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Bulldog 25.02.2022 10:20

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1647902)
Für Dich würde ich annehmen, dass Du zwischen 5:10 und 5:50 min/km die meisten Deiner Laufkilometer abspulen kannst, eine flache Strecke vorausgesetzt. Ich vermute, Du landest damit bei Geschwindigkeiten, die Dir seit langem vertraut sind. Bleibe am besten dabei, wenn das bisher gut funktioniert hat.
:Blumen:

Klugschnacker: Ich habe gerade nachgesehen: 2021 bin ich 2000km gelaufen (bin noch nie so viel gelaufen) mit im Schnitt 5:38/km und 140 Puls (max. ca. 185). Wirklich beeindruckend wie gut du das abschätzen konntest mit nur ein paar Angaben von mir. Hut ab.

Helmut S 25.02.2022 10:24

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1647980)
Sinn: Ich finde raus wie langsam GA1 wirklich ist. Und da ich da 80/90% meiner Trainingszeit verbringen solltefalls ich die Trainingslehre ernst nehme wäre das eine extrem wichtige Größe.

Würde ich ehrlich gesagt eh nur sehr begrenzt tun. Abgesehen davon, was Arne schon schrieb, dass es ganz krass auf die Definition der Bereiche ankommt und es da signifikante Unterschiede gibt. Also abgesehen davon, ist es auch äußerst fraglich, wie du die 80/20 überhaupt beurteilen willst? Auch da gibt es doch mehrere Ansätze.

Unlängst gab es doch gerade zu diesem 80/20 zwei Studien, die genau auf das Problem abzielten (zumindest eine davon) ... warte ... ich google .... found:

Polarized Training is Optimal for Endurance Athletes

Polarized Training is Not Optimal for Endurance Athletes

:Cheese: :Cheese:

Es geht im Prinzip genau darum, dass man halt einfach die mathematischen Grundlagen der Grenzsetzung verändert und plötzlich wird aus Zone 3 ein Zone 2 oder so. DU musst halt schauen, was für dich funktioniert. Weißt was ich meine? :Blumen:

Klugschnacker 25.02.2022 10:26

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1647967)
Thread-Titel ist ja GA1, da hilft der Maxpuls nur bedingt. Viel interessanter dafür ist vermutlich der Puls an der IAS, das wäre nämlich das obere Ende von GA1. Hier ist ein Test beschrieben wie man den selber ermitteln kann:
https://uphillathlete.com/heart-rate-drift/

Hier werden zwei Geschwindigkeiten genannt und behauptet, sie seien identisch:
  • Die aerobe Schwelle. Eine andere Bezeichnung dafür sind GA1/GA2-Übergangsbereich oder VT1. Bei sehr gut trainierten Leuten liegt hier das Ironman-Wettkampftempo, die maximale Fettverbrennung.

  • Lauftempo, bei dem die Pulsdrift während eines einstündigen Laufs bei 3.5-5% liegt. Oder bei dem man komplett durch die Nase atmen kann. Bei Dir wäre das ein Lauftempo im Bereich von 5:40 - 6:10 min/km. Auf der Langdistanz läufst Du hingegen in der Nähe eines 5er Schnitts.

Hältst Du es für möglich, dass Du den GA1/GA2-Übergangsbereich für Dich eventuell falsch ermittelst und in der Folge zu diesen langsamen Trainingsvorgaben kommst? Denn das obere GA1 ist bei den meisten fitten Langstrecklern in der Nähe des Langdistanz-Wettkampftempos. Bei Dir soll der GA1-Bereich aber eine Minute pro Kilometer langsamer sein als das LD-Wettkampftempo.

Eine Bestimmung dieses Tempos über die Pulsdrift erscheint mir als möglicherweise fehleranfällig. Wie Antracis bereits sagte, unterliegt diese Pulsdrift vielen Einflussfaktoren, wie Dehydrierung, Erwärmung, Substratverknappung oder der Topographie der Laufstrecke, Gegenwind und so weiter.

Insbesondere scheint mir die Tatsache verdächtig zu sein, dass Du im LD-Wettkampf erwiesenermaßen sehr viel schneller läufst als dieser per Pulsdrift ermittelte GA1-Bereich. Wäre bei Dir der Übergangsbereich zwischen GA1 und GA2 tatsächlich bei 5:40min/km, dann würdest Du auf der Langdistanz im Bereich klassischer Tempodauerläufe rennen, also im Entwicklungsbereich dicht unter der anaeroben Schwelle. Ob das so stimmen kann? Zumindest wäre das sehr ungewöhnlich.
:Blumen:

Necon 25.02.2022 10:27

Zitat:

Zitat von Bulldog (Beitrag 1648001)
Klugschnacker: Ich habe gerade nachgesehen: 2021 bin ich 2000km gelaufen (bin noch nie so viel gelaufen) mit im Schnitt 5:38/km und 140 Puls (max. ca. 185). Wirklich beeindruckend wie gut du das abschätzen konntest mit nur ein paar Angaben von mir. Hut ab.

Also nichts gegen Klugschnacker, aber beeindruckend ist das nicht.
Nimmt man den Jack Daniels Rechner spuckt der bei einer 10 km PB von 43 min eine Easy Pace von 5:19-5:51 aus, Marathon wäre Richtung 4:42 bei richtigem Training, Threshold Intervalle rund um 4:25, schnelle 1000er Rund um 4:05 und ganz schnelle Reps mit 3:49 min/km eher nur 400-800 min doppelte Pausenlänge im Vergleich zum Intervall.

Für diese Sachen gibt es halt zig Ansätze und Modelle die diese Bereiche sehr schnell ausspucken.

sabine-g 25.02.2022 10:29

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1647999)
Was für mich aber nicht passt (und was für die meisten Athleten kein nachhaltiger Weg sein dürfte) ist das mit dem Training überwiegend schneller als Wettkampf, das passt wohl nur in Sondersituationen.

Wir reden hier aber über Laufen im Triathlon Wettkampf und nicht über Laufen im Laufwettkampf, oder?

Weil wenn ich das für mich analysiere laufe ich im Training deutlich langsamer als im Laufwettkampf.

NBer 25.02.2022 10:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1647987)
Das Grundlagentraining richtet sich....

Ein sehr reflektiertes Posting. Man muss auch Bedenken, dass die älteren Trainer teilweise jahrzehntelange Praxiserfahrung haben. Natürlich sind sie manchmal trainingswissenschaftlich nicht jederzeit up to date. Oft werden up to date Erkenntnisse aber bei ihren konkreten Athleten auch absichtlich nicht benutzt, weil es vll in der Praxis nicht anwendbar ist. Vielleicht passen physiologische Erkenntnisse aber psychologisch bei den Athleten nicht, oder organisatorisch. Oder materialmäßig.
Diese Trainer haben jahrzehntelange Erfahrung in Trial and Error und passen ihr Training sicherlich immer wieder den aktuellen Erfordernissen an.

tridinski 25.02.2022 11:12

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1648003)
Würde ich ehrlich gesagt eh nur sehr begrenzt tun. Abgesehen davon, was Arne schon schrieb, dass es ganz krass auf die Definition der Bereiche ankommt und es da signifikante Unterschiede gibt. Also abgesehen davon, ist es auch äußerst fraglich, wie du die 80/20 überhaupt beurteilen willst? Auch da gibt es doch mehrere Ansätze.

Unlängst gab es doch gerade zu diesem 80/20 zwei Studien, die genau auf das Problem abzielten (zumindest eine davon) ... warte ... ich google .... found:

Polarized Training is Optimal for Endurance Athletes

Polarized Training is Not Optimal for Endurance Athletes

:Cheese: :Cheese:

Es geht im Prinzip genau darum, dass man halt einfach die mathematischen Grundlagen der Grenzsetzung verändert und plötzlich wird aus Zone 3 ein Zone 2 oder so. DU musst halt schauen, was für dich funktioniert. Weißt was ich meine? :Blumen:

Ja, die Diskussion dreht sich darum ob Polarisiert besser ist oder Pyramidal. Die verstricken sich aber mehr in der Frage, ob man jede Einheit zählt oder Zeit im Pulsbereich. Find ich eher akademisch als praxistauglich die Diskussion.

Ich mach fast gar nix im Spitzenbereich, meine Pyramide ist also sehr flach.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1648004)

Insbesondere scheint mir die Tatsache verdächtig zu sein, dass Du im LD-Wettkampf erwiesenermaßen sehr viel schneller läufst als dieser per Pulsdrift ermittelte GA1-Bereich. Wäre bei Dir der Übergangsbereich zwischen GA1 und GA2 tatsächlich bei 5:40min/km, dann würdest Du auf der Langdistanz im Bereich klassischer Tempodauerläufe rennen, also im Entwicklungsbereich dicht unter der anaeroben Schwelle. Ob das so stimmen kann? Zumindest wäre das sehr ungewöhnlich.
:Blumen:

Mein Übergansbereich ist sicher nicht bei 5:40 sondern mMn nach eher bei 5:20 am Anfang der Vorbereitung und 4:50-5:00 wenn die Vorbereitung tendenziell abgeschlossen ist.
Ich trainiere große Teile im unteren GA1, dass der GA1-Bereich sehr breit sein kann hatten wir ja schon festgestellt. Meine Erfahrung beim Grundlagentraining ist "shooting a little lower is better than higher".
Im Laufe der Monate von Beginn Base bis Ende Build wird der Laufspeed bei gleichem Puls um ca 30sec/km schneller, gefühlte Intensität und Puls bleibt gleich.

Kann es zudem sein dass die IAS etwas unterhalb des Übergangsbereichs GA1/GA2 liegt?
Zudem halte ich im Training gern Sicherheitsabstand dazu.
Ich walke ggf. auch Hügel hoch damit der Puls nicht hochgeht.

Im Wettkampf habe ich mich bis km24 sehr zurückgenommen, mein Puls ist sogar runtergegangen von ca 135 auf 132. Gefühlt habe ich ab dann Gas gegeben, bin bewusst etwas schneller geworden, zweite Hälfte insgesamt war 1min schneller als erste Hälfte, Puls ging dann auf den letzten 5k hoch bis 150, Schnitt gesamt war 137. Den Löwenanteil meines Lauf-Trainings absolviere ich bei 125-129, meist ohne Vorbelastung.

Helmut S 25.02.2022 13:12

:cool:


Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1648016)
Ja, die Diskussion dreht sich darum ob Polarisiert besser ist oder Pyramidal. Die verstricken sich aber mehr in der Frage, ob man jede Einheit zählt oder Zeit im Pulsbereich. Find ich eher akademisch als praxistauglich die Diskussion.

Naja ... wie man es sieht. :Lachen2: Die zweite Studie ist eine Gegenargumentation zur Ersten. Gegenargumente vor allem auf der Basis, dass es darauf ankommt, wie man Bereich definiert und (ja, da hast du recht) IST Werte erfasst.

Du machst ja nix anderes. Du gibst was in Arnes Rechner ein und findest dich nicht wieder bei dem, dabei raus kommt:

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1647550)
Wo ich mich gar nicht wiederfinde ist der angegebene GA1-Bereich. Konkret: Bei Eingabe 10er=40:00 bekomme ich GA1 5:43 - 4:32.

Und weil es so schön ist, lieferst du gleich noch deine ganz eigene Definition der Grundlagenausdauer mit und aufgrund deiner Definition sogar noch eine Abschätzung der Lage der anaeroben Schwelle in Relation zu dem Tempo bei dem eine Cardiac Drift eintritt:

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1647550)
Grundlagenausdauer heisst für mich: kein Cardiac Drift, also Puls nach dem Einlaufen steigt bei gleichbleibendem Tempo nicht weiter an über die Gesamtdauer der Einheit. Falls doch bist du zu schnell. Also über der aeroben Schwelle.

Im Endeffekt sind das alles doch nur Modell, die generalisiert sind. Ob das konkret auf deinen Körper passt? Das ist doch nicht zwingend ... wie wir z.B. auch von den 4mmol etc Schwellenmodellen wissen. Wieviele gibt es davon? 20?

No offense ehrlich - alles gut. Ich will damit nur sagen: Es kommt halt darauf an, und wenn für dich dein Ansatz funktioniert, musst du dich nicht in Arnes Rechner wiederfinden. D.h. aber auch nicht, dass ich nicht der Meinung bin, dass man sich nicht einfach mal auf ein neues "System" einlassen soll. Mach doch mal ne Saison das Tempo von Arnes Rechner, dann weißt du evtl. mehr.

Im Endeffekt sind das alles doch nur Modell, die generalisiert sind. Ob das konkret auf deinen Körper passt? Das ist doch nicht zwingend ... wie wir z.B. auch von den 4mmol etc Schwellenmodellen wissen. Wie viele gibt es davon? 20?

:Blumen:


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