Schwarzfahrer |
13.03.2023 13:28 |
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1701639)
Die Kernkraft hat für die Energieversorgung Deutschlands nie eine große Rolle gespielt. Im vergangenen Jahr waren es 3% am Primärenergiebedarf, im Jahr davor waren es 6%.
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als der Atomausstieg beschlossen wurde, lag der Anteil bei über 22 % - war damals das Thema Klimawandel und der mögliche Nutzen von geringen CO2-Emissionen noch völlig unbekannt? Das wäre der Punkt gewesen, fürs Klima verantwortlich und vorausschauend zu handeln.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1701639)
Diesen geringen Beitrag der Kernenergie setzt man ins Verhältnis zu den Risiken, Kosten und zur gesellschaftlichen Akzeptanz. Die Kosten: Strom aus Atomenergie ist um ein Mehrfaches teurer als Strom aus Windkraft.
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Kosten: Gut erkennbar an der Entwicklung der Strompreise von 2010 bis 2020: stetig weniger Atomkraft, mehr Windkraft und Strompreisanstieg um ein Drittel. Risiken: mit allen AKWs aus 2010 könnten wir jährlich 50 Millionen Tonnen weniger CO2 ausstoßen für Stromproduktion, als so, wie es jetzt ist. Dieses sichere Potential wird mutwillig zerstört, und man diskutiert über 2 Millionen eventual-Tonnen Ersparnis aus einem Tempolimit. Kein überzeugendes Vorgehen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1701639)
Wenn ich Dich richtig verstehe, hat für Dich das Argument der CO2-Vermeidung ein geringeres Gewicht als Fragen der Wirtschaftlichkeit und der Effektivität. Und zwar deshalb, weil die CO2-Vermeidung in die Zukunft zielt und sich erst auf die nachfolgenden Generationen auswirkt. Hingegen kommt die bessere Wirtschaftlichkeit der erneuerbaren Energien den jetzt lebenden Menschen zugute.
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Erstere zwei Sätze stimmen. Letzteres merkt nur komischerweise keiner (s. auch oben die Strompreise, Investitionskosten für Wärmepumpen und Gebäudesanierung, Kosten für E-Autos - wo kommt die so gerne zitierte Wirtschaftlichkeit denn an, außer bei den Subventionsempfängern?). Es wäre ehrlich zuzugeben, daß regenerative Energieversorgung eventuell notwendig, aber auf längere Sicht noch nicht wirtschaftlicher sein kann, als die aktuelle Versorgung.
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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1701639)
Du müsstest doch ein Verfechter der Windkraft sein. Ich verstehe nicht, warum Du in Deiner Argumentation fortwährend auf den Weiterbetrieb der alten deutschen Atomkraftwerke zu sprechen kommst.
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Ich halte Windkraft für eine technisch gute und sinnvolle Sache - aber nicht geeignet, als Hauptenergiequelle ein industrialisiertes Land zu versorgen, und nicht geeignet, zu nahe am bewohnten Orten aufgestellt zu werden (finde ich übrigens auch bzgl. Hochspannungsmasten, Erdkabel sind da die bessere Lösung, leider viel teurer). Für Atomkraft spricht im Kontext von CO2-Ersparnis die oben zitierte Zahl. Windkraft ist eine gute Möglichkeit, lokal und temporär Energie zu erzeugen, aber für flächendeckende Versorgung braucht es zwingend ein Backupsystem aus nicht wetterabhängigen Quellen (Großspeicher, Kraftwerke). Und für letzteres hatten wir CO2-freie Möglichkeiten, die wir uns kaputt gemacht haben ohne Not, bevor vergleichbare CO2-freie Alternativen zur Verfügung stehen.
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