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repoman 21.03.2019 09:38

Zitat:

Zitat von Rocco69 (Beitrag 1440965)
Klar, man kann natürlich Österreich als singuläres Land des Bösen sehen, wenn man sich seriös an die Fakten halten will.

Fakt ist aber auch
- dass die zentrale Figur im Humanplasma Fall selbst gesagt hat, dass viel mehr Athleten betroffen waren. Rausgekommen ist nichts. Zum Glück gab es hier keine politische Einflussnahme.
- dass auf der Fuentes Liste 150 Namen waren, von denen nur ein Bruchteil verfolgt wurde und danach der Deckel draufgepackt würde. Wer war nochmal dieser Herr "AC"? Welche Leichtathleten? Fussballer? Bei uns in Spanien gibt es doch keine großen Vereine. Und keine politische Einflussnahme. Oder eindeutige Hinweise darauf, dass Verbände wie die UCI oder die IAAF oder die IBU positive Dopingbefunde vertuscht haben oder angeordnet haben, wer (nicht) zu kontrollieren ist.
- dass deutsche Wintersportler in dopingverseuchten Sportarten wie zB Biathlon ganz ohne Mittel auf Augenhöhe mit überführten Sportlern agieren. Die müssen brutal gute Trainingspläne haben
- dass deutsche Triathleten seit Jahren die Langdistanz dominieren und dabei selbst überführte Doper wie geparkt stehen lassen. Zum Glück besteht die Weltspitze in Ironman nur aus Ehrenmännern. Nicht auszudenken, wenn es eine ähnlich hohe Prävalenz wie in allen anderen Ausdauersportarten gäbe.

Ich fürchte unsere Standpunkte liegen derart weit auseinander, dass keiner von uns vom anderen überzeugt wird. Nachdem ich über die Jahre leider zuviel gesehen habe und zu sehr desillusioniert bin, wirst du mich jedenfalls sicher nicht von deinem Standpunkt überzeugen können.

Ohne Hafu persönlich zu kennen, aber ihm zu unterstellen, er sieht das Dopingthema aus der schwarz-rot-goldenen Brille ist absurd. Ich denke das hat er durch seine bisherigen Beiträgen zum Dopingthema, auch was Deutsche betrifft, klar gemacht. Wenn irgendwelche deutschen Athleten (auch und erstrecht Triathleten) mit Doping in Zusammenhang gebracht werden, ist er bestimmt der Letzte, der versuchen würde die zu verteidigen oder das in irgendeiner Form zu relativieren.

Ich glaube ihm (und mir auch) geht es eher um diese kruden Verschwörungstheorien und da ist es ganz egal ob es sich um Deutsche, Österreicher oder sonstwen handelt.
Ich halte deine Argumente auch für nicht schlüssig. Warum sind die Deutschen im Biathlon stark (von Dominanz würde ich auf keinen Fall reden) aber im Langlauf (also das ohne schießen) sind wir gerade mal drittklassig?

OK, zur Zeit dominieren die Deutschen die Langdistanz. -Das man einen Weiß wie geparkt stehen lässt kann man auch nicht behaupten. Immerhin gewinnt der bis auf Hawaii jedes Rennen-.
Aber warum laufen die Deutschen auf der wegen Olympia prestigeträchtigeren OD seit Jahren hinterher? :confused:
Da die Verbände auf der Langdistanz keine große Rolle spielen und du ja wohl der Meinung bist, dass auch die Verbände bzw. Institutionen im Doping (sei es Unterstützung oder Vertuschung) involviert sind, würde es ja eher Sinn machen, dass Deutschland hier (durch Doping?) dominiert.

Du sagst, du hast zuviel gesehen und bist daher desillusioniert. Berichte doch einmal davon was du gesehen bzw. erlebt hast, würde mich und bestimmt viele andere auch ernsthaft interessieren. :Blumen:

Faser 21.03.2019 09:39

Es gibt doch diese schönen anonymen Umfragen unter Spitzensportlern. Da kriegt man ungefähr eine Ahnung, wie viele etwas nehmen und wie nutzlos die Kontrollen sind. Man muss nur mal "anonyme Umfrage Doping Sport" googlen.
30% der Leichtathleten gaben z.B. an zu dopen. Erwischt werden fast keine. 2011 gaben sogar 40% an zu dopen.

eik van dijk 21.03.2019 09:41

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1440998)

Bei einem funktionierenden Kontrollsystem und glaubwürdigem Antidopingkampf muss es zwangsläufig auch zu aufgedeckten Fällen kommen, denn da wo Regeln aufgestellt werden, sei es im Straßenverkehr, in der Gesetzgebung oder eben auch im Sport, gibt es stets einen gewissen Prozentsatz an Personen, die diese Regeln übertreten und die gehören dann auch erwischt und sanktioniert.

Wobei ich nicht viele Sportarten kenne in denen Regelverletzungen derart an der Tagesordnung sind und vom Veranstalter in Kauf genommen werden, siehe Windschattenproblematik. Schon alleine dieses lachse Vorgehen lässt einige sicher einen Schritt weiter gehen, bei Amateuren und Profis. Ich glaube nicht dass Ironman sehr an einer Aufdeckung seiner Heros interessiert ist.

CaraDelevigne 21.03.2019 09:55

Es bleibt spannend und ich warte auf die ersten Namen wenn Sie überhaupt genannt werden.

Doping ist sicher KEINE länderspezifische Sache. Schwer vorzustellen dass ein D Spomed in Erfurt auschliesslich ausländische Kunden "betreut"...:Lachanfall:

Estebban 21.03.2019 09:59

Zitat:

Zitat von eik van dijk (Beitrag 1441011)
Wobei ich nicht viele Sportarten kenne in denen Regelverletzungen derart an der Tagesordnung sind und vom Veranstalter in Kauf genommen werden, siehe Windschattenproblematik. Schon alleine dieses lachse Vorgehen lässt einige sicher einen Schritt weiter gehen, bei Amateuren und Profis. Ich glaube nicht dass Ironman sehr an einer Aufdeckung seiner Heros interessiert ist.

So pauschal würde ich das mal absolut nicht sagen - 12m bei 40-45km musst halt auch erstmal zweifelsfrei sehen, dass da mit Absicht ein Fehlverhalten begangen wird. Keine Frage mich nerven Lutscher wahnsinnig, aber den karis oder Veranstaltern zu unterstellen Ihnen wäre es egal wenn regeln übertreten werden ist auch ein bischen wie „der fifa ist es doch egal ob abseits geahndet wird, so oft wie es da Fehlentscheidungen gibt“
Windschattenfahren ist nunmal kein Hochsprung wo eine Latte runterfällt. Im Zweifel für den Angeklagten gilt eben erstmal beim abseits wie beim Windschatten

veloholic 21.03.2019 10:00

Jetzt ist die Bild sicher keine allzu seriöse Quelle für ernsthafte Themen. Jedoch ist dort heute bzgl. des Dopingthemas vom Honululu Marathon die Rede, nicht von der Ironman WM. Ob es stimmt, kann ich natürlich nicht beurteilen.
https://www.bild.de/sport/mehr-sport...6124.bild.html



Zitat:

Zitat von Rocco69 (Beitrag 1441001)
Der aktuell gegangene Weg mit Polizeiermittlungen ist der einzig erfolgversprechende Weg. Die Netzwerke müssen wie mafiöse Strukturen, die sie sind, ausgeforscht werden. Mit Trainingskontrollen kommst ned weiter, solange THG, HGH, IGF, Somatropin, Bluttransfusionen, Kobalt und Co. nicht in Tests nachgewiesen werden können.

Das ist sicherlich im Grundsatz richtig. Aber meinst du, es ist so viel erfolgsversprechender als das "normale" Kontrollsystem? Wie sind denn Staatsanwaltschaft und Polizei finanziert und aufgestellt, wie lange ist ihr Atem wirklich? Und was ich mich frage: Wenn die Aufklärungsquoten bei Einbrüchen, Fahrraddiebstählen oder Steuerhinterziehung so unterirdisch ist, wo liegt sie dann beim Doping, oder wo kann sie überhaupt liegen?

eik van dijk 21.03.2019 10:10

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1441019)
So pauschal würde ich das mal absolut nicht sagen - 12m bei 40-45km musst halt auch erstmal zweifelsfrei sehen, dass da mit Absicht ein Fehlverhalten begangen wird. Keine Frage mich nerven Lutscher wahnsinnig, aber den karis oder Veranstaltern zu unterstellen Ihnen wäre es egal wenn regeln übertreten werden ist auch ein bischen wie „der fifa ist es doch egal ob abseits geahndet wird, so oft wie es da Fehlentscheidungen gibt“
Windschattenfahren ist nunmal kein Hochsprung wo eine Latte runterfällt. Im Zweifel für den Angeklagten gilt eben erstmal beim abseits wie beim Windschatten

Pauschal kann man es nicht sagen da hast du recht. Wenn man jedoch die beiden Führenden (beide vom gleichen Team und grün) in der ersten Radrunde beim IM Austria im Vorjahr gesehen hat, frage ich mich schon ob da ein Wille zur Ahndung vorhanden ist, oder die Hoffnung auf schnelle Radzeiten überwiegt.
Wird schon OFF Topic aber was ich sagen will ist dass zumindest bei den großen Veranstaltern der große Aufschrei ausbleiben wird und der geständige Doper im ziel als Hero gefeiert wird.

Klugschnacker 21.03.2019 10:18

Zitat:

Zitat von veloholic (Beitrag 1441021)
Jetzt ist die Bild sicher keine allzu seriöse Quelle für ernsthafte Themen. Jedoch ist dort heute bzgl. des Dopingthemas vom Honululu Marathon die Rede, nicht von der Ironman WM. Ob es stimmt, kann ich natürlich nicht beurteilen.
https://www.bild.de/sport/mehr-sport...6124.bild.html?

Dort steht:
"Acht Nationen und fünf Sportarten sind bislang betroffen. Sicher dabei: Radsport, Langlauf und Marathon. Schmidt oder einer seiner Helfer flog extra nach Hawaii, um beim Honolulu Marathon im Dezember mindestens eine Sportler zu betreuen. Der Marathon gehört mit über 30 000 Läufern zu einem der zehn größten der Welt. Triathleten gehörten nicht zu Schmidts Kunden."
Das kann ich mir schwer vorstellen. Schaut Euch mal die Ergebnisliste 2018 an (klick). Das ist mehr oder weniger ein Amateurrennen. In der Elite-Klasse gibt es nur 4 Starter. Platz 10 geht mit 2:36 Stunden weg. Unter den ersten 25 Männern gibt es nur Kenianer, Amerikaner und Japaner.

Dafür einen Blutbeutel nach Hawaii fliegen? :8/


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