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qbz 12.02.2017 19:21

In der Schweiz wurde die Regierungsvorlage zur erleichterten Einbürgerung der Enkelgeneration von Ausländern in der Volksabstimmung angenommen trotz Gegenkampagne der SVP (ähnlich AFD).

Flüchtlingskrise, islamistischer Terror, Donald Trump, Europas Rechtspopulisten, Burka-Plakate: Mit alldem und vielen Schlagworten mehr hätte man es rasch erklären können, wenn sich Volk und Stände zum vierten Mal in der Geschichte des Bundesstaats gegen die erleichterte Einbürgerung der dritten Ausländergeneration ausgesprochen hätten. Nun hat der Souverän zugestimmt – und zwar unerwartet deutlich. Der Entscheid steht wohltuend quer in der Landschaft. Er zeigt, dass die politische Auseinandersetzung in der Schweiz nicht einfach kontaminiert wird durch die Vorgänge in anderen Ländern, den Zeitgeist oder den Twitter-Account des amerikanischen Präsidenten.

Die Schweizer Bevölkerung wuchs von ca. 6 Millionen (1970) auf ca. 8,3 Millionen (2016). Davon sind ca. 2 Millionen (25 %) Ausländer, ohne Bürgerrecht. Wer in DE über den demografischen Knick wegen der Rente klagt, sollte sich IMHO damit beschäftigen, dass ein Sinken der Bevölkerung keinem naturgesetzlichen Determinismus unterliegt.

captainbeefheart 12.02.2017 19:49

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1290993)
Die Schweizer Bevölkerung wuchs von ca. 6 Millionen (1970) auf ca. 8,3 Millionen (2016). Davon sind ca. 2 Millionen (25 %) Ausländer, ohne Bürgerrecht. Wer in DE über den demografischen Knick wegen der Rente klagt, sollte sich IMHO damit beschäftigen, dass ein Sinken der Bevölkerung keinem naturgesetzlichen Determinismus unterliegt.

Dass die Schweizer so abgestimmt haben ist erfreulich.

Der absolute Zuwachs allein sagt doch aber noch nicht wirklich etwas aus, ob damit ein "demografischer Knick" auch wirklich aufgefangen wird, wenn es sich z.B. um überwiegend ältere Menschen handelt, oder?

Bei der Gelegenheit: Auch in Deutschland gab es von 2015 auf 2016 einen Zuwachs von etwas über 81 auf 82 Millionen - mit derselben Einschränkung (habe dazu leider keine detaillierten Zahlen). Und tatsächlich gibt es jetzt erste Prognosen, die von einem Zuwachsszenario zu ca. 93 Millionen im Jahr 2050 ausgehen und die bisherigen Annahmen der Entwicklung damit auf den Kopf stellen (minus 10 Millionen bis 2050).

qbz 12.02.2017 20:17

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1291000)
Dass die Schweizer so abgestimmt haben ist erfreulich.

Der absolute Zuwachs allein sagt doch aber noch nicht wirklich etwas aus, ob damit ein "demografischer Knick" auch wirklich aufgefangen wird, wenn es sich z.B. um überwiegend ältere Menschen handelt, oder?

Ich wollte nur bei der Gelegenheit darauf aufmerksam machen, dass man mit Zuwanderung und Integration (incl. Einbürgerung der im Land Geborenen) den "demografischen Knick" beeinflussen kann. Von 1970 bis jetzt nahm die Bevölkerung in der CH um ca. 33 % zu in DE um ca. 10 %.

keko# 14.02.2017 10:20

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1286847)
Olli68 hatte es gut auf den Punkt gebracht. Ein bisschen AfD würde DE insgesamt nicht schaden und in die richtige Mitte rücken.

Und wer legt fest, wo die Mitte ist und was ein "bisschen" ist?
Ist das nicht sehr relativ?
Ich finde Deutschland rechts genug.

MattF 14.02.2017 10:36

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1286847)

Nach der neuerlichen Äußerung von wegen dem Holocaust-Mahnmal wurde die AfD mehr als grenzwertig imho. Dennoch dachte ich immer noch, es wäre vielleicht ganz gut kämen Impulse von rechts. Das mit dem Mahnmal ist schon richtig. Kein Staat der Welt hat so etwas gemacht. Wenn auch ungeheuerlich, so konnte man auf der Sachebene und nur auf der Sachebene zumindest Richtigkeit feststellen. Nur zur Klarstellung: das Mahnmal ist eine wichtige und richtige Sache. Auch wenn es die Kuriosität birgt einzigartig zu sein.

Ohne andere Verbrechen der Weltgeschichte zu vergessen, ist der Holocaust halt auch einmalig.

Nobodyknows 14.02.2017 11:31

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1286847)
Das mit dem Mahnmal ist schon richtig. Kein Staat der Welt hat so etwas gemacht.

Nicht einmal das ist richtig. In Südafrikas Haupstadt Pretoria gibt es im Freedom Park den Garden of Remembrance. Dort gedenkt man auch den Opfern der eigenen, unrühmlichen Vergangenheit, den Opfern der "main conflicts in South Africa's past, among them genocide, slavery, the wars of resistance, the Anglo-Boer wars, the first and second world wars, and the struggle for liberation from apartheid."

https://www.freedompark.co.za/elemen...membrance.html

Aber so viel Detailwissen wäre ja vom Geschichtslehrer Höcke zu viel verlangt...er glaubt vielleicht sich, ganz völkisch, mit den afrikanischen Reproduktionsstrategien auszukennen...aber in der afrikanischen Realität kennt er sich nicht aus.
Noch ein Mahnmal das der Schmalspur-Goebbels unterschlagen hat:
Das Kigali Genocide Memorial (in der Haupstadt Ruandas)

http://www.kgm.rw/about/photo-gallery/

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi 14.02.2017 12:01

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1291262)
Und wer legt fest, wo die Mitte ist und was ein "bisschen" ist?
Ist das nicht sehr relativ?
Ich finde Deutschland rechts genug.

Wir grenzen also alle, die national denken aus? Ist das die Alternative?

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1291272)
Ohne andere Verbrechen der Weltgeschichte zu vergessen, ist der Holocaust halt auch einmalig.

Bist du dir da so sicher?

keko# 14.02.2017 12:22

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1291291)
Wir grenzen also alle, die national denken aus? Ist das die Alternative?

Diejenigen, die national denken, grenzen doch aus und nicht umgekehrt.


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