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Körbel 27.11.2019 08:13

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1495562)
Denk mal drüber nach, was ca. 90 % der Weltbevölkerung davon hält, wenn Du ihnen Wirtschaftswachstum und damit den einhergehenden Wohlstand verwehren möchtest. Und warum möchten so viele Menschen in Länder auswandern, die erfolgreich auf Wirtschaftswachstum setzen, aber so viel weniger in Länder, die kein Wachstum erreichen, wenn Wachstum doch so ein Rückschritt ist?

Ich spreche nicht von den 90%, ich rede von denen die im absoluten Überfluss leben.
So wie viele Hansel hier in diesem Forum als Beispiel, die sich Gedanken darüber machen:
Bau ich Teil "X" ans Rad oder doch besser Teil "Y"!!!
Oder:
Starte ich besser bei Tria "A" oder doch besser bei Tria "B"!!!

Völkerwanderungen hat es schon immer gegeben und was soll ein Familienvater denn machen, wenn er um das Leben seiner Familie fürchten muss?
Dableiben???

Was soll er machen, wenn er seine Familie nicht mehr ernähren kann, weil die westlichen Konsumstaaten alles wegkaufen und die Preise drücken???

Körbel 27.11.2019 08:15

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1495605)
Im Großen und Ganze läuft alles weiter wie bisher. Wir bekämpfen den Klimawandel mit Mitteln des Kapitalismus (Zertifikate, Steuern rauf).

Da liegt der Hase im Pfeffer und solche Geschichten entscheiden die, die an der politischen Macht bleiben wollen.

Klugschnacker 27.11.2019 08:21

Die Umwelt muss einen Preis haben, Umweltzerstörung muss etwas kosten. Dann kann der Kapitalismus den schonenden Umgang mit dieser Ressource bewirken. Ein Beispiel dafür ist der Handel mit CO2-Zertifikaten.

Zusätzlich braucht es Gesetze, welche zumindest dort für Regeln sorgen, die man schlecht bepreisen kann, wie beispielsweise das Tierwohl.

Doch selbst wenn feststünde, dass der Kapitalismus für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen ungeeignet ist: Welches andere Wirtschaftssystem könnte es besser? Der Kommunismus vermutlich nicht, das belegen die ökologischen Zustände in Ländern wie Russland, China oder damals in der DDR.

Ich halte es daher für Zeitverschwendung, zunächst unserer Wirtschaftssystem umkrempeln zu wollen, bevor wir wirksam etwas für das Klima tun.

keko# 27.11.2019 08:24

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1495609)
Da liegt der Hase im Pfeffer und solche Geschichten entscheiden die, die an der politischen Macht bleiben wollen.

Ob die, die entscheiden (die Politiker) auch die Macht haben, darf bezweifelt weden. Das Beispiel mit dem Riesen Blackrock habe ich hier schon mal erwähnt. Das Unternehmen verwaltet ein Vermögen von über 6 Billionen USD. Mit Trump ist die Vermischung von Kapital und Politik ganz offensichtlich geworden. Sein Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen ist ziemlich rational. In DE wählt der kleine Mann die neoliberale AfD. Ich sehe schwarz fürs Klima.

keko# 27.11.2019 08:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1495610)
Doch selbst wenn feststünde, dass der Kapitalismus für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen ungeeignet ist: Welches andere Wirtschaftssystem könnte es besser? Der Kommunismus vermutlich nicht, das belegen die ökologischen Zustände in Ländern wie Russland, China oder damals in der DDR.

Kein vernünftiger Mensch will den Kapitalismus abschaffen oder dessen Erfolge verleugnen. Es geht um eine sozialere und umweltschonendere Form.
Das ist aber leider ziemlich offtopic hier.

qbz 27.11.2019 09:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1495610)
Die Umwelt muss einen Preis haben, Umweltzerstörung muss etwas kosten. Dann kann der Kapitalismus den schonenden Umgang mit dieser Ressource bewirken. Ein Beispiel dafür ist der Handel mit CO2-Zertifikaten.

Zusätzlich braucht es Gesetze, welche zumindest dort für Regeln sorgen, die man schlecht bepreisen kann, wie beispielsweise das Tierwohl.

Doch selbst wenn feststünde, dass der Kapitalismus für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen ungeeignet ist: Welches andere Wirtschaftssystem könnte es besser? Der Kommunismus vermutlich nicht, das belegen die ökologischen Zustände in Ländern wie Russland, China oder damals in der DDR.

Ich halte es daher für Zeitverschwendung, zunächst unserer Wirtschaftssystem umkrempeln zu wollen, bevor wir wirksam etwas für das Klima tun.

Für eine solche Analyse und Priorisierung votiere ich nicht, angesichts der Folgen der Erderwärmung. Ich wollte erstmal nur zur Diskussion stellen, dass Kapitalismus bisher im Verlauf von Jahrzehnten und global gesehen empirisch immer Wachstum aufgewiesen hat, was Ökonomen theoretisch erklären können.

Auch die zusätzlichen staatlichen Investitionen in erneuerbare Energien, in die Bahn, e-Autos und Ladesäulen usf.. im Umfang von 35 Milliarden, welche die Grünen auf ihrem Bielefelder Parteitag im November beschlossen, bedeuten natürlich wirtschaftliches Wachstum, die Subventionierung der CO2-Reduktionen bei Heizungen, der verstärkte Katastrophenschutz (wie höhere Dämme), die Subventionierung von Industrien zur Umstellung auf geringere CO2-Emissionen, um die internationale Konkurrenzfähigkeit trotz hoher CO2-Taxe während der Umstellung zu erhalten etc. Die öffentlichen Organisationen sollen ihr Kapital in "grüne" Industrien anlegen und die EU soll quasi ein grünes Umwelt-Label für Aktienindizes herausgeben etc. (Alles Grüne Parteitagsbeschlüsse). Folgen einer Umstellung in der Land- und Forstwirtschaft, weiss nicht so genau?

Ebenso überzeugend notwendig erscheinen mir mindestens folgende Aspekte:

- Mit der jetzigen neoliberalen Wirtschaftspolitik sowie Austeritätspolitik (schwarze Null) funktioniert es niemals.
- Man braucht staatliche Gesetze, welche den Umgang mit den Ressourcen und den Schutz der Umwelt (saubere Luft) festlegen.
- Man muss den Widerstand mächtiger Lobby-Teile der Finanz- und Industrieeliten überwinden, die allein auf die kurzfristige Dividende schauen.
- Das braucht alles die Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung. (siehe Proteste der Gelbwesten, Bauerndemo etc.), was Klimaschutzgesetze mit sozial-gerechten Auswirkungen erfordert, welche nicht die aktuellen Verteilungsmechanismes weiter vergrössern. (Forderungen der Linke).
- Es benötigt globale Reduktionen.

Investiert der Staat sehr viel Subventionen in den Energiebereich, stellt sich natürlich auch die Frage, ob dieser Sektor nicht wieder besser in Gemeineigentum gehört, wie es vor der neoliberalen Politik war, um die Privatisierung der (teilsubventionierten) Gewinne zulasten der Mehrheit der Bevölkerung zu verhindern. (Linke Forderung).

Ob das gelingt? Bestimmt nicht in einer möglichen CDU-Grüne Koalition nach der nächsten Wahl in DE.

Ps:
Auch Russland und China haben heute kapitalistische Warenwirtschaft.

Trillerpfeife 27.11.2019 09:37

spannende Diskussion.

Zitat:

Schwarzfahrer schrieb .... wenn Wachstum doch so ein Rückschritt ist
ich vermute gemeint ist Rückschritt für den Klimaschutz. Sofern der Wachstum auf dem Wachstum des Bisherigen beruht.

Klugschnacker 27.11.2019 09:53

@qbz: Ich stimme Dir voll zu.

Jimmi 27.11.2019 09:59

Alles aussichtslos …

Wer soll das ändern?

https://www.tagesspiegel.de/politik/.../25263366.html

keko# 27.11.2019 10:06

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1495638)
Ob das gelingt? Bestimmt nicht in einer möglichen CDU-Grüne Koalition nach der nächsten Wahl in DE.

Man soll die Hoffnung nicht aufgeben, auch wenn es utopisch erscheint. Da ich Klima- und Wirtschaftspolitik als eng verknüpft ansehe, versuche in einen kleinen Beitrag zu geben. So spreche ich meine Meinung offen aus (auch wenn ich dann mal unterm Tisch von meiner Frau einen Tritt ans Bein bekomme), ich habe ein Ehrenamt in der Stadt übernommen, ich spende Geld, bin in eine Partei eingetreten. Ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit unerwartet hohem Trinkgeld gemacht und ein paar anderen Dinge mehr.

Trillerpfeife 27.11.2019 10:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1495653)
Man soll die Hoffnung nicht aufgeben, auch wenn es utopisch erscheint. Da ich Klima- und Wirtschaftspolitik als eng verknüpft ansehe, versuche in einen kleinen Beitrag zu geben. So spreche ich meine Meinung offen aus (auch wenn ich dann mal unterm Tisch von meiner Frau einen Tritt ans Bein bekomme), ich habe ein Ehrenamt in der Stadt übernommen, ich spende Geld, bin in eine Partei eingetreten. Ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit unerwartet hohem Trinkgeld gemacht und ein paar anderen Dinge mehr.

grins.... sehr cool, nur das mit dem "unerwartet hohem Trinkgeld verstehe ich nicht"

keko# 27.11.2019 10:20

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1495654)
grins.... sehr cool, nur das mit dem "unerwartet hohem Trinkgeld verstehe ich nicht"

Aus Zeitgründen in aller Kürze: Divide et impera ist ein uraltes Machtprinzip. Ich versuche dem entgegenzusteuern, in dem ich z.B. gelegentlich unerwartet hohes Trinkgeld gebe. So habe ich am Sonntagfrüh beim Brötchenkaufen 6.20 auf 10 aufgerundet. Die Verkäuferin wohnt in meiner Nachbarschaft, ist aus der Ukraine und hat 2 kleine Kinder. Sicher hat sie besseres zu tun, als mir am Sonntagmorgen die Brötchen zu reichen.

Trillerpfeife 27.11.2019 11:00

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1495658)
Aus Zeitgründen in aller Kürze: Divide et impera ist ein uraltes Machtprinzip. Ich versuche dem entgegenzusteuern, in dem ich z.B. gelegentlich unerwartet hohes Trinkgeld gebe. So habe ich am Sonntagfrüh beim Brötchenkaufen 6.20 auf 10 aufgerundet. Die Verkäuferin wohnt in meiner Nachbarschaft, ist aus der Ukraine und hat 2 kleine Kinder. Sicher hat sie besseres zu tun, als mir am Sonntagmorgen die Brötchen zu reichen.

danke für die Erklärung. :)

Schwarzfahrer 27.11.2019 11:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1495610)
Ich halte es daher für Zeitverschwendung, zunächst unserer Wirtschaftssystem umkrempeln zu wollen, bevor wir wirksam etwas für das Klima tun.

Nicht nur Zeitverschwendung, auch riskant.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1495619)
Kein vernünftiger Mensch will den Kapitalismus abschaffen oder dessen Erfolge verleugnen. Es geht um eine sozialere und umweltschonendere Form.

Große (oder zumindest medial sehr laute) Teile der Klimabewegung tun aber genau das: sie suggerieren, daß Klimapolitik mit Überwindung des Kapitalismus gleichgesetzt werden muß. Deine moderate Sicht (die ich teile) ist da für viele verwerflich oder ungenügend.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1495610)
Die Umwelt muss einen Preis haben, Umweltzerstörung muss etwas kosten. Dann kann der Kapitalismus den schonenden Umgang mit dieser Ressource bewirken. Ein Beispiel dafür ist der Handel mit CO2-Zertifikaten.

Das Problem ist, daß im Kapitalismus der Preis von der Nachfrage bestimmt wird - was in diesem Feld schwer zu realisieren ist. Kosten, oder eher Preise, die unabhängig von einem Markt festgesetzt werden, gibt es eher in Planwirtschaften, die bisher nie dauerhaft funktioniert haben. Die Herausforderung ist also, wie man Marktmechanismen schafft, die automatisch "richtige" Umweltkosten und damit wirtschaftliche Anreize fürs richtige Handeln erzeugen. Das geht sicher teilweise mit Vorschriften und Verboten, die auf sehr konkrete Einzelaspekte zielen (z.B. bei der Einführung des Katalysators für Benziner). Zu allgemeine Ansätze, wie die CO2-Steuer, halte ich dafür für nicht so effektiv, da zu diffus in der Wirkung, und schwer wirtschaftlich begründbar.

Trillerpfeife 27.11.2019 11:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1495676)
...
Große (oder zumindest medial sehr laute) Teile der Klimabewegung tun aber genau das: sie suggerieren, daß Klimapolitik mit Überwindung des Kapitalismus gleichgesetzt werden muß. Deine moderate Sicht (die ich teile) ist da für viele verwerflich oder ungenügend.


Das Problem ist, daß im Kapitalismus der Preis von der Nachfrage bestimmt wird - was in diesem Feld schwer zu realisieren ist. Kosten, oder eher Preise, die unabhängig von einem Markt festgesetzt werden, gibt es eher in Planwirtschaften, die bisher nie dauerhaft funktioniert haben. Die Herausforderung ist also, wie man Marktmechanismen schafft, die automatisch "richtige" Umweltkosten und damit wirtschaftliche Anreize fürs richtige Handeln erzeugen. Das geht sicher teilweise mit Vorschriften und Verboten, die auf sehr konkrete Einzelaspekte zielen (z.B. bei der Einführung des Katalysators für Benziner). Zu allgemeine Ansätze, wie die CO2-Steuer, halte ich dafür für nicht so effektiv, da zu diffus in der Wirkung, und schwer wirtschaftlich begründbar.


was würdest du den vorschlagen? Bedürfnisse nach klimaneutralem Verhalten wecken?
Gestern in den RTL Nachrichten. (zufällig gesehen :Cheese: )

Thema eins: Klimawandel
Thema zwei: Bauernproteste
Thema drei: Clankriminalität
Thema vier: vergessen
Thema fünf: wohin günstig in den Urlaub fahren

Bei mir macht sich zunehmend ein Gefühl der Ohnmacht und Resignation breit. Auch wenn ich den Kaptialismus sicher nicht abschaffen will, so sehe ich in seiner momentanen Ausrichtung auf kurzfristige Profite, gepaart mit dem Willen der Politiker unbedingt wiedergewählt werden zu wollen, keine Chance, unser Klima langfristig zu verbessern.

keko# 27.11.2019 11:52

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1495676)
Große (oder zumindest medial sehr laute) Teile der Klimabewegung tun aber genau das: sie suggerieren, daß Klimapolitik mit Überwindung des Kapitalismus gleichgesetzt werden muß. Deine moderate Sicht (die ich teile) ist da für viele verwerflich oder ungenügend.

Ich bin eher für Kurskorrekturen.
Gleichzeitige Entwicklung von neuen, resourcenschonenden Technologien.

Schwarzfahrer 27.11.2019 12:33

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1495692)
was würdest du den vorschlagen?

Z.B. das (danke keko für die prägnante Formulierung, ich selber habe gerade keine Zeit, längere Aktionspläne zu entwickeln:) ):
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1495694)
Ich bin eher für Kurskorrekturen.
Gleichzeitige Entwicklung von neuen, resourcenschonenden Technologien.

Wobei ich für meinen Teil das Thema Klimawandel im Vergleich zu anderen zu lösenden Problemen für massiv überbewertet halte, also geht es mir bei allfälligen Vorschlägen lange nicht um einen Einfluß auf das Klima. Also nicht einseitig
Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1495692)
Bedürfnisse nach klimaneutralem Verhalten wecken?

sondern eher Motivation für rationalem, ressourcenschonenden, sozialen und konstruktiven und eigenverantwortlichen Verhalten und Projekten fördern.

captain hook 27.11.2019 12:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1495610)
Die Umwelt muss einen Preis haben, Umweltzerstörung muss etwas kosten.

Wirklich? Wenn man das mal langsam auf der Zunge zergehen lässt... wer es sich also leisten kann, darf die Umwelt zerstören oder mit ihr machen was er will (weil er den Preis ja bezahlen kann)? Eigentlich ist das ja so wie die letzten Jahrhunderte. Die erste Welt kann es sich monetär leisten und die Spätfolgen zahlt insgesamt die dritte Welt. Wer kann sich dabei also was leisten? Und wie wird der Preis bemessen und wohin wird dieser wofür bezahlt und was wird da mit diesem "Preis" gemacht? Und da die Folgen grenzüberschreitend sind... wer darf hier eigentlich was bestimmen und wer muss sich dran halten?

Jimmi 27.11.2019 12:56

Kann mal bitte einer ein Zukunftsszenario entwerfen, in dem alle glücklich, satt, warm und trocken sind und das System Erde im Gleichgewicht ist? So für die Zeit in 300 Jahren etwa?

Schwarzfahrer 27.11.2019 12:59

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1495722)
Kann mal bitte einer ein Zukunftsszenario entwerfen, in dem alle glücklich, satt, warm und trocken sind und das System Erde im Gleichgewicht ist? So für die Zeit in 300 Jahren etwa?

Google mal nach Utopie :Cheese:

Jimmi 27.11.2019 13:04

Ich meine das ernst. Wir wollen doch alle, dass die Menschheit in 300 Jahren noch existent und glücklich ist.

Die Physik ist bekannt, die Ressourcen sind bekannt, der Mensch ist in seinen Verhaltensweisen berechenbar.

Meines Erachtens brauchen wir viel mehr Visionen, moralisches Rüstzeug bzw. Philosophie als Grundlage unseres Handelns, statt uns nur von Thema zu Thema treiben zu lassen und abzuwarten.

Trillerpfeife 27.11.2019 13:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1495711)
Z.B. das (danke keko für die prägnante Formulierung, ich selber habe gerade keine Zeit, längere Aktionspläne zu entwickeln:) ):

Wobei ich für meinen Teil das Thema Klimawandel im Vergleich zu anderen zu lösenden Problemen für massiv überbewertet halte, also geht es mir bei allfälligen Vorschlägen lange nicht um einen Einfluß auf das Klima. Also nicht einseitig

sondern eher Motivation für rationalem, ressourcenschonenden, sozialen und konstruktiven und eigenverantwortlichen Verhalten und Projekten fördern.

keinen Stress bitte.


ich denke aber, Klimawandel und die anderen Probleme hängen auch miteinander zusammen. Lösungen für ein Problem alleine sollten natürlich nicht gesucht werden. Vermutlich geht das auch gar nicht isoliert.

Zur Motivation. Da musste doch tatsächlich erst ein kleines Mädchen mit einem Papschild auftauchen, bis diese Motivation wieder ins Bewustsein gerückt ist. Ausnahmen wie du und Körbel sind natürlich aussen vor.

keko# 27.11.2019 13:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1495711)
Also nicht einseitig
....
sondern eher Motivation für rationalem, ressourcenschonenden, sozialen und konstruktiven und eigenverantwortlichen Verhalten und Projekten fördern.

Und jetzt wird es politisch, denn das, was du ansprichst, läuft dem aktuellen Trend zuwider, der da schreit nach

- Individualismus
- Egoismus
- Konkurrenzdenken
- Aktionismus
- nach mir die Sintflut.

Körbel 27.11.2019 13:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1495612)
Ob die, die entscheiden (die Politiker) auch die Macht haben, darf bezweifelt weden.

Geb dir Recht, aber der Geldadel braucht auch die Politiker die ihnen den Weg ebnen.

Körbel 27.11.2019 13:46

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1495654)
.... nur das mit dem "unerwartet hohem Trinkgeld verstehe ich nicht"

"Jeder preussische Stiefel ist zu schmieren"!

Körbel 27.11.2019 13:48

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1495692)
Bei mir macht sich zunehmend ein Gefühl der Ohnmacht und Resignation breit. Auch wenn ich den Kaptialismus sicher nicht abschaffen will, so sehe ich in seiner momentanen Ausrichtung auf kurzfristige Profite, gepaart mit dem Willen der Politiker unbedingt wiedergewählt werden zu wollen, keine Chance, unser Klima langfristig zu verbessern.

Da bist du nicht allein.

Körbel 27.11.2019 13:50

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1495732)
Wir wollen doch alle, dass die Menschheit in 300 Jahren noch existent und glücklich ist.

Du vielleicht und noch ein paar andere, aber die Masse derjenigen, die im Moment nur so im Geld schwimmen, denen ist das sowas von

scheissegal!

Schwarzfahrer 27.11.2019 14:54

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1495732)
Ich meine das ernst. Wir wollen doch alle, dass die Menschheit in 300 Jahren noch existent und glücklich ist.

Es ist ein schöner Gedanke, aber tatsächlich haben wir über solche Zeiträume überhaupt keinen Hebel. Ich glaube, wir können froh sein, wenn wir für die jeweils nächsten 1 - 2 Generationen gute Rahmenbedingungen schaffen können (oder Verschlimmerungen abmildern können). Alles darüber hinaus ist geschichtlich zu unkalkulierbar, um sich überhaupt damit zu befassen.
Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1495732)
Meines Erachtens brauchen wir viel mehr Visionen, moralisches Rüstzeug bzw. Philosophie als Grundlage unseres Handelns, statt uns nur von Thema zu Thema treiben zu lassen und abzuwarten.

Das ist wiederum grundsätzlich richtig - aber ich würde sowas eben auf kleinere, lokalere und kurzfristigere Ziele als "die Welt in 300 Jahren" richten. Wobei ich zu den Visionen und Moral auch eine satte Portion praktischen Pragmatismus und Fachwissen hinzufügen würde, sonst wird nichts draus.

Schwarzfahrer 27.11.2019 15:02

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1495750)
Und jetzt wird es politisch, denn das, was du ansprichst, läuft dem aktuellen Trend zuwider, der da schreit nach

- Individualismus
- Egoismus
- Konkurrenzdenken
- Aktionismus
- nach mir die Sintflut.

Natürlich ist das Thema politisch. Ich glaube aber daran, daß zumindest Individualismus und Konkurrenzdenken auch für die von mir angesprochenen Zwecke positiv genutzt werden können. Nach meinen Erfahrungen mit dem real existierenden Sozialismus glaube ich, daß nur Individualismus und Konkurrenzdenken nennenswerte Entwicklungen hervorbringen; wo das unterdrückt/verdrängt wird, geht es nicht voran. Und es wäre vermutlich schon viel gewonnen, wenn man Maßnahmen fände, die die Faktoren "Egoismus", "Aktionismus" und "nach mir die Sintflut" bei Politikern und anderen mächtigen Entscheidungsträgern deutlich abmildert (weniger, kürzere Amtszeiten, begrenzte Vergütungen, Verantwortung mit Konsequenzen für Entscheidungen tragen...).

keko# 27.11.2019 15:02

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1495776)
Das ist wiederum grundsätzlich richtig - aber ich würde sowas eben auf kleinere, lokalere und kurzfristigere Ziele als "die Welt in 300 Jahren" richten.

Wir retten die Welt mit agilen Methoden (kleiner Insiderwitz ;-)

Trillerpfeife 27.11.2019 15:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1495776)
...

Das ist wiederum grundsätzlich richtig - aber ich würde sowas eben auf kleinere, lokalere und kurzfristigere Ziele als "die Welt in 300 Jahren" richten. Wobei ich zu den Visionen und Moral auch eine satte Portion praktischen Pragmatismus und Fachwissen hinzufügen würde, sonst wird nichts draus.

na hier findet sich ja jeder wieder sogar die Klimawandelleugner.

MatthiasR 27.11.2019 15:32

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1495722)
Kann mal bitte einer ein Zukunftsszenario entwerfen, in dem alle glücklich, satt, warm und trocken sind und das System Erde im Gleichgewicht ist? So für die Zeit in 300 Jahren etwa?

In 300 Jahren wird sich die Erde wahrscheinlich so weit von einem globalen Atomkrieg erholt haben, dass die bis dahin wieder auf 10 Millionen Menschen angewachsene Weltbevölkerung gut klar kommt.

Scnr, Matthias

Schwarzfahrer 27.11.2019 16:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1495780)
Wir retten die Welt mit agilen Methoden (kleiner Insiderwitz ;-)

Bleib mir mit "agilen Methoden" vom Leib, die Sau oder nenne es leere Worthülse wird sein ein-zwei Jahren auch bei uns exzessiv durch die Firma getrieben. :( Und das sage ich, der als Methodenanwender und Moderator viel unterwegs war. Aber ich übertrage sicher einiges aus meiner Arbeitsweise auf diese Themen: ich will nicht die Welt, das Klima, die Firma retten, ich will einfach eine konkrete Aufgabe auf einmal sauber lösen, dann kann die nächste kommen. So kommt man effektivsten voran. Und was genau am Ende rauskommt, das ist im Detail eh ganz anders (und selten schlechter), als was sich große Global-Strategen am Anfang so gedacht haben. Nach dem Motto: (Zu viel) Planung ersetzt den Zufall durch Irrtum.

Leo Lenz 27.11.2019 16:55

Klimawandel
 
Die Medien reden vom Klimawandel.
Es gab schon Klimawandel da gab es noch keine Menschen.
Es wird auch wieder Klimawandel geben wenn der Mensch ausgestorben ist.
Wahrscheinlich verdienen ein paar wenige Prediger mit diesem Thema.

Körbel 27.11.2019 17:42

Wir reden hier vom "Mensch gemachten Klimawandel" und dieser hat ungeheuer zerstörerische Wirkung.

Als die Dinosaurier draufgegangen sind,
war kein explodierendes AKW,
kein übermassiger Kohleabbau,
kein abgesoffener Öltanker,
kein exzessiver Autoverkehr,
keine massigen Kreuzfahrten,
etc. dran Schuld.

LidlRacer 27.11.2019 17:57

Zitat:

Zitat von Leo Lenz (Beitrag 1495800)
Die Medien reden vom Klimawandel.
Es gab schon Klimawandel da gab es noch keine Menschen.
Es wird auch wieder Klimawandel geben wenn der Mensch ausgestorben ist.
Wahrscheinlich verdienen ein paar wenige Prediger mit diesem Thema.

Glückwunsch! 4 von 4 Beiträgen sind uninformierte Meckereien.

Triasven 27.11.2019 19:18

https://compassioner.com/gute-nachri...vor-20-jahren/

Na Mensch, dass ist doch mal was tolles.

Da können doch die unbelehrbaren Dieselfrevler, faulenzenden Miethaikapitalisten und Dieter Nuhr Hasser aufatmen.

Es braucht die demokratisch gelähmten Europäer nicht, die staatsgesteuerten Chinesen werden‘s schon richten. Jetzt wirds aber wirklich höchste Eisenbahn, dass Greta dem Roten Drachen mal einen Besuch abstattet und ihre Dankbarkeit huldigt.

Klugschnacker 27.11.2019 20:11

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1495716)
Wirklich? Wenn man das mal langsam auf der Zunge zergehen lässt... wer es sich also leisten kann, darf die Umwelt zerstören oder mit ihr machen was er will (weil er den Preis ja bezahlen kann)? Eigentlich ist das ja so wie die letzten Jahrhunderte. Die erste Welt kann es sich monetär leisten und die Spätfolgen zahlt insgesamt die dritte Welt. Wer kann sich dabei also was leisten?

Auch die Firmen aus dem wohlhabenden Teil der Welt stehen miteinander im Wettbewerb. Wenn die Schädigung der Umwelt ausreichend teuer ist, besteht ein wirksamer Anreiz, diese Kosten einzusparen. Beispielsweise um Renditen ihrer Anteilseigner zu erhöhen – sonst ist das Kapital ruckzuck bei einer anderen Firma, die effizienter wirtschaftet.

Wo das nicht greift, muss man das IMO über Gesetze regeln, aber das sagte ich ja oben bereits.

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1495716)
Und wie wird der Preis bemessen und wohin wird dieser wofür bezahlt und was wird da mit diesem "Preis" gemacht? Und da die Folgen grenzüberschreitend sind... wer darf hier eigentlich was bestimmen und wer muss sich dran halten?

Das müssen wir gemeinsam aushandeln. Eine perfekte Lösung werden wir jedoch sicher nicht finden.

Klugschnacker 27.11.2019 20:18

Zitat:

Zitat von Leo Lenz (Beitrag 1495800)
Die Medien reden vom Klimawandel.
Es gab schon Klimawandel da gab es noch keine Menschen.
Es wird auch wieder Klimawandel geben wenn der Mensch ausgestorben ist.
Wahrscheinlich verdienen ein paar wenige Prediger mit diesem Thema.

Du hast in allen vier Punkten recht!

Doch neben dem Klimawandel vor dem Aufkommen der Menschen und dem Klimawandel nach ihrem möglichen Aussterben gibt es halt offenbar noch den Klimawandel während unserer Epoche. Der fehlt IMO in Deiner Liste.

glaurung 27.11.2019 20:49

Das ist genau der Punkt, den viele Klimawandelleugner/-verharmloser etc. nicht verstehen (wollen).
Ein Klimawandel ist per se nichts Ungewöhnliches, weil es bereits zig davon gab.
Und auch den Klimawandel unserer Epoche werden wohl einige überleben. Es wird sich wohl danach auch wieder ein "Gleichgewicht" bzw. eine temporäre Klimastabilität einpendeln, dann halt wie zu Zeiten der Saurier ohne Eis an den Polen im jeweiligen Winter.
Vormals tolle Orte werden dann unbewohnbar sein. Bisher lebensfeindliche Orte werden paradiesisch.

Das Problem ist lediglich die Geschwindigkeit, mit der uns die Veränderung treffen wird......uns 8 Milliarden.....mit all unserer Technik, die bekanntlich nicht nur zum Guten verwendet werden kann.
Es werden unruhige und hier und da sicher blutige Zeiten in den nächsten Jahrzehnten. ....wie z.B. bei all den kleinen Klimawandeln in den letzten paar tausend Jahren.


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