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Ich vermute, dass wir über Frauenrechte gar nicht lange diskutieren müssen, und zwar deshalb, weil ich mir gut vorstellen könnte, dass wir hier im Großen und Ganzen einer Meinung sind. Ganz kurz meine Position: ich bin ohne Wenn und Aber für die Gleichstellung und ich bin der Meinung, dass in dieser Hinsicht besonders die Katholische Kirche unglaublich rückständig ist. Ich habe das ja auch nur als Beispiel dafür angeführt, dass DER Vatikan kein fester Block ist, in dem jeder die selbe Meinung vertritt. Damit will ich aber sicher NICHT sagen, dass es im Vatikan besonders fortschrittliche Standpunkte gibt. Es gibt sehr reaktionäre Standpunkte und ein bisschen weniger reaktionäre aber eben auch noch reaktionäre Standpunkte. Das ist zumindest mein Standpunkt ;) . Aber ich finde es trotzdem bemerkenswert, wenn der Chef im Vatikan bereit ist, bestimmte jahrhundertelange Regeln zumindest vorsichtig in Frage zu stellen. Könnte ja zumindest mal ein Anfang sein. Ich werde aber niemandem widersprechen, der die Meinung vertritt, dass das noch viel zu wenig ist. |
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Aber mir ist es ja vor allem darum gegangen zu zeigen, dass es sehr wohl unterschiedliche Meinungen im Vatikan gibt, auch wenn diese Meinungen sich für einen außenstehenden Beobachter nur in Nuancen unterscheiden mögen. |
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Aber zur Sache: ich teile Deine Analyse mit den enttäuschten Hoffnungen vieler Katholiken. Und ich teile auch Deine Kritik an der Katholischen Sexuallehre für Schwule. Wenn bei Dir der Eindruck entstanden ist, ich würde die Position Krenns verteidigen, dann möchte ich das gerne korrigieren: Das tue ich NICHT. Ganz im Gegenteil. Aber ich finde, man sollte Krenns Position und Bedeutung angemessen einordnen: er war ganz sicher nicht der Chefideologe des Vatikans, sondern ein kleiner Landbischof, der in seiner Diözese nicht einmal die Absetzung eines noch kleineren Landpfarrers durchsetzen konnte, der ihn immer wieder kritisiert hatte. Man könnte z.B. auch Caritas-Direktor Michael Landau als Vertreter der Katholischen Kirche in Österreich hernehmen oder Helmut Schüller, die vor kurzem nach dem VfGH-Urteil zur Ehe für alle gesagt haben (lt. Kurier): "Caritas-Präsident Michael Landau ... lobte den VfGH und zeigte für katholische Kreise recht deutlich seine Zustimmung. "Gerichte sprechen Recht. Ihr untadeliger Ruf und ihre Integrität sind in einer Demokratie von höchster Bedeutung ... Es gibt viele gute Gründe, gerade in fordernden Zeiten auf den #VfGH ein Bier zu trinken", twitterte er am Dienstag. Auch Helmut Schüller, Vorsitzender der "Pfarrerinitiative" und wie Landau Vertreter einer jüngeren Generation der Kirche, spricht sich für die Öffnung aus: "Ich begrüße die Regelung. Wir müssen an dem Punkt landen, an dem eine gleichgeschlechtliche Ehe möglich ist. Ich kann die Argumentation dagegen nicht nachvollziehen." Auch da geht es mir jetzt nicht um die Detail-Analyse der zitierten Standpunkte, sondern darum darzustellen, dass die Kirche selbst in der Kerngruppe der Priester und Funktionäre halt auch ein Haufen verschiedener Menschen mit verschiedenen Meinungen ist. Ich plädiere dafür, die verschiedenen Meinungen zumindest zu registrieren und in der Pauschalkritik an der Kirche zu berücksichtigen. |
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Das verblüfft mich doch etwas. Denn ich habe diesen Widerspruch mehrfach aufzulösen versucht. Nimm als Beispiel die NPD. Die meisten Bürger werden wohl der Meinung sein, dass man versuchen sollte, die NPD aus dem Bundestag herauszuhalten. Dennoch berührt das nicht das Recht eines jeden Bürgers (auch der Anhänger der NPD), zu wählen, und sogar die NPD zu wählen. Ist das ein Widerspruch? Die Auseinandersetzung findet nicht über das Wahlrecht statt (indem man einzelne Bürger oder Parteien von der Wahl ausschließt), sondern die Auseinandersetzung findet durch Wahlkampf statt, womit man versucht, mit überzeugenden Argumenten die Anhängerschaft der NPD gering zu halten. Ein weiteres Beispiel wären Staaten wie Frankreich, in denen Religion erlaubt ist, jedoch aus dem öffentlichen Leben herausgehalten werden muss. Staatliche Finanzierung, öffentliche Symbole oder kirchliche Sendungen im öffentlichen Rundfunk sind verboten. Dennoch ist es jedem erlaubt, Kirchen zu gründen oder in eine Kirche zu gehen. Obwohl also die Individuen völlige Religionsfreiheit haben, ist der Staat, den diese Individuen gemeinsam bilden, religionsfrei. Ist das ein Widerspruch? |
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Hier im Thread werden doch nur 2 Meinungen akzepziert: der 0,0% Glaube, der jegliches in die Tonne tritt, was auch nur im Entferntesten mit Religion zu tun hat. Und der 100% Glaube, um ihn dann in die Tonne zu treten. Erkennbar mal wieder am Posting von Jörn, der sich über qbz freut, in dem das Ewiggestrige der Kirche dargestellt wird und natürlich ins Schleudern kommt, wenn im Reli-Unterricht Gott mit einem Wasserstoffatom verglichen wird (natürlich nicht bildlich!!). Zitat:
Moderne muslimische Frauen, die 3 Sprachen sprechen und hier an der Uni in Stuttgart studieren und aus religiösen Gründen ein Kopftuch tragen, würden sich vermutlich ebenso über die mittelaterliche Auslegung der Religion hier wundern, wie ich das regelmäßig mache. |
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Du suggerierst, dass sich die Atheisten mit der sprechenden Schlange im Paradies aufhalten und dass deswegen ihre Kritik am "realen" und gelebten Glauben vorbei geht. Das trifft nicht zu. Die Kritiker richten sich durchaus am aktuellen, offiziellen, bereits ausgelegten, neuzeitlichen Glauben der offiziellen Theologen aus, der schriftlich vorliegt. Du selbst kritisierst den 0%-Glauben als auch den 100%-Glauben. Aber warum soll Dein 50%-Glaube richtig sein? Dafür müsstest Du eine plausible Begründung nennen. Wenn er richtig ist, warum glaubst Du nicht hundertprozentig daran? Wenn er zu 50% falsch ist, wäre das nicht ein Anlass, diesen Glauben abzulegen? Woher weißt Du, welche 50% des offiziellen Glaubens falsch sind, und welche 50% richtig sind? Was ist Dein Kriterium? Diese Frage wirst Du vermutlich nicht beantworten, dann ich habe Dich schon häufig nach Deinem Kriterium gefragt, ohne je eine Antwort zu erhalten. Zitat:
Darf man erfahren, was denn der "eigentliche" Gott ist, ohne Bilder oder Gleichnisse? Man hat doch langsam den Eindruck, die Christen wüssten vor allem, was Gott nicht ist. Was hat das Wasserstoff-Atom sinnbildlich mit Gott zu tun? Wo ist die Ähnlichkeit? Nach meiner Meinung müsste man Gott schon mal gesehen haben, um zu beurteilen, was oder wem er ähnelt, oder welche Eigenschaften er hat. Machen wir den Test: Argumentationen, mit denen man alles und nichts (sowie dessen Gegenteil) begründen kann. Wenn Gott sogar mit einem Wasserstoff-Atom verglichen werden kann, dann kann man ihn mit allem vergleichen. Und dann ist der Vergleich bedeutungslos. Zitat:
Für mich sind Schulen der Wahrheit verpflichtet, und Wahrheit braucht Beweise. Ansonsten ist es Esoterik. Außerdem sollten sie die selbstbestimmte Entfaltung der Schüler ermöglichen und sie nicht auf bereits festgelegte Gleise locken. Denn sonst ist es Indoktrination und keine Lehre. Ich finde, Götter haben in Schulen nichts zu suchen. :Blumen: |
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qbz`s Beitrag und Jörns Reaktion bezogen sich auf einen Wikipediaeintrag zu "christlichen Werten". Diese Werte hattest Du angeführt, und ich finde schade, dass Du den entsorechenden Wiki-Eintrag einfach so übergehst bzw. wie Du die Zitate einfach abtust. Wiki wird ja nicht nur von uralten Greisen geschrieben. Dieser Eintrag zeigt viele uncharmante Seiten der Werte des Christentums, die sich qbz nicht aus den Fingern gesogen hat, sondern es ist Christentum heute und hier, worauf er sich bezieht. |
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