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-   -   Kristian Blummenfelt auf der Langdistanz (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=50143)

MoMuck 17.08.2022 13:35

Ich verfolge die Diskussion hier ja sehr gerne und finde konträre Meinungen/Argumentationsweisen immer interessant... Sofern man offen ist für die verschiedenen Ansichten und seine eigene Sichtweise hinterfragt lässt sich durch ebendiese konträren Argumente oftmals persönlich etwas dazulernen.

Mir kommt es jedoch vor, dass im Falle der Gewichtsdiskussion bei Blummenfelt (teilweise) versucht wird, den persönlichen Standpunkt koste es was es wolle beizubehalten und nicht mehr abstrahiert wird, inwieweit die einem gegenläufige Meinung nicht doch zutreffend sein kann... bzw einige Punkte davon.
Auch dürfte es schwierig sein aus Einzelbeispielen eine Allgemeingültigkeit herbeizuführen.

Die alles entscheidende Frage (wurde hier aber schon öfters erwähnt) ist ja berechtigterweise: ist BigBlu trotz oder aufgrund seines Körperbaus so schnell? Oder inwiefern spielt das bei seinen Leistungen eine (große) Rolle?

Auch wenn ich nicht "Partei" ergreifen will, wenn man das so sagen kann: ich finde Hafu's Argumenten zu lesen und nachzuvollziehen einen wahren Genuss. Vielen Dank für die aus meiner Sicht sachlich und fachlich rational stringente Argumentation:Blumen:

Hafu 17.08.2022 15:29

Zitat:

Zitat von Thanus (Beitrag 1676080)
...
Selbstverständlich kann man einen breiten Körperbau und eine Trichterbrust nicht einfach wegtrainieren ...

Du kannst es von mir aus auf meine Eitelkeit schieben, aber ich korrigiere dich mal trotzdem, damit hier in dem Thread kein unwidersprochener Unsinn steht: Blummenfelt hat eine Kielbrust., also das Gegenteil einer Trichterbrust.

Eine Trichterbrust verkleinert das Lungenvolumen und kann die Herzaktion beeinflussen, ist also für einen Leistungssportler zweifellos ein Nachteil und muss bei starker Ausprägung selbst bei Nicht-Sportlern operiert werden.

Eine Kielbrust vergrößert das Lungenvolumen, schafft zusätzlichen Platz im Thorax für ein Sportlerherz, das im normalen Brustkorb vom Lungengewebe "geklaut werden muss. Die Kielbrust hat so gut wie nie (abgesehen von der Optik und der daraus resultierenden evt. psychischen Belastung) einen Krankheitswert.

Im Falle von Blummenfelt ist es eher wahrscheinlich, dass er davon leistungsphysiologisch profitiert.

Thanus 17.08.2022 15:33

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1676119)
Du kannst es von mir aus auf meine Eitelkeit schieben, aber ich korrigiere dich mal trotzdem, damit hier in dem Thread kein unwidersprochener Unsinn steht: Blummenfelt hat eine Kielbrust., also das Gegenteil einer Trichterbrust.

Ja danke!

Jedenfalls ein interessanter Aspekt, dass man durch eine Kielbrust möglicherweise physiologisch profitieren könnte, weil das Herz mehr Platz zum Wachsen hat.

keko# 17.08.2022 15:40

Zitat:

Zitat von Thanus (Beitrag 1675966)
Nachdem es faktisch geschieht, kann man es auch nicht für unmöglich halten. :)
Man kann sich nur fragen, wie es möglich ist. Liegt es am Sport selbst oder am außergewöhnlichen Motor Blummenfelts? Ich meine, es liegt an beidem. Der Triathlon ist sportlich noch immer nicht ausgereizt und Blummenfelt hat eine außergewöhnlich hohe VO2max, einen ausgeprägten Siegeswillen, extremen Trainingsehrgeiz, eine sehr gute Robustheit und offenbar ein ideales Trainingsumfeld. Ich meine aber auch, dass Blummenfelt mit einem anderen Chassis und einer anderen Karosserie noch stärker wäre. Was aber nicht heißt, dass er diese andere Statur erzwingen kann.

Er gewinnt also trotz seiner nachteiligen Statur und einen zweiten Blummenfelt werden wir auch im Triathlon aller Wahrscheinlichkeit nicht sehen.

So wollte ich das in meinen vorhergehenden Posting auch sagen. :Blumen: Ich vermute das Gesamtpaket Blummenfelt passt einfach sehr gut zusammen, sehe ihn aber als Ausnahme.
Vielleicht hat man auch einfach zu sehr den sehr schlanken und langen Foredeno im Kopf.
Als Triathlet der ersten Stunden könnte ich eine Stunde lange darüber erzählen, wie ein Triathlet in den vergangenen 40 Jahren angeblich eben nicht hätte aussehen können --- bis dann eben einer daherkommt und die Regeln über den Haufen wirft.
Der sehr große Fordeno, der kurz und lang kann, der Schwimmen, Radfahren und Laufen kann, hat gleich vieles über den Haufen geworfen.
Ein Aufeinendertreffen der Beiden fände ich sehr spannend.
:)

TIME CHANGER 17.08.2022 16:19

Vielleicht hilft es auch eineigen den Podcast von Olav Alexander Bu bei der Triathlon Crew zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=LbPsG7TD1bw

Hilft zu verstehen wie der/die Trainingsansätze sind usw.

viel spass! :liebe053:

Frau Müller 17.08.2022 17:50

[quote=Hafu;1676042]1]...Der Hauptgrund für die Leistungen von Blummenfelt und Iden ist das von ihnen verfolgte Trainingskonzept[/b], das auf Optimierung von Vo2max, Minimierung der Laktatkonzentration bei Renngeschwindigkeit, Optimierung der KH-Verwertung (und Maximierung der KH-Aufnahme im Wettkampf), Höhentraining, High-Volume-LowIntensity-Ansatz und vielen anderen Faktoren mehr beruht....

Das erscheint mir schlüssig und dem würde ich erst einmal auch ohne empirische Beweise folgen. Für mich bleiben aber Fragen offen.

Warum, z. B., wirkt das überlegene Trainingskonzept ausgerechnet nur bei zwei Jungs aus Bergen, die eben noch gemeinsam die Schulbank gedrückt haben und mutmaßlich die beiden besten Langdistanztriathleten der Welt sind? Haben zufällig zwei Freunde aus Bergen ein so großes Talent, dass es für beide in die absolute Weltspitze reicht?

Oder liegt es einzig an dem Trainingskonzept, das ich also auch, bei entsprechendem Wissen, an talentierten Leistungssportlern aus Buxtehude ausprobieren könnte und in 10 Jahren fahre ich als Trainer die Ernte ein?

Müsste es dann aber nicht auch in der Breite wirken? Z. B. bei Casper Stornes, dem ehemals dritten im Bunde, der nicht erst in diesem Jahr nach seiner Verletzung für den Anspruch aus vorherigen Leistungen absolut underperformt. Was ist denn eigentlich mit Nachwuchs im norwegischen Lager oder konkurrenzfähigen Frauen?

In Summe sind das für mich einfach viele offene Fragen, die zum Thema körperliche Voraussetzungen und distanzübergreifendem Erfolg eine Rolle spielen.

Ich möchte auch klar sagen, ich empfinde die Erfolge nicht anrüchig im Sinne von evtl. manipulativen Vorgehensweisen. Im Gegenteil. Ich bin durchaus Fanboy und finde es faszinierend. Dennoch bleiben für mich einige interessante Fragen derzeit noch offen. :Blumen:

Rälph 17.08.2022 18:03

Zitat:

Zitat von Thanus (Beitrag 1675828)
Man kann es auch weniger zurückhaltend formulieren und einfach sagen, dass der Artikel vor Unsinnigkeiten und Belanglosigkeiten nur so strotzt.

Bei Blummenfelt wurde noch niemals ernsthaft diskutiert, ob er einen schönen (???) Körperbau hat, sondern wie man mit einem solch hohen BMI so schnell über die Marathondistanz sein kann.

:Blumen: Danke!

Der hier immer wieder aufkommende Vorwurf des Bodyshaming entkräftet die etlichen lesenswerten Argumente, die auf der pro Blummenfelt Seite zu verbuchen sind. Im Grunde ist er eine reine Beleidigung.

Thanus 17.08.2022 19:42

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1676042)
Der Hauptgrund für die Leistungen von Blummenfelt und Iden ist das von ihnen verfolgte Trainingskonzept[/b], das auf Optimierung von Vo2max, Minimierung der Laktatkonzentration bei Renngeschwindigkeit...

Das norwegische Trainingskonzept dürfte einzigartig sein. Allerdings nur, sofern es um Damenkugelstoßen geht. Dass im Triathlon jemals irgendwer ein anderes Konzept verfolgt hat, ist mir aber neu.


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