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Ringelnatz:
Genau besehen
Wenn man das zierlichste Näschen Von seiner liebsten Braut Durch ein Vergrößerungsglas Näher beschaut, Dann zeigen sich haarige Berge, Daß einem graut. |
Wilhelm Busch:
Niemals
Wonach du sehnlichst ausgeschaut, Es wurde dir beschieden. Du triumphierst und jubelst laut: Jetzt hab ich endlich Frieden. Ach, Freundchen, rede nicht so wild. Bezähme deine Zunge. Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, Kriegt augenblicklich Junge. |
Christian Morgenstern:
Der Vergess
Er war voll Bildungshung, indes, soviel er las und Wissen aß, er blieb zugleich ein Unverbeß, ein Unver, sag ich, als Vergeß; ein Sieb aus Glas, ein Netz aus Gras, ein Vielfraß – doch kein Haltefraß. |
Emanuel Geibel:
Loszuwerden den alten Zopf
Ist ein vernünftiges Begehren, Aber wer wird darum den Kopf Gleich rattenkahl sich scheren! |
Hans-Ulrich Treichel:
Was es war
Dass sich ihr Schlaf Mit seinem Schlaf vermischte Dass ihre Furcht sich Ganz in ihm verlor Dass er sie auch An kalten Tagen küsste Dass sie in seinen Armen niemals fror Dass sich ihr Fleisch Nicht mehr an seinem rieb: Das war es was Sie auseinander trieb |
Klabund:
Deutsches Volkslied
Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Daß ich so traurig bin. Und Friede, Friede überall, Das kommt mir nicht aus dem Sinn. Kaiser Rotbart im Kyffhäuser saß An der Wand entlang, an der Wand. Wer nie sein Brot mit Tränen aß, Bist du, mein Bayerland! Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Ich rate dir gut, mein Sohn! Urahne, Großmutter, Mutter und Kind Vom Roßbachbataillon. 0 selig, o selig, ein Kind noch zu sein, Von der Wiege bis zur Bahr'! Mariechen saß auf einem Stein, Sie kämmte ihr goldenes Haar. Sie kämmt's mit goldnem Kamme, Wie Zieten aus dem Busch. Sonne, du klagende Flamme: Husch! Husch! Der liebe Gott geht durch den Wald, Von der Etsch bis an den Belt, Daß lustig es zum Himmel schallt: Fahr wohl, du schöne Welt! Der schnellste Reiter ist der Tod, Mit Juppheidi und Juppheida. Stolz weht die Flagge Schwarzweißrot. Hurra, Germania! |
Wilhelm Busch:
Es ist halt schön,
Wenn wir die Freunde kommen sehn. – Schön ist es ferner, wenn sie bleiben Und sich mit uns die Zeit vertreiben. – Doch wenn sie schließlich wieder gehen, Ist’s auch recht schön. – |
Wilhelm Busch:
Also spricht der Fatalist:
Du mußt werden, wie du bist. Widerstreben ist vergebens. Der Gebieter allen Lebens Gab dir schon von Anbeginn Deinen Wunsch und Eigensinn, Bald mit Ja und bald mit Nein Grade so und so zu sein. |
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