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Statler 22.08.2012 15:07

[quote=silbermond;795895]
Zitat:

Zitat von Statler (Beitrag 795842)
Ich kann Dir gerne mal erzählen, wie viel Geld die Eltern im Abi-Jahrgang meiner Tochter ausgegeben haben, um die Kinder auf die Prüfung vorzubereiten zu lassen, weil einige Lehrer ihren Pflichten nicht richtig nachkommen.
QUOTE]

Mir ist das zu pauschal hier die Verantwortung in eine Richtung, nämlich die der Lehrer, zu schieben.

Das hat eine ähnlihe Qualität wie meine Aussage, die betreffenden Kinder wären einfach zu dumm fürs Gymnasium gewesen.

Heinrich

Nein, ich würde es nie pauschal auf die Lehrer schieben.

Heute mußt Du ja Mathe als Prüfungsfach nehmen, also hat der ganze Jahrgang Mathe.
Bei meiner Tochter gab es zwei Grundkurse (also Leute, die früher Mathe nie ins Abi eingebracht hätten).
Der eine Kursleiter hat seinen Grundkurs ganz speziell auf die anstehenden Prüfungen vorbereitet.
Der andere hat lieber noch ein paar Thema aufgetischt, die überhaupt nichts mit dem Abi zutun hatten.

Im ersten Kurs gab es zwei Leute die unter 5 Punkte geschrieben haben.
Im Kurs meiner Tochter waren es über 50 %, die unter 5 Punkte
geschrieben haben.
Die haben sich ihren Schnitt versaut.
Drei Leute sind durchs Abi geflogen.Das geht nämlich auch, wenn Du Mathe im Grundkurs versaust.
Weil bei diesem Typ keiner seine Kurs nehmen wollte, werden die Leute einfach eingeteilt.Fertig.

Es wird dringend Zeit, dass sich was an die Gymnasien verändert.
An den anderen Schulformen in Hessen hat sich viel getan,
weil die Kinder teilweise aus schwierigen Verhältnissen kommen.
Damit diese Kinder auch eine Chance haben, muß die Schule einiges mehr leisten und sie tun es, vorallem die Lehrer.

Das ist meine Erfahrung.

G8 ist auf jeden Fall so nicht tragbar.
Da kommen Familien an ihre Grenzen, in denen die Eltern noch die Hausaufgaben mitmachen oder mit den Kindern lernen oder die Nachhilfe zahlen.

Unser Schulsystem bräuchte dringend ein richtige, aber durchdachte Reform.

silbermond 22.08.2012 15:37

[quote=Statler;795940]
Zitat:

Zitat von silbermond (Beitrag 795895)

Unser Schulsystem bräuchte dringend ein richtige, aber durchdachte Reform.


Das meine ich!

Heinrich

mimasoto 22.08.2012 18:57

Zitat:

Zitat von Statler (Beitrag 795783)
Es geht auch nicht jedes Kind auf's Gymnasium.
Die IGS meiner Tochter hat 6 klassen pro Jahrgang.

Von den Grundschulklassen meiner Töchter hat nicht mal ein Drittel die Eignung fürs Gymnasium ausgesprochen bekommen.
Meine Jüngste hat sie bekommen, aber wir haben uns trotzdem gegen G8 entschieden und sie auf die IGS gegeben.
:Huhu:

ok,habe viel erlebt hier, gehen viele Kinder auf das Gym, Die sogar noch vorher ein Test machen weil der Schnitt nicht reich, das meinte ich das ist doch verrückt bei G8 und wird meistens Probleme geben.

Campeon 23.08.2012 02:26

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 795796)
ich hätte meine auch auf die Realschule geschickt, sie hätte dann nach der 10. Klasse auf Gym wechseln können.

Da kann man dann machen nix.

Warum?
Wer hat denn sonst die Verantwortung für dein Kind?
Deine Frau und Du!

Empfehlung hin oder her.

Ich wurde damals als ich aus der Grundschule kam, auch nicht gefragt, auf welche Schule ich wollte.
Ich bin auf eine Realschule, weil das die Entscheidung meiner Eltern war.
Und wenn ich 100 mal was anderes gesagt hätte!

Aber, ist ja ne andere Zeit gewesen!

thunderlips 23.08.2012 08:50

dass die schule reformiert werden muss, darüber sind wir uns wohl größenteils einig.
da hier schon aus mehreren seiten kritik an der selektion nach der primarschule geübt wurde, stelle ich mal die 6-jährige primarschule zur debatte.
ist es nicht sinniger, die lernenden zwei jahre später, wenn es denn sein muss, in das 3gliedrige schulsystem aufzuteilen? durch die 2 gewonnen jahre, gelingt es dem lehrpersonal (gemeinsam mit den eltern) vielleicht besser die lernentwicklung respektive das lernpotenzial der kinder zu prognostizieren und ggf. noch an stellschrauben drehen zu können...?!

und noch eine kleine stellungnahme zum thema die SuS müssen nicht anders sondern härter lernen:

es sollte beim lernen um eine subjektorientierte didaktik gehen. sprich es sollten die eigenen erfahrungen, gedanken, assoziationen, fragen, vorstellungen, phantasien und deutungen der kinder mit einer sach- und wissenschaftsorientierte auseinandersetzung verknüpft werden. es gibt deutliche forschungsbefunde die bestätigen, dass die lernprozesse dann besonders erfolgreich sind, wenn die alltäglichen, subjektivierenden, intuitiven, oder symbolischen zugänge zu den phänomenen im unterricht nicht nur geduldet, sondern auch zum gegenstand expliziter reflexion gemacht werden. ergo: die berücksichtigung der vorhandenen subjektiven bedeutungen von lerngegenständen der kinder wirkt sich positiv auf das lernen wissenschaftlicher inhalte, die lernmotivation und nachhaltig(er)es lernen aus...leider kommt das sehr selten vor. und wenn, dann meist zu kurz.

Mascaman 23.08.2012 17:59

G8 Erfahrungen
 
Ich möchte mich der ganzen Polemik und Schulsystem bzw. Lehrer-Bashing nicht anschließen sondern nur folgendes berichten:
Meine Tochter hat im Rahmen eines Pilotprojekts in einer sog. G8 Klasse von der 6. bis zur 9. Klasse die Mittelstufe verkürzt absolviert, und ist dann von der 9. in die 11. Klasse zu dem darüberliegenden Jahrgang gekommen. Die "G8 Klasse" wurde aus vier 5. Klasse auf Vorschlag der Lehrer zusammengestellt - Teilnahme freiwillig. Die große Mehrheit der "G8" Schüler hat sich problemlos und ohne Defizite in die Oberstufe integriert und das Abi am Ende überdurchschnittlich abgeschlossen. Die Inhalte in der Mittelstufe waren gestrafft, etwas reduziert, der Unterrichtsumfang pro Woche etwas erhöht. Das würden wir in dieser Form immer wieder so machen. Meine Tochter war der letzte Jahrgang dieser Pilot-G8-Klasse, mein Sohn, 3 Jahre jünger ist nun im landesweiten G8. Hier ist die Situation in den Klassen ganz anders als bei meiner Tochter und ähnlich wie von vielen anderen bereits beschrieben.

Meine persönliche Schlussfolgerung: G8 kann sehr gut funktionieren, aber nicht mit dem Leistungsniveau der heutigen Gymnasialklassen. Eins von beiden muss sich ändern.


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