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-   -   Kristian Blummenfelt auf der Langdistanz (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=50143)

freerunning 13.12.2021 10:21

Ich kann euch nur diesen Podcast ans Herz legen.
https://open.spotify.com/episode/39Iv6MPreDH8UplWp8wVkH

Ich hab jetzt bestimmt schon 10 Podcasts mit Veiten, Iden, Blummenfelt und Olav Aleksander Bu gehört. Die Jungs wissen was sie tun.
Hier eine Schlüsselaussage ab Min 38:37:
"Even when Kristian goes down towards 72 to 73kg his absolute vo2max, so measured in just ml per minute, actually goes down. Actually he is more powerful in terms of vo2, with more weight on his body as well. That is not only muscles, that’s actually little bit extra fat on his body. 100% the reason for why, we have been speculating we don’t know why.

Maybe there is a lot of people that could have gained some speed in the end, by reducing the focus on food, because the body is smart."


Diese Fixierung aufs Körpergewicht ist im Ausdauersport immanent. Alberto Salazar war verrückt danach, dass seine Sportler so dünn wie möglich waren. Bei Galen Rupp und Klosterhalfen hat es geklappt, andere haben es nicht so verkraftet.
Auch für Michele Ferrari war es eine Obsession, möglichst hohe Watt/pro KG bei seinen "betreuten" Athleten zu haben, völlig unabhängig vom Doping oder darüber hinaus. Armstrong hat angebegemäß Cortison genommen hauptsächlich "for shedding upper body weight".
Und auch Froomy konnte die Touren erst gewinnen, nachdem er ein paar Kg abgenommen hat.

Beim Laufen und Radfahren ist das Körpergewicht oder der KFA super zentral.

Und ich kenne diese Fixierungs aufs Gewicht bei mir selbst, periodisiere Kohlenhydrate in der Vorbereitung und hungere mich vor jedem Wettkampf runter weil der alte Greif Laufzeit Rechner mir für jedes KG 30sec auf 10km rausspuckt. Aber was wäre wenn es auf der Langdistanz nicht das alles entscheidende wäre oder es auch mit ein wenig mehr trotzdem geht?
Schonmal diesen Gedanken zugelassen?

Antracis 13.12.2021 12:53

Zitat:

Zitat von freerunning (Beitrag 1638343)
Und ich kenne diese Fixierungs aufs Gewicht bei mir selbst, periodisiere Kohlenhydrate in der Vorbereitung und hungere mich vor jedem Wettkampf runter weil der alte Greif Laufzeit Rechner mir für jedes KG 30sec auf 10km rausspuckt. Aber was wäre wenn es auf der Langdistanz nicht das alles entscheidende wäre oder es auch mit ein wenig mehr trotzdem geht?
Schonmal diesen Gedanken zugelassen?

Meine letzte Körperfettmessung lag im Rahmen der Leistungsdiagnostik so bei 13%, mittlerweile bin ich vermutlich bei 12%. Das ist für mich schlank, aber optisch und auch in realen Zahlen noch weit von den Topathleten, über die wir hier reden, entfernt. Selbst, wenn Blu da 2% mehr auf die Hüften bringt, Frodo & Co liegen doch so zwischen 6-8%, oder ?

Insofern lasse ich solche Gedanken zwar zu, bin aber überzeugt, dass mir aktuell noch jedes Kilo weniger mehr Leistung auf der LD bringt. Vorausgesetzt natürlich, nicht zu schnell und nicht zu spät abgenommen. Aber die Leistung ging unter den letzten Kiloverlusten auch auf dem Rad rauf und nicht runter. Und ich versorge mich im und nach dem Training wirklich gut und esse sonst zwar aktuell zwar ziemlich gesund, aber hungere auch nicht.

Das gilt übrigens fürs gesamte „Norwegertraining“ in dem Thread: Ich finde das total interessant und verfolge esl mit Interesse, glaube aber das der praktische Nutzen für mich als durchschnittlicher Agegrouper gegen Null geht. Gibt einfach zuviel andere Stellschrauben wie noch mal 2 Stunden Wochenumfang rauf und/oder eine Stunde mehr Schlaf pro Nacht und/oder noch 1 Kg weniger Speck am Körper, die mir höchstwahrscheinlich etwas bringen und auch umsetzbar sind.

Ob da jetzt die Intervalle 5 Sekunden langsamer oder 30s länger nach Laktatmessung sind, hat sicher bei der Elitespitze der Pros entscheidende Bedeutung, ich halte das aber für mich für nichts signifikant übertragbar und ordne es eher in den Bereich Unterhaltung ein. ;)

Justmy2cents.

Rälph 13.12.2021 13:06

Zitat:

Zitat von freerunning (Beitrag 1638343)
Ich hab jetzt bestimmt schon 10 Podcasts mit Veiten, Iden, Blummenfelt und Olav Aleksander Bu gehört. Die Jungs wissen was sie tun.
Hier eine Schlüsselaussage ab Min 38:37:
"Even when Kristian goes down towards 72 to 73kg his absolute vo2max, so measured in just ml per minute, actually goes down. Actually he is more powerful in terms of vo2, with more weight on his body as well. That is not only muscles, that’s actually little bit extra fat on his body. 100% the reason for why, we have been speculating we don’t know why.

Ist es nicht so, dass die VO2max bei größeren und /oder schwereren Menschen ohnehin größer ist? Dann wäre diese Feststellung ja nicht verwunderlich.

Ich dachte immer, der relative Wert sei aussagekräftiger.

freerunning 13.12.2021 13:17

Hallo Antracis :-). Klar die Anwendbarkeit auf uns ist immer ein Thema. Aber sonst hält uns das Argument auch nicht davor zurück, Profiequipment zu kaufen oder andere Dinge nachzuahmen. Keep on training!

Nochmal zurück zu Blummenfelt und der Aussage im obigen Podcast.

Ich glaube, der Gedanke dahinter ist, aus der Radperspektive:
Man sollte so lange abnehmen wie der absolute V02max konstant bleibt. Jede weitere Abnahme beeinflusst nur den relativen Vo2max oder die Watt/kg. Das hilft bei Höhenmetern, aber nicht mehr auf flacher Strecke.
Denn wenn man die Zielwattzahlen nach Gewichtsabnahme mit einem niedrigeren absoluten Vo2max tritt, dann muss man mehr für arbeiten und verbraucht mehr Kohlenhydrate und ist in einer höheren Herzfrequenz unterwegs.

Damit ergibt sich bei Blummenfelt durch seine 2-3 Kg mehr ein Vorteil auf der Radstrecke, da er sie in einer "niedrigeren Zone" abfahren kann. Dadurch kommt er ausgeruhter in den Lauf. Die unbestreitbaren Nachteile, die er beim Lauf durch das Mehrgewicht hat, müssten durch den besseren Radteil und den Energiehaushalt überkompensiert werden. So die Schlussfolgerung.

Hafu 13.12.2021 13:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1638330)
Die genannten Personen haben überwiegend einen ähnlichen Körpertyp im Sinne der Klassifizierung, die ich als Studie weiter oben bereits verlinkt hatte. Sie sind grundsätzlich von athletischer Statur, eher schmal gebaut und haben sehr wenig Körperfett.
...

Du würdest also ernsthaft behaupten, dass Patrick Lange (63kg, 178cm Größe) einen sehr ähnlichen Körperbau wie Andreas Dreitz (77kg bei 184) hat und letzterer eher "schmal gebaut"ist?

Von der von dir verlinkten Studie kann ich leider nur den Abstract lesen. Ich halte sie für unsere Fragestellung hinsichtlich der Leistungsstärke dreier Norwegischer Weltklasse- Profi-Athleten für wenig bis gar nicht hilfreich, zumal wohl ausschließlich Amateurtriathleten vermessen wurden.

Zitat:

...A total of 165 male and 22 female competitors of the Ironman Switzerland volunteered in this study. Ten anthropometric dimensions were measured, and 12 training and history variables were recorded with a questionnaire...Athletes not having an ideal somatotype of 1.7-4.9-2.8 could improve their performance by altering their somatotype.
Aus dem Körperbau und der Agegroup-Plazierung einiger gut betuchter Amateure einer Langdistanz vor sieben oder acht Jahren (Ironman Switzerland ist der teuerste Triathlon-Wettkampf in Europa), Handlungsempfehlungen für die absolute Weltklasse des Triathlons abzuleiten ist gelinde gesagt verwegen.´Man hat bei einigen untersuchten (männlichen) Sportlern eine Korrelation gemessen zwischen Körperbau und Plazierung (bei den Frauen fand man keinen entsprechenden Zusammenhang) und leitet prompt in der Conclusio eine Kausalität daraus ab: die Sportler sind deshalb so schnell weil sie diesen Körperbau haben und anders gebaute Athleten sollten doch bitte ihren Körperbau ändern. Solche Aussagen sind absolut unwissenschaftlich (erst recht bei der dünnen Datenbasis und dem Bias der untersuchten Teilgruppe: die Studie wurde nur mit ein paar Freiwilligen (=weniger als 10% der Gesamtteilnehmeranzahl) durchgeführt. Man kann sich fragen, ob evt. athletisch aussehende Athleten mit niedrigem Körperfett und mit guter Plazierung sich nicht lieber vermessen lassen als andere Sportlertypen mit höherem Körperfettanteil, die an so einer freiwilligen Studie u.U. eher nicht mitmachen wollen)

Blummenfelt, Iden und Stornes schauen so aus wie sie nunmal ausschauen.
Blummenfelt war auch schon vor 5 Jahren schnell und hat damals im wesentlichen genauso ausgesehen wie er heute aussieht und mir leuchtet nicht ein, warum der Weltrekordhalter, deiner verlinkten Studie zufolge jetzt seinen "Somatotype" ändern sollte, um seine "performance" zu verbessern.

Dass Blummenfelt sein Körperbau offensichtlich nicht großartig schadet und dass er damit schnell ist, dürfte doch kaum zu bestreiten sein, erst recht nicht mit einer Querschnittsstudie von Triathlonamateuren, die ganz anders trainieren.

Wenn ich eines in den letzten 30 Jahren Sport gelernt habe, dann ist es, dass "schnell aussehen" sehr wenig mit "schnell sein" zu tun hat. Die Allerschnellsten sind oft keineswegs diejenigen mit dem niedrigsten Körperfettgehalt.



Der rechts abgebildete Athlet war damals übrigens der schnellste der Welt und wie jetzt Blummenfelt amtierender Olympiasieger. Sieht man da oberhalb der Hüfte eine Andeutung von Speckröllchen?;)

Julez_no_1 13.12.2021 13:38

Zitat:

Zitat von freerunning (Beitrag 1638343)
Ich kann euch nur diesen Podcast ans Herz legen.
https://open.spotify.com/episode/39Iv6MPreDH8UplWp8wVkH

Ich hab jetzt bestimmt schon 10 Podcasts mit Veiten, Iden, Blummenfelt und Olav Aleksander Bu gehört. Die Jungs wissen was sie tun.
Hier eine Schlüsselaussage ab Min 38:37:
"Even when Kristian goes down towards 72 to 73kg his absolute vo2max, so measured in just ml per minute, actually goes down. Actually he is more powerful in terms of vo2, with more weight on his body as well. That is not only muscles, that’s actually little bit extra fat on his body. 100% the reason for why, we have been speculating we don’t know why.

Maybe there is a lot of people that could have gained some speed in the end, by reducing the focus on food, because the body is smart."

Ich habe ihn auch heute morgen gehört. Das mit dem Körpergewicht fand ich echt interessant.

Thomas W. 13.12.2021 14:14

Leute, ihr müsst euch jetzt bitte langsam mal entscheiden.
Speckröllchen oder nicht.
Es ist echt nicht so einfach abzunehmen, wenn es für meine erste Langdistanz nicht eher besser auf dem Marathon ist, sich jetzt noch sämtliche Keksvorräte von Mama raufzuschaffen. Meine 91 Kilo auf 188cm sind also doch optimal ? :o :-((

Klugschnacker 13.12.2021 14:16

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1638380)
Du würdest also ernsthaft behaupten, dass Patrick Lange (63kg, 178cm Größe) einen sehr ähnlichen Körperbau wie Andreas Dreitz (77kg bei 184) hat und letzterer eher "schmal gebaut"ist?

Ja, sie haben einen ähnlichen Körpertyp, auch wenn Du hier zweit Extreme ausgesucht hast. Du kannst Dir gelegentlich mal durchlesen, wie solche Körpertypen definiert sind, auch wenn man sie nicht überstrapazieren sollte.
:Blumen:

Ich gehe jetzt hier nicht näher darauf ein, weil das leicht Moppelige an Big Blu doch eigentlich außer Frage steht. Es ist offensichtlich und es ist in dieser Form ungewöhnlich. Das sehen seine Betreuer wohl ebenso, sonst würden sie nicht in Podcasts oder sonstwo auf seinen Ranzen eingehen.
:Lachen2:

Roini 13.12.2021 14:19

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1638380)


Wenn ich eines in den letzten 30 Jahren Sport gelernt habe, dann ist es, dass "schnell aussehen" sehr wenig mit "schnell sein" zu tun hat.

Liegt bei mir aktuell in der Rangliste für das Zitat des Jahres weit oben ;)

Wobei man das "schnell aussehen" dabei nicht nur auf den Körperbau beziehen kann :Blumen:

sabine-g 13.12.2021 14:22

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1638380)
Wenn ich eines in den letzten 30 Jahren Sport gelernt habe, dann ist es, dass "schnell aussehen" sehr wenig mit "schnell sein" zu tun hat. Die Allerschnellsten sind oft keineswegs diejenigen mit dem niedrigsten Körperfettgehalt.

Ich versuche auch immer gut getarnt am Start zu stehen. :Cheese:

Klugschnacker 13.12.2021 14:30

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1638380)
Wenn ich eines in den letzten 30 Jahren Sport gelernt habe, dann ist es, dass "schnell aussehen" sehr wenig mit "schnell sein" zu tun hat.

Verstehe ich Dich falsch? Wir sprechen doch hier nicht von jemandem, der schnell aussieht, aber nichts drauf hat. Wir sprechen von jemandem, der langsam aussieht und an der Weltspitze performt.

Beispiel: Nicht jeder, der groß und schlank gebaut ist, ist ein guter Hochspringer. Aber alle Hochspringer der Weltspitze sind groß und schlank.

Nicht jeder dünne Mann ist ein Marathonläufer der Weltklasse. Aber alle Marathonläufer der Weltklasse sind dünn.

chrishelmi 13.12.2021 14:32

Wir sollten froh sein, dass Blumi neben seinem riesigen Motor und Talent, nicht auch noch den perfekten Körperbau hat. Denn sonst wären die nächsten Jahre im Triathlon wirklich langweilig.

Rälph 13.12.2021 14:36

Zitat:

Zitat von freerunning (Beitrag 1638374)
So die Schlussfolgerung.

Hört sich plausibel an. Nur komisch, dass das sonst niemand in diesem Ausmaß betreibt.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1638380)
Wenn ich eines in den letzten 30 Jahren Sport gelernt habe, dann ist es, dass "schnell aussehen" sehr wenig mit "schnell sein" zu tun hat.

Nicht jeder, der schnell aussieht, ist es auch.
Aber jeder, der schnell ist, sieht auch so aus.

Das ist meine Erfahrung aus 33 Jahren Ausdauersport.

freerunning 13.12.2021 14:41

Also diese Betonung des Körpergewichts hier ist wirklich krass.
Das hat mich dann wieder an Michele Ferrari erinnert.
Hier ein Auszug aus Tyler Hamiltons "Die Radsportmafia":
"Michele war besessen vom Gewicht – und damit meine ich: ganz und gar besessen. Er redete mehr über das Körpergewicht als über Wattzahlen, mehr als über den Hämatokritwert, der mit ein bisschen Edgar mühelos gesteigert werden konnte. Der Grun für die Obsession: Abnehmen war die schwierigste, aber die effizienteste Methode zu Steigerung der alles entscheidenden Wattzahl pro KG und somit auch für ein erfolgreiches Abschneiden bei der Tour.
Ferrari verbrachte mehr Zeit damit, uns mit Ernährungsfragen zu nerven, als er jemals für unseren Hämatokritwert aufwendete. Ich erinnere mich daran, wie ich mich mit Lance und Kevin darüber lustig machte: Die meisten Menschen hielten Ferrari für einen übergeschnappten Chemiker, für uns war er eher ein wandelndes Weight-Watcher Programm.
Mit ihm zu essen war der reinste Alptraum. Sein Adlerauge registrierte jeden Bissen, der in unserem Mund verschwand...."

Was bin ich froh, dass die Norweger zeigen, dass es zumindest im Triathlon auch anders geht.

Thomas W. 13.12.2021 15:12

Zitat:

Zitat von freerunning (Beitrag 1638399)
Also diese Betonung des Körpergewichts hier ist wirklich krass.
Das hat mich dann wieder an Michele Ferrari erinnert.

Mich erinnert das an die zweite Staffel Topmodel und Heidi Klum oder an Biggest Looser am Wiegetag.

Rälph 13.12.2021 15:31

Zitat:

Zitat von chrishelmi (Beitrag 1638397)
Wir sollten froh sein, dass Blumi neben seinem riesigen Motor und Talent, nicht auch noch den perfekten Körperbau hat. Denn sonst wären die nächsten Jahre im Triathlon wirklich langweilig.

Wahrscheinlich ist er als Kind in den Zaubertrank gefallen. Immerhin läuft er selbst jetzt, mit einem BMI von 25,4 (was übrigens die Grenze zum Übergewicht darstellt) einen 2:35 Marathon beim IM. Mit angezogener Handbremse, was man so hört. Das dürfte selbst solo sonst kaum jemand schaffen.

Stelle dir mal den Kipchoge mit knapp 20kg mehr vor...

freerunning 13.12.2021 15:54

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1638417)
Wahrscheinlich ist er als Kind in den Zaubertrank gefallen. Immerhin läuft er selbst jetzt, mit einem BMI von 25,4 (was übrigens die Grenze zum Übergewicht darstellt) einen 2:35 Marathon beim IM. Mit angezogener Handbremse, was man so hört. Das dürfte selbst solo sonst kaum jemand schaffen.

Stelle dir mal den Kipchoge mit knapp 20kg mehr vor...


25.4 ist definitiv zu hoch.
Er ist 1,77m groß und man liest Werte zwischen 74 und 76 kg.
Bei 76 KG hat er einen BMI von 24,3, bei 74, 23.6.
Das schöne am Triathlon ist, dass man nach dem Schwimmen und Radeln schon ein, zwei Kilo leichter ist und dann geht er mit 73 auf die Laufstrecke :Lachen2:

Hafu 13.12.2021 16:21

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1638398)
...
Aber jeder, der schnell ist, sieht auch so aus.

Das ist meine Erfahrung aus 33 Jahren Ausdauersport.

Dass Blummenfelt schnell ist, dürfte außer Frage stehen?

Er ist Olympiasieger und Weltmeister auf der Olympischen Distanz und hat egal ob jetzt Weltrekord oder nicht, ein überzeugendes Langdistanzdebüt hingelegt.

Dass er nicht aussieht wie Frodeno (der allerdings im Alter von Blummenfelt noch einen deutlich weniger definierten Körperbau hatte als jetzt mit 40; vgl. mein Bild von vorletztem Beitrag) und nicht in das herkömmliche übliche Staturschema durchschnittlicher Profitriathleten passt, da sind wir uns doch auch einig.:Blumen:

Allein damit ist doch dein oben zitierter Spruch schon wiederlegt.

Helios 13.12.2021 16:54

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1638417)
Wahrscheinlich ist er als Kind in den Zaubertrank gefallen. ...

die werden da oben mit Stockfisch-Lebertranbrei groß gezogen, dazu machen sie ab dem 5. Lebensjahr in Hinkelsteine - der Nachteil ist halt, dass er jetzt schon wie 35 ausschaut - alles geht halt nicht

flachy 13.12.2021 17:05

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1634560)
Aktuell immer noch Windschatten fahren... . :Cheese:


Anhang 47011
Sieht vielleicht aus wie ein deutscher Wintertag im Dezember, paar Triathleten auf der Jagd nach den Rapha-festiven 500.
War aber am 21.11., Cozumel, Radkurs, Monsunregen@30 Grad.
Drafting?
Wohl eher Floating! :Blumen:
Leider geil, aber Achtung: allerhöchstes Suchtpotential!

Rälph 13.12.2021 17:12

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von freerunning (Beitrag 1638434)
25.4 ist definitiv zu hoch.

Ich gebe zu, dass die Angaben schwanken. Auf superleaguetriathlon.com wird er mit 1,74 / 77 geführt. Siehe Screenshot.
Bezüglich der von dir verlinkten Aussage des Trainers, nämlich dass eine Gewichtsreduktion auf 72-73 kg nicht optimal waren, spricht einiges gegen reale 74kg. Das wäre ja fast eine normale Tagesschwankung.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1638439)
Dass Blummenfelt schnell ist, dürfte außer Frage stehen?

Er ist Olympiasieger und Weltmeister auf der Olympischen Distanz und hat egal ob jetzt Weltrekord oder nicht, ein überzeugendes Langdistanzdebüt hingelegt.

Dass er nicht aussieht wie Frodeno (der allerdings im Alter von Blummenfelt noch einen deutlich weniger definierten Körperbau hatte als jetzt mit 40; vgl. mein Bild von vorletztem Beitrag) und nicht in das herkömmliche übliche Staturschema durchschnittlicher Profitriathleten passt, da sind wir uns doch auch einig.:Blumen:

Allein damit ist doch dein oben zitierter Spruch schon wiederlegt.

Schon. Aber das ist ja gerade der Punkt, wenn ich mich nicht irre. Es widerspricht zumindest meinen Erfahrungen zutiefst. Er läuft ja nicht nur schnell, sondern mit einer brachialen Gewalt, die er selbst über eine LD locker durchziehen kann. Ich halte das für nicht plausibel und wittere Betrug.:8/

Wasserbüffel 13.12.2021 17:29

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1638447)
Anhang 47011
War aber am 21.11., Cozumel, Radkurs, Monsunregen@30 Grad.
Drafting?
Wohl eher Floating! :Blumen:

Zumindest kann nach dieser Saison keiner ein Rad bei ebay mit der Beschreibung "nur bei trockenem Wetter gefahren" anbieten, wenn man in Hamburg, Duisburg oder Cozumel am Start war...:Cheese:

Hafu 13.12.2021 17:46

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1638450)
... Er läuft ja nicht nur schnell, sondern mit einer brachialen Gewalt, die er selbst über eine LD locker durchziehen kann. Ich halte das für nicht plausibel und wittere Betrug.:8/

Er läuft halt wie er läuft. Das ist sein dynamischer Laufstil, der sich deutlich von seinem genauso schnell laufenden, wesentlich anders aussehenden (und sehr ähnlich trainierenden) Trainingspartner Iden unterscheidet.

Mir wäre kein Dopingmittel bekannt, das als Nebenwirkung diesen individuellen
Körperbau hat, das in Kontrollen nicht nachweisbar ist und das derartige Leistungen ermöglicht.
Oder hast du an andere Betrugsmöglichkeiten wie Elektromotor oder Streckenabkürzung gedacht?

Dr. Koothrappali 13.12.2021 22:40

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1638439)
Dass Blummenfelt schnell ist, dürfte außer Frage stehen?

Er ist Olympiasieger und Weltmeister auf der Olympischen Distanz und hat egal ob jetzt Weltrekord oder nicht, ein überzeugendes Langdistanzdebüt hingelegt.

Dass er nicht aussieht wie Frodeno (der allerdings im Alter von Blummenfelt noch einen deutlich weniger definierten Körperbau hatte als jetzt mit 40; vgl. mein Bild von vorletztem Beitrag) und nicht in das herkömmliche übliche Staturschema durchschnittlicher Profitriathleten passt, da sind wir uns doch auch einig.:Blumen:

Allein damit ist doch dein oben zitierter Spruch schon wiederlegt.

Frodo 2014 ne Pummelfee?






Beim Laufen zählt eben jedes Gramm, kannst machen was de willst. Wenn's richtig rumpelt, d.h. wirklich die Besten am Start sind, sieht deshalb auch ein Andi Dreitz kein Land. Ist aber auch eine Gratwanderung wie man z.B. an Andi Raelert sieht:

https://i.prcdn.co/img?regionKey=FMy...SHDpv2nQ%3D%3D

Hafu 14.12.2021 07:49

Zitat:

Zitat von Dr. Koothrappali (Beitrag 1638503)
Frodo 2014 ne Pummelfee?
...

Keine Ahnung, wie du jetzt auf 2014 kommst (ich hatte ein Bild von 2009 gepostet, als Frodeno nur ein Jahr älter war als Blummenfelt heute).

Frodeno ist Jahrgang 1981, war also 2014 33 Jahre alt.


Blummenfelt ist aktuell 27 Jahre alt.

TIME CHANGER 14.12.2021 07:50

Was man alles kaputt Diskutieren kann mit irgendwelchen Theorien und Annahmen, unglaublich. Blummenfelt hat zu Tag X eine sensationelle Zeit hingelegt. Muss man das irgendwie relativieren? Nein. Jeder Wettkampftag hat seine eigene Gegebenheiten und erstes Gebot ist immer, dass man diese Gegebenheiten 1. zu seinen Gunsten nutzt 2. ins Ziel kommt.
Wäre also ein Frodeno am selben Wettkampf schneller gewesen? Vielleicht, vielleicht wäre er durch die Strömung aber auch einfach ins offene Meer gespült worden - ist aber auf gut deutsch aber auch sowas von sch*** egal :cool:
Kann Iden oder Blummenfelt dominant werden auf Hawaii? Die Zeit wirds zeigen.

Blummenfelt ein zu hoher BMI um zu schnell zu sein :Lachanfall: Seine Leistungen waren nur durch eine Hyper Alien Maschine projeziert und führt die ganze Welt an der Nase rum. Gibts Blummenfelt überhaupt in Fleisch und Blut??????


Wieso wurde genau ER für das Sub 7 gewählt?

Bety 14.12.2021 07:55

Fakt ist doch, dass beim Laufen/Bergfahren das absoulte Gewicht eine Rolle spielt, daher ist auch kein Weltklasse-Marathonläufer 1,9m groß. Daher dürfte auch ein Frodeno nicht zu den Besten der Laufstrecke gehören. Tut er aber. Da er dünn aussieht, wird das aber nicht in Frage gestellt.

Antracis 14.12.2021 09:13

Tatsache ist doch, dass die meisten schnellsten Langdistanzler bisher einen sehr niedrigen Körperfettgehalt hatten und auch eher nicht so aussehen, wie Blummenfelt. Das der nun die schnellste Zeit hingelegt hat, ist aus meiner Sicht jetzt nicht logischerweise der Nachweis, dass so ein Körperbau der beste für die Langdistanz ist. Es weist nur nach, dass man damit auch schnell sein kann oder sogar der Schnellste. Letztlich ist der Athlet doch aber ein Gesamtpaket, im Falle von Blumme halt ein schweres kompaktes. :Cheese:

Analog dazu wäre der Schluss, Frodeno ist Vegetarier und der dominierende Athlet der letzten Jahre, also sind Vegetarier die schnellsten Langdistanzler. Das ist doch Murks, Aber man kann sicher auch als Vegetarier schnell oder der Schnellste sein.

Wie ich oben schon mal schrieb, glaube ich als AKler tut man gut daran, sich daran zu orientieren, wie die meisten Schnellen, ob nun Amateure gesamt, AK oder Pros aussehen, was die Essen und trainieren. Das ist der Mainstream und der passt halt auch für die meisten. Nur gibt es halt Extreme auf der Gauskurve und die können auch mal die Schnellsten sein, wenn alles passt.

Vor Missbrauch einzelner Items sei gewarnt.

Der „Foren-Reflex“ ist natürlich anders: Oh, der ist schnell und ernährt sich mit Ketodiät oder der hat 3 Kilo mehr, also muss ich Keto machen oder darf schwerer sein, dann bin ich der Schnellste. Das ist zwar aufregender als viele Stunden hart trainieren oder mal aufs Essen achten, aber meist nicht zielführend.

Andy Dreitz z.B. genauso wie Frommhold mag schnell sein und beide haben u.a. auch in Roth damals eine tolle Langdistanz abgeliefert, aber das sind nicht die dominierenden LD-Athleten der letzten Jahre und das diese in den letzten 10 Jahren meist anders aussehen, hat aus meiner Sicht seine Gründe.

Klugschnacker 14.12.2021 09:38

Zitat:

Zitat von Bety (Beitrag 1638512)
Fakt ist doch, dass beim Laufen/Bergfahren das absoulte Gewicht eine Rolle spielt, daher ist auch kein Weltklasse-Marathonläufer 1,9m groß. Daher dürfte auch ein Frodeno nicht zu den Besten der Laufstrecke gehören. Tut er aber. Da er dünn aussieht, wird das aber nicht in Frage gestellt.

Es geht aus meiner Sicht in erster Linie um das Verhältnis zwischen Leistung und Körpergewicht. Dieses Verhältnis wird günstiger, wenn der Athlet sein Körpergewicht bis an eine kritische Grenze reduziert.

Vor allem die inaktive Körpermasse, also das Unterhautfett, welches nichts zu Leistung beiträgt und einen unnötigen Ballast darstellt, verschlechtert das Kraft-Last-Verhältnis des Sportlers.

Würde nur das Körpergewicht zählen, dann müssten wir doch hier und da einen Olympiasieger auf den Mittel- und Langstrecken sehen, der zwar speckig, aber sehr klein ist. Oder als Etappensieger in Alpe d'Huez. Das ist aber nicht der Fall.

Es mag ja sein, dass Blummenfelt hier eine einmalige Ausnahme darstellt. Vielleicht lässt es sich aber verstehen, dass seine Leistungen auch kritisch begleitet werden? In den Jahren 2004 und 2006 war ich von Jan Ullrich begeistert, der als Mops die Tour de Suisse gewann. Heute ärgert es mich, das Offensichtliche nicht gesehen zu haben.

Mit diesem Vergleich möchte ich Blummenfelt auf keinen Fall konkret die Maßnahmen unterstellen, die man später bei Ullrich zur Kenntnis nehmen musste. Mir geht es nur darum, meine Haltung verständlich zu machen: etwas vorsichtiger bei der Bewertung unglaublicher Leistungen zu sein.

TriVet 14.12.2021 09:43

Ich fasse zusammen.;)
Ist er so schnell,
-weil er so aussieht?
-obwohl er so aussieht?
-egal wie er aussieht?

Antracis 14.12.2021 09:46

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1638530)
Ich fasse zusammen.;)
Ist er so schnell,
-weil er so aussieht?
-obwohl er so aussieht?
-egal wie er aussieht?

Ist so ein bisschen analog dazu, dass man schnell ist wegen oder trotz des Trainings. :Cheese:

Matthias75 14.12.2021 10:29

Zitat:

Zitat von Bety (Beitrag 1638512)
Fakt ist doch, dass beim Laufen/Bergfahren das absoulte Gewicht eine Rolle spielt, daher ist auch kein Weltklasse-Marathonläufer 1,9m groß. Daher dürfte auch ein Frodeno nicht zu den Besten der Laufstrecke gehören. Tut er aber. Da er dünn aussieht, wird das aber nicht in Frage gestellt.

Vielleicht gibt es tatsächlich potentiell bessere Läufer als Frodeno. Die werden dann aber beim Schwimmen und Radfahren schon „ausgesiebt“, weil sie einen großen Rückstand einfahren und/oder soviel Kraft lassen, dass sie ihr Laufpotential nicht mehr abrufen können.

M.

Hafu 14.12.2021 10:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1638528)
...
Vor allem die inaktive Körpermasse, also das Unterhautfett, welches nichts zu Leistung beiträgt und einen unnötigen Ballast darstellt, verschlechtert das Kraft-Last-Verhältnis des Sportlers.

Würde nur das Körpergewicht zählen, dann müssten wir doch hier und da einen Olympiasieger auf den Mittel- und Langstrecken sehen, der zwar speckig, aber sehr klein ist. Oder als Etappensieger in Alpe d'Huez. Das ist aber nicht der Fall.
...

Ich denke, dass wir den Profiradsport aufgrund der dort traditionell vorhandenen problematischen Strukturen weitgehend außen vor lassen müssen

Allerdings gibt es auch im Profiradsport die Tendenz, dass die Allerbesten der letzten Jahre (man denke nur an Mathieu Van der Poel oder Wout van Aert) nicht ansatzweise so ausgehungert und mit unnatürlichem Körperfettgehalt rumfahren wie vor 10 Jahren z.B. ein Chris Froome, über dessen damalige Leistungen man -Stand heute- ja fette Fragezeichen stellen muss.
Die Tendenz bei nicht zu bergigen UCI-Rennen geht ganz klar zu muskelkräftigen Athleten und ausgehungerte Gestalten wie z.B. Richard Virenque, Riccardo Ricco oder Chris Froome (in seiner alten Statur) findet man aktuell im Peloton kaum mehr.

Ich kenne von Blummenfelt noch weniger den genauen Körperfettgehalt wie sein exaktes Gewicht. Dass er keine unnötigen Fettpolster mitschleppt, da bin ich mir eigentlich sicher.

Ein Teil der in der Vergangenheit genutzten Dopingmittel) zielten gerade darauf ab, den Körperfettgehalt maximal zu reduzieren ohne gleichzeitig dabei Muskelmasse zu verlieren.

Wenn also Blummenfelt diesbezüglich deutlich normaler aussieht, als andere Sportler (insbesondere auch normaler als einschlägig vorbelastete Sportler in Ausdauersportarten) muss man daraus nicht zwingend ableiten, dass er sich unerlaubter Methoden bedient.

Normalerweise stehen Körperfettgehalt und Muskelmasse in einem bestimmten Verhältnis zueinander und man kann z.B. kaum selektiv Muskulatur aufbauen, ohne gleichzeitig auch die Menge an Körperfett zu steigern. Kurzfristig kann man zwar mit radikalen Ernährungsformen nach dem Muskelaufbau das mit aufgebaute Fett wieder reduzieren, aber derartige Diäten schwächen den Körper, wie jeder Bodybuilder aus der Definitionsphase weiß und passen daher nur schlecht in einen kontinuierlichen Trainingsprozess eines Triathleten, der gerade in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung keinen zusätzlichen metabolischen Stress durch eine kalorienreduziert (und auch kohlenhydratreduzierte) Diät brauchen kann.

Ich bin mir sicher, dass viele Profitriathleten (und erst recht Amateure), die vor Wettkämpfen versuchen, ihren Körperfettgehalt bewusst zu minimieren, sich (und ihrer Leistungsentwicklung) partiell im Weg stehen.

Bety 14.12.2021 10:57

Dem widerspreche ich. Beim Bergfahren und Marathonlaufen kommt es nicht nur auf den Körperfettanteil an, sondern auch auf die Gesamtmasse. Klar ist es letztendlich Leistung/Körpergewicht. Das ist für einen 2m Mann aber irgendwann nicht mehr zu realisieren.
Bei Jan Ullrich gälte es herauszufinden ob er in einem komplett ungedopten Feld nicht trotzdem der Beste gewesen wäre. Who knows.

Hafu 14.12.2021 11:06

Zitat:

Zitat von Bety (Beitrag 1638539)
Dem widerspreche ich. Beim Bergfahren und Marathonlaufen kommt es nicht nur auf den Körperfettanteil an, sondern auch auf die Gesamtmasse. .

Völlig richtig. Ich habe auch nichts anderes behauptet. Dass Blummenfelt ganz sicher nicht schwerer als Frodeno ist, nur eben kleiner haben wir doch längst geklärt.

In Klugschnackers Beitrag, auf den ich mich vor allem bezogen habe ging es aber durchaus um die Körperzusammensetzung, als die relative Menge an Körperfett und die relative Menge an Muskulatur sowie den BMI , was bei Blummenfelt durchaus tendenziell anders ist als bei anderen Langdistanzathleten der Weltspitze.

Zitat:

Zitat von Bety (Beitrag 1638539)
... Leistung/Körpergewicht. Das ist für einen 2m Mann aber irgendwann nicht mehr zu realisieren.
...

Mit solchen absoluten Aussagen wäre ich zurückhaltend. Jan Frodeno ist 1,94m. Das ist nicht so besonders weit von 2m entfernt. Magnus Ditlev, der nächstes Jahr auf die Langdistanz wechseln wird und der bislang eine wesentlich steilere Leistungsentwicklung hat als Blummenfelt oder Iden (er ist erst seit zwei Jahren Profi) ist 1,95m; Sam Long ist 1,93m.

TakeItEasy 14.12.2021 11:36

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1638537)
Ich bin mir sicher, dass viele Profitriathleten (und erst recht Amateure), die vor Wettkämpfen versuchen, ihren Körperfettgehalt bewusst zu minimieren, sich (und ihrer Leistungsentwicklung) partiell im Weg stehen.

Schönstes Beispiel dazu: Lionel Sanders im Jahr 2018 (oder 2019)? Da hatte er zum einen die Ernährung radikal und kurzfristig umgestellt und zum anderen auch das Gewicht im Fokus. Er wollte mit aller Macht und unabhängig von den anstehenden Wettkämpfen Gewicht verlieren... und die Rennen waren eine Katastrophe. In seinen Race Recap Videos hatte er das dann auch selbst festgestellt.

Antracis 14.12.2021 12:47

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1638537)
Ich bin mir sicher, dass viele Profitriathleten (und erst recht Amateure), die vor Wettkämpfen versuchen, ihren Körperfettgehalt bewusst zu minimieren, sich (und ihrer Leistungsentwicklung) partiell im Weg stehen.

In den letzten 6-10 Wochen vor dem WK ist das sicher problematisch, weil man sowohl bezüglich der Leistungsentwicklung und als auch bezüglich des Immunsystems (das andererseits für die Leistungsentwicklung auch eine wichtige Rolle spielt) schnell negative Effekte hat.

Andererseits war diese Phase genau ein Hauptziel des Dopings, im Rad- aber auch Marathonlauf der letzten 10 Jahre. Insbesondere parenteral verabreichtes Salbutamol wurde und wird wegen seiner katabolen Schutzwirkung gegeben, auch Schilddrüsenhormone. Zusätzlich zusammen mit Steroiden war ein Hauptziel immer, die Leistung durch Vermindern von katabolen Einflüssen auf die Muskulatur auch bei starker Kalorienreduktion möglichst zu erhalten oder in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung optimal zu entwickeln trotz Gewichtsverlust.

Aus meiner Sicht ist das Gewicht/Leistungsverhältnis deshalb schon ein Thema, was nicht nur bei Theoretikern in Foren bedeutsam ist.

Das schreibe ich jetzt allgemein und ausdrücklich nicht auf Blummenfelt bezogen.


Andererseits bin ich mir sehr sicher, dass die meisten Altersklassenathleten davon profitieren, wenn sie Körperfett reduzieren, wenn sie das ausreichend früh vor dem Ziel-WK tun, das wäre aus meiner Sicht ungefähr der Zeitraum der Buildphase, also je nach WK 6-10 Wochen vorher. Weil die meisten sind vom Körperfettgehalt eines Frodeno, Lange, Raelert oder selbst eines Faris, der bekanntlich immer etwas viel Haut hatte , weit entfernt.

Antracis 14.12.2021 12:55

Zitat:

Zitat von TakeItEasy (Beitrag 1638543)
Schönstes Beispiel dazu: Lionel Sanders im Jahr 2018 (oder 2019)? Da hatte er zum einen die Ernährung radikal und kurzfristig umgestellt und zum anderen auch das Gewicht im Fokus. Er wollte mit aller Macht und unabhängig von den anstehenden Wettkämpfen Gewicht verlieren... und die Rennen waren eine Katastrophe. In seinen Race Recap Videos hatte er das dann auch selbst festgestellt.

Ja, nur sollte man einen Vollprofi, der sich wie ein Volltrottel verhält und selbst in der Woche vor dem Wettkampf (= Carboloadingphase!) noch versucht, 2 Kg und mehr abzunehmen, nicht als Beispiel dafür nehmen, dass ein Fokus auf die Ernährung wenig bringt. Höchstens als Beispiel für saudämliches Verhalten. :Cheese:

Ist genauso, wie wenn ich morgen anfange 160km pro Woche zu laufen und mich dann nach 3 Wochen bei Arne melde, was für einen Schmarn er in seinen Sendungen immer erzählt, das hohe Umfänge helfen würden schneller zu werden, während ich nur noch langsam gehen kann. ;)

Und die Diskussion drehte sich doch ursprünglich darum, ob ein niedriger Körperfettanteil ein entscheidender Leistungsfaktor ist. Das es nicht leistungsfördernd ist, in der Nähe zum Wettkampf radikale Maßnahmen für die Gewichtsreduktion durchzuziehen, ist eine andere Frage und auch doch nicht wirklich für eine Debatte lohnend.

Helmut S 14.12.2021 13:00

Man kommt ja gar nicht nach hier mit einem am Tag schreiben :Cheese:

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1638320)
Fakt ist, dass erfolgreiche Langstreckler im Triathlon alle eine ähnliche Statur haben, und dass Blummenfelt hier deutlich abweicht.

Das stimmt. Und das heißt auch nur das, was da steht. Nicht mehr. Das heißt insbesondere doch nicht, dass es deshalb zwingend ist, dass jemand der die "Speckröllchen" von KB hat, nicht genauso schnell sein kann.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1638320)
Der Energiebedarf bei einem bestimmten Lauftempo steigt mit dem Körpergewicht an. Blummenfelt hat hier einen eindeutigen Nachteil gegenüber leichteren Läufern.

Von um wieviel leichteren Läufern redest du denn? Ich würde immer noch gerne wissen, wieviel kg KB leichter sein müsste, damit du die Zeit für "adäquat" halten würdest? Oder anders: Wie schnell würde er deiner Meinung nach laufen dürfen um keine Doping-Zweifel zu erregen? Denn let's face it: Letzteres ist doch der "elephant in the room"

Wir wissen z.B., dass es einen erheblichen Unterschied (je nach Studie bis Faktor 10) im Energiemehrverbrauch macht, ob das zusätzliche Kilogramm an der Hüfte (so wie die Speckröllchen von KB) oder (im untersuchten Extrem) an den Schuhen ist. An der Hüfte hat das 1kg nur einen sehr geringen Einfluss. Ggf. kann dieser Nachteil durch einen Aspekt des Komplexbegriffes Ausdauer auf der LD kompensiert werden. Z.B. Wenn KB eine bessere Laufökonomie hätte als ein anderer, um ein kg leichter Athlet.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1638320)
Warum ist das Lauftempo der Triathleten im Vergleich zu den Spezialisten niedrig und die Laufökonomie "mehr als schlecht"?

Die schnellsten Spezialisten sind halt um ca. 30min schneller als der schnellste Triathlet auf der Laufstrecke einer LD. Das ist halt Fakt. Selbst im Solobereich sind sie deutlich langsamer. Man muss nur Ergebnislisten vergleichen.

Warum die Laufökonomie schlechter ist, ist nicht so einfach zu sehen wie die Zeit. Aber man kann doch mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die vorherige LD Schwimm und Radbelastung einen negativen Einfluß auf die folgende Bewegungsökonomie hat (und im Übrigen deshalb auch auf den Energieverbrauch). Im Journal of Sports Science, 2020, Jg. 38, Heft 10 gab es eine Untersuchung dazu. (Running economy and effort after cycling: Effect of methodological choices, du Plessis, C., Blazevich, A.J., Abbiss, C,, Cochrane Wilkie, J.)

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1638320)
Das ist aber aus meiner Sicht egal, denn Blummenfelts hohes Körpergewicht ist weder beim Lauftempo noch bei der Effizienz eine Hilfe, ganz im Gegenteil.

Niemand behauptet, ein hohes Körpergewicht wäre eine Hilfe beim Lauftempo. Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass die Laufökonomie eines Läufers unabhängig davon ist, ob er schwer oder leicht ist. (z.B. Aerobic performance of female marathon and male ultramarathon athletes. Davies CT, Thompson MW). Es ist also in dem Punkt der Laufökonomie nicht so, dass das Gegenteil der Fall wäre.

Harm 14.12.2021 13:01

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1638549)
Ja, nur sollte man einen Vollprofi, der sich wie ein Volltrottel verhält und selbst in der Woche vor dem Wettkampf (= Carboloadingphase!) noch versucht, 2 Kg und mehr abzunehmen, nicht als Beispiel dafür nehmen, dass ein Fokus auf die Ernährung wenig bringt. Höchstens als Beispiel für saudämliches Verhalten. :Cheese:

Ist genauso, wie wenn ich morgen anfange 160km pro Woche zu laufen und mich dann nach 3 Wochen bei Arne melde, was für einen Schmarn er in seinen Sendungen immer erzählt, das hohe Umfänge helfen würden schneller zu werden, während ich nur noch langsam gehen kann. ;)

Du kannst offensichtlich meine Gedanken lesen. Ich habe es aber nicht annähernd so schön formuliert....
Danke!


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