| Klugschnacker |
24.06.2010 18:16 |
Zitat:
Zitat von dude
(Beitrag 410869)
Ist das so? Quelle? Wie war das mit dem real existierenden Altruismus?
Nach meiner Erfahrung geht es da ganz im Gegenteil fast ausschliesslich um's Ego und Kohle.
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" Welche Berufe sind am häufigsten betroffen?
Früher war vor allem von "helfenden Berufen" die Rede. Später von "Menschen, die mit anderen Menschen zu tun haben". Heute wird gleichsam niemand mehr ausgespart, das Berufsspektrum erstreckt sich von Anwalt bis Zahnarzt. Eine Auswahl der Berufe, von denen immer wieder die Rede ist, siehe Kasten.
Anwälte, Ärzte, Beschäftigungstherapeuten, Bibliothekare, Drogenberater, Eltern autistischer oder sonstig behinderter Kinder, Erwachsenenbildner, Erzieher, Fürsorgeleistende im weitesten Sinne, Personal von Vollzugsanstalten, Hauseltern in Kinderdörfern, Hauswirtschaftsleiterinnen, Jugendbetreuer, Kindergärtnerinnen, Krankenhausapotheker, Lehrer, Leiter von Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen, Manager, Mitarbeiter von Beratungsstellen, Pfarrer, Pfleger, Polizisten, Psychotherapeuten, Schulpsychologen, Schwestern, Sozialarbeiter, Sporttrainer, Sprach- und Stimmtherapeuten, Stewardessen, Therapeuten behinderter Kinder und Zahnärzte. Ferner - von den üblichen Bedingungen abweichend aber offenbar nicht selten - Arbeitslose, Büroangestellte, Fabrikarbeiter, Fluglotsen, Studenten u.a. Ein Großteil der bisher vorliegenden Publikationen bezieht sich aber immer noch auf helfende und soziale Berufe, wobei Krankenpflegeberufe auffällig häufig erwähnt werden. Dabei sollen die in der Psychiatrie arbeitenden Krankenschwestern mit die höchsten Stresswerte zeigen - nicht zuletzt in Abhängigkeit von bestimmten Abteilungen, Stationen oder Arbeitsbereichen. Psychiatrisches Pflegepersonal - so manche Untersuchungen - scheint ein höheres Ausmaß an Burnout aufzuweisen als Angehörige anderer Berufe, die mit psychisch Kranken arbeiten wie Sozialarbeiter, Psychologen und Psychiater.
Eine besondere Unzufriedenheit herrscht dort, wo die anfänglich hochgesteckten Ziele einer Resozialisierung sich am wenigsten realisieren lassen. In nicht-psychiatrischen Institutionen scheint die körperliche Belastung stärker, in psychiatrischen die psychologische. Die körperliche scheint aber gesamthaft gesehen weniger beeinträchtigend als die seelische.
Ein wichtiger Zusatzfaktor ist die Beschäftigungsdauer: je länger, desto eher. Inzwischen gilt aber auch hier: Zwar gibt es Schwerpunkte, aber möglich ist jede Verlaufsform. Kritisch, und dabei bleibt es bis heute, wird es vor allem dann, wenn zu hohe (d.h. unrealistische) Erwartungen an den Berufserfolg gestellt werden.
Was kann an äußeren Belastungen zum Burnout führen?
Zu Ätiologie (Krankheitsursache) und Pathogenese (Krankheitsverlauf) besteht bisher kein einheitliches Meinungsbild. Wenn man aber ganz schlicht die am häufigsten beklagten Belastungsfaktoren zusammenzählt, kommen schon immer wieder die gleichen Ursachen zur Sprache (Einzelheiten siehe Kasten). Interessanterweise ist dabei auch eine wichtige Therapiesäule, nämlich die Ärzteschaft, nicht ausgenommen. Dort soll das Burnout-Syndrom inzwischen ganz besonders verhängnisvoll wüten.
Welche äußeren Burnout-Ursachen werden am häufigsten diskutiert?
- Hohe Arbeitsbelastung
- schlechte Arbeitsbedingungen
- Zeitdruck oder zu großes Pensum in einem zu eng gesteckten Zeitrahmen
- schlechtes Betriebsklima
- wenig tragfähige Beziehungen zu den MitarbeiterInnen
- wachsende Verantwortung
- Nacht- und Schichtarbeit, die nicht den chronobiologischen Erkenntnissen angepasst sind
- unzulängliche materielle Ausstattung des Arbeitsplatzes
- schlechte Kommunikation unter allen Beteiligten (Arbeitgeber, aber auch MitarbeiterInnen untereinander)
- zu geringe Unterstützung durch den Vorgesetzten
- wachsende Komplexität und Unüberschaubarkeit der Arbeitsabläufe und -zusammenhänge
- unzureichender Einfluss auf die Arbeitsorganisation
- Hierarchieprobleme
- Verwaltungszwänge
- Termin- und Zeitnot
- unpersönliches, bedrückendes oder intrigenbelastetes Arbeitsklima, vom Mobbing, also dem gezielten Quälen von Mitarbeitern oder Untergebenen ganz zu schweigen ("die kleine Gemeinheit zwischendurch")
- ständige organisatorische Umstellungen, ohne die Betroffenen in Planung und Entscheidung einzubeziehen, bei Misserfolgen aber verantwortlich zu machen
- zunehmende, immer neue und vor allem rasch wechselnde Anforderungen
- wachsende Angst vor Arbeitsplatzverlust u.a.m." Quelle...
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