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photonenfänger 12.03.2014 13:44

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1023432)
Dann lass Dich mal nachts auf ´nem U-Bahnhof überfallen und zusammentreten und sage mir dann, wie groß Dein Problem mit den schlechten Zustand in den Hauptschulen ist, welches wahrscheinlich noch dem "unsachgemäßen Gebrauch" "erlebnisorientierter Jugendlicher", die zufälligerweise auch Schüler der jeweiligen Schule sind, zu verdanken ist ;)

Geld fehlt überall, aber ob das in erste Linie die Schuld von Steueroptimierern und Steuerhinterziehern ist? Naja.

Warst du nicht auch der, der von logischem Argumentieren sprach? Inwiefern widerspricht der schlecht Zustand von Bahnhöfen meiner Aussage? Und von Schulen hast du offensichtlich keine Ahnung, Sorry. Eine Freundin von mir hat erst kürzlich an einer Hauptschule die Eltern zusammenorganisiert, um die Gänge zu streichen, nur mal als Beispiel...

Die Schere zwischen Arm und Reich wird in unserem Sozialstaat unter anderem dadurch eingedämmt, dass Reiche mehr Steuern zahlen. Wenn diese Herrschaften dann keine oder weniger bezahlen, halte ich es für äußerst unangebracht, vonLinkspopulismus zu sprechen, wenn das angeprangert wird.

DasOe 12.03.2014 13:51

Huhu :Huhu: ihr seid gerade ein bißchen offtopic.
Diskutiert das doch per PN oder?

DragAttack 12.03.2014 13:52

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1023432)
Dann lass Dich mal nachts auf ´nem U-Bahnhof überfallen und zusammentreten und sage mir dann, wie groß Dein Problem mit den schlechten Zustand in den Hauptschulen ist,

Natürlich ist es nicht möglich, dass ein Zusammenhang zwischen Gewaltbereitschaft einerseits und Qualität der Schulischen Angebote andererseits besteht?

Was ich bei Hoeneß etc. nicht verstehe ist das fehlende Sättigungsgefühl.

Gruß Torsten

MattF 12.03.2014 13:53

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1023422)
Auch wenn man das Urteil jetzt noch nicht kennt, stellt sich da trotzdem schon jetzt die Frage, ob man mit einem derartigen, letztlich doch oberflächlich wirkenden Schnellverfahren das Vertrauen der breiten Bevölkerung in die Rechtsstaatlichkeit gerecht wird..


Kommt darauf an was rauskommt. 2 Jahre auf Bewährung wäre sicher nicht unbedingt staatstragend.

Ob es was bringt jetzt über die Frage 3 oder 4 Jahren monatelang zu tagen, da hab ich auch meine Zweifel. Das bringt uns nicht wirklich weiter. Dann lieber jetzt nen Strich drunter, 3 Jahre und gut.

MfG
Matthias

alex1 12.03.2014 14:00

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 1023436)
Warst du nicht auch der, der von logischem Argumentieren sprach? Inwiefern widerspricht der schlecht Zustand von Bahnhöfen meiner Aussage? Und von Schulen hast du offensichtlich keine Ahnung, Sorry. Eine Freundin von mir hat erst kürzlich an einer Hauptschule die Eltern zusammenorganisiert, um die Gänge zu streichen, nur mal als Beispiel...

Die Schere zwischen Arm und Reich wird in unserem Sozialstaat unter anderem dadurch eingedämmt, dass Reiche mehr Steuern zahlen. Wenn diese Herrschaften dann keine oder weniger bezahlen, halte ich es für äußerst unangebracht, vonLinkspopulismus zu sprechen, wenn das angeprangert wird.

Ich gebe zu, dass ich das bewusst etwas überspitzt formuliert habe.
Mir ging es nicht um den schlechten Zustand von Bahnhöfen, wie klar zu erkennen war, sondern um die von Dir ins Gespräch gebrachten Gewaltdelikte. Mir kam es so vor, als würdest Du diese im Vergleich zu Kapitalvergehen kleinreden wollen, und da bin ich entschieden anderer Meinung.

Dass in den Schulen Geld fehlt, da sind wir uns doch alle einig. Aber Geld fehlt überall, und dafür sind bestimmt nicht in erster Linie Steueroptimierer oder Steuerhinterzieher verantwortlich.

Natürlich ist Steuerhinterziehung eine Straftat, da bin ich doch Deiner Meinung. Aber ich empfinde Deine Formulierungen, z.B. im Post 271, als linkspopulistisch.
Allein schon die Formulierung "Die Herrschaften" klingt für mich abwertend. Dabei sind häufig (!) die Wohlhabenden die Leistungsträger dieser Gesellschaft.

alex1 12.03.2014 14:03

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 1023439)
Natürlich ist es nicht möglich, dass ein Zusammenhang zwischen Gewaltbereitschaft einerseits und Qualität der Schulischen Angebote andererseits besteht?

(...)

Diesen Zusammenhang kann es durchaus geben. Aber ist ein Herr Hoeneß somit verantwortlich für Gewaltdelikte? Das ist mir dann doch ein ganz klein wenig zu sehr um die Ecke gedacht. ;)

captain hook 12.03.2014 14:16

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1023444)
Dabei sind häufig (!) die Wohlhabenden die Leistungsträger dieser Gesellschaft.

Was halt bei der Einschätzung ob dem wirklich so ist in Frage steht, wenn man sich z.B. UH anschaut. Ja, er hat viel gerissen, er hat viel angeschoben, eine Menge Asche verdient, aber genauso hat er offenbar an anderer Stelle nach eigenem gut Dünken auch die Gesellschaft um eine riesen Menge Geld beschissen. Und wer weiß was da noch so alles an Vettern und Klüngelwirtschaft läuft, was niemals jemand erfahren wird.

Der TAZ Artikel von Sybenwurz hat es auch in meinen Augen ganz gut getroffen. (s.o.)

Das Wohlhabendsein in weiten Teilen (und in der Erbengeneration besonders) eine Frage der Abstammung ist, spielt dabei ebenfalls eine besondere Rolle. Erst in der FAZ am Sonntag war ein sehr interessanter Artikel dazu.

TriBlade 12.03.2014 14:16

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1023446)
Diesen Zusammenhang kann es durchaus geben. Aber ist ein Herr Hoeneß somit verantwortlich für Gewaltdelikte? Das ist mir dann doch ein ganz klein wenig zu sehr um die Ecke gedacht. ;)

Natürlich ist ein Hoeneß nicht für Gewaltdelikte verantwortlich, genau so wenig wie ein bestechlicher Bundespräsident.
Sie sind aber für ihre Verfehlungen verantwortlich und es ist zwingend notwendig hier dem Recht Geltung zu verschaffen, damit gerade bei so einer öffentlichkeitswirksamen Geschichte jedem klar wird, dass der Staat seinen Strafanspruch nicht nur in ein Gesetz schreibt sondern auch durchsetzt. Es muss für jederman klar ersichtlich sein, dass sein Verhalten, egal ob Steuerstraftat, Korruption oder eben Gewaltdelikt, unmittelbare und spürbare Konsequenzen hat. Dies ist aus meiner Sicht eine sehr wirksame Prävention. Da ist es zu Recht völlig egal, ob es um 750 Euro Hotelrechnung 27 Millionen Steueren oder dem Raubdelikt von einer Schachtel Zigaretten geht. Es geht um das zu schützende Rechtsgut was nicht in Euro zu bemessen ist.

silbermond 12.03.2014 14:21

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1023454)
Natürlich ist ein Hoeneß nicht für Gewaltdelikte verantwortlich, genau so wenig wie ein bestechlicher Bundespräsident.

Moin Moin!

Der zweitere war nicht bestechlich.

Heinrich

TriBlade 12.03.2014 14:23

Zitat:

Zitat von silbermond (Beitrag 1023458)
Moin Moin!

Der zweitere war nicht bestechlich.

Heinrich

soweit mir bekannt noch keine Rechtskraft des Urteils und ich teile vollumfänglich die Auffassung der Staatsanwaltschaft Hannover zu diesem Thema.

alex1 12.03.2014 14:28

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1023453)
Was halt bei der Einschätzung ob dem wirklich so ist in Frage steht, wenn man sich z.B. UH anschaut. Ja, er hat viel gerissen, er hat viel angeschoben, eine Menge Asche verdient, aber genauso hat er offenbar an anderer Stelle nach eigenem gut Dünken auch die Gesellschaft um eine riesen Menge Geld beschissen. Und wer weiß was da noch so alles an Vettern und Klüngelwirtschaft läuft, was niemals jemand erfahren wird.

Der TAZ Artikel von Sybenwurz hat es auch in meinen Augen ganz gut getroffen. (s.o.)

Das Wohlhabendsein in weiten Teilen (und in der Erbengeneration besonders) eine Frage der Abstammung ist, spielt dabei ebenfalls eine besondere Rolle. Erst in der FAZ am Sonntag war ein sehr interessanter Artikel dazu.


Den FAZ Artikel habe ich leider nicht gelesen.

Laut der Firmenhomepage hat die Wurstfabrik von Hoeneß etwa 350 Mitarbeiter. Den Laden hat er aufgebaut.
Für mich ist Hoeneß ein Leistungsträger der Gesellschaft. Das ändert sich für mich nicht dadurch, dass er eine Straftat begangen hat, für die er natürlich die Konsequenzen wird tragen müssen.

Für geerbtes Vermögen gilt: "Was Du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen." Natürlich, Eigentum verpflichtet.
Aber schau Dir mal die Erbschaftssteuer an. In Deutschland kannst Du ja nichtmals ein Häuschen vererben, ohne dass der Staat die Taschen aufhält. Und das wohlgemerkt für ein Vermögen, dass schon bei der Entstehung ordentlich versteuert wurde.

kullerich 12.03.2014 14:37

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1023462)

Für geerbtes Vermögen gilt: "Was Du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen." Natürlich, Eigentum verpflichtet.
Aber schau Dir mal die Erbschaftssteuer an. In Deutschland kannst Du ja nichtmals ein Häuschen vererben, ohne dass der Staat die Taschen aufhält. Und das wohlgemerkt für ein Vermögen, dass schon bei der Entstehung ordentlich versteuert wurde.

Freibetrag Ehegatte: 500 T€
Freibetrag Kind: 400 T€ pro Kind

das reicht für die allermeisten Häuschen, oder?

Carlos85 12.03.2014 14:39

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1023464)
das reicht für die allermeisten Häuschen, oder?

Aufm Land sicher, in der Stadt wirds da schon mit ner größeren Wohnung eng.

silbermond 12.03.2014 14:42

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1023462)
Aber schau Dir mal die Erbschaftssteuer an. In Deutschland kannst Du ja nichtmals ein Häuschen vererben, ohne dass der Staat die Taschen aufhält. Und das wohlgemerkt für ein Vermögen, dass schon bei der Entstehung ordentlich versteuert wurde.

Moin Moin!

Die geltenden Freibeträge sind so hoch, dass bei den meisten Nutzern dieses Forums keine Erbschaftssteuer anfällt.

Heinrich

captain hook 12.03.2014 14:44

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1023462)
Den FAZ Artikel habe ich leider nicht gelesen.

Laut der Firmenhomepage hat die Wurstfabrik von Hoeneß etwa 350 Mitarbeiter. Den Laden hat er aufgebaut.
Für mich ist Hoeneß ein Leistungsträger der Gesellschaft. Das ändert sich für mich nicht dadurch, dass er eine Straftat begangen hat, für die er natürlich die Konsequenzen wird tragen müssen.

Für geerbtes Vermögen gilt: "Was Du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen." Natürlich, Eigentum verpflichtet.
Aber schau Dir mal die Erbschaftssteuer an. In Deutschland kannst Du ja nichtmals ein Häuschen vererben, ohne dass der Staat die Taschen aufhält. Und das wohlgemerkt für ein Vermögen, dass schon bei der Entstehung ordentlich versteuert wurde.

Wie kann jemand der wissentlich, nachhaltig, vorsätzlich und im gigantischen Umfang die Gesellschaft versucht hat zu schädigen ein Leistungsträger sein? Zumal ja auch einige seiner sonstgen Einnahmen höchst fraglich sind (wenn man z.B. mal an den AdidasDeal denkt).

Und was die Steuern angeht die aus den Vermögen bezahlt werden... Dir ist ziemlich sicher bekannt, dass in D nicht unbedingt die die meisten Steuern bezahlen die am meisten besitzen?! Je mehr du hast, desto besser die "Optimierungsmöglichkeiten". Grade bei den Erbschaften...

Natürlich kann es sein, dass jemand der Wohlhabend ist ein Leistungsträger ist. Aber es entsteht daraus sicherlich kein Automatismus im Sinne von: Die Wohlhabenden sind die Leistungsträger. (Auch wenn die FDP und Alessandro Gato uns das immer so versucht haben zu verkaufen)

kullerich 12.03.2014 14:44

Zitat:

Zitat von Carlos85 (Beitrag 1023465)
Aufm Land sicher, in der Stadt wirds da schon mit ner größeren Wohnung eng.

Da du die größere Wohnung erst brauchst, wenn du nicht alleine drin wohnst, kannst du zwei Freibeträge zusammenwerfen und kommst auf 0,9 Mio €, und es ist ein Freibetrag, du zahlst also für das von deiner Frau ererbte Appartment mit Mainblick nur für 300 T€ Erbschaftssteuer bei angenommenem Wert von 1,2 Mio €. Steuersatz hier: 11 %.
Ausser, du ziehst dort ein / bleibst da wohnen, wenn ich das hier korrekt verstehe -> dann zahlst du garnix!

Ich folgere daraus, dass die Erbschaftssteuer (in D) in der aktuellen Form weder "den Mittelstand ausblutet" noch in einer anderen Art ein wirksames Mittel der Umverteilung ist, ok?

keko 12.03.2014 14:50

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1023462)
Für mich ist Hoeneß ein Leistungsträger der Gesellschaft. Das ändert sich für mich nicht dadurch, dass er eine Straftat begangen hat, für die er natürlich die Konsequenzen wird tragen müssen.

Nein, nur ist er Leistungsträger und Steuerhinterzieher und nicht oder Steuerhinterzieher.

Carlos85 12.03.2014 14:54

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1023468)
Da du die größere Wohnung erst brauchst, wenn du nicht alleine drin wohnst, kannst du zwei Freibeträge zusammenwerfen und kommst auf 0,9 Mio

Das erklär mir mal.

Wieso 2 Freibeträge? Wenn ich ein Haus von meinen Eltern erben würde, dann mit meiner Frau dort einziehe, da bleibt es beim Freibetrag 400.000€, meine Frau hat keinen Freibetrag bei meinen Eltern.

Und ob ich eine Wohnung "brauche" oder möchte, das ist ja wieder ne ganz andere Frage. Hier in Berlin Charlottenburg z.B. bekommt man für 400.000€ kaum noch Wohnungen um 100qm z.B. und die Preise ziehen dort grad erst an.

captain hook 12.03.2014 14:57

http://www.titanic-magazin.de/selbst...nzministerium/

Um mal den Ernst etwas aus der Sache zu nehmen. :Cheese:

kullerich 12.03.2014 14:58

Zitat:

Zitat von Carlos85 (Beitrag 1023471)
Das erklär mir mal.

Wieso 2 Freibeträge? Wenn ich ein Haus von meinen Eltern erben würde, dann mit meiner Frau dort einziehe, da bleibt es beim Freibetrag 400.000€, meine Frau hat keinen Freibetrag bei meinen Eltern.

Und ob ich eine Wohnung "brauche" oder möchte, das ist ja wieder ne ganz andere Frage. Hier in Berlin Charlottenburg z.B. bekommt man für 400.000€ kaum noch Wohnungen um 100qm z.B. und die Preise ziehen dort grad erst an.


Wenn du mit deiner Frau da einziehst, bist du steuerfrei, oder?

MattF 12.03.2014 15:42

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1023474)
Wenn du mit deiner Frau da einziehst, bist du steuerfrei, oder?

Aber nur dann.

Es werden keine 2 Freibeträge zusammen geworfen, da die Frau ja von deinen Eltern nichts steuerbegünstigt erben kann.


Allerdings kann man den Freibetrag alle 10 Jahre ausnutzen, schon zu Lebzeiten. Von daher ist deine Einschätzung dass der Mittelstand an der Erbschaftssteuer nicht zu Grunde geht sicher richtig. :)

Bzw. man erbt ja von Vater und Mutter, hier gibt es die Freibeträge wirklich 2 mal. Man darf halt kein 0815 Berliner Testament machen.

Carlos85 12.03.2014 15:45

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1023474)
Wenn du mit deiner Frau da einziehst, bist du steuerfrei, oder?

"Vererbung an Kinder[Bearbeiten]Kinder oder – im Falle ihres Vorversterbens – Enkel sind unter den gleichen Voraussetzungen wie Ehegatten oder Lebenspartner bezüglich eines von ihnen ererbten bebauten Grundstücks von der Erbschaftsteuer befreit, wenn sie die Selbstnutzung unverzüglich aufnehmen und – als zusätzliche Bedingung – die Wohnfläche der Wohnung 200 m² nicht übersteigt (§ 13 Abs. 1 Nr. 4c ErbStG)."

Bleibt also dabei, gehen wir mal wieder von den 0,9 Mio. aus, sind wir über 200qm (ist ja recht wahrscheinlich), dann wäre da fett Steuer zu zahlen.

Da (erwachsene) Kinder heutzutage oft ganz wo anders wohnen als die Eltern wäre dann eh fraglich, ob man in das Haus der Eltern einziehen würde.

Jetzt wirds aber etwas OT :D

FinP 12.03.2014 15:45

Eigentlich ist es doch spannend, was für Hoeneß die größere Strafe wäre.

Es gibt doch nun eigentlich nur zwei Szenarien. Es fährt ein und zwar massiv oder er kommt auf freien Fuß weil seine Selbstanzeige eben wirksam wäre.

Im Fall 1 wäre er eine zeitlang von der Bildfläche, würde wahrscheinlich nur ein Bruchteil seiner Zeit absitzen, die dann im offenen Vollzug und so weiter. Buch, öffentliche Läuterung wie Käßmann und der Messias wäre auferstanden (zur Auferstehung gehört bekanntlich erst der Tod).

Im Fall 2 wäre er gesellschaftlich aber im Arsch und das auf ewig. Soviel spenden kann der gar nicht, dass man dem das wieder abkauft.

Also, ich weiß gar nicht, was von beidem ich mir für ihn wünschen sollte.

Die andere Frage, woher das Geld kommt, beantworte ich mir selbst so:

Der FC Bayern hat eine massive schwarze Kriegskasse (und alle großen Sponsoren wissen das, denn sie haben diese schließlich gefüllt), der Fußball ist so gesehen nur das Geschäft, um das Geld portionsweise zu waschen. Das darf natürlich nicht sein. Entdeckung drohte und Hoeneß (sie oben der Messias) stirbt den Märtyrertod.
Anders kann ich mir das nicht erklären.

Joerg aus Hattingen 12.03.2014 16:01

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1023502)
Die andere Frage, woher das Geld kommt, beantworte ich mir selbst so:

Der FC Bayern hat eine massive schwarze Kriegskasse (und alle großen Sponsoren wissen das, denn sie haben diese schließlich gefüllt), der Fußball ist so gesehen nur das Geschäft, um das Geld portionsweise zu waschen. Das darf natürlich nicht sein. Entdeckung drohte und Hoeneß (sie oben der Messias) stirbt den Märtyrertod.
Anders kann ich mir das nicht erklären.

So in etwa stelle ich mir das auch vor.

MattF 12.03.2014 16:04

Zitat:

Zitat von Carlos85 (Beitrag 1023501)
"

Bleibt also dabei, gehen wir mal wieder von den 0,9 Mio. aus, sind wir über 200qm (ist ja recht wahrscheinlich), dann wäre da fett Steuer zu zahlen.

Ja ja fett Steuer.

900.000 € minus den Freibetrag sind wir bei 500.000 € davon 15% sind wir bei 75.000 € Steuern und 825.000 auf deinem Konto wenn du verkaufst. Wo ist das Problem?

Wenn du nicht willst, gibs mir weiter :Lachanfall:

kullerich 12.03.2014 16:30

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1023502)
Eigentlich ist es doch spannend, was für Hoeneß die größere Strafe wäre.

Es gibt doch nun eigentlich nur zwei Szenarien. Es fährt ein und zwar massiv oder er kommt auf freien Fuß weil seine Selbstanzeige eben wirksam wäre.

Im Fall 1 wäre er eine zeitlang von der Bildfläche, würde wahrscheinlich nur ein Bruchteil seiner Zeit absitzen, die dann im offenen Vollzug und so weiter. Buch, öffentliche Läuterung wie Käßmann und der Messias wäre auferstanden (zur Auferstehung gehört bekanntlich erst der Tod).

Im Fall 2 wäre er gesellschaftlich aber im Arsch und das auf ewig. Soviel spenden kann der gar nicht, dass man dem das wieder abkauft.

Schöner Gedankengang, kam mir so noch gar nicht. Weißt du, ob das Auswirkungen auf die Höhe der nachzuzahlenden Steuern hätte?

Zitat:

Zitat von FinP

Also, ich weiß gar nicht, was von beidem ich mir für ihn wünschen sollte.

Die andere Frage, woher das Geld kommt, beantworte ich mir selbst so:

Der FC Bayern hat eine massive schwarze Kriegskasse (und alle großen Sponsoren wissen das, denn sie haben diese schließlich gefüllt), der Fußball ist so gesehen nur das Geschäft, um das Geld portionsweise zu waschen. Das darf natürlich nicht sein. Entdeckung drohte und Hoeneß (sie oben der Messias) stirbt den Märtyrertod.
Anders kann ich mir das nicht erklären.

Naja, es gibt wenig Schöneres als eine ordentliche Verschwörungstheorie. Allerdings ist Occams Rasiermesser fast immer die bessere Methode, wenn es um Erklärungen geht.

FinP 12.03.2014 16:53

Eigentlich ist das Occams Bartschneider in Reinkultur:
Wieviele Annahmen muss man treffen, dass Hoeneß eine Steuerschuld von 60 Millionen (oberes Ende der Selbstanzeige) angehäuft haben könnte (spielsucht, wo kommt das Geld her,...)
Dagegen steht die einzige Annahme: das Geld gehört ihm gar nicht. Alles andere folgt logisch.

Pascal 12.03.2014 18:40

Zur Einlassung der Staatsanwaltschaft zur Unwirksamkeit der Selbstanzeige:

http://www.sueddeutsche.de/sport/sta...ksam-1.1910558

Ein weiterer, bisher weniger beachteter Grund zur Unwirksamkeit ergibt sich aus §371AO.

Demnach sind die hinterzogenen Steuern vollständig zu entrichten. Hoeneß hat wie bekannt 10 Millionen hinterlegt. Das klingt zunächst gut, da die Anklageschrift ihm zunächst 3,5 Millionen vorwarf. Aber: es sind nun 27,2 Millionen.

Gut, man könnte meinen Hoeness konnte dies nicht wissen. Stimmt aber nicht. Sein Anwalt Feigen meinte zu den 27,2 Millionen: "wir sind ja nicht dämlich", meinte damit davon gewusst zu haben und verwieß überdies darauf, dass dies auch schon aus der Selbstanzeige hervorging.

Das allerdings ist ein offenkundiger Wiederspruch. Denn wenn Hoeneß die Größenordnung von 27 Millionen in seiner Selbstanzeige zugegeben haben sollte (was lt. Staatsanwaltschaft nicht der Fall war), hätte er diesen Betrag auch zurückzahlen müssen. Da er dies nicht tat ist Beleg für die Unwirksamkeit.

FinP 12.03.2014 18:54

Nö, das stimmt so nicht ganz. Hoeneß muss nicht die hinterzogenen Steuern bei der Erklärung abgeben, sondern die Höhe der Erträge/Einkommen etc. Also eigentlich eine berichtigte Steuererklärung. Das FA berechnet dann die fällige Steuer und setzt eine Frist. Die muss eingehalten werden.

noam 12.03.2014 19:00

Aber mit Fristen hatte der Uli das ja nu mal so gar nicht wie man der Berichterstattung über das Verfahren entnehmen kann

FinP 12.03.2014 19:03

Auch wieder:nö. Was kann er dafür, wenn die ermittelnde Behörde die Fristen immer weiter verlängert?

Edit: da bin ich mir bei der Quellenlage übrigens nicht sicher. Hat er fristen verstreichen lassen oder hat die Behörde immer wieder neue gesetzt?

Spanky 12.03.2014 19:21

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1023528)
... (spielsucht, wo kommt das Geld her,...)
Dagegen steht die einzige Annahme: das Geld gehört ihm gar nicht. Alles andere folgt logisch.

Hmm, ich weiss nicht so recht.
Der Kerl wechselte direkt nach seine Profikarriere ins Management des FC Bayern, das war 1979. Damals war er mit 27 der jüngste Manager der Bundesliga. Mittlerweile ist er Präsident eines Vereins, wo die Spieler wie (Schweinsteiger oder Lahm) 13-14 Mio. Jahresgehalt bekommen. Denkt ihr, dass er die ganze Zeit dort für 'nen "Apfel und ein Ei gearbeitet hat"?
Nebenbei hat er 1985 HoWe Wurstwaren gegründet, eine Firma die mittlerweile 350 Mitarbeiter beschäftigt und solche Firmen wie Aldi und (testweise) McDonalds beliefert oder z.B. auch das Bierzelt Käfer auf dem Münchener Oktoberfest.
Der Typ ist mittlerweile 62 Jahre alt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich da über die Jahre richtig viel Kohle angesammelt hat (wobei der Begriff "Zinseszinseffekt" in diesem Zusammehang einen faden Beigeschmack bekommt :Cheese: ).
Und wenn ich dann höre, dass er an einem Tag 18 Mio (!!) Euro verzockt hat, dann könnt ihr euch vorstellen, dass er an vielen anderen Tagen bestimmt auch mal saftige Sümmchen gewonnen hat, auch wenn er das gerne abstreitet.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann mir schon gut vorstellen, dass er ein richtig grosses Vermögen angehäuft hat (über die vielen Jahre) und dass es sich durchaus um seine eigene Kohle handeln kann.

FinP 12.03.2014 19:29

Es gibt einen Unterschied zwischen richtig viel Geld und richtig, richtig viel Geld. 120 Millionen Euro Gewinn auf einem einzigen Konto - was müssen da für Beträge als Grundstock schlummern? Neben Einkünften, die regulär über die Jahre mit etwa 50 Millionen versteuert werden?

Ist schon echt heftig.

FinP 12.03.2014 19:36

Kleines Rechenexempel: Hoeneß hätte es geschafft, jedes Jahr 10 Mios legal auf die Seite zu legen. Bei ner guten Rendite von 10% eine Steuersumme in zehn Jahren von 22.000.000 € (Freibetrag für verheiratete berücksichtigt.)

Das ist zwar nur seeehr grob überschlagen, aber um mal ein Gefühl für die Summen zu kriegen.

Pascal 12.03.2014 20:05

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1023558)
Auch wieder:nö. Was kann er dafür, wenn die ermittelnde Behörde die Fristen immer weiter verlängert?

Edit: da bin ich mir bei der Quellenlage übrigens nicht sicher. Hat er fristen verstreichen lassen oder hat die Behörde immer wieder neue gesetzt?

Beides ist wohl richtig. Mann kann sicher trefflich streiten, weshalb diese vielfache Fristverlängerung überhaupt erfolgt ist und warum nicht einfach ein Stichtag gesetzt wurde unter der Prämisse: wenn bis Tag x keine vollständigen Daten vorliegen ist die Selbstanzeige schlicht unwirksam. Ansonsten könnte man schlicht als Steuerstraftäter die Behörden auf den Sankt-Nimmerleinstag vertrösten (die Bank...nicht selbst verschuldete Verzögerung...blabla)

"Das Finanzamt war zunächst nachsichtig: Erst gab es eine Frist bis Februar 2013. Dann eine bis Mitte April. Dann wieder eine bis zum 10. Juni. Zwischendurch durchsuchten die Steuerfahnder das Haus von Hoeneß und nahmen ihn mit nach München. Dort lag schon der Haftbefehl bereit. Er wurde ausgesetzt gegen fünf Millionen Euro Kaution. Das schien ihn offenbar zu beruhigen - Hoeneß rief zwar am nächsten Tag noch bei der zuständigen Steuerfahnderin an und bedankte sich dafür, wie diskret die Durchsuchung abgelaufen sei. Aber dann erlahmte offensichtlich sein Aufklärungsinteresse. Am 9. Dezember hat die Fahnderin "letztmalig" alle Unterlagen angefordert. Am 13. Januar hat sie noch einmal mit Hoeneß' Steuerberater Günter Ache telefoniert, und der sagte etwas Eigenartiges: Die Entscheidung über die Vorlage von Unterlagen liege nun bei den Verteidigern.

..."

Rhing 12.03.2014 20:07

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1023570)
Es gibt einen Unterschied zwischen richtig viel Geld und richtig, richtig viel Geld. 120 Millionen Euro Gewinn auf einem einzigen Konto - was müssen da für Beträge als Grundstock schlummern? Neben Einkünften, die regulär über die Jahre mit etwa 50 Millionen versteuert werden?

Ist schon echt heftig.

Was natürlich auch dazu führt, dass das Finanzamt sich bei Dir (vermutlich) und mir (auf jeden Fall) mit der Schätzung wesentlich leichter tut als bei UH und da lieber doch auf Unterlagen wartet. Zumindest zunächst. Ich weiß aber, wie Du's meinst mit den Verlängern der Fristen.

Lui 12.03.2014 20:17

Lage unterschätzt: Uli Hoeneß zieht Selbstanzeige zurück:
http://www.der-postillon.com/2014/03...ene-zieht.html

Service: Selbstanzeige leicht gemacht:
http://www.titanic-magazin.de/selbst...nzministerium/

FinP 12.03.2014 20:31

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 1023576)
Was natürlich auch dazu führt, dass das Finanzamt sich bei Dir (vermutlich) und mir (auf jeden Fall) mit der Schätzung wesentlich leichter tut als bei UH und da lieber doch auf Unterlagen wartet. Zumindest zunächst.

Und genau das ist das Problem - man muss zwei Sachen trennen - Strafsache und korrekte Veranlagung.
Die korrekte Veranlagung hätte auch NACH der Streiterei um die Wirksamkeit der Selbstanzeige erfolgen können. Das hat die Staatsanwaltschaft aber versäumt und sich mit einem Kleckerbetrag zufriedengegeben.

alex1 12.03.2014 20:46

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1023464)
Freibetrag Ehegatte: 500 T€
Freibetrag Kind: 400 T€ pro Kind

das reicht für die allermeisten Häuschen, oder?


Danke, ich bin des Lesens mächtig.:Blumen:

Und die Freibeträge sind ein sehr schlechter Scherz. Für Oma Trudes Garage dürfte das reichen, aber wenn jemand vernünftig wohnt, gut verdient hat und sich ein paar Euro zur Seite gelegt hat, dann bist Du ruckizucki bei einer sechsstelligen Erbschaftssteuersumme. Du brauchst mir jetzt nicht die Steuersätze rauszusuchen, ich kenne die Zahlen. ;)
Das ist ja schon fast Raubrittertum, Steuer auf längst versteuertes Vermögen. :confused:


Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1023467)
Wie kann jemand der wissentlich, nachhaltig, vorsätzlich und im gigantischen Umfang die Gesellschaft versucht hat zu schädigen ein Leistungsträger sein? Zumal ja auch einige seiner sonstgen Einnahmen höchst fraglich sind (wenn man z.B. mal an den AdidasDeal denkt).
(...)
Natürlich kann es sein, dass jemand der Wohlhabend ist ein Leistungsträger ist. Aber es entsteht daraus sicherlich kein Automatismus im Sinne von: Die Wohlhabenden sind die Leistungsträger. (Auch wenn die FDP und Alessandro Gato uns das immer so versucht haben zu verkaufen)


Hoeneß hat über 350 Arbeitsplätze geschaffen und sicher auch den einen oder anderen Euro Steuern gezahlt.
Wer ist denn sonst ein Leistungsträger? Seine Arbeiter?

Es kann also sein, dass jemand, der wohlhabend ist, ein Leistungsträger ist? Wenn das Vermögen selbst erarbeitet ist, dann ist diese Person ein Leistungsträger, da sie ihr Vermögen ja nur mit einer besonderen überdurchschnittlichen Leistung erschaffen konnte. Vielleicht haben wir da einfach eine unterschiedliche Definition des Begriffs vor Augen.

FidoDido 12.03.2014 21:06

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1023595)
Danke, ich bin des Lesens mächtig.:Blumen:

Und die Freibeträge sind ein sehr schlechter Scherz. Für Oma Trudes Garage dürfte das reichen, aber wenn jemand vernünftig wohnt, gut verdient hat und sich ein paar Euro zur Seite gelegt hat, dann bist Du ruckizucki bei einer sechsstelligen Erbschaftssteuersumme. Du brauchst mir jetzt nicht die Steuersätze rauszusuchen, ich kenne die Zahlen. ;)
Das ist ja schon fast Raubrittertum, Steuer auf längst versteuertes Vermögen. :confused:

Dann reden wir aber sicher auch nicht mehr von Mittelstand. Ich finde die Erbschaftssteuer ehrlich gesagt ok, und das sage ich selbst als Kind zweier Eltern, die es durch eigene Arbeit u.a. zu mehreren Mehrfamilienhäusern gebracht haben.

Sollte ich da irgendwann ordentlich Steuern drauf zahlen müssen, fände ich das fair. Ist immer noch ein riesiger Haufen Kohle, der einem durch null Eigenanteil in den Schoß fällt.

Da wird sich auf der einen Seite über das arm-reich-Gefälle beschwert, aber Erbschaftssteuer ist dann der Teufel? :confused:


@Thema Leistungsträger:
Was ist, wenn jemand diese Leistungen nur erbringen konnte, weil er Zeit seines Lebens beschissen hat, wo es nur ging? Trotzdem Leistungsträger, weil das Ergebnis zählt?


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