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RibaldCorello 13.10.2008 22:17

Leute, jetzt mal ganz ruhig, es werden keine 480 Milliarden ausbezahlt, vermutlich wird kein Euro von der Summe ausbezahlt. Das große Problem zur Zeit war das keine Bank der anderen traute und die Geldflüsse stoppten. Die 480 Milliarden sind nur dazu da das die Banken wieder untereinander sich Geld hin und herschieben. Der Bund hat nur gesagt, wenn da bei einer Bank was schiefgeht dann stehen wir bis zu einer Summe von 480 Milliarden bereit.

Deshalb wird der Geldstrom jetzt wieder anlaufen, und wie ich schon sagte, vermute ich das sehr wenig von den 480 Miiliarden überhaupt angetastet werden.

tobi_nb 13.10.2008 22:19

....

kaiseravb 13.10.2008 22:28

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 141598)
Soviel zur Theorie. Und im Grunde glaub ich auch daran.

Aber: HAt schon mal irgendjemand von euch diesen Fall erlebt, dass seine Bank pleite war.

Ich meine was nützt mir meine Sicherheit, wenn es Jahre dauert, bis die Formalien abgearbeitet sind und ich an mein geld komme. Was ist mit den Zinsen bis dahin, wie wird die Inflation bewertet usw.

Ich bin eigentlich kein Angsthase, aber "verlorene Spareinlagen" finde ich gar nicht do absurd.

Keine Ahnung, wann die letzte deutsche Bank insolvent wurde, noch gar nicht so lang her glaub ich, könnt schon sein, dass Betroffene unterwegs sind. Ein paar Monate wirst Du vermutlich schon drauf warten müssen. Ansonsten: Insolvenz ist ja was recht punktuelles und eindeutiges, warum sollte das Jahre dauern? Also ehrlich, das ist schon recht absurd, wenn Du Dir darüber Gedanken machst, dann hebs ab.

Zitat:

Stell dir vor dein Opa hätte 1918 jemandem 5000 RM geliehen, und hätte sie 1923 vom Schuldner zurückbekommen.
Und Du glaubst, unterm Kopfkissen wären diese 5000 RM besser aufgehoben gewesen? ;) Ich mein Diamanten und so sind ja auch nicht immer greifbar...

Phlip 13.10.2008 22:28

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 141598)
Soviel zur Theorie. Und im Grunde glaub ich auch daran.

Aber: HAt schon mal irgendjemand von euch diesen Fall erlebt, dass seine Bank pleite war.

Ich meine was nützt mir meine Sicherheit, wenn es Jahre dauert, bis die Formalien abgearbeitet sind und ich an mein geld komme. Was ist mit den Zinsen bis dahin, wie wird die Inflation bewertet usw.

Ich bin eigentlich kein Angsthase, aber "verlorene Spareinlagen" finde ich gar nicht do absurd.

Stell dir vor dein Opa hätte 1918 jemandem 5000 RM geliehen, und hätte sie 1923 vom Schuldner zurückbekommen.

Wenn eine Bank Pleite geht ist das "kein" Problem, da die anderen Banken, wie schon erwähnt, einspringen. Schwierig wird es nur wenn mehrere Banken Pleite gehen, da dann das System nicht mehr funktioniert (Was die Regierungen mit dem Paket u.a. zu verhindern gesuchen) . Was dann passiert kann man nachlesen. Suchwort: Twin Crisis Argentininen, Mexico, etc.

LUK 13.10.2008 22:32

@Ribald Corello

---------vermutlich wird kein Euro von der Summe ausbezahlt.----------??????


Aber warum rückt denn dann ein ausgeglichener Haushalt in weite Ferne wenn nichts von dem Geld ausbezahlt wird:confused: :confused: :confused: ?????? Das wurde auf jeden Fall in den Nachrichten so gesagt!!!!

Meik 13.10.2008 22:39

@kaiseravb: Danke für die Erklärung. :)

Das gilt aber erstmal nur für Spareinlagen und "normale" Konten, oder? Bei Anlagen wie Aktien, Fonds, Bundeswertpapieren und Co. hat ja die Bank eigentlich gar nicht das Geld. Da sollte es doch selbst im Pleitefall keine Probleme geben, oder? :confused:

Andererseits: Wenn ich einen Kredit aufgenommen habe und meine Bank pleite geht - muss ich den noch zurückzahlen :Cheese:
(jaja, ich weiß, die Schulden übernehmen andere, aber ein schöner Gedanke wär´s schon :Lachen2: )

Gruß Meik

Phlip 13.10.2008 22:40

Zitat:

Zitat von LUK (Beitrag 141613)
@Ribald Corello

---------vermutlich wird kein Euro von der Summe ausbezahlt.----------??????


Aber warum rückt denn dann ein ausgeglichener Haushalt in weite Ferne wenn nichts von dem Geld ausbezahlt wird:confused: :confused: :confused: ?????? Das wurde auf jeden Fall in den Nachrichten so gesagt!!!!

Da die Wirtschaft auch betroffen ist, so dass die Steuerzahlungen geringer ausfallen werden. Abseits davon ist das Wort "vermutlich" im Satz enthalten, sprich die Regierung glaubt wohl nicht so recht daran, dass nichts angerührt wird.

Wenn die Euphorie wieder abgeklungen ist gehts wieder abwärts. Ich gebe den Märkten eine Woche.

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 141617)
Bei Anlagen wie Aktien, Fonds, Bundeswertpapieren und Co. hat ja die Bank eigentlich gar nicht das Geld. Da sollte es doch selbst im Pleitefall keine Probleme geben, oder? :confused:

Im Prinzip (Siehe verschwundene UBS Aktien: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtscha...story/16124715) ja. Die Aktien der Bank selber sind allerdings logischwerweise nichts mehr Wert.

Meik 13.10.2008 22:41

Zitat:

Zitat von LUK (Beitrag 141613)
Aber warum rückt denn dann ein ausgeglichener Haushalt in weite Ferne wenn nichts von dem Geld ausbezahlt wird:confused: :confused: :confused: ?????? Das wurde auf jeden Fall in den Nachrichten so gesagt!!!!

Also ich hab´s so verstanden als wenn das Geld schon quasi als Kredit ausgezahlt wird bzw. als Bürgschaft bereitgestellt wird. D.h. der Staat muss das irgenwo hernehmen, sich ggf. auch leihen und Zinsen zahlen :Gruebeln:

Gruß Meik

Pluto 13.10.2008 22:41

Zitat:

Zitat von Phlip (Beitrag 141612)
Wenn eine Bank Pleite geht ist das "kein" Problem, da die anderen Banken, wie schon erwähnt, einspringen. Schwierig wird es nur wenn mehrere Banken Pleite gehen, da dann das System nicht mehr funktioniert (Was die Regierungen mit dem Paket u.a. zu verhindern gesuchen) . Was dann passiert kann man nachlesen. Suchwort: Twin Crisis Argentininen, Mexico, etc.

Hm, ist es nicht der Ansatz durch die Massnahmen Liquiditätsengpässe zu verhindern und wieder Vertrauen ins System zu bekommen?!
Ich denke bei den meisten Bürgern ist das auch noch vorhanden, leider fehlt es in den Chefetagen der Frankfurter Banktower in Bezug auf den Kollegen von "nebenan". Daher horten sie das Geld und es fehlt im System.
Wenn manche Medien und "Insider" aber mit der Verbreitung ihres "gesunden" Halbwissens und der Schwarzmalerei weiter machen können sie sich bald damit schmücken das sie ja Recht hatten. War/ ist auch Taktik der im Moment so gescholtenen "Börsenprofis": so lange eine Empfehlung aussprechen bis sie eintritt...

tobi_nb 13.10.2008 22:42

....

Stefan 13.10.2008 22:42

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 141617)
Bei Anlagen wie Aktien, Fonds, Bundeswertpapieren und Co.

Wenn ein Teil der deutschen Banken pleite sein sollten, dann ist das System so weit den Bach runter, dass Du Deine Aktien und Fonds als Klopapier benutzen kannst.

Stefan

kaiseravb 13.10.2008 22:42

Zitat:

Zitat von LUK (Beitrag 141613)
vermutlich wird kein Euro von der Summe ausbezahlt.


Aber warum rückt denn dann ein ausgeglichener Haushalt in weite Ferne wenn nichts von dem Geld ausbezahlt wird:confused: :confused: :confused: ?????? Das wurde auf jeden Fall in den Nachrichten so gesagt!!!!

Wie geschrieben sollen etwa 100 Milliarden Euro sofort als Kredit verfügbar sein. Die hat der Staat aber nicht komplett, weil der Bundeshaushalt wie geschrieben selbst nur 290 Milliarden Euro groß ist. Auch wenn er sie wieder kriegt muss er sie sich erst mal zumindest teilweise leihen. Die Zinsen dafür verschieben den möglichen Termin für einen ausgeglichenen Bundeshaushalt nach hinten.

(Zweitens sollten wir der Vollständigkeit erwähnen, dass für jeden Betrag, der von der 400 Milliarden Euro Bürgschaft fällig werden sollte natürlich das gleiche gilt, dieser Betrag wäre dann aus Sicht des Steuerzahlers allerdings tatsächlich weg (bis auf den vermutlich geringeren Teil, der nach einer eventuellen Liquidierung der insolventen Bank zurückflösse))

kaiseravb 13.10.2008 22:47

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 141617)

Das gilt aber erstmal nur für Spareinlagen und "normale" Konten, oder?

Ja, so im Groben für Giro- und Tagesgeldkonten, Festgeld und Sparbücher und solcherlei.

Zitat:

Bei Anlagen wie Aktien, Fonds, Bundeswertpapieren und Co. hat ja die Bank eigentlich gar nicht das Geld. Da sollte es doch selbst im Pleitefall keine Probleme geben, oder? :confused:
Jein. Bei Insolvenz der Depotführenden Bank nein. Durch die Krise entstandene Kursverluste oder falls Du im Besitz von Anteilen am insolventen Unternehmen bist: Pech gehabt, das sind Spielchen, die Du mit Deinem Geld machst, dafür kann die Einlagensicherung der Bank natürlich nicht gerade stehen.

Pluto 13.10.2008 22:48

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 141617)
@kaiseravb: Danke für die Erklärung. :)

Das gilt aber erstmal nur für Spareinlagen und "normale" Konten, oder? Bei Anlagen wie Aktien, Fonds, Bundeswertpapieren und Co. hat ja die Bank eigentlich gar nicht das Geld. Da sollte es doch selbst im Pleitefall keine Probleme geben, oder? :confused:

Andererseits: Wenn ich einen Kredit aufgenommen habe und meine Bank pleite geht - muss ich den noch zurückzahlen :Cheese:
(jaja, ich weiß, die Schulden übernehmen andere, aber ein schöner Gedanke wär´s schon :Lachen2: )

Gruß Meik

Hi Meik,
bei den anderen von Dir angesprochenen Anlageformen ist es etwas anders:
Aktien sind ein Miteigentum an einem Unternehmen. Wenn Deine Bank pleite geht aber nicht das Aktienunternehmen in das Du investiert hast bleibt Dein Vermögen erhalten.
Fonds sind eigene jurisische Einheiten und deren Vermögensgegenstände gehen nicht in die Konkursmasse der Kapitalanlagegesellschaft ein welche sie verwaltet. Von daher auch kein Problem solange die Aktienunternehmen oder Schuldner der Zinspapiere nicht ausfallen.
Bei Bundeswertpapiere, Unternehmensanleihen etc. ist auch der Schuldner nicht Deine Bank. Auch hier ist es unproblematisch solange der Emittent nicht ausfällt...

Bei einer Bankpleite werden übrigens Deine Schulden mit Deinem Guthaben saldiert (aufgerechnet). Was dann übrig bleibt (bei mir wäre es ein Minus :Lachen2: ) würde der Insolvenzverwalter natürlich versuchen bei mir einzutreiben...

Gruß, Jens

Pluto 13.10.2008 22:50

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 141623)
Wenn ein Teil der deutschen Banken pleite sein sollten, dann ist das System so weit den Bach runter, dass Du Deine Aktien und Fonds als Klopapier benutzen kannst.

Stefan

FALSCH!!!

Phlip 13.10.2008 22:56

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 141622)
Na dann, die nä. vier Tage kaufen, was das Zeug hält. Und am 5. Tag alles wieder verrkaufen.

Genau aus diesem Grund steigen die Kurse u.a. gerade.

Zitat:

Zitat von Pluto (Beitrag 141621)
Hm, ist es nicht der Ansatz durch die Massnahmen Liquiditätsengpässe zu verhindern und wieder Vertrauen ins System zu bekommen?!
Ich denke bei den meisten Bürgern ist das auch noch vorhanden, leider fehlt es in den Chefetagen der Frankfurter Banktower in Bezug auf den Kollegen von "nebenan". Daher horten sie das Geld und es fehlt im System.

Genau. Ich bin nur auf einen anderen Punkt eingegangen.

Zitat:

Zitat von Pluto (Beitrag 141621)
Wenn manche Medien und "Insider" aber mit der Verbreitung ihres "gesunden" Halbwissens und der Schwarzmalerei weiter machen können sie sich bald damit schmücken das sie ja Recht hatten. War/ ist auch Taktik der im Moment so gescholtenen "Börsenprofis": so lange eine Empfehlung aussprechen bis sie eintritt...

Absolut! Was z.B. Bild und manche Analysten so von sich geben...Self fulfilling prophecy lässt grüßen...

qbz 13.10.2008 23:30

Zitat:

Zitat von kaiseravb (Beitrag 141611)
Keine Ahnung, wann die letzte deutsche Bank insolvent wurde, noch gar nicht so lang her glaub ich, könnt schon sein, dass Betroffene unterwegs sind.

Im Jahre 2002 wäre die Bankgesellschaft Berlin u.a. wegen Fehlspekulationen im Immobereich Konkurs gegangen, wenn der Berliner Staat kein Geld in das Unternehmen gepumpt sowie Bürgschaften auf lange Sicht (Jahrzehnte) für die garantierten Ausschüttungen der faulen Immo-Fonds der BFG übernommen hätte. Bezahlt wurde die Abwendung des Konkurses durch eine bis heute fortwährende 10 % Gehaltskürzung der Beschöftigten im öffentlichen Dienst Berlins, den Ausstieg aus der Tarifgemeinschaft der Länder sowie durch Steuergelder.

siehe:

Die Skandalgeschichte der Bankgesellschaft Berlin und die Haftung der Steuerzahler

Die Erfahrung spricht m.E. dafür, dass natürlich ein Teil der staatlichen Kreditsumme für die jetzigen Bankenabschreibungen auch in Anspruch genommen werden wird.

-qbz

kaiseravb 13.10.2008 23:54

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 141647)
Im Jahre 2002 wäre die Bankgesellschaft Berlin u.a. wegen Fehlspekulationen im Immobereich Konkurs gegangen, wenn der Berliner Staat kein Geld in das Unternehmen gepumpt sowie Bürgschaften auf lange Sicht (Jahrzehnte) für die garantierten Ausschüttungen der faulen Immo-Fonds der BFG übernommen hätte. Bezahlt wurde die Abwendung des Konkurses durch eine bis heute fortwährende 10 % Gehaltskürzung der Beschöftigten im öffentlichen Dienst Berlins, den Ausstieg aus der Tarifgemeinschaft der Länder sowie durch Steuergelder.

siehe:

Die Skandalgeschichte der Bankgesellschaft Berlin und die Haftung der Steuerzahler

Erstens war die Bankgesellschaft Berlin nicht insolvent, obwohl das besser gewesen wäre (ging halt nicht, weil dann die ganzen Schmiergeldschiebereien, für die der Laden, so der Verdacht, überhaupt gegründet wurde, ans Licht gekommen wären...) und zweitens hat das unter anderem wegen erstens nichts mit dem aktuellen Thema und schon gar nichts mit meinem von Dir zitierten Postingausschnitt zu tun, in dem es um den Verlust privater Einlagen geht.

Zitat:

Die Erfahrung spricht m.E. dafür, dass natürlich ein Teil der staatlichen Kreditsumme für die jetzigen Bankenabschreibungen auch in Anspruch genommen werden wird.

-qbz
Dafür ist sie doch da, oder? Ich gehe davon aus, dass so ziemlich die ganze Kreditsumme in Anspruch genommen werden wird...

qbz 14.10.2008 00:11

Ich schrieb im Konjunktiv, "sie *wäre* pleite gegangen", d.h. die Bank war pleite und wurde durch Staatsgelder (keine Kredite, sondern Geschenke) vor dem Konkurs gerettet, weil im Konkursfall private Fondsanleger und Einlagen sowie andere Banken als Schuldner betroffen gewesen wären.

-qbz

drullse 14.10.2008 08:15

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,583931,00.html

Sehr lustig: "Wir hätten nicht zulassen dürfen, dass Finanzprodukte so kompliziert werden, dass der Kunde sie nicht mehr versteht", sagte der Bankenverbands-Präsident.

Immer noch keine Einsicht - die haben ja teilweise selbst nicht mehr verstanden, was sie dem Kunden da verkaufen wollten.

schoppenhauer 14.10.2008 08:28

"...verkaufen wollten."

Nein, verkauft haben, millionenfach. Und wenn man jetzt die Berichte von geprellten Kunden, die als arme Rentner ihr ganzes Vermögen in Lehman-Zertifikate angelegt haben, liest, muss man sich schon fragen, wie das Spiel der Banken ohne der Gier ihrer Kunden hätte funktionieren sollen.

F 18 14.10.2008 09:44

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 141703)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,583931,00.html


Immer noch keine Einsicht - die haben ja teilweise selbst nicht mehr verstanden, was sie dem Kunden da verkaufen wollten.

Ich bin mir nicht mehr so sicher, dass die das nicht verstanden haben. Was lernen die Herren denn jetzt daraus? Wenn das Zocken in die Hose geht stehen die Staatsapparate so unter Zugzwang dass sie uns helfen müssen. Aus diesem Umstand kann man auch folgern, dass man das nächste mal weniger Angst vorm Risiko hat, man wird ja gestützt. Mittlerweile glaube ich, dass dort einige Herren sitzen, die so kriminell sind, dass man bewusst diese Risiken eingegangen ist und die Erkenntnis dass Staaten erpressbar sind vorher schon vorhanden war.

LUK 14.10.2008 10:01

"Bail out" nennt sich dieses Prinzip, welches wir gerade erleben und was man ganz besonders bei der Asienkriese 1997 beobachten konnte. Das Prinzip beimhaltet, dass der Staat eine Garantie für fehlgeschlagene Spekulationen gibt. Somit unterliegen Spekulanten keinen ausreichenden Regularien und sind nur dem Gewinn verpflichtet, müssen sich um Verluste also nicht schehren.

Phlip 14.10.2008 11:05

Zitat:

Zitat von LUK (Beitrag 141764)
"Bail out" nennt sich dieses Prinzip, welches wir gerade erleben und was man ganz besonders bei der Asienkriese 1997 beobachten konnte. Das Prinzip beimhaltet, dass der Staat eine Garantie für fehlgeschlagene Spekulationen gibt. Somit unterliegen Spekulanten keinen ausreichenden Regularien und sind nur dem Gewinn verpflichtet, müssen sich um Verluste also nicht schehren.

Du verwechselst da glaube ich was. Es gab keine Garantie auf fehlgeschlagene Spekulationen, sondern auf den Wechselkurs ggnüber dem Dollar.

wolfi 14.10.2008 11:57

kurze zwischenfrage....erleben wir gerade den turn around oder nur ein strohfeuer ?

kaiseravb 14.10.2008 12:51

Zitat:

Zitat von LUK (Beitrag 141764)
"Bail out" nennt sich dieses Prinzip, welches wir gerade erleben und was man ganz besonders bei der Asienkriese 1997 beobachten konnte. Das Prinzip beimhaltet, dass der Staat eine Garantie für fehlgeschlagene Spekulationen gibt. Somit unterliegen Spekulanten keinen ausreichenden Regularien und sind nur dem Gewinn verpflichtet, müssen sich um Verluste also nicht schehren.

Könntest Du bitte aufhören, mit Viertelwahrheiten um Dich zu feuern? :Blumen:

glaurung 14.10.2008 12:54

Zitat:

Zitat von doldo (Beitrag 141849)
kurze zwischenfrage....erleben wir gerade den turn around oder nur ein strohfeuer ?

Es ist wohl zumindest die Bestätigung dafür, dass "gute Nachrichten" nicht mehr komplett in der Versenkung und allgemeinen Massenhysterie verschwinden.
Jedoch gehe ich davon aus, dass es ca. bis Ende des Jahres noch turbulent bleiben wird und sich dann allmählich beruhigt.
Ausserdem ist es bei einer Bodenbildung doch meist so, dass die alten Tiefststände nochmal "getestet" werden. Also ich würde sagen, wir bekommen nochmal ne zweite Chance, um hier und da wieder günstig einzusteigen ;)
Ist jetzt aber reines Bauchgefühl meinerseits (welches nicht immer stimmen muss --> hab's letzthin geschafft, wirklich absolut punktgenau eine Position zum totalen Tiefstpunkt zu verkaufen :-)

Jansen 14.10.2008 18:47

Zitat:

Zitat von kaiseravb (Beitrag 141593)
Würd ich mir keine Sorgen machen, das in Deutschland verankerte Pflichsystem (gesetzliche Einlagensicherung, IMO bis 20 000 Euro) ist schon relativ dicht, und fast alle Banken sind darüberhinaus an einem freiwilligen Einlagensicherungsfonds beteiligt. Hab den durchschnittlich abgesicherten Betrag jetzt nicht im Kopf, ist aber großzügig. Sparkassen und Genossenschaften zB sichern sich auch innerhalb der jeweiligen Gruppe auch gegenseitig.

Der Einlagensicherungsfonds ist so winzig, dass er grade so eine(!) mittlere Bank retten kann. Warum wurde wohl HRE nicht vom Fond rausgepaukt?


Zitat:

Zitat von RibaldCorello (Beitrag 141595)
Deshalb wird der Geldstrom jetzt wieder anlaufen, und wie ich schon sagte, vermute ich das sehr wenig von den 480 Miiliarden überhaupt angetastet werden.


480 MRD sind nicht genug um die Interbankenkredite ans Laufen zu kriegen.

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 141617)
Das gilt aber erstmal nur für Spareinlagen und "normale" Konten, oder? Bei Anlagen wie Aktien, Fonds, Bundeswertpapieren und Co. hat ja die Bank eigentlich gar nicht das Geld. Da sollte es doch selbst im Pleitefall keine Probleme geben, oder? :confused:

Aktien und Fonds sind Bankenunabhängig, wenn der Staat pleite ist kannst du die Nummer eh in den Wind schreiben.

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 141620)
Also ich hab´s so verstanden als wenn das Geld schon quasi als Kredit ausgezahlt wird bzw. als Bürgschaft bereitgestellt wird. D.h. der Staat muss das irgenwo hernehmen, sich ggf. auch leihen und Zinsen zahlen :Gruebeln:

Gruß Meik

Falsch.

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 141623)
Wenn ein Teil der deutschen Banken pleite sein sollten, dann ist das System so weit den Bach runter, dass Du Deine Aktien und Fonds als Klopapier benutzen kannst.

Falsch, wenn dann die Aktien der Unternehmen die pleite sind.

Zitat:

Zitat von doldo (Beitrag 141849)
kurze zwischenfrage....erleben wir gerade den turn around oder nur ein strohfeuer ?

Das Paket ist zu klein für eine dauerhafte Wende. Könnte ne Woche funktionieren, vielleicht ein paar Monate dann gehts wieder abwärts - möglicherweise gibts bis dahin aber auch ne tolle neue Blase die größer ist als die Immoblase. Dann kanns auch noch ein paar Jahre hochgehen ;) -- unwahrscheinlich. Ansonsten nächstes Rettungspaket

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 141879)
Es ist wohl zumindest die Bestätigung dafür, dass "gute Nachrichten" nicht mehr komplett in der Versenkung und allgemeinen Massenhysterie verschwinden.
Jedoch gehe ich davon aus, dass es ca. bis Ende des Jahres noch turbulent bleiben wird und sich dann allmählich beruhigt.
Ausserdem ist es bei einer Bodenbildung doch meist so, dass die alten Tiefststände nochmal "getestet" werden. Also ich würde sagen, wir bekommen nochmal ne zweite Chance, um hier und da wieder günstig einzusteigen ;)
Ist jetzt aber reines Bauchgefühl meinerseits (welches nicht immer stimmen muss --> hab's letzthin geschafft, wirklich absolut punktgenau eine Position zum totalen Tiefstpunkt zu verkaufen :-)


Schon möglich

Jansen 14.10.2008 18:48

Achja, bezüglich des Staatskapitalismus:
http://www.ftd.de/politik/deutschlan...rt/426022.html

Let the show begin

LUK 14.10.2008 23:49

@ Phlip
Meiner Kenntnis nach war die Koppelung an den Dolla nur einer der ausschlaggebenden Punkte und auch nur in Thailand, witzigerweise war ein weiteres wichtiges Ereignis das zu der Krise 1997 in Asien führte eine Spekulationsblase die platze und zwar von Imobilien..... was ein Zufall!!!! :-))

@kaiseravb
Danke für die Blumen :-)) ich hab nur bis jetzt nichts gefunden was meinen Viertelwahrheiten wiederspricht.....

noch mal einen Teil des Bail Out Prinzips zum nachlesen.
Den ganzen Artikel gibts unter
http://www.fernuni-hagen.de/FBWIWI/f.../pdf/db286.pdf. im Internet.

Die Erwartung eines Bail Out verzerrt die Anreizstruktur des Bankensektors. Durch die Garantie der
Bankeinlagen ist es aus Sicht der Banken optimal, ein risikoreiches Portefeuille zu halten und dieses
über Kredite zum Weltmarktzins zu finanzieren. Das private, d.h. von der einzelnen Bank zu tragende,
und das soziale Risiko fallen auseinander. Krugman (1998a) folgend wird unterstellt, daß das
private Risiko der Banken gleich Null ist, da sie nicht über Eigenkapital verfügen müssen. Es wird
somit von einer extrem schwachen bzw. nicht vorhandenen Regulierung des Bankensektors ausgegangen.
Für die Banken besteht dann ein Anreiz, alle potentiellen Gewinnmöglichkeiten ungeachtet
des mit ihnen verbundenen Risikos auszuschöpfen (Moral Hazard). Die Sicherung der Solvenz des
Bankensektors durch den Staat kann in dieser Situation zu einer übermäßigen, d.h. über das soziale
Optimum hinausgehende, Risikoakkumulation innerhalb des Bankensektors führen. Da auch die
ausländischen Kreditgeber ungeachtet des Risikos der finanzierten Projekte ihre Einlagen in den inländischen
Banksystemen als durch die Regierungen garantiert ansahen, kam es zudem zu einem
übermäßigen Kapitalzustrom.
Die Konsequenzen einer staatlichen Garantie von Bankeinlagen und des dadurch hervorgerufenen
Moral Hazard-Verhaltens des Bankensektors für eine Ökonomie, die eine Politik der Kapitalverkehrsliberalisierung
betreibt, wurden bereits vor Ausbruch der asiatischen Krise von McKinnon und
Pill untersucht. Die Autoren ziehen das Fazit: „The potential for disaster arises when there is moral
hazard in the capital market and international financial flows are unrestricted.“ (McKinnon/
Pill 1997; Hervorhebung im Original).

Phlip 15.10.2008 09:43

Zitat:

Zitat von LUK (Beitrag 142246)
@ Phlip
Meiner Kenntnis nach war die Koppelung an den Dolla nur einer der ausschlaggebenden Punkte und auch nur in Thailand, witzigerweise war ein weiteres wichtiges Ereignis das zu der Krise 1997 in Asien führte eine Spekulationsblase die platze und zwar von Imobilien..... was ein Zufall!!!! :-))

Ich will jetzt nicht alles zitieren. Grundsätzlich hast du recht, der Dollar peg war nur ein Ausschlagspunkt, deshalb auch Twin Crisis (Währungs- & Finanzsektor). Die Immobilien- und Aktienwerte sind damals in Asien, wie in den USA auch immer weiter gegenfinanziert worden. Soweit so gut.

Allerdings gibt es einen Unterschied: Damals haben Banken die Kredite durch die günstigen Wechselkurse des Dollars ggnüber dem Yen über Fremdkursgeschäfte gegenfinanziert. Solange der Peg an den Dollar finanzierbar war, kein Problem. Doch mit Zusammenbruch der Spekulationsblase, konnte (a) zuerst der Wechselkurs nicht mehr aufrecht erhalten werden und somit wurden (b) die Kredite, die die Banken aufgenommen hatten teurer. Die Forderungen aus dem Ausland wurden fällig gestellt und die Banken waren illiquide, so dass der Staat wie antizipiert als "lender of last resort" einsprang (Moral Hazard). Dass eine kleine Zentralbank hier nicht einspringen kann ist logisch.

Die jetzige Krise basiert nicht auf einem Wechselkursproblem und einer spekulativen Blase, sondern auf einer reinen globalen(!) spekulativen Blase, die wiederum bei manchen(!) Banken Liquiditätsprobleme basierend auf falschen Werten hervorruft.

Die aktuellen Liquiditätsprobleme bei Banken erfolgen aus der Undurchsichtigkeit der risikoreichen Wertpapiere (Vertrauensverlust der Banken untereinander). Der Bailout ist eine Reaktion auf die Krise und keine Ursache. Er wird sicherlich nicht als Blankoscheck benutzt werden, um weiter risikoreiche Geschäfte einzugehen.

Die einzige Parallele, die ich sehe, ist die mangelnde Regulierung des Marktes im Bezug auf die Investmentbanken und Finanzinstrumente.

Phlip 15.10.2008 17:27

Schwache US- Börsen drücken Dax unter 5000 Punkte :)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,584345,00.html

Jansen 15.10.2008 17:33

4789 Punkte. Soviel zum Effekt des "Rettungspakets"

wieso der smiley?

outergate 15.10.2008 17:39

Zitat:

Zitat von Jansen (Beitrag 142656)
4789 Punkte. Soviel zum Effekt des "Rettungspakets"

der dax ist - insbesondere in zeiten wie diesen - kein ausreichend aussagekräftiges barometer für sinn und wirksamkeit von hilfsmaßnahmen.
wir sind in einer krise. das ist mit oder ohne rettungspaket nicht von der hand zu weisen.

kaiseravb 15.10.2008 17:46

Zitat:

Zitat von Jansen (Beitrag 142109)
Der Einlagensicherungsfonds ist so winzig, dass er grade so eine(!) mittlere Bank retten kann. Warum wurde wohl HRE nicht vom Fond rausgepaukt?

Vielleicht, weil die Einlagensicherungen wie der Name uns schon sagen sollte gar nicht dazu da ist, eine Bank rauszupauken?

Jansen 15.10.2008 17:49

Ich bin mir durchaus bewusst, dass Aktienkurse fast ausschließlich von der Psychologie des Marktes bestimmt werden. Was wir zZ. erleben nennt sich Panik und wird in einigen Monaten wieder tolle Kaufgelegenheiten bieten.

Solange wie aber bei Frontal21 (gestern Abend) sowas kommt wie(sinngemäß): "Die Dax-Kurse steigen wieder, die Finanzkrise ist also besiegt" [*kofschüttel*], solange greife ich gerne auf den Dax als Zustandsbarometer zurück. Denn wenn's da entgegen der Ankündigungen von solchen Fernsehformaten richtig brennt, dann ist das Vertrauen weg - und Vertrauen ist das wichtigste in unserem System. Ohne Vertrauen hilft auch ein Billionen-Programm nicht mehr.

Ich bleibe gespannt&hoffe das beste

Phlip 15.10.2008 18:13

Zitat:

Zitat von Jansen (Beitrag 142656)
wieso der smiley?

Ich habe keinen zynischen Smiley gefunden.

qbz 15.10.2008 19:01

Die meisten Wirtschaftsprognosen (IWF) prognostozieren 2009 für die USA u. andere Industriestaaten Phasen der Rezession, d.h. hohe Aktienpreise, die auf schnell steigendem Umsatz und Gewinn basieren, lassen sich fundamental nicht begründen. Es kommt deswegen zu Umschichtungen bei instutionellen Grossanlegern wie Rentenversicherer, Lebensversicherungen u.a., welche ihren Anlagen-Bestand der Wirtschaftsprognose sowie geänderten Risiken (Finanzkrise) und politischen Umständen gemäss anpassen und die in den letzten Wochen halt viel mehr verkauft als gekauft haben. Und wer von den Institutionellen den Bestand noch nicht angepasst haben sollte, wird dafür die steigenden Kurse nutzen.

Es sind meines Erachtens bis auf jahreszeitliche Ausnahmen immer die Grossen, welche die Indizes und Kurse der grossen Aktienindizes weltweit bestimmen. Von deren Zukunftserwartungen über die Konjunktur und anderen Risiken hängt es ab, ob schon vor Eintreten der Rezession der Dax die 3500 erreicht.

Meine *Spekulation*: Tief im Frühjahr Mai 09; jetzt will die Mehrheit vermutlich nur noch einen vernünftigen Jahresabschluss hinbekommen und die neuen Informationen in ihre Software ;-) "einbauen".

-qbz

honeyjazz 15.10.2008 21:56

Ich kann das ganze Geschwätz vom Rettungspaket nicht mehr hören. Wer oder was wird da gerettet? Ist doch alles rein psychologisch - merkt man leider erst, wenn man am Ende der Nahrungskette sitzt. :Ertrinken:

Meik 15.10.2008 22:03

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 142800)
merkt man leider erst, wenn man am Ende der Nahrungskette sitzt. :Ertrinken:

Kommt drauf an ob man am oberen oder unteren Ende sitzt :Cheese:

Gruß Meik


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