieren.

Und nebenbei(?) vermutlich um Geld.
Mir erschiene es als Ressourcenverschwendung, alle Corona-Toten zu obduzieren.

qbz 16.04.2020 12:30

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525409)
Woher du dass weisst, würde mich in der Tat ernsthaft interessieren.

Daher meine Bitte an dich, wo kann ich die Sterberate in Italien für 2020 finden?

Coronavirus erhöht Todesraten in mindestens acht europäischen Staaten

Mortality monitoring in Europe

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525409)
.....
Dass du immerwieder die Sorge vor zu wenig Betten ins Spiel bringt, lässt mich vermuten, dass du kein Vertrauen in die Regierung hast.
......
Ich werfe dir vor, du hast kein Vertrauen in unsre Regierung und lässt dich von den Medien verrückt machen.

Würde die Pandemie ungehindert sich ausbreiten, gäbe es zu wenig Krankenhauskapazitäten. Das stellten andere fest, nicht ich. :) und die Regierung erliess deswegen die Infektionsschutzmassnahmen, die ich für berechtigt und sinnvoll halte.

Meine Kritik richtete sich wie die anderer Personen u. Foristen auch auf das zu späte Eingreifen (bei Einreise, Massenverstaltungen) sowie auf die mangelde Pandemie-Vorsorge wie keine Produktion von Schutzprodukten in der EU, auf die zu wenigen Tests und zu geringe Ausstattung der Gesundheitsämter zur Unterbrechung der Kontaktketten.

Ich akzeptiere nur die bekannten Gesetzmässigkeiten der Ausbreitung einer Pandemie und das schon lange bevor die von Dir kritisierten Medien nur noch ein Thema kannten z.B. nach dem Bekanntwerden in Wuhan.

Triasven 16.04.2020 12:35

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1525419)
Coronavirus erhöht Todesraten in mindestens acht europäischen Staaten

Mortality monitoring in Europe



Würde die Pandemie ungehindert sich ausbreiten, gäbe es zu wenig Krankenhauskapazitäten. Das stellten andere fest, nicht ich. :) und die Regierung erliess deswegen die Infektionsschutzmassnahmen, die ich für berechtigt und sinnvoll halte.

Meine Kritik richtete sich wie die anderer Personen u. Foristen auch auf das zu späte Eingreifen (bei Einreise, Massenverstaltungen) sowie auf die mangelde Pandemie-Vorsorge wie keine Produktion von Schutzprodukten in der EU, auf die zu wenigen Tests und zu geringe Ausstattung der Gesundheitsämter zur Unterbrechung der Kontaktketten.

Ich akzeptiere nur die bekannten Gesetzmässigkeiten der Ausbreitung einer Pandemie und das schon lange bevor die von Dir kritisierten Medien nur noch ein Thema kannten z.B. nach dem Bekanntwerden in Wuhan.

Hast du denn jetzt Vertrauen in die Regierung bezgl der Massnahmen zur Corona Eindämmung?

Hafu 16.04.2020 12:39

Zitat:

Zitat von rhoihesse (Beitrag 1525411)
Gibt es eigentlich irgendwelche Änderungen bezüglich elektiver Operationen? Hätte ganz gern mal meinen Leistenbruch operiert.

Das dürfen grundsätzlich die Bundesländer entscheiden.

In Bayern gilt nach wie vor ein klares Verbot elektiver Eingriffe. Da ein nicht unbeträchtlicher Teil des Gesundheitssystems und viele Krankenhäuser nichts anderes machen, als planbare und in gewissen Grenzen verschiebbare Operationen bzw. sonstige Therapien, stehen da aktuell milliardenteuere Einrichtungen halb leer und zigtausend Patienten warten auf Hilfe.

Im deutschen Gesundheitswesen arbeiten übrigens 5,7 Mio Beschäftigte, in der Automobilindustrie (einschließlich Zulieferfirmen) sind es weniger als 1 Mio. Wie wichtig daher unser Gesundheitswesen nicht nur abstrakt für die Gesellschaft ist, gerade in Zeiten einer Pandemie, in der man auf funktionierende Strukturen zur Sicherstellung optimaler Versorgung von Infizierten angewiesen ist, sondern auch schlicht und ergreifend als Jobmotor und wichtigster Arbeitgeber in Deutschland, geht in der öffentlichen Diskussion gerne unter.

qbz 16.04.2020 13:06

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525420)
Hast du denn jetzt Vertrauen in die Regierung bezgl der Massnahmen zur Corona Eindämmung?

ich finde die Massnahmen von Regierung und Bundesländer im Grossen und Ganzen hilfreich für die Eindämmung der Pandemie, mit Ausnahmen wie Verbot von Zweitwohnsitz etc.
Ich schliesse mich der Meinung des Helmholtz Zentrums an. Video, heute Journal, 15.4., ab Min. 13:33

Triasven 16.04.2020 13:10

Schaut man sich die Entwicklung der letzten Jahre an, sind da in den einzelnen Ländern immerwiedermal ordentliche Ausschläge drin.

Durch Corona treten diese Ausschläge nun komprimiert in vielen Länder und zur gleichen Zeit auf.

Jedoch einzig die Tatsache, dass die Häufung zur gleichen Zeit und in verschiedenen Ländern stattfindet ist eine gesicherte Erkenntnis. Aber auch keine grossartig überraschende. Das ist ja meist das Problem einer Pandemie, Neues trifft explosionsartig auf Unvorbereitetes.

Daraus eine Gefährlichkeit für den Virus abzuleiten ist (m.E.) ein fataler Denkfehler. Die erhöhte Anzahl der Toten in Italien, Spanien usw. werden argumentativ damit begründet, dass die Massnahmen gegen das Virus falsch waren und zu spät erfolgten. Folgt man den Medien sind die Menschen gestorben, weil sie KEINE Behandlung erhielten, nicht TROTZ der Behandlung.

Für die Beurteilung der Gefährlichkeit des Virus sind aber dann doch Länder wie Italien denkbar ungeeignet. Die Menschen sind (überspitzt) auf Grund menschlichen Versagens nicht auf Grund Corona vermehrt gestorben.

Man stelle sich mal vor, Italien hätte in den letzten 10 Jahren sein Gesundheitswesen modernisiert und Europa hätte Ende letzten Jahres die (von dir zurecht kritisierten) Massnahmen zum Schutz und zur Eindämmung hochgefahren.

Dann gäbe es keine dramatischen LKW Bilder, oder Massengrab Bilder aus New York.

Wenn alle Gesundheitssysteme weltweit rechtzeitig topfit gewesen wären, hätte man jetzt eine leicht erhöhte Anzahl von Toten, aber im Rahmen dessen, was immer wieder mal weltweit passiert.

Und nun stelle man sich mal vor, die Menschen würden nicht erst seit Corona aufhören zu Rauchen, oder sich die Hände zu waschen.

Was mich auf den Ursprung zurückkommen lässt: In einem vernünftig aufgestellten Gesundheitssystem, mit vernünftigen Massnahmen der Regierung, bei gesunder Lebensweise und selbstverständlichen persönlichen Hygienemassnahmen gibt es durch Corona kein erhöhtes Sterberisiko für die allerallermeisten Menschen. Und schon gar keines, was diese medial angefachte Angst begründet.

So gesehen, finde ich es (zwar nicht gut) aber freue mich dennoch, dass es Rebellen gibt, die in der Gruppe Sport machen (naja zumindest reg ich mich nicht darüber auf) und ich finde Sitzaktionen wie die von bischi gut, weil es mich glauben lässt, dass die Medien nicht jeden indoktrinieren können.

Schwarzfahrer 16.04.2020 13:15

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525409)
Daher meine Bitte an dich, wo kann ich die Sterberate in Italien für 2020 finden?


Guckst Du hier.

Die Seite hat zwar einen Rückstand von ca. 2 Wochen, gibt aber recht gut die Sterblichkeitsverläufe in einer Gruppe von europäischen Ländern wider, auch im Rückblick bis 2015. Für alle zusammen liegt die Gesamtsterblichkeit(serhöhung) ähnlich hoch wie bei den alljährlichen Grippeepidemien. Für einzelne Länder sieht es aber sehr unterschiedlich aus. Italien, Spanien, Holland, Schweiz und England liegen bereits jetzt deutlich drüber (scheint aber teilweise die Spitze erreicht zu haben); viele andere zeigen noch nicht mal die sonst übliche Erhöhung.

Das zeigt für mich, daß die Epidemie nicht überall gleich "wütet", und man nur bedingt die Unterschiede auf die Maßnahmen zurückführen kann - viel dürften die jeweiligen kulturellen Unterschiede oder auch das Gesundheitssystem ausmachen - oder einfach zufällige Variationen.

Ansonsten fände ich es hilfreicher, statt die Zahl von infiziert getesteten täglich zu kommunizieren (die eine stetig wachsende Kurve zeigt, und eigentlich wenig über das Risiko im Vergleich von Ländern sagt, aber schön Angst macht), lieber die relative Änderung der Sterberate (möglichst regional aufgelöst) als Abweichung vom statistischen Durchschnitt zu zeigen, sowie ggf. die Auslastung bzw. Restkapazität der Intensivbetten. Beides stellt für mich ein besseres Maß für die Höhe des Risikos, und es wäre eine bessere Grundlage, die Einschränkungen regional ans Risiko angepasst zu steuern.

Schwarzfahrer 16.04.2020 13:23

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525429)
Folgt man den Medien sind die Menschen gestorben, weil sie KEINE Behandlung erhielten, nicht TROTZ der Behandlung.

Für die Beurteilung der Gefährlichkeit des Virus sind aber dann doch Länder wie Italien denkbar ungeeignet. Die Menschen sind (überspitzt) auf Grund menschlichen Versagens nicht auf Grund Corona vermehrt gestorben.

Ich teile zwar teilweise Deine Skepsis bzgl. Höhe der Gefährlichkeit des Virus hier bei uns; aber Dein Eindruck täuscht m.M.n. - oder ist zu sehr vereinfacht. In Italien mag zwar das Gesundheitssystem seine Probleme haben, aber ein wesentlicher Faktor ist sicher z.B. auch eine andere Wohnkultur: viel mehr Alte wohnen mit der Großfamilie, und waren so massiver dem Virus ausgesetzt als in nördlicheren Ländern. Holland und England hat aber ähnlich hohe Sterberaten - für dort kenne ich keine vergleichbaren Gründe. Schweden wiederum liegt günstiger als England, obwohl Schweden immer noch weniger einschränkt, als England. Das zeigt für mich daß viele noch unverstandene Mechanismen die Gefährlichkeit beeinflussen, und man nicht sicher sagen kann, wer oder was an regional schlimmeren Verläufen Schuld ist - oder wo es noch schlimmer werden kann. Der Trend bei uns in Deutschland ist im europäischen Vergleich allerdings eher beruhigend, so daß ich froh bin, jetzt gerade hier zu leben - und mir gleichzeitig das Verständnis für einen Teil der Restriktionen (bzw. für die zögerliche Lockerung) auch fehlt.

Hafu 16.04.2020 13:25

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525429)
...
Was mich auf den Ursprung zurückkommen lässt: In einem vernünftig aufgestellten Gesundheitssystem, mit vernünftigen Massnahmen der Regierung, bei gesunder Lebensweise und selbstverständlichen persönlichen Hygienemassnahmen gibt es durch Corona kein erhöhtes Sterberisiko für die allerallermeisten Menschen. Und schon gar keines, was diese medial angefachte Angst begründet.
...

Definiere mal "vernünftige Maßnahmen der Regierung" und "allerallermeisten" Menschen.

Fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist mittlerweile im Rentenalter und die Risikogruppe mit statistisch erhöhtem Sterberisiko bei einer Covid-19-infektion beginnt für Männer bereits bei 50 Jahren also 17 Jahre vor dem Rentenalter, erst recht wenn jemand in diesem Alter Risikofaktoren wie Übergewicht, koronare Herzerkrankung oder Asthma hat, was enorm viele betrifft.

Ich würde schätzen, dass rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung ein individuell erhöhtes Risiko hat, dass eine Covid-19-Infektion schwer verläuft und im Extremfall Schäden bis hin zum Tod hinterlässt.

Recht geben würde ich dir immerhin in dem Aspekt, dass manche Medien (z.B. die Bildzeitung und natürlich wie stets in solchen Krisen die sozialen Medien wie v.a. Facebook) ihrer gesellschaftlichen Verantwortung schlecht gerecht werden und in der Tat mehr Ängste schüren und Desinformationen verbreiten, statt aufzuklären und zu informieren.

Trimichi 16.04.2020 13:48

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1525433)
Fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist mittlerweile im Rentenalter und die Risikogruppe mit statistisch erhöhtem Sterberisiko bei einer Covid-19-infektion beginnt für Männer bereits bei 50 Jahren also 17 Jahre vor dem Rentenalter, erst recht wenn jemand in diesem Alter Risikofaktoren wie Übergewicht, koronare Herzerkrankung oder Asthma hat, was enorm viele betrifft.

Hast Du eine Erklärung warum dieses Virus sich nicht auch auf Frauen ü50 überhäufig auswirkt? Wurde ja immer wieder gesagt, dass vor allem Männer betroffen sind.

Ehrlich gesagt, kapiere ich das nicht. Zumal man das ja schon vor Wochen so hatte verlauten lassen. Nun schon wieder? Zumal es vor vier oder sogar fünf Wochen noch keine repräsentativen Zahlen gab.

chris.fall 16.04.2020 13:49

Moin,

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1525432)
(...)aber ein wesentlicher Faktor ist sicher z.B. auch eine andere Wohnkultur: viel mehr Alte wohnen mit der Großfamilie, und waren so massiver dem Virus ausgesetzt als in nördlicheren Ländern.

so einen Zusammenhang habe ich auch lange vermutet: Es hat sich aber herausgestallt, dass die dortige politische Führung weltweit den vorletzten Platz im Krisenmanagement hält: ]"Die größten Corona-Versager kommen aber von der italienischen Lega, (...) Noch am 8. März entschied dort die Lega-Regierung, "leicht erkrankte" Corona-Patienten in Seniorenwohnheimen unterzubringen."

Diese Glanzleistung ist wohl in der allgemeinen Aufregung etwas untergegangen. Und es gibt ja weiterhin weltweit redliche Bemühungen Italien vom vorletzten Platz zu verdrängen.


Viele Grüße,

Christian

Roini 16.04.2020 14:01

Ich habe jetzt nicht unbedingt den Eindruck, dass hier jetzt alle Forumsteilnehmer panisch und kopflos durch die Gegend laufen.
Ich schaue mir z.B. jeden Abend die Tagesschau an und mache mir den Rest des Tages eher weniger Gedanken zum Virus.

Allerdings habe ich auch eine drei Monate alte Tochter daheim bei der leider vor zwei Monaten eine Hüftluxation diagnostiziert wurde.
Dadurch habe ich jetzt während der letzten Wochen einen kleinen Eindruck bekommen wie sich die Versorgung im Krankenhaus innerhalb von wenigen Wochen verändern kann.
Nach der Diagnose war es gar kein Problem einen Termin bei einer Kinderchirurgin im Krankenhaus zu bekommen. Die Beratung und die Durchsprache des weiteren Vorgehens war absolut top und wir sind mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren.
Beim ersten Kontrolltermin lief auch alles nach Plan. Beim zweiten Kontrolltermin vor vier Wochen haben wir nur auf Nachdruck überhaupt einen Termin bekommen und saßen dann morgens um 8 alleine im Wartezimmer der chirurgischen Ambulanz wo an den vorherigen Terminen immer mindestens 20 Patienten gewartet haben.
Laut der Ärztin sind sie angehalten keine Termine mehr zu vergeben um sich auf Corona Patienten zu konzentrieren und den nächsten fälligen Kontrolltermin musste sie uns absagen.

Was will ich damit sagen? Ich persönlich habe keine Angst und mache mir keinen Kopf wegen dem Virus. Für die Gesundheit meiner Tochter bin ich jedoch 100%ig verantwortlich und da habe ich durchaus Bedenken, dass sie aufgrund einer möglichen Überlastung keine adäquate Behandlung erhält.

Deshalb nehme ich auch die Vorgaben zum Social Distancing relativ ernst. Ob dies jetzt übertrieben ist oder nicht wird eventuell die Zukunft zeigen.

Körbel 16.04.2020 14:02

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525226)
Bestenfalls abends Tagesschau reicht völlig aus.

Und abschliessend, jede Massnahme der Regierung kritisch hinterfragen ohne sie gleich zu verteufeln oder gutzuheissen.

Die schau ich nur zur Belustigung.
Infos zur aktuellen Situation bekommt man aktueller und objektiver übers I-Net.


Bei der Regierung bleibt mit nur eine der genannten Versionen:
"Verteufeln"!

DocTom 16.04.2020 14:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1525430)
... ein besseres Maß für die Höhe des Risikos, und es wäre eine bessere Grundlage, die Einschränkungen regional ans Risiko angepasst zu steuern.

MMn ein guter Beitrag!

Nun muss also nur noch der Impfstoff her, der auch ein Immungedächtnis bei den geimpften bringt. Dachte zwar bisher, aus dem rudimentären Immunologieausbildungsteil im Studium, dass jeder Impfstoff spezifisch eine im Immungedächtnis verankerte Antwort produziert, die aber nur bei wiederholtem Auftreten des selben Erregers auch auf Dauer erhalten bleibt. Werde mir die Immunologieliteratur nochmal zu Gemüte führen müssen...


BTW DAZ Beitrag zum positiven Einfluss von Impfungen (zB Influenza-Impfung) generell bei anderen Infektionserkrankungen inkl. Verweis auf Studien.

Zitat:

Zitat von Auszug aus DAZ
Aus diesen Beobachtungen und wei*teren Erkenntnissen leitete man ab, dass eine Impfung – neben den spezifischen Wirkungen gegen den jeweiligen Krankheitserreger – auch unspezifische Effekte auf andere Infektionskrankheiten entfalten kann. Mög*liche Mechanismen werden in der Aktivierung von T-Lymphozyten mit kreuzreaktivem Potenzial und in einer Art Trainingseffekt des unspezifischen Abwehrsystems (Makrophagen und natürliche Killerzellen) gesehen.

Das macht doch Hoffnung, und die brauchen wir alle ganz sicher!

Bleibt gesund und fit
Tom

PS was machen eigentlich alle Triathleten hier, die jetzt die Krankheit schon durch haben? Wurdet Ihr nochmal getestet? Alle weiterhin nach mildem Verlauf ohne weitere Anzeichen? :Blumen:

Triasven 16.04.2020 14:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1525433)
Definiere mal "vernünftige Maßnahmen der Regierung" und "allerallermeisten" Menschen.

Fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist mittlerweile im Rentenalter und die Risikogruppe mit statistisch erhöhtem Sterberisiko bei einer Covid-19-infektion beginnt für Männer bereits bei 50 Jahren also 17 Jahre vor dem Rentenalter, erst recht wenn jemand in diesem Alter Risikofaktoren wie Übergewicht, koronare Herzerkrankung oder Asthma hat, was enorm viele betrifft.

Ich würde schätzen, dass rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung ein individuell erhöhtes Risiko hat, dass eine Covid-19-Infektion schwer verläuft und im Extremfall Schäden bis hin zum Tod hinterlässt.

.

Diese Auffassung teile ich nicht. Ich vertraue da den (aktuell) allgemein anerkannten Zahlen

Grob
80% milder bis mässiger Verlauf.
15% schwerer Verlauf
4% sehr schwerer Verlauf
1% eher weniger tödlich.

Bezgl. der Vernünftigen Massnahmen versuche ich zu trennen und komme dennoch zu keiner persönlichen Lösung.

Auf der einen Seite sind meine Eltern, Grosseltern usw. alle tot seid ich Kind bin, ich selbst habe keine Angst vor dem Virus.
Daher wärs mir persönlich egal, wenn gar nichts gemacht werden würde.

Andererseits habe ich keinen wirtschaftlichen Schaden selbst bei einem kompletten Lockdown, egal wie lange er dauert.
Daher könnte man meinetwegen alle für immer wegsperren.

Tatsächlich macht mir am meisten Sorge die Panik und Angst der Bevölkerung sowie die Desinformation der Medien. Sorge deshalb, weil dadurch in absehbarer Zukunft instabile Gesellschaftsformen entstehen können. Darüber hinaus erhöht sich gerade deutlich das Risiko der Überlastung des Gesundheitswesen. Nur ein ganz geringer Teil der Bevölkerung kann und darf aktuell medizinische Gesundheitsvorsorge betreiben (Vorsorge, Operationen, Nachsorge)
Corona heilt ja nicht plötzlich alle Krankheiten.

Dazu kommt der soziale Stress durch das Wegsperren und alle sonstigen gesundheitsschädlichen Dinge (Essen, Rauchen usw)

Ich befürchte, all das verschärft sich jeden Tag.. und trifft auf ein Gesundheitswesen, was seit Monaten kein Geld verdient (Ausser nat. man hat ein paar Beatmungsgeräte und Intensivbetten rumstehen)

Aber Zahnarzt möchte ich aktuell nicht sein.

Sei‘s drum.
Der Preis der Angst wird bezahlt werden müssen, von denen die Angst haben.

Um deine Frage zu Besntworten:
Frau Merkel macht einen super Job. Deshalb sind für mich Ihre Massnahmen „vernünftig“

Es ist an der Zeit, dass nun auch die Bevölkerung Ihren Job macht, aufhört Bild online zu lesen, und wieder ganz normal zu leben anfängt.

Hafu 16.04.2020 14:50

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525448)
Diese Auffassung teile ich nicht. Ich vertraue da den (aktuell) allgemein anerkannten Zahlen

Grob
80% milder bis mässiger Verlauf.
15% schwerer Verlauf
4% sehr schwerer Verlauf
1% eher weniger tödlich.
...

Deine angegebenen Zahlen sind richtig (und die Sterblichkeit liegt nach WHO-Angaben, an denen es keinen Grund gibt zu zweifeln, wenn man nicht gerade Donald Trump heißt, bei um die 0,5% in einem Gesundheitswesen wie Deutschland.

Und welche Auffassung von mir teilst du nicht? Ich gehe auch von den Zahlen aus, die du skizziert hast und halte allerdings die Zahlen bei einer derart leicht übertragbaren Infektionskrankheit, von der deshalb derartig viele Menschen betroffen sind und noch betroffen sein werden, für hoch problematisch.

Man muss angesichts der dramatischen Zahlen keine Panik verbreiten, aber gemeinsames Gruppensporteln, was du in einem deiner letzten Posts propagiert hast und was diametral den deiner Meinung nach vernünftigen Empfehlungen unserer Regierung zuwiderläuft, sollte man nach meinem Dafürhalten vorläufig doch noch bleiben lassen. Zumindest so lange, bis die wichtigeren Dinge in unserer Gesellschaft wie Bildungseinrichtungen, Wirtschaft, Gastronomie wieder halbwegs laufen und die infektzahlen weiterhin auf dem aktuellen Niveau von rund 60 000 aktiven Infekten (das ich übrigens schon vor drei Wochen in dieser Größenordnung vorhergesagt habe, als die meisten inklusive Politik und Experten meist noch weitaus pessimistischer waren), sich stabilisiert haben.

Triasven 16.04.2020 15:15

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1525452)
Deine angegebenen Zahlen sind richtig (und die Sterblichkeit liegt nach WHO-Angaben, an denen es keinen Grund gibt zu zweifeln, wenn man nicht gerade Donald Trump heißt, bei um die 0,5% in einem Gesundheitswesen wie Deutschland.

Und welche Auffassung von mir teilst du nicht? Ich gehe auch von den Zahlen aus, die du skizziert hast und halte die Zahlen bei einer derart leicht übertragbaren Infektionskrankheit und von der deshalb derartig viele Menschen betroffen sind und noch betroffen sein werden, für hoch problematisch.

Man muss angesichts der dramatischen Zahlen keine Panik verbreiten, aber gemeinsames Gruppensporteln, was du in einem deiner letzten Posts propagiert hast und was diametral den deiner Meinung nach vernünftigen Empfehlungen unserer Regierung zuwiderläuft, sollte man nach meinem Dafürhalten vorläufig doch noch bleiben lassen. Zumindest so lange, bis die wichtigeren Dinge in unserer Gesellschaft wie Bildungseinrichtungen, Wirtschaft, Gastronomie wieder halbwegs laufen und die infektzahlen weiterhin auf dem aktuellen Niveau von rund 60 000 aktiven Infekten (das ich übrigens schon vor drei Wochen in dieser Größenordnung vorhergesagt habe, als die meisten inklusive Politik und Experten meist noch weitaus pessimistischer waren), sich stabilisiert haben.

Naja, du schriebst, dass die Hälfte der Bevölkerung gefährdet sei.
Da hab ich dich Missverstanden.

Und zum leidigen Thema des Gruppensportelns.

Zum Einen kommt das nicht von mir. Zum anderen habe ich möglicherweise eine zu hohe Toleranz den „Regelbrechern“ gegenüber.

Die Begründet sich in folgender Sorge

#verbrennt die Hexe
#kauft nicht beim Juden
#erschiesst den Grenzübertreter
# ächtet den Gruppensportler

Alles Schlagzeilen aus der Vergangenheit. Ich hab absolut keine Sorge was das Ende der der Geschichte aus diesen Parolen angeht. Sprich, wir werden keine Scheiterhaufen, keine Gaskammern und auch keine Selbstschussanlagen sehen. Dafür ist unsere Demokratie zu gefestigt.
Aber der Anfang? Dem Volk wird mit Hilfe der Medien eine Minderheit als Schuldige präsentiert. Dazu werden Horrorszenarien inszeniert bzw. präsentiert und Angst verbreitet. Und das Volk beginnt mit der Überwachung und der Denunzierung dieser Minderheit.

Nichts auf der Welt darf dazu führen, dass man ‚andere‘ beäugt, beneidet, anzeigt oder gar selbst verurteilt. Niemals.

Jeder hat auf sich selbst aufzupassen, der Rest obliegt ausschliesslich dem Staat.

Das mag für das Beispiel der Gruppensportler überzogen wirken, aber so fängt es immer an.

So gesehen ist es kein Widerspruch, dass ich die Massnahmen der Regierung gutheisse und gleichzeitig eine Laizze Fair (heisst das so?) Einstellung der Bevölkerung erwarte.

Durch die Regelbrecher verbreitet sich das Virus mal mehr, mal weniger stark. Der Regierung werden die entsprechenden Zahlen zugearbeitet, die dann mal stärker, mal weniger stärker eingreift. Dadurch entwickelt sich allmählich ein Bewusstsein und Leben MIT dem Virus, während gleichzeitig die Regierung immer weiter an Lösungen arbeitet.

Einzig die reisserischen Panik-Live-Ticker mit ihrem stündlich marktschreierischen Herausbrüllen der Totenzahlen verbreiten ein Klima der Angst und des Schreckens.
Und das Volk nimmt dies dankend an und geht aufeinander los*

*überspitzt.

Ich denke mal, es ist (von meiner Seite) ausdiskutiert.

Ich halte mich an die Regierungsvorgaben, und lasse diejenigen machen, die sich nicht dran halten.

Der Rest wird sich in dem Augenblick entspannen, in dem man keine Medien mehr konsumiert.

merz 16.04.2020 15:39

Spiegel online liest sowieso jeder denke ich immer, deswegen ist links Daraus Posten irgendwie dröge, aber dieser hier über das KPI unserer Zeit ist interessant - es ist wohl ein schmaler Grad mit dem R0:
, Mittelteil „Welcher Wert jetzt wichtig wird“, da auch eine interessant gegenteilige Meinung:


https://www.spiegel.de/wissenschaft/...6-5687420e079d

m.

LidlRacer 16.04.2020 15:42

Je mehr Regelbrecher es gibt, desto härter werden (oder bleiben) die Regeln für alle.
Daher kann man das nicht wirklich gut heißen.

Triasven 16.04.2020 15:50

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1525458)
Je mehr Regelbrecher es gibt, desto härter werden (oder bleiben) die Regeln für alle.
Daher kann man das nicht wirklich gut heißen.

Das wär ja blöd, weil es bedeuten würde, Menschen wegen des Regelbruchs (also aus Prinzip) zu bestrafen.

Ich hatte die Regierung so verstanden, dass sie ausschliesslich ihre Massnahmen auf Grund von Infektionszahlen treffen will.

LidlRacer 16.04.2020 15:52

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525459)
Das wär ja blöd, weil es bedeuten würde, Menschen wegen des Regelbruchs (also aus Prinzip) zu bestrafen.

Ich hatte die Regierung so verstanden, dass sie ausschliesslich ihre Massnahmen auf Grund von Infektionszahlen treffen will.

Logischerweise steigen die Infektionszahlen durch Regelbrecher, wenn auch nicht durch jeden Einzelnen.

Und Du dürftest schon mitbekommen haben, dass Regelbruch tatsächlich per Bußgeld bestraft wird.

Triasven 16.04.2020 16:04

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1525460)
Logischerweise steigen die Infektionszahlen durch Regelbrecher, wenn auch nicht durch jeden Einzelnen.

Und Du dürftest schon mitbekommen haben, dass Regelbruch tatsächlich per Bußgeld bestraft wird.

Ja, es gibt Bussgeld. Und es ist Aufgabe der staatlichen Organe selbiges mit Augenmass und unter Berücksichtigung der Freiheit der Bürger und der realen Gefahr für eine Überlastung des Gesundheitswesen mal mehr, mal weniger streng durchzusetzen.

Keinesfalls darf es zur Bestrafung um der Bestrafung willens führen. Und auf gar keinen Fall ist es Aufgabe der Bevölkerung „Für Recht und Ordnung“ zu sorgen.

Nicht vergessen: Erst kommt die Freiheit und dann der Seuchenschutz. Nicht andersherum. Das erste darf nur dann eingeschränkt werden, wenn das Zweite problematisch wird.

Ich unterstelle mal, dass du ein freiheitsliebender Mensch bist, der es gern akzeptiert, dass Menschen nicht um des Prinzip willens bestraft werden.

Trillerpfeife 16.04.2020 16:18

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525459)
Das wär ja blöd, weil es bedeuten würde, Menschen wegen des Regelbruchs (also aus Prinzip) zu bestrafen.

Ich hatte die Regierung so verstanden, dass sie ausschliesslich ihre Massnahmen auf Grund von Infektionszahlen treffen will.

sorry ich stehe wirklich auf der Leitung, aber warum werden denn Menschen sonst bestraft?

Ist nicht jede Straftat ein Regelbruch?




Logisch finde ich es gut, wenn die Polizei ermahnt und die Gruppen auflöst, anstatt gleich Busgelder zu verhängen. Und auch die Bürger sollten besseres zu tun haben als jedes Grüppchen > 3 an die Polizei zu melden.

Triasven 16.04.2020 16:26

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1525464)
sorry ich stehe wirklich auf der Leitung, aber warum werden denn Menschen sonst bestraft?

Ist nicht jede Straftat ein Regelbruch?

.

Eine Straftat ist eine Straftat.

Auf die Strasse gehen, andere Leute treffen, Sozialkontaktpflege ist keine Straftat, sondern Grundrecht.

Ich geh mal davon aus, dass jeder hier dieses Grundrecht gerne wahrnehmen würde.
Aber das führt wahrscheinlich zu weit.

Das Bedürfnis mich über andere aufzuregen, weil sie Regeln missachten, die ich selbst einhalte habe ich generell nicht, und noch weniger wenn es um die Ausgangseinschränkungen geht.

Auch hier wieder, ich bin froh, das Merkel (die ich sonst schei..finde) uns unführt. Verbitterte alte weisse Männer und Denunzianten gibt es schon genug.

Hanoi Hustler 16.04.2020 16:27

Gerade hat meine Mutter für sich und meinen Vater zwei einfachste Masken (Mund/Nase Schutz) für zusammen 10 Euro gekauft. Der kostengünstige Schutz für sich selbst und andere ist also sichergestellt.
Ob das die Masken sind mit denen man sich mit 20 Personen in einen kleinen Aufzug drängen kann, wie gestern von unseren Politikern an der Uniklinik Gießen vorgeführt, weiss ich allerdings nicht.

gaehnforscher 16.04.2020 16:54

@Triasven:
Vllt solltest auch du deinen Medienkonsum oder die Art der konsumierten Medien überdenken :Blumen:

Ich werde den Eindruck nicht los, dass tatsächlich du derjenige bist, der eine erhöhte Angst vor diversen Dingen hat und weniger "alle anderen", denen du das hier nachsagst. Vllt ist dein persönliches Umfeld aber auch anders, sodass du insgesamt ein anderes Bild von der aktuellen Situation hast. Hier im Thread kann ich diese "Angst" mit ganz wenigen Ausnahmen nämlich nicht wirklich entdecken. Genauso wenig, dass hier irgendwo gefordert wird "Regelbrecher" härter (oder um des bestrafens willen) zu bestrafen oder zum Sündenbock für etwas zu erklären. Dass entsprechende Kontakte kritisch gesehen werden, liegt ja erst einmal nicht daran, dass eine "Regel" gebrochen wird, sondern einfach daran, es nunmal aktuell absolut kontraproduktiv ist, unnötig Konakte mit anderen zu haben, egal zu welchem Zweck und egal ob man vllt auch auf Arbeit notgedrungen weiter Kontakt zu anderen haben muss. Am Ende bleiben es trotzdem zusätzliche Kontakte, welche nicht notwendig sind.

Klar gibt es da noch viele andere Dinge auf die ebenso kritisch und nicht notwendig sind, wie zum Beispiel die Berichterstattung der Bildzeitung an sich ;). Aber wir sind hier ja in einem Sportforum... entsprechend wird da auch über Sport geredet bzw. häufig ein entsprechender Bezug hergestellt. Hier Leute aufzurufen mit dem Rauchen aufzuhören dürfte überschaubaren Erfolg haben bzw. nur bedingt notwendig sein, sodass das hier halt auch entsprechend weniger thematisiert wird. Deswegen ist das aber noch keine Wertung, dass das eine zwangsläufig schlimmer sein muss als das andere. Sonst müssten auch noch viele andere Dinge jedes mal aufgezählt werden, die sicherlich schlimmer sind, als seine Kumpels zum Sport machen zu treffen...

Koschier_Marco 16.04.2020 17:13

[quote=Triasven;1525467]Eine Straftat ist eine Straftat.

Auf die Strasse gehen, andere Leute treffen, Sozialkontaktpflege ist keine Straftat, sondern Grundrecht.

Ich geh mal davon aus, dass jeder hier dieses Grundrecht gerne wahrnehmen würde.
Aber das führt wahrscheinlich zu weit.

Rechte werde gewährt und entzogen auf der Basis von Regeln die sich jede Gesellschaft gibt. Es gibt natürlich Regeln, die immoralisch sind auf deren Basis Rechte entzogen werden

opirat 16.04.2020 17:18

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525455)
Naja, du schriebst, dass die Hälfte der Bevölkerung gefährdet sei.
Da hab ich dich Missverstanden.

Ich kann nicht beurteilen, ob wirklich genau 50% der dt. besonders gefährdet sind bzw zur Risikogruppe gehören. Ich kann mir das aber durchaus vorstellen.
Und es ist doch nicht so schwer zu verstehen, dass bei eben jenen Leuten mit Vorerkrankungen der Anteil an schweren oder gar tödlichen Verläufen deutlich höher ist als der von dir genannte Durchschnittswert. Insofern sind die natürlich alle gefährdet.

opirat 16.04.2020 17:20

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1525477)
Rechte werde gewährt und entzogen auf der Basis von Regeln die sich jede Gesellschaft gibt. Es gibt natürlich Regeln, die immoralisch sind auf deren Basis Rechte entzogen werden

:Gruebeln:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:38 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.