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tobi_nb 24.05.2007 13:33

@ Fuxx

Vom sportlichen Standpunkt gebe ich dir recht. Da wird es für uns (dazu zähle ich so ziemlich alle Hobbyathleten) sicherlich nicht erforderlich werden, zu dopen.

Aber es ist eben auch nur unser Hobby. Für Dinge, die oberste Priorität in unserem Leben haben, tun wir auch alles, um weiterzukommen, als die anderen.

Das ist für mich das gleiche wir Doping. Also sind wir keinen Deut besser als die Ulles, Aldags usw.


Hier mal ein ganz banales Bsp.:

Ich gehe davon aus, dass in deinem Arbeitsvertrag eine wöchentliche Arbeitszeit vereinbart ist. Wenn nun dein Chef kommt, und du sollst ganz unbedingt in der nächsten Woche etwas fertigstellen, was in der regulären Arbeitszeit nicht zu schaffen ist, was machst du, du machst Überstunden.

Du "verstößt" also gegen deinen Vertrag und schaffst dir einen unlauteren Vorteil gegenüber denen, die ihren Vertrag einhalten. Und nur, um deinen Chef nicht zu enttäuschen, bzw. um besser dazustehen als ein evtl. Konkurrent.

Denn du könntest ja auch sagen, Chef ich hab einen Arbeitsvertrag und mit diesem schaffe ich die Aufgabe nicht in einer Woche, sondern ich brauche 2 Wochen.

DasOe 24.05.2007 13:35

Ich komme immer wieder gerne auf mein "Aspirin-Thema" zurück. Ich habe seit Jahren Probleme mit der Lendenwirbelsäule. Und ich war an dem Punkt angekommen, dass ich ne gute Vorbereitung hatte auf Roth und ca. 2-3 Wochen vorher fing der Rücken wieder mal an. Also habe ich mit meinem Hausarzt gesprochen, was für Möglichkeiten es da gibt. Für die schnelle Hilfe hat er mir Tetrazepam verschrieben. Der Beipackzettel hat mich gehörig ins Schwitzen gebracht. Davon nahm ich eine und lag den Rest des Tages flach, Schmerzen hatte ich dann keine mehr auch bis Roth nicht. Ich war dann 2 Tage vor dem Wettkampf nochmal zur Massage beim Physio und der meinte dann nur, wenn die Schmerzen wiederkämen, dann sollte ich einfach 2-3 Aspirin nehmen, das würde helfen und außerdem würden ja viele Langdistanzler Aspirin und andere Schmerzmittel während des Wettkampfes nehmen. Da bin ich erstmal fast von der Bank gefallen. Naja ich habe mir tatsächlich 3 Aspirin ins Radtrikot gesteckt und wie der Teufel es will, beim 2x Kalvarienberg reißt mich der Schmerz fast vom Rad. Oben angekommen nestle ich ein Aspirin aus der Trikottasche und tatterich fällt mir das Ding aus der Hand. Überholt mich ein anderer und hält mir wortlos sone kleine Plastikdose Aspirin hin. Da wars aus bei mir, völlig fertig bin ich weitergefahren. Ohne Aspirin mit fürchterlichen Rückenschmerzen und hab auch noch gefinisht. Konnte kaum Laufen und habe dann vom Arzt eine krampflösende Spritze in der medizinischen Versorgung bekommen. Ich hab mich hinterher richtig elend gefühlt. Das kann man jetzt als übertrieben ansehen oder auch sagen, ach da "hinten" ist das total unwichtig. Was ich damit sagen will, ist das es schon eine grundlegende Stimmung und Bereitschaft gibt unangenehmes wegzudrücken. Und der Gebrauch von Schmerzmitteln während des Sportes ist für mich der Einstieg.

Ich habe seither immer öfter und intensivere Rückenprobleme und auch zur Zeit wieder massiv ... aber das ist kein Grund Medikamente zu nehmen die nur den Schmerz unterdrücken, ich will ja wissen was und wann den Schmerz auslöst.

dude 24.05.2007 13:42

@DasOe: ganz meine Worte - ausgezeichnet, Danke!

Aber in der Dose vom Mitstreiter waren nur Traubenzucker drin.

Gute Besserung!

dude

Danksta 24.05.2007 13:42


Interessante Story. Schön, dass Du es ohne Schmerzmittel durchziehst.

FuXX 24.05.2007 14:00

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 23168)
@ Fuxx

Vom sportlichen Standpunkt gebe ich dir recht. Da wird es für uns (dazu zähle ich so ziemlich alle Hobbyathleten) sicherlich nicht erforderlich werden, zu dopen.

Aber es ist eben auch nur unser Hobby. Für Dinge, die oberste Priorität in unserem Leben haben, tun wir auch alles, um weiterzukommen, als die anderen.

Das ist für mich das gleiche wir Doping. Also sind wir keinen Deut besser als die Ulles, Aldags usw.

Sprich fuer dich, aber ich mach das nicht! Der Zweck heiligt nicht alle Mittel, wenn doch, dann handelt man sehr unmoralisch und darf in der Tat nicht auf andere mit dem Finger zeigen.


Zitat:

Hier mal ein ganz banales Bsp.:

Ich gehe davon aus, dass in deinem Arbeitsvertrag eine wöchentliche Arbeitszeit vereinbart ist. Wenn nun dein Chef kommt, und du sollst ganz unbedingt in der nächsten Woche etwas fertigstellen, was in der regulären Arbeitszeit nicht zu schaffen ist, was machst du, du machst Überstunden.

Du "verstößt" also gegen deinen Vertrag und schaffst dir einen unlauteren Vorteil gegenüber denen, die ihren Vertrag einhalten. Und nur, um deinen Chef nicht zu enttäuschen, bzw. um besser dazustehen als ein evtl. Konkurrent.
Das ist doch Bloedsinn, der Arbeitsvertrag sieht Ueberstunden vor. Ich verstosse also gegen gar nichts, ausserdem habe ich zuvor noch nie gehoert, dass es etwas schlechtes sei viel zu arbeiten. Festgeschrieben ist ne Mindestarbeitszeit. Die Ueberstunden feiern wir allesamt wieder ab. Und selbst wenn das nicht so waere: Was um alles in der Welt hat der Wille viel zu arbeiten mit dem Willen zu betruegen gemein? Das ist mir echt schleierhaft. Dann sind die Japaner und Amis ja echte Betrueger, die arbeiten viel laenger mit weniger Urlaub.

Zitat:

Denn du könntest ja auch sagen, Chef ich hab einen Arbeitsvertrag und mit diesem schaffe ich die Aufgabe nicht in einer Woche, sondern ich brauche 2 Wochen.
Ich sag Chef auch, wenn manche Dinge nicht gehen, da wir hier keine Militaerdiktatur haben und mein Chef eben kein Arschloch ist, ist das kein grosses Problem.

FuXX

tobi_nb 24.05.2007 14:22

@ Fuxx

Wie gesagt, mein Beispiel war eben nur ein Beispiel, ob es für dich zutrifft entzieht sich natürlich meines Wissens.

Und ja, es ist in meinen Augen Betrug Überstunden zu machen. (Ich meine damit natürlich die Überstunden, die man nicht abbummeln kann, weil der Vertrag soetwas nicht vorsieht. Also geschenkte Überstunden. Ich glaube 90% aller Angestellten in D haben solche Verträge)

Und zwar Betrug an deinem Kollegen. Der hat nämlich vielleicht nicht die Möglichkeit Überstunden zu machen, weil er z.B. ne kranke Oma hat, die er pflegen muß. Und wenn dieser Kollege den gleichen Posten hat wie du, wird er über kurz oder lang als Benachteilgter dastehen.

Und in der freien Wirtschaft ist es eher von Nachteil als Benachteiligter dazustehen.

Das Bsp. ist sicherlich weit hergeholt. Aber im Kern: "Auf Kosten anderer einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen" triffts zu. Ob es nun illegal ist, Überstunden zu machen sei mal dahingestellt.

Auf jeden Fall kannst du dich glücklich schätzen in einem vernünftigen Arbeitsklima "aufzuwachsen" (Das meine ich übrigends nicht sarkastisch)

Aber ich arbeite seit 10 Jahren in der Baubranche, und da noch überwiegend in der Rechtsabteilung. Das erklärt hoffentlich auch meine "positive Grundeinstellung" zur Spezies Mensch.

Lecker Nudelsalat 24.05.2007 14:57

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 23198)
... schnipp ....

Aber ich arbeite seit 10 Jahren in der Baubranche, und da noch überwiegend in der Rechtsabteilung. Das erklärt hoffentlich auch meine "positive Grundeinstellung" zur Spezies Mensch.

Jetzt verstehe ich vieles, ich habe in den späten 70zigern bis Ende 80 auch in der Branche gearbeitet, da ging / geht vieles nur über Schmiergeld / Bestechung.

Wird Zeit, dass Du Dir einen anderen Job besorgst, habe ich auch getan.:Huhu:

Vielleicht wirst Du dann Deinen Zynismus auch wieder los, so kann man doch nicht leben.;)

Gruss strwd


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