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Hafu 03.03.2019 23:11

Zitat:

Zitat von bentus (Beitrag 1437686)
Das frage ich mich auch. Was treibt so einen Arzt an??

Ich vermute, dass es schon auch um den Kick und den Nervenkitzel bei der Beihilfe zum Doping geht, so wie bei manchen vermögenden Ladendieben, die klauen obwohl sie sich die geklauten waren auch leisten könnten.

So 'ne Allgemeinarztpraxis ist bei weitem nicht immer so spannend wie im Fernsehen beim Bergdoktor in Ellmau.

Zitat:

Zitat von bentus (Beitrag 1437686)
Mich würde auch interessieren, wo man als Arzt die Methoden lernt und weiß, wie man die WADA etc austrickst. Ist ja jetzt nicht unbedingt Bestandteil des Studiums oder der normalen Facharztausbildung. Mich würde die Thematik grundsätzlich sehr interessieren. Hat da jemand gute Quellen wie die Methodik exakt funktioniert?

In dem besonderem Fall ist das wohl eine Familientradition, denn wie Klugschnacker oben schon angemerkt hat, war Schmidts Mutter, die auch jetzt die Praxis mit ihm zusammen betrieb schon in der DDR jahrelang Mannschaftsärztin des Sportclubs Turbine Erfurt in dem es ein Radsportteam und Weltklasse-Leichtathleten gab.
Auch der Vater von Schmidt, ein Rechtsanwalt war ja ins Blutdoping eingebunden und selbst im Ruhestand aktiv als Dopinghelfer tätig und wurde jetzt mit verhaftet. Blutdoping wurde wie schon gesagt auch schon in den 70er Jahren praktiziert, kam dann zwischenzeitlich mit der Einführung von Epo eine Zeit lang aus der Mode, bis ein Epotest um die Jahrtausendwende auf den Markt kam und erlebte dann eine "Renaissance".

trimac 04.03.2019 07:08

NEXT One:

Georg Preidler

https://www.tt.com/sport/sportreport...-selbstanzeige

Hafu 04.03.2019 07:37

Zitat:

Zitat von trimac (Beitrag 1437694)

Nachvollziehbar, dass die Sportler, von denen Blutbeutel in Erfurt lagern (bzw. konfisiziert worden sind) und die sich mittels DNA-Abgleich problemlos zuordnen lassen, aktuell verdammt schlecht schlafen.

Eine Selbstanzeige bei begründetem Anfangsverdacht bzw. laufenden Ermittlungen gegen einen Beschuldigten, ist allerdings nicht mehr strafmindernd, das dürfte in Österreich auch nicht anders sein, als in Deutschland.

trimac 04.03.2019 07:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1437696)
Nachvollziehbar, dass die Sportler, von denen Blutbeutel in Erfurt lagern (bzw. konfisiziert worden sind) und die sich mittels DNA-Abgleich problemlos zuordnen lassen, aktuell verdammt schlecht schlafen.

Absolut. Man darf gespannt sein.
Aber lt. unserem Schröcksi ist ja alles eine gezielte Verschwörung gegen Österreich :Cheese: .
Diese "pösen" Ermittler.

Necon 04.03.2019 09:32

Der nächste geständige:
Georg Preider (wie schon weiter oben geschrieben):
"Der größte Fehler meines Lebens", "Ich weiß nicht wie andere mit diesem Druck leben können"

Ich finde diese Mitleid haschenden Aussagen immer sehr befremdlich. Wieso tätigt jemand der jahrelang gedopt, plötzlich wenn es ihm nachgewiesen wird, oder er selber pro-aktiv es zugibt in der Hoffnung auf keine Ahnung was, solche Aussagen und was will er damit bezwecken?

anlot 04.03.2019 09:42

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1437555)
Meine Aussage bezieht sich darauf, wie sich das Verhalten von Dopern ändern würde, wenn Doping erlaubt wäre. Das dürfte (mit Dir als Ausnahme) auch jeder Leser so verstanden haben. Nirgendwo habe ich angedeutet, dass der 90Minuten auf 15km-Läufer, der bei unserem Radweglauf startet, eine EPO-Kur beginnt.

Deine Verweise auf Alkohol und Nikotin sind hier im Thread fehl am Platz.

Wer soll denn überhaupt von dieser Freigabe profitieren?

Ok, sorry, dann hatte ich dich falsch verstanden.

seppdember 04.03.2019 09:52

Zitat:

Zitat von trimac (Beitrag 1437694)

Ich habe ihn letztes Jahr beim KotL fahren sehen! 53km/h auf 47km! Über 5km/h schneller als der 2te!
War für mich unvorstellbar!
Ist natürlich nicht nur mit Doping zu erklären! Aber er wurde bei der WM „nur“ 36ter! Da glaub ich sofort, dass der Radsport aus der Vergangenheit gelernt hat und jetzt sauber ist!

trithos 04.03.2019 09:54

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1437713)
Der nächste geständige:
Georg Preider (wie schon weiter oben geschrieben):
"Der größte Fehler meines Lebens", "Ich weiß nicht wie andere mit diesem Druck leben können"

Ich finde diese Mitleid haschenden Aussagen immer sehr befremdlich. Wieso tätigt jemand der jahrelang gedopt, plötzlich wenn es ihm nachgewiesen wird, oder er selber pro-aktiv es zugibt in der Hoffnung auf keine Ahnung was, solche Aussagen und was will er damit bezwecken?

Er will sich damit als Opfer eines "Systems" darstellen. Zunächst gibt er ohnehin nur zu, was nicht mehr zu leugnen ist: (Zitat aus dem TT-Bericht) "Er ...habe sich vor kurzem Blut abnehmen, aber nie rückführen lassen." Seine bisherigen Leistungen seien alle sauber gewesen ...

"Im Profizirkus höre man, dass ohnehin viele dopen. „Irgendwann fällt die Hemmschwelle weg."" Immerhin spricht er von vielen und nicht von allen. Aber das Muster ist klar: ohne geht´s nicht, sagt er und redet damit seine persönliche Schuld klein und schiebt den Großteil der Verantwortung auf andere bzw. eben das "System".

Besonders seltsam finde ich folgende zitierte Aussage: „Ja. Ich hatte betrügerische Absichten oder Gedanken. Ich fühle mich aber nicht als Verbrecher“. Was soll denn das heißen? Es dient mMn doch wieder nur dazu, die eigene Schuld klein zu reden: So ein bisserl betrügen ist doch kein Verbrechen...

Und jetzt gibt er halt den reuigen Sünder ... wie glaubwürdig das ist, möge jeder selbst beurteilen. Mein Eindruck nach verschiedenen Dopingfällen der Vergangenheit ist, dass diese Strategie (zu) oft aufgeht bzw. aufgegangen ist. In der breiten (Medien) Öffentlichkeit funktioniert das offenbar ganz gut.

Mir geht es da wie Dir. Mir gefällt das nicht. Aber wie gesagt, solange wir (als Öffentlichkeit) das durchgehen lassen, dass sich erwischte Doper mit Pauschalaussagen als Opfer des Systems darstellen, wird das immer wieder passieren. Funktioniert ja :( .


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