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Nepumuk 21.02.2023 16:38

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1699678)
Es muss einfach sozialverträglich sein, dann ist es ein Selbstläufer. Vielleicht sind die Leute mittelos, aber nicht unbedingt dumm: wenn man lediglich über den Preis reguliert, wird es nicht funktionieren.

Wenn man es über den Preis reguliert, wird es sogar am allerbesten funktionieren, ist aber eher unsozial. Deswegen braucht es klare Vorgaben, die auch mit (viel) Geld nicht umgangen werden können.

Klugschnacker 21.02.2023 16:40

Zitat:

Zitat von Decke Pitter (Beitrag 1699684)
... aber in dem Punkt, dass Bayern (das Bundesland) den Ausbau der Stromtrassen (Höchtspannung-Gleichstrom-Übertragung 'HGÜ'-Erdkabel) politisch verhindert, muss ich dir widersprechen.

Danke für die Korrektur, sehr interessant. :Blumen:

Klugschnacker 21.02.2023 16:48

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1699685)
Wenn man es über den Preis reguliert, wird es sogar am allerbesten funktionieren, ist aber eher unsozial. Deswegen braucht es klare Vorgaben, die auch mit (viel) Geld nicht umgangen werden können.

Wie beurteilst Du den Benzinpreis? Er ist fast doppelt so hoch wie früher. Wurde deswegen weniger Auto gefahren?

Soweit mir bekannt ist, brechen die Verkehrsemissionen praktisch jedes Jahr neue Rekorde, Benzinpreis hin oder her. Ich hoffe, mich hier zu irren.
:Blumen:

Schwarzfahrer 21.02.2023 17:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1699651)
Das ist vollkommen irrelevant. Wir müssen die Windkraft in allen Bundesländern ganz erheblich ausbauen. Wir müssen sie vervielfachen und zwar in kurzer Zeit.

Es ist Dir aber bewußt, daß dann erstens mit viel Aufwand Windräder erstellt werden, die an nicht lohnenden Standorten viel weniger (deutlich unter 50 %, bis zu nur 20 %) Strom produzieren, als es anderswo möglich wäre, und daß dadurch die Stromkosten sich aus diesen Quellen vervielfachen - dann ist es nichts mehr mit tridinskis Mantra von wegen Windkraft sei sooo billig.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1699651)
Für die regionalen Unterschiede zwischen Stromproduktion und -verbrauch brauchen wir leistungsfähige Stromtrassen, welche Bayern politisch verhindert.

Wenn man so stark auf effektive Windkraft setzen will, sind Stromtrassen tatsächlich eine bessere Investition, als für das gleiche Geld Windanlagen in den Süden zu stellen. Muß es dafür bis Bayern gehen, und fehlen Trassen wirklich nur noch in Bayern? Oder wäre nicht schon viel gewonnen, wenn man das Ruhrgebiet oder Rhein-Main mit nordischem Windstrom gut versorgen könnte? Wenn das noch nicht geht, kann es nicht allein an Bayern liegen.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1699651)
"Untergangsszenarien" ist für mich ein typischer Begriff aus dem Vokabular der Klimawandelleugner. Er soll ausdrücken, dass die Herausforderungen des Klimawandels in der öffentlichen Debatte übertrieben dargestellt würden – das Volk müsse endlich über die tatsächlichen Verhältnisse aufgeklärt werden. Das Gegenteil ist der Fall.

Die öffentliche Debatte bliebt derzeit weit hinter den tatsächlichen Gefahren zurück. Die Szenarien, die heute in der Wissenschaft als wahrscheinlich gelten, haben wenig mit dem läppischen 1.5°C-Szenario zu tun, welches den politischen Diskurs bestimmt.

Wir können uns jetzt natürlich gegenseitig beschuldigen, das falsche Vokabular zu benutzen; wenn Dir meine Worte nach Klimawandelleugner klingen, klingen mir Deine teilweise nach überzogenem Untergangsszenario. Ist eben unterschiedliche Sichtweisen bzw. Bewertungen, das braucht keine Etikettierung; ich glaube eh nicht am Nutzen von negativer Motivation.

Ich bin sehr sicher, daß die Menschheit deutlich höheren, d.h. vor allem kurzfristigeren Gefahren ausgesetzt ist, als was der Klimawandel bewirken kann. Die hohen Energiepreise und die Inflation werden viele verarmen lassen, die nicht schon durch die Corona-Maßnahmen mehr Hunger und Armut erleben, als zuvor; die massiven Migrationswellen weltweit erzeugen hohe gesellschaftliche Spannungen; dazu das hohe Risiko eines Weltkriegs in den nächsten Jahren - das sind die Probleme, die für mich weit vor CO2 das Schicksal der meisten Menschen bestimmen werden, und auch sicher die meisten Menschen weltweit bewegen. Das heißt nicht, daß das Klima egal ist, nur daß es nicht alles andere überragt.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1699651)
Außerdem wird immer mehr sichtbar, dass selbst die Minimalziele im Klimaschutz, welche sich die Politik vor zig Jahren gesteckt hat, nicht erreicht werden.

Ein Grund mehr, die Sinnhaftigkeit von nicht erreichbaren Zielen zu überdenken (s. Dakota und totes Pferd...), und realistischere Ziele anzupeilen?
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1699651)
Die "ideologischen Grabenkämpfe" gibt es fast ausschließlich am rechten politischen Rand unserer Gesellschaft. Eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hat verstanden, dass wir im Klimaschutz mehr machen müssen. Anstelle der behaupteten Grabenkämpfe gibt es einen breiten Konsens zu dieser Frage.

Ideologisch sind eh immer nur die anderen, die eigene Position ist natürlich voll rational :Blumen: ...(z.B. sind linke Atomkraft-Ablehnung, Enteignungs-Fantasien oder Russland-Freundschaft völlig unideologisch, gell?).
Und den" breiten Konsens" der Bevölkerung bezweifle ich nun mal ebenso, wie den behaupteten Konsens der Wissenschaft, den es m.M.n. nicht gibt. Ich halte es für wahrscheinlicher, daß bei den üblichen Meinungsumfragen über 80 % "Mitläufer" sind, ohne eigene klare Meinung, sondern Leute, die einfach den "Autoritäten" glauben, oder sich nicht trauen, Zweifel zu äußern. Wenn dann jeder selbst eine Entscheidung für sich fällen muß, wird man sehen, was Priorität hat. Gäbe es den breiten Konsens, müßten die Zulassungszahlen von SUVs einbrechen und Fluglinien reihenweise dicht machen, oder?

Klugschnacker 21.02.2023 17:28

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1699690)
Es ist Dir aber bewußt, daß dann erstens mit viel Aufwand Windräder erstellt werden, die an nicht lohnenden Standorten viel weniger (deutlich unter 50 %, bis zu nur 20 %) Strom produzieren, als es anderswo möglich wäre, ...

Ich halte solche Gedanken für reine Zeitverschwendung. Das ist nicht persönlich gemeint. Wir haben die Zeit nicht, noch mal grundsätzlich von vorne anzufangen. Es würde dadurch auch nicht besser. Am Ende kommt heraus, dass wir in Bayern mehr Windräder brauchen. Daran besteht kein vernünftiger Zweifel.

Klugschnacker 21.02.2023 17:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1699690)
Ich bin sehr sicher, daß die Menschheit deutlich höheren, d.h. vor allem kurzfristigeren Gefahren ausgesetzt ist, als was der Klimawandel bewirken kann. Die hohen Energiepreise und die Inflation werden viele verarmen lassen, die nicht schon durch die Corona-Maßnahmen mehr Hunger und Armut erleben, als zuvor; die massiven Migrationswellen weltweit erzeugen hohe gesellschaftliche Spannungen; dazu das hohe Risiko eines Weltkriegs in den nächsten Jahren - das sind die Probleme, die für mich weit vor CO2 das Schicksal der meisten Menschen bestimmen werden, und auch sicher die meisten Menschen weltweit bewegen. Das heißt nicht, daß das Klima egal ist, nur daß es nicht alles andere überragt.

Das ist halt die Frage, ob aktuelle Probleme stets wichtiger sind als künftige.

Mir scheint, im Kern basiert Dein Argument auf falscher Dichotomie: Es wird so getan, als könne man sich nur der einen oder nur der anderen Sache widmen. Tatsächlich müssen wir uns mit mehreren Problemen gleichzeitig befassen.

Klugschnacker 21.02.2023 17:37

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1699690)
Und den" breiten Konsens" der Bevölkerung bezweifle ich nun mal ebenso, wie den behaupteten Konsens der Wissenschaft, den es m.M.n. nicht gibt.

Der Konsens unter den Wissenschaftlern steht völlig außer Zweifel. Was heute geschieht, wurde schon vor Jahrzehnten vorhergesagt.

Es handelt sich dabei außerdem nicht um Meinungen. Dies falsch darzustellen ist ein Kernanliegen der Klimawandelleugner.

Nepumuk 21.02.2023 18:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1699688)
Wie beurteilst Du den Benzinpreis? Er ist fast doppelt so hoch wie früher. Wurde deswegen weniger Auto gefahren?

Soweit mir bekannt ist, brechen die Verkehrsemissionen praktisch jedes Jahr neue Rekorde, Benzinpreis hin oder her. Ich hoffe, mich hier zu irren.
:Blumen:

Die paar Cent mehr beim Benzinpreis schaffen halt nur wenig Lenkungswirkung.


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