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-   -   Kundenbetrug bei VW (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=37307)

sybenwurz 23.09.2015 22:55

Zitat:

Zitat von Frieder (Beitrag 1167593)
Es ist kein Betrug am Kunden sondern, ein Betrug am Gesetzgeber.

Kein Betrug am Gesetzgeber. Der wusste ja (in Deutschland) bescheid, siehe Link von heute morgen.

Thorsten 23.09.2015 23:12

Zitat:

Zitat von floehaner (Beitrag 1167700)
Jetzt bin ich überfordert. :Gruebeln: :confused: Das Ein- und Ausschalten übernimmt doch eine Software.

Zitat:

Zitat von floehaner (Beitrag 1167657)
Und das was VW gemacht hat, ist doch das normalste der Welt: Dich interessiert der Abgaswert? Hier ist er. Dich interessiert die Höchstgeschwindigkeit? Hier ist sie. Die Frage nach den Abgaswerten bei Höchstgeschwindigkeit hat nie einer gestellt. Dann kann man ja die Software den nur gestellten Fragen anpassen.

Nein, das hat VW nicht gemacht.

Wenn du den Abgaswert bei 30 km/h haben willst, dann kannst du ihn messen. Ergebnis: Dreckschleuder, weil die Reinigung einfach abgeschaltet wurde.

Wenn du den Abgaswert bei 50 km/h haben willst, dann kannst du ihn messen. Ergebnis: Dreckschleuder, weil die Reinigung einfach abgeschaltet wurde.

Wenn du den Abgaswert bei 70 km/h haben willst, dann kannst du ihn messen. Ergebnis: Dreckschleuder, weil die Reinigung einfach abgeschaltet wurde.

Wenn du den Abgaswert bei 90 km/h haben willst, dann kannst du ihn messen. Ergebnis: Dreckschleuder, weil die Reinigung einfach abgeschaltet wurde.

Wenn du den Abgaswert bei 110 km/h haben willst, dann kannst du ihn messen. Ergebnis: Dreckschleuder, weil die Reinigung einfach abgeschaltet wurde.

Wenn du die Kiste in 7 Sekunden von 0 auf 55 km/h beschleunigst und dort 12 Sekunden konstant verbleibst, dann wieder innerhalb von 3 Sekunden auf 33 km/h runtergehst, so 20 Sekunden fährst, dann innerhalb der nächsten 15 Sekunden auf 100 km/h beschleunigst und .... dann merkt die Software, dass das dem Muster des Prüfzyklus entspricht (konkrete Werte sind von mir nur ausgedacht) und schaltet schnell die Reinigungssysteme ein. Ergebnis: Saubermann!

Testzyklus zu Ende: Alle Reinigungssysteme wieder schlafen gehen, bis zum nächsten Testzyklus.

Sorry, das hat nichts gemeinsam damit, dass ein Garmin versucht, dir aus vielleicht etwas zackig verteilten Messpunkten eine optimierte Linie aufzuzeichnen, die ein Sportler und nicht der hackevolle Oktoberfestbesucher laufen würde.

LidlRacer 24.09.2015 00:07

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1167710)
...
Wenn du den Abgaswert bei 110 km/h haben willst, dann kannst du ihn messen. Ergebnis: Dreckschleuder, weil die Reinigung einfach abgeschaltet wurde.

Wenn du die Kiste in 7 Sekunden von 0 auf 55 km/h beschleunigst und dort 12 Sekunden konstant verbleibst, dann wieder innerhalb von 3 Sekunden auf 33 km/h runtergehst, so 20 Sekunden fährst, dann innerhalb der nächsten 15 Sekunden auf 100 km/h beschleunigst und .... dann merkt die Software, dass das dem Muster des Prüfzyklus entspricht (konkrete Werte sind von mir nur ausgedacht) und schaltet schnell die Reinigungssysteme ein. Ergebnis: Saubermann!

Testzyklus zu Ende: Alle Reinigungssysteme wieder schlafen gehen, bis zum nächsten Testzyklus.
...

Ich habe den Eindruck, dass bei diesem Thema viele Halbwahrheiten und Unwahrheiten berichtet und immer weiter wiederholt werden.

Hier jedenfalls klingt das ganz anders:
FAZ: Illegale VW-Software stammt aus dem Jahr 2005
Zitat:

Zudem ist er [der Grenzwert] im gegenwärtig gültigen europäischen Fahrzyklus einfacher einzuhalten als in den Vereinigten Staaten. Denn die „Federal Test Procedure“ sieht höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten und stärkere Beschleunigungen vor – beide haben Einfluss, weil unter Beschleunigung der chemische Prozess der Abgasreinigung aus der Balance gerät.
[...]
Was das Vorgehen von Volkswagen illegal macht, ist die Tatsache, dass die aktivierte Software (Defeat Device) erkennt, ob das Fahrzeug im Testzyklus läuft und die – technisch bedingt mit zeitlicher Verzögerung einsetzende – Abgasreinigung darauf vorausschauend einstellt, was im Alltagsbetrieb nicht gelingt. Dies nennen Fachleute Zykluserkennung.
Falls diese Darstellung korrekt ist, ist es also keineswegs so, dass die Abgasreinigung im Normalbetrieb völlig abgeschaltet wird. Sie wird stattdessen bei der Prüfung derart optimiert, wie es im Normalbetrieb überhaupt nicht möglich wäre - jedenfalls nicht mit der bei VW verwendeten Technik.

LidlRacer 24.09.2015 00:58

Wenn ich das richtig sehe, ist diese Studie der Auslöser des aktuellen Aufruhrs:
REAL-WORLD EXHAUST EMISSIONS FROM MODERN DIESEL CARS
A META-ANALYSIS OF PEMS EMISSIONS DATA FROM EU (EURO 6)
AND US (TIER 2 BIN 5/ULEV II) DIESEL PASSENGER CARS.


Darin wird die Optimierung auf die Prüfsituation als legal bezeichnet!
(Ich weiß aber nicht, ob das nach neuestem Kenntnisstand haltbar ist.)
Zitat:

This points to the application of NOX control strategies that are optimized for the current type-approval test procedures (on the chassis dynamometer laboratory, using a standard test cycle), but are not robust enough to yield acceptable on-road performance. This engineering approach, albeit legal in the current regulatory context, entails a risk for manufacturers that are heavily invested in diesel technology, because it can steer environmentally conscious customers away from their offerings. Ultimately, it is also unlikely to be sustainable after PEMS testing is introduced for the type-approval of passenger cars in the EU in 2017.
Und dort wurden 15 Fahrzeuge von 6 Herstellern getestet (aber nicht namentlich genannt), die (fast) alle ähnliche Probleme haben.
Die Fokussierung auf VW scheint mir absurd.

Trimichi 24.09.2015 05:44

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1167469)
Dobrindt will alle VW-Diesel überprüfen lassen, an anderer Stelle sickert durch, dass die Regierung wohl bescheid wusste...
Alles klar, nä?

http://www.welt.de/politik/deutschla...r-Technik.html

Soweit ich wusste wusste mans schon im April, pünktlich zur IAA hamse den Koffer dann hochgehen lassen.

Ich frag mich warum "eine Krähe der anderen ein Auge aushackt". War da nicht mal was von wegen Pierch, Winterkorn vs Pierch meine ich? Ja, WAR. Evtl. hat des ja auch damit zu tun, zumal gesagt wurde, dass jemand von Porsche nachfolgen soll (Radio, Antenne Bayern).

Thorsten 24.09.2015 07:25

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1167714)
Falls diese Darstellung korrekt ist, ist es also keineswegs so, dass die Abgasreinigung im Normalbetrieb völlig abgeschaltet wird. Sie wird stattdessen bei der Prüfung derart optimiert, wie es im Normalbetrieb überhaupt nicht möglich wäre - jedenfalls nicht mit der bei VW verwendeten Technik.

War etwas überspitzt und vereinfacht ausgedrückt. Zumindest wird nicht der benötigte Aufwand betrieben, um die Grenzwerte einzuhalten, sobald man sich außerhalb der Beobachtung sieht. Kann man es nicht (andere können?) oder wird es anderen Zielen (vermeiden, dass zwischendurch AdBlue nachgefüllt werden muss) unterordnet?

Duafüxin 24.09.2015 07:51

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1167608)

Darüberhinaus leidet die Glaubwürdigkeit des Konszern sehr stark. Wer einmal betrügt, .....

Man fragt sich auch, welche Strukturen müssen in diesem Grosskonzern herrschen, dass so lange so viele Fahrzeuge entgegen den Zulassungsvorschriften verkauft werden, obwohl die Widersprüche in den Messergebnisse auch den Ingenieuren in Wolfsburg und dem Management vermutlich auffielen und bekannt waren.

Wer erinnert sich denn noch an den Katalysator"skandal"? War doch genau das geiche. Die Katalysatoren waren wirkungslos. Das BMU hat damals monatelang geschwiegen und nahezu sang und klanglos ist das Ganze unter gegangen. Hätten die US-Amerikaner jetzt nicht so eine Welle veranstaltet, wäre das genauso passiert.
Und die Ingenieure sitzen in Gifhorn ;) Und nicht nur die von VW, sondern auch von allen anderen VW-Marken ...

MattF 24.09.2015 08:17

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1167738)
Wer erinnert sich denn noch an den Katalysator"skandal"? War doch genau das geiche. Die Katalysatoren waren wirkungslos. Das BMU hat damals monatelang geschwiegen und nahezu sang und klanglos ist das Ganze unter gegangen. Hätten die US-Amerikaner jetzt nicht so eine Welle veranstaltet, wäre das genauso passiert.


Genau in Europa haben die Automobilfirmen nichts zu befürchten, egal was sie machen. Sie haben ja damals grundsätzlich schon die Einführung des Kats jahrelang verzögert, wo es den in USA längst gab, mit den wildesten Argumenten.

Dass wir ganz dolle umweltfreundlich sind, das reden wir uns zum großen Teil nur ein! Und wir sind kaum besser, wenn überhaupt, als die Amis.


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