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LidlRacer 11.12.2019 23:48

Komisch, dass hier über einen Monat nix geht, obwohl morgen die entscheidende Wahl ist.
Bin selbst auch resigniert, da es ja nach einem Sieg von Johnson aussieht, was mich am Verstand der Mehrheit der Briten zweifeln lässt.

Gerade hat ein Weltspiegel Extra im Ersten dazu angefangen.

schnodo 12.12.2019 00:04

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1499035)
Komisch, dass hier über einen Monat nix geht, obwohl morgen die entscheidende Wahl ist.

Naja, das einzig Nennenswerte, das mir in den letzten Tagen untergekommen ist, war war mir zu banal, um es hier breitzutreten. Aber bevor es einen Aufschrei wegen Inaktivität gibt: Boris Johnson kapert "Tatsächlich Liebe"

Es ist einer der beliebtesten Weihnachtsfilme, die Szene der Liebeserklärung auf Pappschildern ist Kult. Der Kinohit "Tatsächlich Liebe" wurde jetzt von Wahlkämpfer Boris Johnson gekapert. Selbst Kritiker müssen zugeben: leider gut.

Ich stimme den Kritikern zu.

An der Gesamtsituation hat sich ja Nullkommagarnix geändert. Das muss man sich nicht jeden Tag bestätigen. ;)

LidlRacer 12.12.2019 00:31

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1499039)
Naja, das einzig Nennenswerte, das mir in den letzten Tagen untergekommen ist, war war mir zu banal, um es hier breitzutreten. Aber bevor es einen Aufschrei wegen Inaktivität gibt: Boris Johnson kapert "Tatsächlich Liebe"

Es ist einer der beliebtesten Weihnachtsfilme, die Szene der Liebeserklärung auf Pappschildern ist Kult. Der Kinohit "Tatsächlich Liebe" wurde jetzt von Wahlkämpfer Boris Johnson gekapert. Selbst Kritiker müssen zugeben: leider gut.

Ich stimme den Kritikern zu.

An der Gesamtsituation hat sich ja Nullkommagarnix geändert. Das muss man sich nicht jeden Tag bestätigen. ;)

Natürlich stimme ich NICHT zu.
Dass er schlecht lügt, ist bekannt, aber er klaut auch schlecht bei der Konkurrenz:
https://twitter.com/DrRosena/status/1204159103318274053

qbz 12.12.2019 00:37

Das machen doch alles die Russen. :)

merz 12.12.2019 10:28

noch ein hübscher rant zu Boris:

https://youtu.be/MjUWX6S8iYU


m.

Die Wahl wird knapp, mehr lässt sich nicht sagen.

Etwas Material dazu: https://www.craigmurray.org.uk/archi...nstream-media/

(nicht irritieren lassen von der Verwendung des MSM-Begriffs)

die NYT war unterwegs (long reads, aber lohnend)

https://www.nytimes.com/2019/12/07/w...and-wales.html

https://www.nytimes.com/2018/05/28/w...y-poverty.html

LidlRacer 12.12.2019 11:41

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1499083)
noch ein hübscher rant zu Boris:

https://youtu.be/MjUWX6S8iYU

Wundert mich, wie der gute Mann so ruhig bleiben kann. ;)

Mehr wundert ich mich, wie ca. die Hälfte der Briten blind für all das und noch viel mehr sein kann.

schnodo 13.12.2019 00:06

Es sieht nach einem landslide victory für Johnson aus: Tories laut erster Prognose mit absoluter Mehrheit vorn

Zitat:

Die Konservativen haben laut Nachwahlbefragungen die Parlamentswahl in Großbritannien gewonnen. Den Exit Polls zufolge könnten die Tories mit Premierminister Johnson die absolute Mehrheit im Unterhaus erreichen.

LidlRacer 13.12.2019 00:36

Prognose: 368 von 650 Sitzen für Tories, nur 191 für Labour.

Tschüss, UK!

FlyLive 13.12.2019 01:31

Von der Leyen stand zuletzt stark in der Kritik in ihrem Ministeramt. Ihre Umfragewerte waren mit am schlechtesten. Nun ist sie die Chefin der Europäischen Union. Attraktiver wurde die EU sicher nicht.
Das bekommen auch die Briten mit. Mich wundert das Ergebnis wenig. Es entspricht dem Eindruck, den ich im September drüben vernahm. Die wollen das etwas passiert.

qbz 13.12.2019 01:55

die Party für die Upper Class geht weiter.

ricofino 13.12.2019 07:19

Endlich scheint dieser Zirkus ein Ende zu nehmen!

Helios 13.12.2019 08:12

aha! - das kommt also raus, wenn die brexit-Gegner "taktisch" wählen (- eine absolute Mehrheit für den brexit) - logisch???

das ist genauso wie die Wahlen in Europa: der Manni hat gewonnen, die Ursel bekommt den Sessel - was für eine Demokratie!!!

Trimichi 13.12.2019 08:46

Tschüß! Ab Januar. Mal abwarten. Exit vom Brexit? Oder steht das jetzt tatsächlich fest? Kaum zu glauben.

Trimichi 14.12.2019 16:24

Tjo. GB scheint sich selbst zu destabilisieren. Macron labert rum von wegen das F ja A-Waffen hat. Da war doch was. Von wegen das die Kanadier den Franzosen ihre Daten zur Verfügung stellten. Der Makkron, ein echter Makkeroni? Schade um die Polaris-Systeme. Egal. Marcon weiss ja alles besser und betont wie wichtig sein Land nun in der EU ist. England raucht ja ab in sozialer Spaltung und als Dumping-Land. So die Prognose gestern. Und heute?

Zitat:

Was bedeutet Johnsons Wahlsieg für Schottland?

In Schottland hat Johnson die Wahl, anders als in England, verloren. Rufe nach Unabhängigkeit werden dadurch lauter. Ein geregelter Brexit könnte sie wieder dämpfen.


aus der Zeit Online/ Quelle (geht auch 4 Wochen ohne Abo zu lesen):
https://www.zeit.de/politik/deutschl...gigkeit-brexit

Gut, dass viele Börsianer von London aus- und nach Dublin bereits umgezogen sind.:cool: Auch meine Moneten, die ich nicht habe, sind in Ire am Besten aufgehoben.

Leo Lenz 14.12.2019 17:05

Brexit
 
Warum wird denn in Deutschland sogar jetzt noch angezweifelt das die Briten doch in der EU bleiben wollen. Nur der böse Boris will das.
Nur durch die sehr gute deutsche Propaganda, wo die EU nur verherrlicht wird.
Die Briten wollen aus diesem ungerechten Staatenbund das sich EU nennt heraus, nicht aus Europa.

qbz 14.12.2019 17:09

Zitat:

Zitat von Leo Lenz (Beitrag 1499592)
Warum wird denn in Deutschland sogar jetzt noch angezweifelt das die Briten doch in der EU bleiben wollen. Nur der böse Boris will das.
Nur durch die sehr gute deutsche Propaganda, wo die EU nur verherrlicht wird.
Die Briten wollen aus diesem ungerechten Staatenbund das sich EU nennt heraus, nicht aus Europa.

von der vor allem die deutschen Großkonzerne und Deutschland´s so stark exportlastige Volkswirtschaft profitieren.

Die EU hat der Bevölkerung im deindustrialisierten Norden nichts gebracht, weil die Sozialsysteme national geregelt werden, so dass halt auch von der EU enttäuschte Labourwähler wegen des Brexits entweder Boris Johnson oder Farage ihre Stimme gaben. Farage trat vor allem in Labour dominierten Bezirken an, um gezielt Labourstimmen zu sammeln, von Wählern, die nie Tories wählen würden.

"Farage versprach, in den Labour-Hochburgen und anderen Gegenden, wo es höchst unwahrscheinlich war, dass die Leute jemals die Tories wählen würden, die Leave-Stimmen einzusammeln. Jankowski zufolge drängte Farage sehr darauf, einen möglichst detaillierten Datensatz über Labour-Wähler*innen zu erhalten, die den EU-Austritt befürworten
"

https://www.freitag.de/autoren/the-g...-koenigsmacher

Dass die Arbeiter und Lohnabhängigen jetzt allerdings bei der Parlamentsmehrheit der Tories mit dem EU-Austritt ein besseres Gesundheits- oder gerechteres Sozialsystem erhalten, wird niemals eintreten, und da bietet auch kein mehr an nationaler Eigenständigkeit Trost.

Trimichi 14.12.2019 19:05

updätechen: die schottische Frau da an der Spitze von ihrem Schottland grinst jetzt in dem selben Artikel online, nur mit neuer Überschrift:

Bricht Großbritannien auseinander? Gucke ich nicht nochmal, vermutlich hat die Schreiberling, eine Frau, gerade eine kreative Phase? Und hinten dran war unverändert die Fahne von den Schottinnen und Schotten wie vorher also, nur im Vordergrund Mundwinkel nach oben. Vorher Mundwinkel tendenziell nach unten bei der alten Überschrift wo Boris Johnson namentlich erwähnt war, wie von mir verlinkt und hier auch zitiert im Faden.

Brichts oder bichts - das ist hier die Frage? Bricht wohl. Großbritannien. Auseinander. In die Einzelteile. England, Schottland, Wales und das mit dem Irland.

LidlRacer 17.10.2020 16:52

A large majority of British people disagree with Boris Johnson that leaving the EU without a trade deal would be a 'good outcome'
  • Nearly two-thirds of Brits believe leaving the Brexit transition period without a trade deal with the EU would be a "bad" outcome for the UK, a new poll has found.
  • The survey shared exclusively with Business Insider, found strong opposition to a no-deal outcome in every part of the UK.

https://www.businessinsider.com/brex...e-deal-2020-10

Das hätten die Briten sich besser überlegen sollen, bevor sie den Clown wiedergewählt haben.
Und mitten in der Corona-Krise kann eigentlich niemand unnötige zusätzliche Probleme brauchen.

merz 07.12.2020 22:14

wenn ich das richtig sehe, ist diese Woche (nach über 4 Jahren) wirklich crunch time:

Die Frage ist (moderate) hard oder super hard (aka NO DEAL) Brexit -
nichts davon ist wirklich schön, aber die zweite Option ist wesentlich unschöner für alle Beteiligten.

m.

LidlRacer 07.12.2020 22:59

Seit die Briten so dämlich waren, Boris wiederzuwählen, isses mir fast egal, was die machen.

Klugschnacker 08.12.2020 00:19

Mein Senf dazu:

Wir werden nach ein paar Jahren mit der Lösung, ganz gleich wie sie aussieht, gut leben können. Die Dinge arrangieren sich. Ebenso und aus gleichem Grund werden auch die Briten nach ein paar Jahren mit der Situation zurecht kommen.

Auch wenn mir in den vergangen Jahren während dieser Brexit-Sache häufig die Haare zu Berge standen, wird das Leben für beide Seiten weitergehen, und es wird kein schlechtes Leben sein. Alles halb so wild also.

Eines scheint mir aber sehr wichtig zu sein: Die Briten, und damit meine ich die Bevölkerung, müssen unsere Freunde bleiben. Dieses Ziel sollten wir meiner Meinung nach stärker in der Vordergrund rücken. Die Stimmung zwischen England und dem Kontinent muss wieder besser werden. Das ist die Aufgabe beider Seiten, also auch unsere Aufgabe.

Ich wünsche mir, dass die Briten in ein paar Jahren über den Brexit denken, dass die Europäer sich ihnen gegenüber sehr anständig verhalten haben. Auch wenn uns das Geld kostet. Sich mit seinen Nachbarn gut zu verstehen ist immer ein sinnvolle Investition.

Jede Politik oder Verhandlungsstrategie unter dem Motto "die Briten sollen schon spüren, was sie davon haben!!" halte ich für falsch. Gewiss, der Impuls, dem unverschämten Johnson ein paar Watschen zu verpassen, ist manchmal übermächtig, und er hätte das auch verdient. Aber wenn wir klug sind, investieren wir jetzt in eine freundschaftliche Nachbarschaft. Und wie bei echten Nachbarn kommt man am besten mit einem Geschenk.
:liebe053:

Thorsten 08.12.2020 08:01

Je mehr Zeit vergeht, desto weniger wird man das im Sinne "was wäre gewesen, wenn nicht ..." vergleichen können. Der Staatsbankrott wird nicht dabei herauskommen.

Ich wünsche mir, dass die Europäer in ein paar Jahren über den Brexit denken, dass die Briten sich ihnen gegenüber sehr anständig verhalten haben. Auch wenn das die Briten Geld kostet. Sich mit seinen Nachbarn gut zu verstehen ist immer ein sinnvolle Investition ;).

Klugschnacker 08.12.2020 08:35

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1571977)
Ich wünsche mir, dass die Europäer in ein paar Jahren über den Brexit denken, dass die Briten sich ihnen gegenüber sehr anständig verhalten haben. Auch wenn das die Briten Geld kostet. Sich mit seinen Nachbarn gut zu verstehen ist immer ein sinnvolle Investition ;).

Das wäre schön, wenn die Briten ihrerseits die guten Beziehungen zum Kontinent in den Vordergrund rücken würden. Doch das Verhalten der Briten liegt nicht in unserer Hand. Also müssen wir uns fragen, was wir selber beitragen können.

Dass jede Seite jeweils auf den anderen zeigt, bevor man einen Schritt aufeinander zugeht, bringt uns nicht weiter.

merz 08.12.2020 08:41

Ich fand jetzt die EU-Linie im Verlauf im grossen und ganzen klar, logisch und fair.
Die UK Seite tut sich etwas schwerer.
You can t have your cake and eat it too, ist da noch nicht so angekommen.


m.

Badekaeppchen 08.12.2020 09:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1571968)

Jede Politik oder Verhandlungsstrategie unter dem Motto "die Briten sollen schon spüren, was sie davon haben!!" halte ich für falsch. Gewiss, der Impuls, dem unverschämten Johnson ein paar Watschen zu verpassen, ist manchmal übermächtig, und er hätte das auch verdient. Aber wenn wir klug sind, investieren wir jetzt in eine freundschaftliche Nachbarschaft. Und wie bei echten Nachbarn kommt man am besten mit einem Geschenk.
:liebe053:

Es geht aber dabei nicht nur um die Briten, sondern auch um eine Signalwirkung an andere "austrittswillige" EU-Staaten. Wenn die sehen, dass sich so ein Austritt "lohnt", haben wir sofort die nächsten "EXITS" und somit faktisch das Ende der EU.

Adept 08.12.2020 10:15

Zitat:

Zitat von Badekaeppchen (Beitrag 1571995)
Es geht aber dabei nicht nur um die Briten, sondern auch um eine Signalwirkung an andere "austrittswillige" EU-Staaten. Wenn die sehen, dass sich so ein Austritt "lohnt", haben wir sofort die nächsten "EXITS" und somit faktisch das Ende der EU.

Die Argumentation hört sich wie nach Systemflüchtigen im Warschauer Pakt an, den man zeigen muss, dass Abhauen richtig weh tut und sich nicht lohnt. ich finde, die Gründe, warum ein Land in der EU bleiben will, sollten andere sein als drakonische Strafen bei Austritt.

spanky2.0 08.12.2020 10:23

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1572009)
Die Argumentation hört sich wie nach Systemflüchtigen im Warschauer Pakt an, den man zeigen muss, dass Abhauen richtig weh tut und sich nicht lohnt. ich finde, die Gründe, warum ein Land in der EU bleiben will, sollten andere sein als drakonische Strafen bei Austritt.

Ich glaube weniger, dass mögliche Austrittwillige Angst vor drakonischen Strafen haben. Das was viele drinbleiben lässt, sind meiner Ansicht nach eher die 'Fördergelder', die sie aus den diversen EU Töpfen bekommen, zumindest wenn ich an das ein oder andere Land in unserer östlichen Nachbarschaft denke.

tandem65 08.12.2020 10:28

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1572009)
Die Argumentation hört sich wie nach Systemflüchtigen im Warschauer Pakt an, den man zeigen muss, dass Abhauen richtig weh tut und sich nicht lohnt. ich finde, die Gründe, warum ein Land in der EU bleiben will, sollten andere sein als drakonische Strafen bei Austritt.

So betrachtet hätten die Briten ja nicht austreten müssen, wenn sich für Sie nichts ändern soll.

Stefan 08.12.2020 10:31

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1572009)
.....Ich finde, die Gründe, warum ein Land in der EU bleiben will, sollten andere sein als drakonische Strafen bei Austritt.

Es geht nicht nur um die EU. Die Schweiz z.B. schaut sich auch ziemlich genau an, was zwischen der EU und GB abgeht.

Thorsten 08.12.2020 10:34

Man muss den (möglicherweise Irr-)Glauben von Austrittswilligen ja nicht noch mit Geschenken belohnen. Man fängt halt einfach wieder auf der grünen Wiese an und alles andere ergibt sich (was bei der momentanen Situation mit den Briten halt nicht so viel ist). Jedes andere nicht bereits mit der EU verbandelte Land müsste auf dem gleichen Level starten.

aequitas 08.12.2020 10:38

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1572009)
Die Argumentation hört sich wie nach Systemflüchtigen im Warschauer Pakt an, den man zeigen muss, dass Abhauen richtig weh tut und sich nicht lohnt. ich finde, die Gründe, warum ein Land in der EU bleiben will, sollten andere sein als drakonische Strafen bei Austritt.

Die EU ist ein wirtschaftlicher und politischer Interessenraum. Wer austritt, verlässt diesen Raum und damit auch jegliche Vorteile, die damit verbunden sind. Kompliziert wird es allerdings, da über Jahre Beziehungen unterschiedlicher Art gewachsen sind und "Abhängigkeiten" bestehen, die sich nicht so einfach auflösen lassen. Für die EU ist GB einer der wichtigsten Absatzmärkte für wirtschaftliche Güter, sodass eine gewisse Kooperation sichergestellt werden muss. Ein zu starkes Nachgeben würde allerdings Signale an andere willige "Exiteers" senden und damit die EU in den Auflösungsprozess treiben.

Wichtig ist nun vor allen Dingen, dass die politische und ökonomische Integration weiter vertieft wird. Auch die Diskussion über eine europäische Armee muss stärker geführt werden. Allerdings sind wir davon gerade leider weit entfernt und auch eine "Vereinte Europäische Republik" scheint nicht erreichbar.

Adept 08.12.2020 12:21

Sollte es wirklich so viele austrittswillige EU Staaten geben, fragt man sich, ob die EU noch sinnvoll ist. Es soll ja keine Zwangsehe sein, nur weil manche Staaten davon profitieren.

Die Briten versuchen sich anscheinend ein Hintertürchen offen zu halten. Denn aus Zollsicht soll Nordirland (als Teil von UK) ja in der EU bleiben.

Stefan 08.12.2020 12:23

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1572057)
Sollte es wirklich so viele austrittswillige EU Staaten geben, fragt man sich, ob die EU noch sinnvoll ist. Es soll ja keine Zwangsehe sein, nur weil manche Staaten davon profitieren.

Glücklicherweise haben die Briten ihre eigene Währung. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Austritt eines EUR-Landes funktionieren soll.

Badekaeppchen 08.12.2020 13:37

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1572057)
Sollte es wirklich so viele austrittswillige EU Staaten geben, fragt man sich, ob die EU noch sinnvoll ist. Es soll ja keine Zwangsehe sein, nur weil manche Staaten davon profitieren.

Den potenziell "Austrittswilligen" sind die Vorteile der EU durchaus bewusst, ansonsten hätten sie einen EXIT ja längst angestoßen. Sie würden auch diese Vorteile gerne weiter genießen, aber die "Pflichten" ablegen. Genau das hat Boris ja seinen Landsleuten versprochen.

Aber so funktioniert eine politische und wirtschaftliche Interessensgemeinschaft eben nicht und genau das gilt es im BREXIT-Abkommen darzustellen.

merz 10.12.2020 23:09

So, nachdem man jetzt auf britischer Seite nach mehr als vier Jahren noch nicht verstanden hat, was ein Handelsabkommen ist, wenn man kleiner ist - können sie wahrscheinlich erstmal rauscrashen und dann sehen beide Seiten mal wie sich das anfühlt und dann (hoffe ich) redet man mal weiter, OMG, „Chaos“

https://www.theguardian.com/politics...e_iOSApp_Other

m.

LidlRacer 10.12.2020 23:26

Ich habe den Eindruck, dass Johnson schon immer den No-Deal wollte.

merz 10.12.2020 23:29

Mmmh, Johnson will glaube ich nichts ausser PM sein. Dem Lager better off alone konnte man ihm früher nicht sicher zurechnen.

m.

pepusalt 31.12.2020 16:33

Wegen Brexit:
Vater von Boris Johnson will französische Staatsbürgerschaft beantragen
(SPON)

Großbritannien tritt aus dem EU-Binnenmarkt aus. Stanley Johnson, Vater des britischen Premierministers, will deshalb die französische Staatsbürgerschaft beantragen. »Ich werde immer Europäer sein«, sagte er.


Trimichi 31.12.2020 18:07

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1575697)

Großbritannien tritt aus dem EU-Binnenmarkt aus.

Echt? Wann? Morgen? Dann ist es ja gut. Übrigens auch aus der Zollunion. So heißt es auch bald schon wieder in straightem B.E.: do you have anything to declare? :Maso:

Diesen lieben Onkel da aus SPON verlinkt von dir brauchen wir nicht als Vermittler. Weil der nicht so toll war als Vater. Ein weiterer Vater-Sohn-Konflikt? Sowas kommt dabei raus, wenn Söhne mit Wahrnehmungsabwehr und Verdrängung oder Widerstand (der Fachterminus ist Reaktanz, d.h. die empfohlenen Handlungen verweigern) reagieren.

Mit dem diesen Boris Johnson haben die Briten den Trottel gefunden, der das auch voll durchzieht. :Huhu:

Chapeau! :)

LidlRacer 21.07.2021 01:18

Als britischer Johnson- oder Pro-Brexit-Voter - der ich natürlich nicht wäre - käme ich mir ziemlich verarscht vor!

Großbritannien
Ex-Berater Cummings wollte Johnson »innerhalb von Tagen« ersetzen


Der ehemalige Chefberater Boris Johnsons, Dominic Cummings, wollte den britischen Premierminister »innerhalb von Tagen« nach dessen Wahlsieg durch einen anderen Politiker ersetzen. Das sagte Cummings in einem BBC-Interview, das am Dienstag in Auszügen gezeigt wurde.

Demnach gab es bereits kurz nach dem überwältigenden Sieg Johnsons bei der Parlamentswahl im Dezember 2019 Gespräche zwischen Beratern im Regierungssitz Downing Street über einen möglichen Wechsel an der Spitze. Wie genau das hätte gehen sollen, erläuterte Cummings allerdings nicht.

»Er weiß nicht, wie man Premierminister ist«
Grund dafür sei gewesen, dass Johnsons Frau Carrie ihn und seine Kollegen von der Pro-Brexit-Kampagne »Vote Leave« habe loswerden wollen, so Cummings weiter. Über Johnson sagte er: »Er hat keinen Plan, er weiß nicht, wie man Premierminister ist und wir haben ihm nur ins Amt verholfen, um ein bestimmtes Problem zu lösen (den Brexit zu vollziehen), nicht weil er der Richtige gewesen wäre, um das Land zu führen.«
[...]
Über den Brexit sagte Cummings, niemand könne wissen, ob es eine gute Idee gewesen sei, aus der EU auszutreten. »Ich glaube jeder, der behauptet, darüber Gewissheit zu haben, hat eine Schraube locker«, so der Ex-Berater.


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