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TriVet 01.02.2023 10:22

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1697660)
Allerdings widerstrebt mir die persönliche Einschränkung für (vermeintlich?) wenig Nutzen.

Letzten Endes ist es sehr, sehr wenig Einschränkung für viel Gewinn, sei es Co2, sei es Lärm, sei es Unfallfreiheit, sei es whatever.
Das Beispiel von Sybenwurz habe ich auch oft genug und wiederholbar erlebt, zB rglm. Karlsruhe München, sei es im Golf GTI mit Vollgas wo ging, sei es im VW T3-Bus VollCamper mit massigen 69 TD-PS Tempomat 110 km/h.
Ankunft Bus 10-20 min. später, völlig entspannt. Für den Fall eines Staus Bier im Kühlschrank.:Cheese: Nein, naturlich Kaffee gekocht und gemutlich aufs Bänkchen geluemmelt.
Im GTI erstmal 1-2h von der Anspannung runterkommen. Im Stau gekotzt.
Das war damals.

Heute fahre ich dank Stromer eh sehr selten mehr als 130-140 km/h, ist einfach um Welten entspannter und nicht wirklich langsamer.:cool:

Harm 01.02.2023 10:26

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1697660)
E. Allerdings widerstrebt mir die persönliche Einschränkung für (vermeintlich?) wenig Nutzen.

Die neueste Bundesumweltamt Studie benennt Zahlen.
Jährlicher Ausstoß von CO2 beim Privatverkehr (PKW und kleine Nutzfahrzeuge): knapp 40 mio Tonnen CO2. Mögliche Einsparung bei Tempolimit: 100km/h: 5,4 mio Tonnen; 120km/h: 2,6 mio Tonnen; 130km/h: 1,9 mio Tonnen.
Bei Tempo 120 ließen sich 5,5% CO2 des Individualverkehrs einsparen.
In meinen Augen ist das nicht "wenig Nutzen".
Darüberhinaus glaube ich, daß Rauchverbote in Restaurants, Ämtern, am Arbeitsplatz etc. für Raucher eine deutlich größere persönliche Einschränkung war. Da hat es aber auch gut geklappt!
Vielleicht sollten wir parallel Entwöhnungskurse für notorische Raser à la Schwarzfahrer fordern.....:Cheese:

moritz87 01.02.2023 10:58

Wer hat noch zufaellig diesen Montag "Hart aber Fair" zum Thema "Wie veraendert die Klimakrise unseren Alltag" gesehen? Interessante Diskussion bei dem auch das Thema Tempolimit diskutiert wurde. Ich bin aber bei den Aussagen der "Gegner" des Tempolimits, in diesem Fall Bundestagsabgeordnete der CDU und stellvertr. Fraktionsvorsitzender der FDP, beinahe vom Stuhl gefallen. Solange die Entscheidungstraeger in unserer Gesellschaft so eingestellt sind, wird das Thema Tempolimit so schnell nicht kommen, denke ich. Von hohen Kosten, wenig Nutzen, starken Einschraenkungen der persoenlichen Freiheit etc ist da die Rede.

Helmut S 01.02.2023 11:10

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1697662)
Letzten Endes ist es sehr, sehr wenig Einschränkung für viel Gewinn [...] sei es whatever.

So is es. Es gibt in Summe nichts zu verlieren aber auf jeden Fall etwas zu gewinnen. Also: Einfach machen. :Blumen:

sybenwurz 01.02.2023 11:48

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1697663)
Darüberhinaus glaube ich, daß Rauchverbote in Restaurants, Ämtern, am Arbeitsplatz etc. für Raucher eine deutlich größere persönliche Einschränkung war.

Derlei Diskussionen gibts doch allenthalben vor einschneidenden(?) Massnahmen.
Egal ob Gurtpflicht in den Siebzigern, Helmpflicht beim Motorrad, selbst unsre geliebten Fahrräder kennen die Thematik, sei es dass Stahlrahmen durch Alu, die dann etwas später durch Carbon ersetzt werden, sei es die Elektronik, die Bowdenzüge ablöst.
Und darüber, ob die persönliche Freiheit, sich herzhaft mit Corona infizieren zu dürfen, höher anzusiedeln sei, als die des Pflegepersonals, das rundläuft, um einen im Bedarfsfall am Leben zu erhalten, darüber hat man sich vor kurzem auch genug gestritten.
So lange aber natürlich irgendwelche Lobbyisten oder lobbygesteuerte Politikusse in irgendwelchen Streitsendungen ne Plattform kriegen, Plattitüden zu verbreiten, die nicht ausschliesslich in der Dummenklasse dann als Argument herhalten sollen oder von der Blödzeitung zur Welle oder Fakten stilisiert werden, ists müssig, sich nicht Klugschnacker anzuschliessen und zu glauben, es würde sich was ändern.

chris.fall 01.02.2023 12:02

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Moin,

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1697612)
Hm.
(...)
Der Verbrauch hängt meines Wissens quadratisch von der Geschwindigkeit bzw dem Luftwiderstand ab.
Was bedeutet, dass Dein Auto für die doppelte Geschwindigkeit die vierfache Kraft bzw die achtfache Leistung benötigt, nur um den Luftwiderstand zu überwinden. Dementsprechend steigt der Kraftstoffverbrauch massiv an.
Da scheint mir ein Liter viel zu wenig.

In der Schlussfolgerung hast Du recht, aber (s.u.)

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697621)
(...) das im Quadrat macht auch nur Faktor 1,5 - 2 des Luftwiderstandes, nicht des Gesamtwiderstandes. (...)

wenn ich (ebenfalls Ingenieur und deswegen allwissend;-) Euch beide mal korrigieren darf:

Richtig ist, dass die Kraft durch den Luftwiderstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit wächst.

Ebenfalls ist es richtig, dass die vom Luftwiderstand verursachte Leistung kubisch mit dem Luftwiderstand wächst.

Allerdings ist die Energie und damit der Verbrauch, das Produkt aus Zeit und Leistung. D.h der vom Luftwiderstand verursachte Verbrauch wächst kubisch.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697621)
Nein, ich habe kein Flugzeug, sondern ein Auto. Bei dem spielen neben dem Luftwiderstand noch eine Reihe anderer Faktoren eine Rolle (Rollwiderstand, Gewicht, Größe, cw-Wert, ...viel Spaß beim Schmökern). Der Anteil dieser Komponenten schwankt, und sicherlich steigt der Anteil des Luftwiderstandes mit der Geschwindigkeit. Doppelte Geschwindigkeit habe ich übrigens von ca. 60-er Schnitt auf die ca. 125-er Schnitt, der bei schneller Autobahnfahrt herauskommt; zwischen schneller und langsamerer Autobahnfahrt ist der Faktor gerade mal 1,25 - 1,5; das im Quadrat macht auch nur Faktor 1,5 - 2 des Luftwiderstandes, nicht des Gesamtwiderstandes. Das ganze wird (vor allem im unteren Geschwindigkeitsbereich) durch Charakteristiken eines Verbrennungsmotors verkompliziert, da der Verbrauch auch Drehzahl- bzw. Gangabhängig ist; darum spart man bei 30 kaum etwas gegenüber 50, aber merklich bei 80 gegenüber 130.

Alle anderen Fahrwiderstände werden in dem Geschwindigkeitsbereich, über den wir hier diskutieren, vom kubischen Anstieg der Leistung für den Luftwiderstand erschlagen. Deswegen begnüge ich mich für die näherungsweise Betrachtung nur mit der Betrachtung des Luftwiderstands (s.u.)

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697621)
Wenn's interessiert, ich kann die Verbrauchsdaten der letzten 9 Jahre als Excel zur Verfügung stellen. Hängt sicher sehr vom Auto ab. Unser Touran hat eine Spreizung von ca. 2 - 2,5 l zwischen unter 90/Landstraße (ca. 5 - 5,5 l) und ca. 7 - 7,5 l bei schneller ungebremster Autobahnfahrt. "Normalfahrten" enden mit ca. 6 - 6,5 l im Schnitt.

Ich habe auf die schnelle auch mal Excel-Tabelle gebaut, in der man ein wenig mit den Werten spielen kann. Wie schon gesagt, beim Verbrauch berücksichtige ich einfach nur Den Luftwiderstand. Bei angenommenen 8l/100km bei 120 km/h steigt der Verbrauch bei einer Geschwindigkeitssteigerung auf 180 km/h dann auf 27 l/100km. Motorökonomie, Getriebecharakteristik, Fahrzeuggewicht und was Du dann sonst noch als Argument vorbringen magst, ermöglichen da nur noch etwas Ergebniskosmetik.

Wenn ich mal 400km Gesamtstrecke annehme, eine Normalgeschwindigkeit von 120 km/h und dabei einen Verbrauch von 8 l/100km ergeben sich rechnerisch die folgenden Werte für Anteil Vollgas [%], Zeitersparnis [%] gegenüber alles im Normaltempo, Mehrverbrauch [%] gegenüber alles im Normaltempo

25% => Zeitersparnis 8,3%, Mehrverbrauch 59,4%
50% => Zeitersparnis 16,7%, Mehrverbrauch 118,8%
75% => Zeiterparnis 25%, Mehrverbrauch 178%
100% => Zeitersparnis 33,3%, Mehrverbrauch 237,5%

Um 25% der Zeit einzusparen, musst Du also schon drei Viertel der Strecke 180 km/h Vollgas fahren, kommst dafür aber schon in Bereiche, wo Du ungefähr das doppelte an Sprit verbrauchst!

Deine Tabelle stellt das vermutlich nicht da, weil solche Vollgasorgien, die 180 km/h über eine Strecke von 300km sind, zum Glück auch auf deutschen Autobahnen nicht realisierbar sind.

Es nervt mich sehr, dass man so einen Aufwand betreiben muss(?), um den Unsinn, den Du hier verbreitest, argumentativ zu widerlegen.

Viele Grüße,

Christian

Matthias75 01.02.2023 12:06

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1697652)
Absolut! Kommt man aus dem Süden und passiert bei Basel die Grenze nach D, wird es unangenehm. Es beginnt das Gerase und Gedränge. 120 wäre für mich ein angebrachtes Tempo auf der Autobahn und ich bin mir auch sicher, dass ein Limit kommen wird.

Ja, die A5 kenne ich als ehemaliger Freiburger auch noch sehr gut. Die Autobahnen um München herum toppen das allerdings nach meiner persönlichen Einschätzung nochmal deutlich. keine Ahnung, ob das an der größeren Dichte hochmotorisierter Fahrzeuge liegt.

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1697651)
Ich beobachte allerdings in der heranwachsenden Generation (15-25 Jahre), dass das Selbstverständnis, alles mit dem eigenen Auto zu erledigen, sich deutlich abschwächt.
Möglicherweise wächst sich das also ein bisschen von selbst raus.
Hat aber mit Tempolimit nichts zu tun.

Immerhin bietet ja mittlerweile z.B. ein großer Softwareanbieter eine Mobilitätsprämie als Alternative zum Dienstwagen an. Ich denke schon, dass ein Umdenken einsetzt, wen auch langsam...

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1697660)
Es ist lustig, daß Du genau diese Stelle als Beispiel bringst. Ich war und bin (eigentlich) überzeugt, daß ein Tempolimit klimaseitig und auch in Bezug auf die Sicherheit einen Nutzen bringt. Der ist allerdings, wenn man die Relation betrachtet, nicht groß. Er ist aber meines Erachtens unbestreitbar. Es wäre also vernünftig, ein Tempolimit einzuführen. Vernünftig wäre es auch, keinen Alkohol zu trinken, nicht zu rauchen keinen Kuchen zu essen, etc. Ich habe bei einem so überschaubaren Nutzen wie beim Tempolimit, keinen Grund gesehen, die persönliche Freiheit einzugrenzen.

Wirklich nachdenklich bin ich aber genau an der von Dir beschriebenen Stelle geworden. Es war wirklich unglaublich auffällig, in welchem Maße das Verhalten aggressiver und der Stress höher geworden ist. Ich bin auf jeden Fall für das Tempolimit. Allerdings widerstrebt mir die persönliche Einschränkung für (vermeintlich?) wenig Nutzen.

Ich denke, mit dem Tempolimit kommen auch unabhängig vom rein geschwindigkeitsabhängigen Spritverbrauch weitere Einspareffekte hinzu. Z.B. ist meine Beobachtung in Italien, Österreich etc., dass der Verkehr deutlich gleichmäßiger fließen kann. Ständige Bremse- und vor allem Beschleunigungsvorgänge, die zu hohem Schadstoffausstoß führen, sind wesentlich seltener.

Übrigens auch ein Punkt, an dem man heute schon ansetzen könnte und das gelegentlich schon tut. Gleichmäßigerer Verkehrsfluss: Ich weiß nicht wie häufig ich das schon gesehen habe, dass z.B. eine temporäre Geschwindigkeitsbeschränkung z.B. Baustelle) aufgehoben wurde, nur damit 1-2km weiter das reguläre Tempolimit wieder zählt. Alle treten natürlich zum Ende der Baustelle kräftig auf's Gas, nur um direkt nach Erreichen der Höchstgeschwindigkeit wieder bremsen zu müssen.

M.

Mo77 01.02.2023 12:10

Bei meiner letzten längeren Autobahnfahrt bin ich Tempo 94 (mein Tacho) hinter einem LKW gefahren. Mit Tempomat war das sehr angenehm. Ein kurzes Stück bin ich auch 120 gefahren. Die ewigen Spurwechsel waren nervig.
Ich könnte mich gut auf ein Limit von 100 einlassen wenn die LKW auch so schnell fahren.

Die meisten Autos sind nicht voll besetzt. Wenn es da ein interessantes System gäbe um die Autos voll zu kriegen??
Kfz Steuerliche Vorteile mit Mitnehmer?
Habe von so Mitfahrbänken gehört. Wäre cool wenn es eine vernünftige (staatliche) Plattform gäbe wo Mitfahrer geprüft und ordentlich verteilt werden. Vermutlich lässt sich so einiges einsparen.

Helmut S 01.02.2023 12:13

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1697673)
Die meisten Autos sind nicht voll besetzt. Wenn es da ein interessantes System gäbe um die Autos voll zu kriegen??

Kleiner Autos. Löst nebenbei noch andere Probleme. :Blumen:

Feanor 01.02.2023 12:19

Es gibt schon Städte, da dürfen bestimmte Fahrbahnen (evtl. sogar die Busspur) genutzt werden, wenn mehr als 2 Personen im Auto sitzen. Aus China kenne ich das, gab es aber auch in Europa irgendwo.

sabine-g 01.02.2023 12:21

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1697670)
Es nervt mich sehr, dass man so einen Aufwand betreiben muss(?), um den Unsinn, den Du hier verbreitest, argumentativ zu widerlegen.

Das du dir überhaupt die Mühe machst. Ich lese den Quatsch schon länger nicht mehr.
Trotzdem vielen Dank für knallharte Fakten eines Ingenieurs mit technischem Verständnis.

PS: Läuft das Hollandhinterrad noch? :Huhu:

Feanor 01.02.2023 12:28

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1697676)
Das du dir überhaupt die Mühe machst. Ich lese den Quatsch schon länger nicht mehr.
Trotzdem vielen Dank für knallharte Fakten eines Ingenieurs mit technischem Verständnis.

PS: Läuft das Hollandhinterrad noch? :Huhu:

Nur leider ist die Rechnung falsch, da vom Verbrauch aufgrund des schlechten Wirkungsgrads eines Verbrennungsmotors nicht alles in Vortrieb umgewandelt wird. Diese Verluste (Wärme, Reibung) steigen bei weitem nicht im dem Maße wie die nötige Leistung bei höherer Geschwindigkeit. D.h. bezogen auf dem Gesamtverbrauch ist die Steigerung also niedriger.
Dennoch natürlich enorm. Ein bisschen Pseudo-Recherche sagt +60% wenn man 100km/h mit 160km/h vergleicht. Da des Herrn Schwarzfahrers Sharan auch keine windschnittige Flunder ist, dürfte das bei Ihm ähnlich sein.

Klugschnacker 01.02.2023 12:48

Eine Falle bei solchen Verbrauchsberechnungen ist, dass in der Physik die Leistung als Energieverbrauch pro Zeit definiert ist, zum Beispiel Energieverbrauch pro Stunde.

Im Unterschied dazu sind wir gewohnt, den Spritverbrauch pro 100km anzugeben, also pro Strecke.
:Blumen:

sabine-g 01.02.2023 12:49

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1697677)
Dennoch natürlich enorm. Ein bisschen Pseudo-Recherche sagt +60% wenn man 100km/h mit 160km/h vergleicht.

Den Vergleich kennt doch jeder.
Mein BMW 320D Kombi (aktuelles Modell) verbraucht bei 100km/h Tempomat ca. 4L, bei 160km/h Tempomat ca. 7,5L, das sind also +87,5 % ......
Jeweils Werte wenn ich alleine fahre, Sommerreifen.

dr_big 01.02.2023 12:58

Der Selbstbetrug beginnt ja damit, dass jemand der sagt er fährt 180 in Wirklichkeit vielleicht auf einen Schnitt von 130 kommt. Dementsprechend ist die Zeitersparnis gering und der Mehrverbrauch hält sich in Grenzen. Nur gefühlt hat man viel Zeit gespart, weil man natürlich an die 180 denkt und sich selbst suggeriert, dass man viel Zeit gespart hat.

Ich musste ein paar Monate mit einem Smart Fourfour die A45 nach Norden pendeln, da habe ich von 120 - 180 alles getestet. Die Fahrzeit war plus/minus 10-15 Minuten relativ unabhängig von der max. Geschwindigkeit. Nur einmal war Fussball EM Endspiel und die Autobahn komplett leer, da habe ich es tatsächlich auf einen Schnitt von 170km/h geschafft. Das hiess aber überall wo kein Limit war 200-230km/h. Anders kommt man gar nicht auf so eine Durchschnittsgeschwindigkeit. Der Verbrauch stieg von den üblichen 7-8l/100km auf 18l/100km :Nee:

Die 130 in Frankreich finde ich sehr angenehm. Mit dem E-Auto fahre ich jetzt meist 110-120 auf der Autobahn, funktioniert erstaunlich gut und stressfrei.

Helios 01.02.2023 13:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697680)
Eine Falle bei solchen Verbrauchsberechnungen ist, dass in der Physik die Leistung als Energieverbrauch pro Zeit definiert ist, zum Beispiel Energieverbrauch pro Stunde.

Im Unterschied dazu sind wir gewohnt, den Spritverbrauch pro 100km anzugeben, also pro Strecke.
:Blumen:

ein Jurist versteht unter dem Begriff "Leistung" wieder etwas anderes :Gruebeln:

Der "alte" 3 Liter Ducato-Kasten wurde von mir mit 9 Liter/100km bei Tempo 80km/h (mit Trailer) über den Put bewegt - die cruise control (also der dreckskompjuter) hat es mit 8 Liter/100km geschafft - die neue 2,2Liter Zitrone mit adblu ist mit Rückenwind unter 7 Liter/100km von der cruise control bewegt worden.

In Zukunft müssen sich alle in einen slot einbuchen und big brasser driftet.

chris.fall 01.02.2023 14:16

Moin,

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1697676)
Das du dir überhaupt die Mühe machst. Ich lese den Quatsch schon länger nicht mehr.
Trotzdem vielen Dank für knallharte Fakten eines Ingenieurs mit technischem Verständnis.

Ich habe heute einen schlechten Tag, da kam mir das zum Abreagieren mal ganz gelegen ;)


Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1697676)
PS: Läuft das Hollandhinterrad noch? :Huhu:

Keine Ahnung. Das Hinterrad ist einschließlich des Rades, in das es eingebaut war, vor einigen Monaten geklaut worden:(

Aber eventuell hast Du ja noch eine paar Carbon LRS ohne Diskaufnahme, die Du wegen Unbrauchbarkeit günstig an mich abgeben willst ;)

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1697677)
Nur leider ist die Rechnung falsch, da vom Verbrauch aufgrund des schlechten Wirkungsgrads eines Verbrennungsmotors nicht alles in Vortrieb umgewandelt wird.

Der Wirkungsgrad eine Verbrennungsmotors ist bekannt und und in erster Näherung gilt Verbrauch ~ Leistung*Zeit.

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1697677)
Diese Verluste (Wärme, Reibung) steigen bei weitem nicht im dem Maße wie die nötige Leistung bei höherer Geschwindigkeit. D.h. bezogen auf dem Gesamtverbrauch ist die Steigerung also niedriger.

Ich habe eine sehr einfach Modellannahme gemacht und diese Vereinfachung auch mehrfach und klar benannt. Daher finde ich es unzulässig, hier von einem Fehler zu sprechen.

In meinem Modell fehlen (nach kurzer Überlegung) noch

- eine konstante geschwindigkeitsunabhängige Kraft, die an Gefällen durch das Fahrzeuggewicht entsteht.

- Reibungskräfte: Rollwiderstand der Reifen, innere Reibung im Motor und Antriebsstrang

- Beschleunigungskräfte

Es steht jedem frei, das Modell d.h. die Excel Tabelle zu entsprechend zu verfeinern, was die berechneten Verbrauchwerte sicher noch etwas realistischer werden ließe, an den Überlegungen zur Zeitersparnis aber rein gar nichts ändert. Vor allem ändert es nichts daran, dass der Verbrauch bei solchen Vollgasorgien, die für eine signifikante Zeitersparnis notwendig wären, exorbitant ansteigt.

Ich für meinen Teil habe da schon mehr als genug Zeit investiert (s.o.)

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697680)
Eine Falle bei solchen Verbrauchsberechnungen ist, dass in der Physik die Leistung als Energieverbrauch pro Zeit definiert ist, zum Beispiel Energieverbrauch pro Stunde.

Im Unterschied dazu sind wir gewohnt, den Spritverbrauch pro 100km anzugeben, also pro Strecke.
:Blumen:

Danke, schon klar.

[klugscheissmodus]

Im SI-Einheitensystem müsste man den Kraftstoffverbrauch korrekterweise in Quadratmetern angeben:

l/100km
= 10^-3 m^3 / 100*10^3m
= 10^-3 m^3 / 10^5 m
= 10^-8 m^2

[/klugscheissmodus]

;)


Munter bleiben,


Christian

Harm 01.02.2023 14:22

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1697670)
Moin,


Es nervt mich sehr, dass man so einen Aufwand betreiben muss(?), um den Unsinn, den Du hier verbreitest, argumentativ zu widerlegen.

Aber mich freut es sehr, daß ich soi viele Brüder im Geiste hier finde! :Blumen:

Danke!

Matthias75 01.02.2023 15:11

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1697690)
[klugscheissmodus]

Im SI-Einheitensystem müsste man den Kraftstoffverbrauch korrekterweise in Quadratmetern angeben:

l/100km
= 10^-3 m^3 / 100*10^3m
= 10^-3 m^3 / 10^5 m
= 10^-8 m^2

[/klugscheissmodus]

;)

Verbrauch als Fläche? Bist du sicher:Gruebeln: :Gruebeln: ;)

M.

TRIPI 01.02.2023 16:13

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1697695)
Verbrauch als Fläche? Bist du sicher:Gruebeln: :Gruebeln: ;)

M.

Ja ist er, und endlich versteh ich was mein Vater meint mit: Was die Karre verbraucht geht auf keine Kuhhaut:Cheese:

Mr. Brot 01.02.2023 16:19

Ist dann der Flächenverbrauch:Cheese:

Aber die Vergleiche kennt doch irgendwie jeder.
Selber erfahren - 350km mit dem Firmen Benz, 230kn/h wo geht, oder mit dem eigenen Lupo 3L schön 130-140km/h mitschwimmen hat auf der Strecke 15 Minuten ausgemacht.

Das zittern in den Händen nach der MB fahrt, unbeschreiblich:Maso:

Genussläufer 01.02.2023 16:49

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1697663)
Die neueste Bundesumweltamt Studie benennt Zahlen.
Jährlicher Ausstoß von CO2 beim Privatverkehr (PKW und kleine Nutzfahrzeuge): knapp 40 mio Tonnen CO2. Mögliche Einsparung bei Tempolimit: 100km/h: 5,4 mio Tonnen; 120km/h: 2,6 mio Tonnen; 130km/h: 1,9 mio Tonnen.
Bei Tempo 120 ließen sich 5,5% CO2 des Individualverkehrs einsparen.
In meinen Augen ist das nicht "wenig Nutzen".

Danke für den Hinweis auf die Studie. Ich habe die n der Mittagspause mal überflogen. Wirklich interessant. Habe ich es richtig verstanden, daß bei der Einsparung auch eine veränderte Routenauswahl und ein geplanter Wegfall der PKW Nutzung inkludiert ist?

Wäre völlig ok. Macht es auch nicht weniger sinnvoll. Man sollte es nur im Hinterkopf behalten. Die Studie betrachtet übrigens auch Tempo 30 innerorts. Bei gleicher Methodik rechnet man dort mit einer höhere Treibstoffbelastung. Habe ich das richtig wiedergegeben?

LisaH 01.02.2023 16:56

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697619)
Gegenthese: "Wenn Du nicht in der Lage bist, Dein Auto mit hoher Geschwindigkeit über paar 100 km im wechselnden Verkehr über die Autobahn zu führen, solltest Du an Deinem Fahrkönnen arbeiten oder nicht auf die Autobahn gehn". Kein Grund, persönlich zu werden.

An meinen Fahrkünsten brauchst Du nicht zu zweifeln. Aber im Gegensatz zu Dir kann ich auch bei bescheidenem Tempo konzentriert längere Strecken fahren.

TriVet 01.02.2023 17:50

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1697695)
Verbrauch als Fläche? Bist du sicher:Gruebeln: :Gruebeln: ;)

M.

Ich verstehe das mit der Fläche leider überhaupt nicht, kann man das auch für dummies erklären?
Verbrauch Fläche pro Zeit? Pro Strecke?
Oder halt absolut? „heute habe ich zwei Quadratmeter verfahren?“

Siebenschwein 01.02.2023 18:08

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1697706)
Ich verstehe das mit der Fläche leider überhaupt nicht, kann man das auch für dummies erklären?
Verbrauch Fläche pro Zeit? Pro Strecke?
Oder halt absolut? „heute habe ich zwei Quadratmeter verfahren?“

Verbrauch als Volumen, also Vielfaches von m3 geteilt durch Strecke in m gibt?

Helios 01.02.2023 18:17

das iss Berufsschule 1. Lehrjahr - wer die Einheiten verschluckt und sie nicht zuordnet, der kürzt beim Bruch das Sprit-Volumen um die Weg-Strecke und hat dann halt die Fläche - das wäre so ein Ding von mir gewesen. :Huhu:

(bei 5 Aufgaben hatte ich 5 Zeilen - alle Zahlen waren richtig - allerdings ohne Angaben der Aufgabe, ohne Einheiten, ohne irgenteine erkennbare Überlegung und ohne einen Antwortsatz - sechs - nach zittrigem Nachfragen ist er eins runtergegangen)

chris.fall 01.02.2023 21:29

Moin,

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1697706)
Ich verstehe das mit der Fläche leider überhaupt nicht, kann man das auch für dummies erklären?

da ich dieses etwas nerdige Thema losgetreten habe, versuche ich es auch mal.

Ich bitte schon einmal vorab um Entschuldigung, falls ich zu sehr ins "schwafeln" verfalle! Da ich Dein Vorwissen nicht kenne und hier keine Zwischenfragen möglich sind, weiß ich nicht, wie sehr ich ins Detail gehen muss bzw. soll.

Also:

Im Grunde genommen sind die l/100km ein Bruch. Man multipliziert ihn mit der gefahrenen Strecke und erhält so den verbrauchten Sprit z.B.:

6 L/100 km * 250 km = 15l

Die 100km für die gefahrene Strecke kürzen sich dabei raus.

Mit dieser Art von Brüchen gehen wir im täglichen Leben dauernd um und wir sind es dabei gewohnt, dass sich da nichts herauskürzen lässt. Der Preis für Sprit wird z.B. in EUR/l angegeben. Wenn wir die getankten Liter mit diesem Wert multiplizieren, erhalten wir den Betrag in EUR, den wir abdrücken müssen und die Liter kürzen sich raus.

Über das, was dabei heraus kommt, wenn man EUR durch Liter dividiert, macht man sich keine Gedanken, weil man das in der Regel gar nicht wissen will, und weil da in der Regel nichts sinnvolles bei heraus kommt. Man kann EUR nicht durch Liter dividieren.

Im Gegensatz dazu kann man Liter aber durch 100 km dividieren: Der Liter ist ein Volumenmaß. Volumenmaße werden i.d.R. als dritte Potenz eines Längenmaßes definiert: Kubikzentimeter, Kubikmeter usw. Der Liter ist ein Kubikdezimeter, also die dritte Potenz von 0,1m. 100km sind 100.000m. Wenn man nun Kubikmeter - also m^3 durch Meter dividiert, bleiben Quadratmeter - also m^2 übrig.

Der Rest der Rechnung ist "Ingenierkram". Mit ein wenig Übung (die man während des Studiums schon bekommt, bzw. bekommen sollte;-) ist es so tatsächlich leichter, auf Anhieb zu sehen, was bei 10^-3/10^5 heraus kommt als bei 0,1^3/100.000, was die gleiche Rechnung ist.

Viele Grüße,

Christian

Schwarzfahrer 01.02.2023 21:37

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1697663)
Die neueste Bundesumweltamt Studie benennt Zahlen. ...

Das Thema wurde bereits ab Beitrag #346 (Seite 44 im Thread) diskutiert.
Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1697663)
Darüberhinaus glaube ich, daß Rauchverbote in Restaurants, Ämtern, am Arbeitsplatz etc. für Raucher eine deutlich größere persönliche Einschränkung war. Da hat es aber auch gut geklappt!

Dein Vergleich hinkt, da Raucher trotz Rauchverbote an bestimmten Orten weiterhin rauchen dürfen, und dies auch weiterhin sehr viele tun. Außerdem dient Rauchen ausschließlich dem Zweck des privaten Vergnügensm und ein lokaler Verzicht keine weiteren Folgen auf die Erreichung von Zielen im Alltag hat; ein Tempolimit würde hingegen die Hauptfunktion des Verkehrs (zügig von A nach B zu kommen) für alle einschränken. Ist also m.M.n. die stärkere Einschränkung, sowohl was Zahl der Betroffenen angeht, als auch die Möglichkeit, den Zweck alternativ zu erreichen.

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1697662)
Letzten Endes ist es sehr, sehr wenig Einschränkung für viel Gewinn, sei es Co2, sei es Lärm, sei es Unfallfreiheit, sei es whatever.

Natürlich findet man subjektiv die Einschränkung von etwas, was man selber eh nicht tut (egal ob man es nicht will oder nicht kann), nie als besonders relevant an. Die Mehrheit der Bevölkerung würde z.B. den Verbot von Rennrädern im Straßenverkehr auch nicht als besondere Einschränkung sehen, und viele würden es sogar als Beitrag zur Sicherheit begrüßen. Ich finde z.B. es wenig Einschränkung, zu akzeptieren, daß manche Leute bei freier Strecke zügiger vorankommen mögen, als andere (ebenso wie ich es akzeptieren, daß manche langsamer fahren, und ich auf sie beim Überholen Rücksicht nehmen muß), und weniger Zeit auf der Straße zu verbringen hingegen viel Gewinn.

Vielleicht sollten wir uns alle eher darum kümmern, wo wir uns selbst einschränken können und wollen, als zu glauben, daß wir wissen, wo sich andere leicht einschränken können.

Schwarzfahrer 01.02.2023 21:54

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1697670)
Ich habe auf die schnelle auch mal Excel-Tabelle gebaut, in der man ein wenig mit den Werten spielen kann...

Ist ein schönes Modell. Es tut mir Leid für Dich, daß wohl etwas in Annahmen oder Eingaben (habe weder Zeit, noch Grund das zu prüfen) wohl nicht ganz stimmt oder noch Lücken drin sind, denn die Realität meiner gemessenen Erfahrungswerte offensichtlich etwas anderes sagt (s. Angaben in vorherigen Posts). Wie keko es mal schön formuliert hat, ist ein Rechenmodell eben ein Rechenmodell, und ohne Verifizierung im Experiment bildet es nie die Realität ab. Aber es ist wohl Trend der Zeit, daß wir zunehmend glauben, die Welt durch Modelle erklären zu können, und wenn die Realität sich anders entwickelt, dann suchen wir nach Gründen, warum die Realität falsch ist, statt das Modell in Frage zu stellen (Beispiele aus dem Thema Corona drängen sich da auf).
Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1697670)
Es nervt mich sehr, dass man so einen Aufwand betreiben muss(?), um den Unsinn, den Du hier verbreitest, argumentativ zu widerlegen.

Du kannst sicher meine grob hingeworfenen, nicht komplett durchdachten Erklärungsansätze widerlegen, nicht aber die gemessenen Daten (Fahrzeiten, Verbrauchswerte). Die kannst Du höchstens anzweifeln. Technisch interessanter wäre allerdings eine bessere Erklärung für die Ergebnisse, als meine erste Ideen. Zumindest funktioniert Wissenschaft in meinem Arbeitsumfeld so: wir messen Daten, und überlegen, wie diese plausibel erklärbar sind, und zweifeln nicht die Messung an, bloß weil das Modell etwas anderes sagt.

Und ich argumentiere nicht dafür, daß andere so fahren müssen wie ich, oder ähnlich denken sollten, daher gibt es da auch nichts dagegen zu argumentieren. Ich habe eine interessierte Frage von Roini nach möglichen Gründen für Ablehnung eines Tempolimits geantwortet, als Beispiel. Die Reaktionen vieler (nicht von Roni) hier suggerieren, daß kein Interesse an den Gründen besteht, außer daß man den Tempolimit-Gegner beschimpfen kann oder umerziehen will. Kein Wunder, daß hier kaum noch Menschen schreiben, die nicht wie der "Mainstream" denken.

TriVet 01.02.2023 21:55

Danke für die Erklärungen mit der Fläche, zumindest konnte ich folgen. 😉

@schwarzfahrer:
Täusch dich mal nicht, ich kenne den Reiz des schnellen Fahrens durchaus und habe auch passendes Material dazu.
Aber davon wird es nicht richtiger und nicht wichtiger.
aus Egoismus, Trotz und philosophisch verbrämten pseudofreiheitsblabla oder vermeintlich marginalen Vorteilen auf seinen lieb gewonnen Gewohnheiten zu beharren, zeugt mE dagegen von Starrsinn und wenig Gemeinsinn.

chris.fall 01.02.2023 23:00

Moin,

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697730)
Das Thema wurde bereits ab Beitrag #346 (Seite 44 im Thread) diskutiert.

Dein Vergleich hinkt, da Raucher trotz Rauchverbote an bestimmten Orten weiterhin rauchen dürfen, und dies auch weiterhin sehr viele tun.

Der Vergleich hinkt nicht. Denn auch auch für die "Freunde der Geschwindigkeit" gibt es Reservate, die es wohl auch weiterhin geben wird:

* Klick *

An irgend einer anderen Stelle hast Du Dich mal mit der Begründung, dass man sonst nicht sein Fahrkönnen verbessern könnte, gegen ein Tempolimit ausgesprochen. Hier kannst Du mit Deinem Touran gerne an Deiner Feintechnik im Grenzbereich feilen. Aber Obacht! Wie man in diesem Video sieht, reichen Vollgasorgien auf der Autobahn als Vorbereitung für die Nordschleife nicht!...

Viel Glück!

Christian

Klugschnacker 01.02.2023 23:24

Das Tempolimit braucht eine politische Lösung. Auf einzelnen Personen herumzuhacken bringt nichts außer schlechte Stimmung. Schwarzfahrer ist hier nicht das Problem.

chris.fall 01.02.2023 23:54

Moin,

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697733)
Ist ein schönes Modell. Es tut mir Leid für Dich, daß wohl etwas in Annahmen oder Eingaben (habe weder Zeit, noch Grund das zu prüfen) wohl nicht ganz stimmt oder noch Lücken drin sind,

Die Annahmen meines Modells habe ich klar benannt. Unter diesen Annahmen kommen die genannten Ergebnisse heraus. Beim Verbrauch sind die Ergebnisse sicher noch zu verbessern, ich habe sogar den Weg dahin aufgezeigt. Das sich daraus ergebende Modell ist bekannt.

Das ändert aber nichts daran, dass man bei konstant 180 km/h einen deutlich höheren Mehrverbrauch als den von Dir genannten einen Liter zu verzeichnen hat.

Bei der Zeitersparnis gibt es keine solche Lücke im Modell:

Für 360km (damit man das leichter rechnen kann) benötigst Du bei 120 km/h 3h.

Bei 180 km/h benötigst Du für die gleiche Strecke 2h.

D.h. für die von Dir genannte "eine Stunde" Zeitersparnis musst Du die Strecke komplett mit Vollgas runter bügeln und nicht nur dort "wo erlaubt und wetter/verkehrsmäßig möglich".

25% Zeitersparnis von den im Normaltempo benötigten 3h sind 45 Minuten. Um diese Zeit einzusparen musst Du 270km mit 180 km/h fahren. Dafür benötigst Du 1,5h. Für die restlichen 90km mit 120 km/h benötigst Du dann 45 Minuten. Das macht dann eine Gesamtfahrtzeit von 2:15. Du müsstest also für die von Dir ebenfalls angegebenen 25% Zeitersparnis 75% der Strecke Vollgas fahren. Das ist ebenfalls ganz sicher nicht nur dort "wo erlaubt und wetter/verkehrsmäßig möglich".

Dafür, dass Du sowohl von der "einen Stunde" als auch von den 25% meilenweit entfernt bist, spricht ebenfalls Dein Bordcomputer:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697588)
(...) Der Bordcomputer zeigt dann lustigerweise immer noch max. 120 - 125 km/h Durchschnitt gegenüber ca. 100 Durchschnitt;
(...)

Ich habe keinen Grund Deine Messungen anzuzweifeln. Du fährst (zum Glück bzw. vernünftigerweise) nur einen geringen Teil der Strecke tatsächlich Vollgas.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697588)
Aber es ist wohl Trend der Zeit, daß wir zunehmend glauben, die Welt durch Modelle erklären zu können, und wenn die Realität sich anders entwickelt, dann suchen wir nach Gründen, warum die Realität falsch ist, statt das Modell in Frage zu stellen.

Ich erkläre nicht die Welt durch mein Modell, sondern betone durch die bekannte Vereinfachung die Tatsache, dass der Verbrauch irgendwann ausschließlich durch den Luftwiderstand bestimmt wird und kubisch mit der Geschwindigkeit wächst.

Analog ist beispielsweise für die Erklärung der Funktionsweise einfacher optischer Instrumente wie Fernrohr oder Mikroskop das (physikalisch nicht haltbare) Modell der Strahlenoptik wunderbar geeignet.


Viele Grüße,

Christian

sabine-g 02.02.2023 00:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697747)
Schwarzfahrer ist hier nicht das Problem.

Doch genau hier! :Lachen2:

Schwarzfahrer 02.02.2023 06:42

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1697734)
@schwarzfahrer:
Täusch dich mal nicht, ich kenne den Reiz des schnellen Fahrens durchaus und habe auch passendes Material dazu.

Der Reiz ist ein Teil, effektives Vorankommen im Rahmen der von den Bedingungen gegebenen Möglichkeiten der wichtigere, da funktional für Mobilität entscheidend.
Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1697734)
Aber davon wird es nicht richtiger und nicht wichtiger.
aus Egoismus, Trotz und philosophisch verbrämten pseudofreiheitsblabla oder vermeintlich marginalen Vorteilen auf seinen lieb gewonnen Gewohnheiten zu beharren, zeugt mE dagegen von Starrsinn und wenig Gemeinsinn.

Richtig und wichtig, wie auch Bewertung von Vorteilen als groß oder marginal sind bei solchen Themen Kategorien der privaten Meinung bzw. Prioritäten. Es wird nie eine Einheitsmeinung aller Menschen geben, dafür sind Lebensumstände und Ziele zu unterschiedlich, und das streben nach einer einheitlicher Bewertung von Prioritäten halte ich für illusorisch und bevormundend. Aber das ist eben der große Unterschied zwischen individualistischen und kollektivistischen Gesellschaftsbildern, den werden wir hier nicht ausräumen. Jeder wird weiter für sein bevorzugtes Bild eintreten, vermute ich. :Blumen:

welfe 02.02.2023 06:47

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1697749)
Doch genau hier! :Lachen2:

Ich bin zwar auch für ein Tempolimit, aber ich mich nervt es, dass hier immer auf einzelnen Personen rumgehackt wird, nur weil sie nicht die passende Meinung vertreten. Noch haben wir Grundrechte…

Schwarzfahrer 02.02.2023 07:08

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1697748)
Der Vergleich hinkt nicht. Denn auch auch für die "Freunde der Geschwindigkeit" gibt es Reservate, die es wohl auch weiterhin geben wird:

* Klick *

Doch, da Dein Beispiel wiederum keinem Zweck dient außer dem Spaß (wie das Rauchen auch), während schneller heimkommen einen konkreten Nutzen hat (den natürlich jeder unterschiedlich hoch bewerten mag). Ich würde nie nur zum "schnell fahren" auf den Hockenheimring gehen (ist hier um die Ecke, bin schon öfter beim 10km-Lauf dort herumgedüst, aber nie mit dem Auto). Das sähe ich als reine Ressourcenverschwendung an, da ich da nicht 1 l/100 km mehr als unbedingt nötig rauspuste, sondern gleich das 6 - 7-fache.

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1697748)
Das ändert aber nichts daran, dass man bei konstant 180 km/h einen deutlich höheren Mehrverbrauch als den von Dir genannten einen Liter zu verzeichnen hat.

Bei der Zeitersparnis gibt es keine solche Lücke im Modell:
...

Ich habe keinen Grund Deine Messungen anzuzweifeln. Du fährst (zum Glück bzw. vernünftigerweise) nur einen geringen Teil der Strecke tatsächlich Vollgas.

Die Diskrepanz zwischen meinen Werten und Deinen Zeitannahmen liegen wohl in den Geschwindigkeitsannahmen.

Wenn ich über die Ganze Strecke nie über 120 komme, ist die reale Durchschnittgeschwindigkeit max. 100, oft sogar nur 90 (es gibt Baustellen, Abbremsungen wegen überholende Laster, an Einfahrten, etc.). Wenn ich dort, wo es frei ist, eben je nach Bedingung 160 - 180 fahre, ist der Durchschnitt am Ende auch nur ca. 125, weil immer noch die gleichen Verlangsamungen zuschlagen (siehst Du sicher am Fahrrad auch: wenn man zur Arbeit meist 30 auf dem Tacho hat, ist am Ende wegen der Ampelstopps u.ä. oft nur 26-er Schnitt drauf...).

Und bei diesen Verhältnissen ist eben der Unterschied schneller groß, weil man langsamer eben auch länger unterwegs ist; andererseits erklärt das auch den relativ geringen Verbrauchsunterschied am Ende (rechne also mal mit 90 vs. 125 km/h; google maps gibt z.B. für die Strecke nach München eine Fahrzeit mit einem Durchschnitt von 92 km/h raus, was bei max. 120 - 130 auch realistisch ist.)

Dein Modell ist also nicht falsch, nur entsprechen die Annahmen der Geschwindigkeiten nicht der umsetzbaren Realität. Konstante Geschwindigkeiten gibt es selten länger als 5 - 10 Minuten; und je langsamer der Schnitt ist, desto größeren Vorteil bringt die Möglichkeit, temporär schneller zu fahren. Die Überlegung, was wäre wenn man wirklich mit 130-er Limit 120-er Schnitt hinbekäme, ob ich dann noch gegen ein Tempolimit wäre, etc., ist theoretisch, da nie umsetzbar. Wenn natürlich Spriteinsparungen als Argument für Tempolimits auf ähnlichen Annahmen basieren, dann kann schnell ein zu schönes Bild herauskommen.

Bzgl. Verbrauchswerte in Deinem Excel: die z.B. 20 l/100km bei hoher Geschwindigkeit sehe ich auf meinem Bordcomputer nur beim Beschleunigen; bei konstant 180 in der Ebene sind die Werte normal immer noch einstellig. Wieso das so ist, überlege ich mir ein anderes Mal.

TriVet 02.02.2023 07:58

WAs, wenn du viel öfter die 130 km/h durchfahren könntest, weil zb viel weniger draengler, raser oder auch schleicher den Verkehrsfluss behindern?!
Du wärest öfter schneller am Ziel als bisher, entspannter und haettest letztlich sogar vorteile? :Blumen:

Voldi 02.02.2023 08:02

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697750)
Der Reiz ist ein Teil, effektives Vorankommen im Rahmen der von den Bedingungen gegebenen Möglichkeiten der wichtigere, da funktional für Mobilität entscheidend.

Hiermit wären die Menschen in allen Ländern mit Tempolimit (nahezu die gesamte Weltbevölkerung) also nicht mobil oder zumindest in ihrer Mobilität eingeschränkt, da ein deiner Meinung nach funktional entscheidender Faktor für Mobilität (Vollgas für alle) nicht gegeben ist? Sorry das ist doch lächerlich :Maso:

sabine-g 02.02.2023 08:12

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1697751)
Ich bin zwar auch für ein Tempolimit, aber ich mich nervt es, dass hier immer auf einzelnen Personen rumgehackt wird, nur weil sie nicht die passende Meinung vertreten. Noch haben wir Grundrechte…

Stimmt. Wenn aber immer nur Bullshit geschrieben wird nervt das auch. Aus den Grundrechten heraus darf ich das äußern. :)


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