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merz 18.12.2016 23:55

ja, fürwahr :)

es wäre aber u.a ein Grund, Naturwissenschaften zu betreiben um Gottes Idee am Tag 0 zu studieren - das ist jetzt übrigens nicht als Witz gemeint, obgleich ich von solchen Anwandlungen frei bin (und Naturwissenschaften kann ich auch einfach nicht)


m.
P.S.: Ja, Glückwunsch, cooler thread!

Klugschnacker 19.12.2016 00:00

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279359)
Wie sollen wir etwas erkennen, das ausserhalb von Logik und Wahrheit liegt, also unseren "Arbeitsmitteln"?

Ganz einfach: Durch Beobachtung. Wo ist das Problem?

Trimichi 19.12.2016 08:46

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1279309)
Es muss aber trotzdem widerspruchsfrei sein.

Beispielsweise ist es nicht möglich, dass Gott existiert und gleichzeitig nicht existiert. Oder dass er die Welt geschaffen hat und gleichzeitig nicht geschaffen hat. Oder dass er von den Menschen weiß und gleichzeitig nicht weiß.

Auf die Frage, ob Gott existiert oder nicht, ist diese Logik anwendbar.


Logik ist der Anfang aller Weisheit - nicht jedoch deren Ende. :Blumen:

keko# 19.12.2016 08:53

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1279373)
Deine Argumentation, weil man nicht wissen könne, ob es etwas außerhalb unserer "Logik-Welt" gibt, führe dazu, dass es genauso wahrscheinlich sei, dass es Gott gibt oder nicht, stimmt nicht. Es ist viel unwahrscheinlicher, dass es ihn nicht gibt.ion, die immer falsch lag, mir erklären können soll, was momentan unerklärlich ist.

Mit Wahrscheinlichkeiten muss man vorsichtig sein. Wer sagt, dass Logik nicht auch bloß Einbildung ist und nur in unsere Köpfen exisitert? Ich schließe mich eher dem Agnostizismus an.

Klugschnacker 19.12.2016 09:30

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279447)
Wer sagt, dass Logik nicht auch bloß Einbildung ist und nur in unsere Köpfen exisitert?

Du meinst, dass die Welt die Existenz von Naturgesetzen nur vortäuscht? Dass das Universum sich so verhält, als gäbe es Naturgesetze, was aber tatsächlich nicht der Fall ist?

Wenn es das in allen Fällen tut, ist das mit der tatsächlichen Existenz von Naturgesetzen identisch. Wenn es das jedoch in manchen Fällen nicht tut, könnten wir das grundsätzlich bemerken. Ein Wunder. Leider hat sich gezeigt, dass diese wohl auf Einbildung beruhen, und nicht auf Tatsachen.
:Blumen:

waden 19.12.2016 11:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279447)
Ich schließe mich eher dem Agnostizismus an.

Das war mir schon aufgefallen :)

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279447)
Mit Wahrscheinlichkeiten muss man vorsichtig sein. Wer sagt, dass Logik nicht auch bloß Einbildung ist und nur in unsere Köpfen exisitert?

Die Religionen argumentieren doch auch logisch, zumindest geben sie vor, logische Erklärungen geben zu können; Gott als Handwerker - was ist denn (scheinbar) logischer als das?

keko# 19.12.2016 12:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1279456)
Du meinst, dass die Welt die Existenz von Naturgesetzen nur vortäuscht? Dass das Universum sich so verhält, als gäbe es Naturgesetze, was aber tatsächlich nicht der Fall ist?

Wenn es das in allen Fällen tut, ist das mit der tatsächlichen Existenz von Naturgesetzen identisch. Wenn es das jedoch in manchen Fällen nicht tut, könnten wir das grundsätzlich bemerken. Ein Wunder. Leider hat sich gezeigt, dass diese wohl auf Einbildung beruhen, und nicht auf Tatsachen.
:Blumen:

Die Natur um uns herum existiert. Eine beschleunigte Bewegung, also eine sich zeitlich ändernde Geschwindigkeit, beschreiben wir dann z.b. mit a=dv/dt. Die Formel existiert aber nur in unseren Köpfen, ebenso die Zahlen und Buchstaben. Wären wir Menschen nicht mehr da, wäre auch dies Formel, alle Zahlen und Buchstaben weg.
Ich überlege gerade, ob ein anderes Wesen zwangsläufig auch irgendwann auf a=dv/dt kommt. Oder wir die Welt nur so sehen, weil wir nicht anders können.

waden 19.12.2016 12:44

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279482)
Die Natur um uns herum existiert.

Meinst Du! Bist Du Dir aus agnostischer Sicht sicher?

keko# 19.12.2016 12:48

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1279488)
Meinst Du! Bist Du Dir aus agnostischer Sicht sicher?

Selbst angenommen ich würde mir alles nur einbilden, würde ich trotzdem existieren.

keko# 19.12.2016 13:00

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1279475)
Die Religionen argumentieren doch auch logisch, zumindest geben sie vor, logische Erklärungen geben zu können; Gott als Handwerker - was ist denn (scheinbar) logischer als das?

Dass sie mit Logik argumentieren, ist ja eben oft ein Eigentor.
Ich frage mich: gibt es Logik überhaupt oder bilden wir uns das nur ein?

FlyLive 19.12.2016 13:01

http://www.thalia.de/shop/home/rubri...rovID=10907022


Lektüre :Lachen2:

keko# 19.12.2016 13:02

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1279496)

In der Vorweihnachtszeit gepushte Populärliteratur :Cheese:

FlyLive 19.12.2016 13:17

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279498)
In der Vorweihnachtszeit gepushte Populärliteratur :Cheese:

Sehr wahrscheinlich :Lachen2:

ThomasG 19.12.2016 14:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279495)
Dass sie mit Logik argumentieren, ist ja eben oft ein Eigentor.
Ich frage mich: gibt es Logik überhaupt oder bilden wir uns das nur ein?

Oh :-O - war das Mathestudium derartig traumatisierend? ;-)

waden 19.12.2016 14:55

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279489)
Selbst angenommen ich würde mir alles nur einbilden, würde ich trotzdem existieren .

Na ja, wenn man sich in diese abstrakten Gegenden vorwagt, könnte ich entgegnen, dass das Ich unter Umständen auch nur ein neuronales Konstrukt ist.

Als Gedankenspiel faszinierend, aber wenn ich in mein Brot beiße, in die Arbeit radle, im Internet einen Urlaubsflug buche, mit geschätzten Menschen Zeit verbringe usw. gehe ich dann ja doch von der Wirksamkeit der naturwissenschaftlich beschriebenen Gesetze aus.

keko# 19.12.2016 14:58

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1279527)
Oh :-O - war das Mathestudium derartig traumatisierend? ;-)

Als junger Mensch war ich auch noch auf der Suche nach der Wahrheit. Nach 2 oder 3 Semestern merkte ich, dass Mathe nur eine einfache Zeichensprache ist. Das tut tatsächlich richtig weh. :Cheese:

waden 19.12.2016 15:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279495)
Dass sie mit Logik argumentieren, ist ja eben oft ein Eigentor.
Ich frage mich: gibt es Logik überhaupt oder bilden wir uns das nur ein?

Denkst Du, dass eine mystische Darstellung spiritueller Themen, die sich einer logischen Deutung entzieht, angemessener wäre?

Ich glaube, dass der Erfolg der Religionen schon damit zu tun hat, dass sie den Menschen vorgaukeln, scheinbar logische Erklärungen bieten zu können: „Gott ist wütend, deshalb schickt er uns ein Gewitter“ „dieser Mensch ist zwar schlecht in diesem Leben, aber nach seinem Tod wird er von Gott gerichtet werden“ „wenn Du Dich an die Regel ABC hältst, wirst Du im Jenseits belohnt werden“
Diese Mischung aus Deutung, Trost und Drohung ist etwas, was offensichtlich sehr viele Menschen anziehend finden.

keko# 19.12.2016 15:27

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1279536)
Ich glaube, dass der Erfolg der Religionen schon damit zu tun hat, dass sie den Menschen vorgaukeln, scheinbar logische Erklärungen bieten zu können: „Gott ist wütend, deshalb schickt er uns ein Gewitter“ „dieser Mensch ist zwar schlecht in diesem Leben, aber nach seinem Tod wird er von Gott gerichtet werden“ „wenn Du Dich an die Regel ABC hältst, wirst Du im Jenseits belohnt werden“
Diese Mischung aus Deutung, Trost und Drohung ist etwas, was offensichtlich sehr viele Menschen anziehend finden.

Das Versprechen auf ewiges Leben, wenn du an diesen Gott glaubst, ist ein genialer Marketingerfolg. Auf der anderen Seite: von Taufe bis Tod wird man durch sein Leben begleitet und erhält einen Rahmen. Man bekommt einfach Antworten auf schwierige Fragen und eine Wertegemeinschaft. Man kann das ja auch mal ganz praktisch sehen. ;)

FlowJob 19.12.2016 15:40

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279547)
Man bekommt einfach Antworten auf schwierige Fragen und eine Wertegemeinschaft.

Wenn du das so sehen willst, kannst auch nen Mitgliedsantrag bei der AfD ausfüllen...

keko# 19.12.2016 15:43

Zitat:

Zitat von FlowJob (Beitrag 1279551)
Wenn du das so sehen willst, kannst auch nen Mitgliedsantrag bei der AfD ausfüllen...

Vielen machen das ja, da hat man mittlerweile sogar Verständnis für den heiligen, kleinen Mann. ;)

MattF 19.12.2016 15:51

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279547)
Das Versprechen auf ewiges Leben, wenn du an diesen Gott glaubst, ist ein genialer Marketingerfolg. Auf der anderen Seite: von Taufe bis Tod wird man durch sein Leben begleitet und erhält einen Rahmen. Man bekommt einfach Antworten auf schwierige Fragen und eine Wertegemeinschaft. Man kann das ja auch mal ganz praktisch sehen. ;)


Praktisch für die Herrschenden ja.

Religion ist Opium fürs Volk.

MattF 19.12.2016 15:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279482)
Ich überlege gerade, ob ein anderes Wesen zwangsläufig auch irgendwann auf a=dv/dt kommt. Oder wir die Welt nur so sehen, weil wir nicht anders können.



Physik funtioniert ja auch nur auf der Grundlage der Mathematik.

Also müsste man erstmal fragen muss die Mathematik zwangsläufig so sein, oder könnte es eine andere geben? Gäbe es eine andere Mathematik, gäbe es eine andere Physik.

keko# 19.12.2016 16:11

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1279557)
Physik funtioniert ja auch nur auf der Grundlage der Mathematik.

Also müsste man erstmal fragen muss die Mathematik zwangsläufig so sein, oder könnte es eine andere geben? Gäbe es eine andere Mathematik, gäbe es eine andere Physik.

Würde jemand unsere Welt nehmen und mal ordentlich dran rütteln, bräuchten wir danach vielleicht eine andere Mathematik, um sie wieder berechnen zu können. :Lachen2:

waden 19.12.2016 17:16

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1279556)
Praktisch für die Herrschenden ja.

Religion ist Opium fürs Volk.

so ist es

Klugschnacker 19.12.2016 18:09

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1279547)
von Taufe bis Tod wird man durch sein Leben begleitet und erhält einen Rahmen. Man bekommt einfach Antworten auf schwierige Fragen und eine Wertegemeinschaft.

Gibt es dafür ein Beispiel? Auf welche schwierige Frage hat die Religion denn eine einfache Antwort?

Mit "Antwort" meine ich etwas, das ein erwachsener Mensch als Antwort akzeptieren kann; also nicht eine Antwort in dem Sinne "woher kommen die Kinderlein? – vom Klapperstorch". Ich bin etwas verblüfft über Deine Feststellung, die Religionen hätten Antworten auf komplizierte Fragen. Nach meiner unmaßgeblichen Wahrnehmung ist es ein wesentliches Merkmal zumindest des Christentums, diese Antworten zu vermeiden wo immer es geht. Daher meine Bitte um ein Beispiel.
:Blumen:

Matthias75 19.12.2016 20:50

Zum Thema Religion gerade gelesen: Auf der Insel hat eine Kommission entschieden, dass der Jediismus (Ihr wisst schon: Möge die Macht mit euch sein usw.) nicht als Religion anerkannt wird. Begründung: Der Jediismus fördere keinen ethischen und moralischen Fortschritt. Viel Spass bei der Diskussion dieser Definition für eine Religion ;)

Immerhin gaben 2011 177.000 Briten diese "Glaubensrichtung" als ihre Religion an. 2001 waren es noch 390.000. Erheblicher Machtverlust ;)

M.

ThomasG 19.12.2016 21:55

Schwestern und Brüder ich ziehe mir heute Abend mal wieder den Eugen Drewermann rein.
Schon vor 20, 25 Jahren habe ich immer schwer gestaunt, wenn ich ihn reden hörte.
-> https://www.youtube.com/watch?v=gVzGO-AyM_w

keko# 20.12.2016 10:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1279590)
Gibt es dafür ein Beispiel? Auf welche schwierige Frage hat die Religion denn eine einfache Antwort?

Mit "Antwort" meine ich etwas, das ein erwachsener Mensch als Antwort akzeptieren kann; also nicht eine Antwort in dem Sinne "woher kommen die Kinderlein? – vom Klapperstorch". Ich bin etwas verblüfft über Deine Feststellung, die Religionen hätten Antworten auf komplizierte Fragen. Nach meiner unmaßgeblichen Wahrnehmung ist es ein wesentliches Merkmal zumindest des Christentums, diese Antworten zu vermeiden wo immer es geht. Daher meine Bitte um ein Beispiel.
:Blumen:

Ich könnte dir ohne weiteres mehrere Beispiele nennen. Möchte das aber in Anbetracht des Anschlags von Berlin nicht, weil das sonst missverstanden werden könnte.

keko# 21.12.2016 12:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1279590)
Gibt es dafür ein Beispiel? Auf welche schwierige Frage hat die Religion denn eine einfache Antwort?

Mit "Antwort" meine ich etwas, das ein erwachsener Mensch als Antwort akzeptieren kann; also nicht eine Antwort in dem Sinne "woher kommen die Kinderlein? – vom Klapperstorch". Ich bin etwas verblüfft über Deine Feststellung, die Religionen hätten Antworten auf komplizierte Fragen. Nach meiner unmaßgeblichen Wahrnehmung ist es ein wesentliches Merkmal zumindest des Christentums, diese Antworten zu vermeiden wo immer es geht. Daher meine Bitte um ein Beispiel.
:Blumen:

Eine schwierige Frage ist die Frage nach dem Sinn des Lebens. Im Christentum ist der Sinn Gott zu finden und im Einklang mit Gottes Vorhaben zu leben, um ewiges Leben zu erreichen. In einer anderen Religionen möglichst viele gute Taten zu machen, für eine erfolgreiche und besser Wiedergeburt. Das kann durchaus Sinn machen und befriedigend sein! Manche Menschen richten ihr Leben ja komplett nach Triathlon aus. Mit Abstand betrachtet kann man darüber nicht minder spotten.

Was sagt die Naturwissenschaft zum Sinn des Lebens? Eigentlich nichts, bis auf die Biologie, die eine Vermehrung anstrebt. Kinderlose wäre damit sinnlose Menschen.

In unserer Generation ist vielleicht Lustpotenzierung und Güteranhäufung Sinn.

LidlRacer 21.12.2016 12:30

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280005)
Was sagt die Naturwissenschaft zum Sinn des Lebens?

Es kann meines Erachtens keinen Sinn des Lebens geben, denn den müsste ja irgendwer festgelegt haben.
Wer sollte das sein (wenn es keinen Gott gibt)?

Ich habe überhaupt kein Problem damit.
Und der generell fehlende Sinn hindert uns nicht daran, unserem eigenen Leben einen Sinn zu geben. :)

schoppenhauer 21.12.2016 12:50

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1280008)
Es kann meines Erachtens keinen Sinn des Lebens geben, ....

Gäb es diesen, bräuchten wir ja nicht zu sporteln. ;)

keko# 21.12.2016 12:51

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1280008)
Es kann meines Erachtens keinen Sinn des Lebens geben, denn den müsste ja irgendwer festgelegt haben.
Wer sollte das sein (wenn es keinen Gott gibt)?

Ich habe überhaupt kein Problem damit.
Und der generell fehlende Sinn hindert uns nicht daran, unserem eigenen Leben einen Sinn zu geben. :)

Manche Menschen erkennen halt keinen Sinn und suchen aber einen. Um die geht es ja. ;)

Klugschnacker 21.12.2016 13:47

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280005)
Eine schwierige Frage ist die Frage nach dem Sinn des Lebens. Im Christentum ist der Sinn Gott zu finden und im Einklang mit Gottes Vorhaben zu leben, um ewiges Leben zu erreichen.

Tierisches und pflanzliches Leben wäre demnach sinnlos, oder hätte nur den indirekten Sinn, dass es den Menschen dient, zu leben und Gott zu finden?

Leben auf der Erde gibt es seit 4 Milliarden Jahren. Strecke bitte mal Deine Arme nach links und rechts aus. Wenn diese Spannweite für die 4 Milliarden Jahre steht, dann misst die Zeit, seit der es Menschen gibt, die Dicke eines Haares. Ein Zehntelmillimeter. Das sind 250.000 Jahre.

Selbst optimistische Zeitgenossen gehen kaum davon aus, dass die Menschheit einen weiteren Zehntelmillimeter auf dieser Zeitskala bestehen wird. Auf der Zeitskala der Erde sind Menschen eine winzige Randerscheinung. Das macht es fraglich, ob ausgerechnet die Menschen und ihre Götter der Sinn des Lebens sind.

(Anmerkung: Auch wenn die Menschen nicht aussterben: In 500 Millionen Jahren wird die Erde jegliches Leben verloren haben, weil sich die Sonne zunehmend aufbläht und die Erde grillt. Das bedeutet: rund 90% der Zeit, in der es Leben auf der Erde gibt, sind bereits abgelaufen.)

glaurung 21.12.2016 13:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1280032)
Tierisches und pflanzliches Leben wäre demnach sinnlos, oder hätte nur den indirekten Sinn, dass es den Menschen dient, zu leben und Gott zu finden?

Leben auf der Erde gibt es seit 4 Milliarden Jahren. Strecke bitte mal Deine Arme nach links und rechts aus. Wenn diese Spannweite für die 4 Milliarden Jahre steht, dann misst die Zeit, seit der es Menschen gibt, die Dicke eines Haares. Ein Zehntelmillimeter. Das sind 250.000 Jahre.

Selbst optimistische Zeitgenossen gehen kaum davon aus, dass die Menschheit einen weiteren Zehntelmillimeter auf dieser Zeitskala bestehen wird. Auf der Zeitskala der Erde sind Menschen eine winzige Randerscheinung. Das macht es fraglich, ob ausgerechnet die Menschen und ihre Götter der Sinn des Lebens sind.

(Anmerkung: Auch wenn die Menschen nicht aussterben: In 500 Millionen Jahren wird die Erde jegliches Leben verloren haben, weil sich die Sonne zunehmend aufbläht und die Erde grillt. Das bedeutet: rund 90% der Zeit, in der es Leben auf der Erde gibt, sind bereits abgelaufen.)

Zustimmung. Keine Hochkultur hatte ewig Bestand. Und auch unsere wird diese "Regel" nicht brechen. Wir schaffen keine 1000 Jahre mehr, ohne dass irgendwas Gravierendes passiert, was uns selbst zumindest nah an den Rand der Ausrottung bringt.
Nur die Sache mit den 500 Mio Jahren: Hast Du da eine Quelle?
Ist OT, aber solche Szenarien interessieren mich.

waden 21.12.2016 14:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280005)
Eine schwierige Frage ist die Frage nach dem Sinn des Lebens. Im Christentum ist der Sinn Gott zu finden und im Einklang mit Gottes Vorhaben zu leben, um ewiges Leben zu erreichen. In einer anderen Religionen möglichst viele gute Taten zu machen, für eine erfolgreiche und besser Wiedergeburt. Das kann durchaus Sinn machen und befriedigend sein! Manche Menschen richten ihr Leben ja komplett nach Triathlon aus. Mit Abstand betrachtet kann man darüber nicht minder spotten.

Was sagt die Naturwissenschaft zum Sinn des Lebens? Eigentlich nichts, bis auf die Biologie, die eine Vermehrung anstrebt. Kinderlose wäre damit sinnlose Menschen.

In unserer Generation ist vielleicht Lustpotenzierung und Güteranhäufung Sinn.

Du argumentierst aus der Sicht der Gläubigen, die ein gutes Leben führen, Gutes tun und das als sinnstiftend und befriedigend empfinden.

Ich empfinde die Antwort einer Aussicht auf ewiges Leben als schwierig, weil sich an diese unbewiesene Bedingung alle möglichen Behauptungen, die auch von religiösen Institutionen instrumentalisiert werden, „logisch“ anschließen lassen. Ist die unhinterfragbare Grundbehauptung erst einmal zementiert, lässt sich ein unendlicher Katalog an unvernünftigen Verhaltensregeln anschließen.

Grundsätzlich muss es ja nicht notwendigerweise so sein, dass die Welt einen Sinn für uns bereithält. Wenn es für Menschen schwierig zu ertragen ist, ohne diesen Sinn zu leben, können sie den Sinn selbst stiften.
Sinnvoll wird das (für uns alle diesseitige) Leben dadurch, dass man gute Taten vollbringt, auch ganz ohne Gottesbehauptung. Was gute Taten sind und ein ethisch wertvolles Leben ist, lässt sich ohne Religion definieren. Das ergibt auch Sinn und ist befriedigend.

Lustpotenzierung und Güteranhäufung oder auch Sport-oder Triathlonsucht mit Vernachlässigung sozialer Kontakte sind auch im nichtreligiösen Sinn keine guten Taten und nicht ethisch wertvoll.

waden 21.12.2016 14:13

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1280008)
.
Und der generell fehlende Sinn hindert uns nicht daran, unserem eigenen Leben einen Sinn zu geben

So sehe ich das auch

keko# 21.12.2016 14:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1280032)
Tierisches und pflanzliches Leben wäre demnach sinnlos, oder hätte nur den indirekten Sinn, dass es den Menschen dient, zu leben und Gott zu finden?

Ich sage nur Folgendes: Eine Person findet in seinem Leben keinen Sinn, hat den Sinn verloren oder möchte ihm einen anderen Sinn geben. Diese Person richtet nun sein Leben möglicherweise nach Gott und seinem Glauben aus, findet darin Gefallen und Erfüllung. Das ist in meinen Augen völlig legitm. Viele Menschen tun das so. Ich finde das nicht die schlechteste Wahl. Ich behaupte nicht, dass alle das machen sollen oder es etwas Absolutes ist. Wenn es hilft, ist es doch ok. Wir sind nur einen winzigen Moment hier und es liegt an jedem, diesen Moment mit irgendeinem Sinn zu erfüllen oder nicht (das "nicht" ist genauso legitim und nicht abwertend gemeint). Deine Berchnungen mit der Sonne finde ich eher furstierend.

LidlRacer 21.12.2016 15:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1280032)
(Anmerkung: Auch wenn die Menschen nicht aussterben: In 500 Millionen Jahren wird die Erde jegliches Leben verloren haben, weil sich die Sonne zunehmend aufbläht und die Erde grillt. Das bedeutet: rund 90% der Zeit, in der es Leben auf der Erde gibt, sind bereits abgelaufen.)

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280060)
Deine Berchnungen mit der Sonne finde ich eher furstierend.

Vielleicht beruhigt Dich, dass es wohl doch ein wenig länger dauert:
"Im Alter von 5,5 Milliarden Jahren, das heißt in 0,9 Milliarden Jahren, überschreitet die mittlere Temperatur auf der Erdoberfläche den für höhere Lebewesen kritischen Wert von 30 °C. Eine weitere Milliarde Jahre später werden 100 °C erreicht."
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonne

glaurung 21.12.2016 15:53

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1280088)
Vielleicht beruhigt Dich, dass es wohl doch ein wenig länger dauert:
"Im Alter von 5,5 Milliarden Jahren, das heißt in 0,9 Milliarden Jahren, überschreitet die mittlere Temperatur auf der Erdoberfläche den für höhere Lebewesen kritischen Wert von 30 °C. Eine weitere Milliarde Jahre später werden 100 °C erreicht."
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonne

30°C im Schnitt in 0,9 Milliarden Jahren. Naja, da kann sich die Evolution schon noch was einfallen lassen. :Cheese: Denn das ist selbst erdgeschichtlich gesehen eine sehr lange Zeit.
100°C sind dann schon mit sehr, sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit das Aus für Lebewesen mit jenen Bausteinen, aus welchen wir heute gemacht sind........naja, eigentlich sind sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Aus. Die DNA Doppelhelix ist da längst geschmolzen und liegt als Einzelstrang vor. Damit kann ein aktuelles höheres Lebewesen nichts mehr anfangen. :Lachen2: Und es ist wiederum ziemlich unwahrscheinlich, selbst im Zeitraum von 2 Millarden Jahren, dass sich daran etwas grundlegend ändert.

Sorry für OT.

Edit: DIE Lösung wäre natürlich, dass die Erde ihre Umlaufbahn etwas ändert. ;)

keko# 21.12.2016 16:00

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1280088)
Vielleicht beruhigt Dich, dass es wohl doch ein wenig länger dauert:
"Im Alter von 5,5 Milliarden Jahren, das heißt in 0,9 Milliarden Jahren, überschreitet die mittlere Temperatur auf der Erdoberfläche den für höhere Lebewesen kritischen Wert von 30 °C. Eine weitere Milliarde Jahre später werden 100 °C erreicht."
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonne

Bis dahin hat sich die Menscheit etwas einfallen lassen, ist ausgestorben oder hat sich selbst zerstört. :)


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