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Die Frage ist, was die Anzüge so abhalten. Offiziell ist die Belastungsgrenze für die Arbeiter auf 250 Millisievert festgelegt worden - wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist das mal eben hochgesetzt worden von 100 Millisievert. Nur, wer von denen wird alles stehen und liegen lassen, wenn die Grenze überschritten ist? |
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Einen Menschen opfern, um Millionen zu retten? Im AKW Fukushima-1 setzen sich die verbliebenen Arbeiter einem lebensbedrohlichen Risiko aus - sie könnten dadurch aber 35 Millionen Menschen in Tokio retten. Der Moralphilosoph Nikolaus Knoepffler über die Schwierigkeit, Menschenleben gegeneinander aufzurechnen und die Bereitschaft, für andere in den Tod zu gehen. http://www.sueddeutsche.de/politik/a...tten-1.1072952 |
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Ich habe irgendwie den Eindruck, dass manche auf den großen Knall wie in Tschernobyl warten. Für mich ist das schon die absolute Katastrophe. Vermutlich werden wir erst in ein paar Jahren das Ausmaß erfahren. Tschernobyl wurde anfangs auch verharmlost. |
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Ist denn in den "abgebrannten" Brennstäben kein Regelstab mehr drin, so dass das verbliebene Material wieder "richtig" reagieren kann? Nachzerfallswärme kann's ja bei denen nicht mehr sein, oder? FuXX PS: Ich hab gleich noch ne Frage an die Physiker: Die Schmelze an sich ist doch gar nicht das Problem, oder? Das eigentliche Problem ist doch, dass bei der Kernschmelze die Temperatur so hoch ist, dass der Sicherheitsbehälter durch den hohen Druck explodieren kann und dann die ganze Radioaktivität in die Atmosphäre geht. Wenn die sich nur durch den Behälter durchbrennen, ist das doch im Vergleich noch ein kleineres Übel und ne viel geringere Dimension, als wenn alles in die Luft geht, oder? Und nun das worauf ich abziele: In den Abklingbecken kann es doch auch bei Kernschmelze nicht zu einer Explosion kommen, die ganze Sch**** geht also eher in den Boden als in die Luft, wäre das daher nicht ein vergleichbar kleines Übel? Das größere Übel wäre dann doch die freiwerdende Strahlung, die weitere arbeiten verhindert, wodurch dann vll wieder die Drücke in den Sicherheitsbehältern steigen, oder? PPS: Die Gefahr, dass die Stäbe an sich explodieren, also nicht indirekt durch Druckerhöhung im Behälter eine Explosion herbeiführen, besteht nicht, oder? |
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Beim gerade erst heruntergefahrenen Reaktor haben aber die Brennstäbe viel Nachzerfallswärme (Abklingkurve), vor allem, wenn es bereits ältere Stäbe sind mit einer größeren Menge an Spaltprodukten. Wahrscheinlich reicht das ohne weiteres für eine Kernschmelze aus. Grüße, Arne |
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Blöd wird's, wenn wie in Tschernobyl die Führungen für die Steuerstäbe aufgrund der Hitze schon leicht verzogen sind und der Mechanismus dann klemmt.... |
Die Frage mit den Steuerstäben stellt sich nur im Reaktor selbst (also im Reaktordruckbehälter).
Die sind derzeit in allen Blöcken (1-3) unter Kontrolle, d.h. daß die Nachwärmeabfuhr funktionniert. Das größere Problem ist in Tat der Block 4. Dort waren die BE (Brennelemente) aufgrund der laufenden Revision ausgelagert und befanden/befinden sich im BE-Becken. Dort gibt es keine Steuerstäbe die ein- und ausgefahren werden. Als "Neutronenfänger" dienen die Lagergestelle selbst, die für gewöhnlich aus Borstahl sind. Der aktuelle Wasserstand im BE-Becken ist unbekannt bzw. es gibt unterschiedliche Angaben. Jedenfalls ist die Kühlung ausgefallen und das führt zu einem Schmelzen der BE. Ob das vergleichbar oder schlimmer oder weniger schlimm als eine Kernschmelze ist, weiß ich noch nicht. Gut ist es jedenfalls nicht - zumal es wahrscheinlich ist, daß die Zirkonium-Hüllrohre der BEs dann anfangen zu Brennen und damit die Freisetzung beschleunigt wird. @Meik: Ich weiß, das ist ein Widerspruch zur Aussage der Rekritikalität. Hab halt was dazugelernt. |
@Kalle: Wenn die Brennelemente schmelzen, dann ist das doch ne Kernschmelze, oder? Kernschmelze beschreibt ja keine nukleare Kernverschmelzung, sondern genau den Vorgang, wenn sich die Brennelemente verfluessigen.
Wenn im Abklingbecken die Gestelle als Neutronenfaenger dienen, dann bedeutet das doch, dass es auch bei den Brennelementen nur um die Nachzerfallsprodukte geht, oder? Und da frag ich mich halt, ob die nach Wochen im Abklingbecken noch fuer ne Schmelze ausreichen. Ich meine vor etwa einer Woche gelesen zu haben, dass die kritische Zeitspanne die ersten 10 Tage waeren. Ich kann das jetzt in der Flut von Artikeln aber nicht mehr finden. @Drullse: Stimmt, wenn da Wasser ist, dann geht's hoch. Aber steht das Kraftwerk nicht auf Fels? Jetzt frag mich nicht wo ich das gelesen haben - lost in too much information. Da ist ja dann vll nur sehr wenig Wasser drin. Um die Trinkwasservorraete vor Ort mach ich mir gerade weniger Sorgen, die Region ist IMHO die naechsten Jahrzehnte nicht bewohnbar. FuXX |
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Zur Frage wie lange die Nachwärmeproduktion dauert bis endlich "Ruhe" ist: Das ist vermutlich recht unterschiedlich je nach BE-Typ und natürlich auch je nach Abbrand. Als "Größenordnung" würde ich Folgendes annehmen: In einem Dokument der RSK steht was davon, daß in Deutschland wohl z.B. ein Castortransport frühestens nach 5 Jahren erlaubt ist. Nach dieser Zeit ist davon auszugehen, daß die Wärmeentwicklung so gering ist, daß sich die BE auf max. 164 Grad aufheizen und damit Verformungen durch Blisterbildugn etc. ausgeschlossen sind. (Seite 14) Ging allerdings um Brennelemente des Forschungsreaktors München II. Trotzdem keine gute Nachricht im Hinblick auf Japan. Luft anhalten und Daumen drücken. |
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Kann man so rechen: 0,4 Sv/h * X h = aufgenommene Strahlendosis in Sv? dann wären die tödlichen 6 Sv ja schon nach 15 Stunden Arbeitszeit dort erreicht? |
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Meine Hoffnung ist im Moment, daß ein Schmelzen der BE im Abklingbecken weniger dramatisch ist, weil die dort weniger dicht gepackt stehen und damit die "Energiedichte" geringer ist. Ist aber an dieser Stelle reine Vermutung !! |
Ich zitiere mal die taz:
"...Denn nach Angaben der GRS lagert auf dem Gelände von Fukushima I so viel atomares Material, dass damit insgesamt etwa 15 Atomreaktoren betrieben werden könnten. "Von der Menge des nuklearen Materials ist das ein Vielfaches von Tschernobyl", sagt Dokter. "Und das ist sehr konservativ gerechnet." Das Münchner Umweltinstitut kommt bei seinen Rechnungen sogar auf "mindestens die 120-fache Menge an radioaktivem Material" im Vergleich zu Tschernobyl." hier ein Link über die Leistungsfähigkeit (Restwärme) des zerstörten Fukushima Reaktors 1,2,3 Die Kühlung muss über Jahre aufrecht erhalten werden. http://mitnse.com/2011/03/16/what-is-decay-heat/ |
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Man kenn das aus Tschernobyl: Ein Arbeiter macht sich bereit; er hat einen Schutzanzug an und lässt sich die genaue Aufgabe und die räumliche Position erklären. Dann geht (rennt) er los und sucht seine Einsatzstelle, etwa eine Schweißnaht an einem Rohr. Das kann in völliger Dunkelheit liegen, am Ende eines von Explosionen zerstörten Gebäudes. Dort angekommen sucht er das Werkzeug des vor ihm anwesenden Arbeiters und orientiert sich bezüglich seiner Aufgabe. Dann schweißt er ein paar Minuten, legt das Werkzeug ab und flüchtet zurück. Grüße, Arne |
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Im Abklingbecken sind i.d.R. keine Steuerstäbe nötig, die Brennelemente werden normalerweise mit deutlich mehr Abstand gelagert, d.h. nur wenige der Neutronen treffen benachbarte Brennstäbe. Dazu wird für die Reaktion ein Moderator gebraucht um die Neutronen abzubremsen, das ist bei Leichtwasserreaktoren das Wasser. Ohne Wasser kaum Kernreaktionen - leider auch keine Kühlung. Problem bei der Schmelze ist das mit dem Abstand, dann ist auf einmal ein Haufen Material dicht zusammen so dass wieder sehr viel mehr Neutronen andere Uranatome treffen und spalten. Damit wird dann schlagartig wieder ein vielfaches an Wärme produziert, auch wenn die geringe Anreicherung nicht für eine Explosion reicht. Die Frage ist da "nur" wie viel von dem geschmolzenen Material vom verdampfenden Kühlwasser mit in die Atmosphäre gerissen wird. Die Schmelze im Abklingbecken wird problematischer. Beim Kern selber sollte der Druckbehälter und die Konstruktion in der Lage sein die Schmelze im Behälter zu halten ohne dass sie austritt. Ein Abklingbecken hat solche Vorkehrungen nicht, von daher ist eine evtl. Schmelze da äußerst problematisch. Tschernobyl hatte noch ganz andere Probleme. Zum einen führte bei der Bauform eine Schnellabschaltung kurzzeitig zu einer höheren Reaktivität und zum anderen wurde als Moderator Graphit verwendet das in Brand geriet. Erst der Brand schaffte mit der Rauchentwicklung so viel vom radioaktiven Material in die Umgebung. |
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Die ganze Geschichte könnte ein schnöder Kinofilm sein. Meist haben diese Schinken, doch ein Happy-End und wenige Sekunden vor Ablauf des Countdown, gelingt auf wundersame Weise die Abschaltung. Hoffentlich kennen die Techniker, Soldaten und Feuerwehrleute diese Drehbücher auch. O.k., ich bin hoffnungslos naiv, hoffe aber inständig für die Menschen in Japan, dass durch diese Helden das Wunder gelingt und der Super-GAU verhindert bzw. der vorhandene Schaden begrenzt werden kann. |
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"Die japanische Regierung hat den Betreibern des stark beschädigten AKW verboten, seine Mitarbeiter von der Anlage abzuziehen. Wie die Zeitung "Mainichi Shimbun" berichtet, hatte Tepco am Montag Sorge über die Sicherheit seiner Angestellten geäußert. Regierungschef Naoto Kan habe aber die Bitte, die Mitarbeiter abziehen zu dürfen, zurückgewiesen. "Eine Abberufung ist unmöglich", zitierte die Zeitung Kan. "Es geht nicht darum, ob Tepco kollabiert, es geht darum, ob Japan zusammenbricht", soll er demnach entgegnet haben. Ein namentlich nicht genannter Vertreter der Betreibergesellschaft sagte dem Blatt, dies bedeute, die Arbeiter sollten sich der Strahlung aussetzen und "sterben". " |
Mal ne Frage an die Experten (etwas OT).
Wie kommt es dazu, dass Uran solch eine große Energiedichte hat. Bei Kohle oder Erdöl kann ich mir das alles erklären: Biosmasse welche unter starker Druckeinwirkung zu Kohle od. Erdöl wird. Aber Uran bzw. die darin enthaltene Energie muss sich irgendwie aus was gebildet haben. :confused: |
Ich glaube ich hab es mir schon selbst beantwortet:
http://www.br-online.de/br-alpha/alp...7829877868.xml http://www.zw-jena.de/energie/kernenergie.html |
Nachdem mir ein Freund aus Kona erzählt hat, dass dort ein paar Häuser weggespült wurden und ich bei ner Hawaiianischen Zeitung gesehen habe, dass der ganze Alii Drive und die anliegenden Geschäfte und Restaurants unter Wasser standen, hab ich mal bei Youtube geschaut.
http://www.youtube.com/watch?v=k8hXGGBoI_4 (direkt auf der Promenaden Mauer am Pier) Es ist schon krass, wieviel Energie in so einem Erdbeben steckt, das war immerhin tausende Kilometer entfernt. Klar, es ist nicht mehr dramatisch, aber doch immer noch beeindruckend. FuXX |
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Diese Meldung beeindruckt dann doch...:
+++ Welthöchster Fernsehturm in Tokio vollendet +++ [13.35 Uhr] Als hätte es das Mega-Erdbeben vor einer Woche nicht gegeben: In Tokio haben japanische Bauarbeiter den neuen Fernsehturm "Tokyo Sky Tree" mit einer Weltrekordhöhe vollendet. Die geplante Höhe von 634 Metern sei jetzt erreicht worden, meldet die Betreiberfirma Tokyo Sky Tree Co auf ihrer Website. |
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"Bullshit in the News: Nuclear crisis in Japan" Aktueller Stand: http://www.grs.de/informationen-zur-...gawa-und-tokai Mal gespannt was mit der Stromversorgung wird, angeblich sollen ja dieses WE schon wieder Kühlpumpen laufen. Erschreckender finde ich in einer fortschrittlichen Industrienation wie wenig man in der Lage ist in einer solchen Situation Notunterkünfte bereitzustellen und die Leute mit Medizin, Trinkwasser und Nahrung zu versorgen. Aber 634m Fernsehtürme können wir bauen. |
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:Nee: |
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http://podcast-mp3.dradio.de/podcast...0_21627a7c.mp3 Wenn man Zeit hat kann man von vorne hören. Wenn man keine Zeit hat, wirds ab 7:07 interessant und dauert ca 7 Minuten |
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Was die gut können ist, ein vorhandenes Konzept bis zur Perfektion weiter zu entwickeln. Bei großartigen Sachen sind die nur dabei oder optimieren sie bis zum erbrechen. Siehe Walkman, Video-Einzelbildkamera oder Gameboy. Die größte "Erfindung" aus Japan ist wohl der Filzstift. Aber selbst da könnte man sagen, dass es sich eigentlich nur um ein bereits vorhandenes Konzept (Kugelschreiber) in abgewandelter Form handelt. Vergiss die Japaner diesbezüglich. |
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Ich habe den DLF-Bericht nur verlinkt, weil mir seit ein paar Tagen auffällt, dass die Kerrnkraftbefürworter wie auf Befehl wieder auferstanden sind. In den Medien und insbesondere auch in den Foren nehmen die Befürworter wieder das Zepter in die Hand. Der DLF-Bericht hat mir zu denken gegeben. Vielleicht hat der ja die Erklärung dafür. |
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Mir wurde ja zum Teil schlecht, als ich die ganzen "worst case scenarios" mir reingezogen habe. Ich will mir garnicht vorstellen wie es einem in Japan geht, wenn man das mitbekommt. |
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Wenn nein, hat er das Problem, dass er in seinen Beurteilungen westliche Wertmaßstäbe zur Beurteilung einer Situation in einer völlig anderen Kultur heranziehen muss. Meiner Erfahrung nach geht das nicht bzw. ist zumindest unfair. Irgendwie ist das wie eine Division durch Null. Das geht in der Algebra wie wir sie kennen halt einfach nicht. Ist der Reporter Japaner, hat er das Problem der Sprache (damit der Übersetzung), sofern er eine (oder mehrere) westliche Sprachen "nur" spricht und nicht in beiden "Welten" sozialisiert worden ist. Er muss die Sprache auch "verstehen" - nicht im Sinne von Übersetzung, sondern im Sinne der Kultur, der Philosophie. Wittgenstein hat (sinngemäß) gesagt: Um die Menschen zu verstehen, muss man deren Sprache verstehen. Er hat dabei nicht im Übersetzer-Sinn gedacht und er hat schon recht m.M.n. Das Ganze ist schwierig. Man kann halt vieles globalisieren - Kultur halt nicht. Rundum den Planeten scheitert der Versuch regelmäßig. Ausschließen möchte ich aber eben aus diesem Grunde auch nicht, dass es so ist wie der Reporter sagt. Das ist nicht besser oder schlechter interpretiert als meine Meinung. Heldentum war es aber sicher nie. Da gehe ich mit ihm d'accord. Das hat eher was mit dem zu tun, was wir als Pflichterfüllung verstehen. Hier ein Video eines "Gesichts" eines Feuerwehrmannes: http://www.spiegel.de/video/video-1116610.html Weiß er, dass er sterben wird?? Es es trauer? Oder ist es Stolz und Freude, die sein Gesicht den Tränen nah zittern lässt. Wir sollten in beiden Fällen in Betracht ziehen, dass es nicht so ist, wie wir denken es zu interpretieren. |
Vermutlich, war es Robert Hetkämper der sich seit Jahren als Korrespondent der ARD in Asien aufhält.
Seine Einschätzung bezügl. Kindern, Obdachlosen usw. kann ich zumindest für die Feuerwehrleute nicht bestätigen. Auch das Bedienpersonal in der Messwarte oder der Kraftwerkssteuerung, kann wohl ohne entsprechende Fachausbildung, wenig sinnvolles bewirken. Ob aber die Schutzanzüge der Feuerwehrkameraden die mit dem Monitor beregnet haben, atomare Strahlung abhalten können, möchte ich stark bezweifeln. Unsere Schutzanzüge und Atemsysteme sehen da erheblich vertrauenserweckender aus. Vermutlich ist aber bei entsprechender Strahlungsintensität in der Nähe der Reaktoren oder Abklingbecken, jeder Schutzanzug überfordert. |
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Ich war beruflich schon das eine oder andere Mal in Singapur aber auch in einigen andren Teilen Asiens unterwegs, auch in Malaysia - das gehört u.a. zu seinem Berichtsgebiet. Mein Punkt hier ist: Das kann man mit Japan überhaupt nicht vergleichen. Das ist enorm westlich für ein asiatisches Land. Singapur ist eben eher mit Malaysia insb. Kuala Lumpur zu vergleichen. Das ist auch enorm westlich. Gerade in den beiden Ländern/Städten häng viel von der Erziehung der dort lebenden Chinesen ab. Im Grunde trifft man auf "chinese educated" und "english educated" people. Letztere sind im Business gar nicht so wenig. Ich sag mal bis auf ein paar Kleinigkeiten ist das wie überall sonst im Ausland. Es gibt kulturelle Unterschiede die sind aber nicht so krass. Japan dagegen ist aus meiner Erfahrung heraus eine komplett fremde Welt - am Ende des Tages einfach nicht zu verstehen; ein "unbekanntes Wesen" - ähnlich wie für den Mann die Frau :Cheese: :Lachen2: |
Robert Hetkämper ist nach meinen Informationen, nun schon eine Zeit der ARD Korrespondent für Japan.
http://www.ardmediathek.de/ard/servl...mentId=6710336 Die unzureichenden Schutzanzüge, sind aber mentalitätsunabhängig. Die Strahlung dürfte auf das Wesen der Einsatzkräfte, zunächst keine Rücksicht nehmen. Die mentale Verarbeitung der schlimmen körperlichen Folgen, ist dann wieder eine andere Angelegenheit. |
[quote=Helmut S;551265]Die Japaner sind von der Mentalität her grundsätzlich kein Volk, dass von Selbst und aus dem "Nichts" was völlig Neues, eigenes schaffen kann. Das ist irgendwie wider ihrer Natur.
QUOTE] Ich sag einfach mal wie ich mich als Halbjapaner fühle wenn ich so etwas lese. Ich bin in Deutschland geboren, hier aufgewachsen und traue mir zu zu verstehen, was hier unter Kreativität verstanden wird. Ich habe viele Verwandte, Freunde und Kollegen in Japan, habe auch ein paar Jahre selbst dort gearbeitet und beruflich täglich mit Japan zu tun. Keinem der Menschen die ich in Japan kenne würde ich pauschal Kreativität absprechen, geschweige denn das ganze Volk verurteilen. Als Mensch verletzt es mich, so etwas zu lesen und ich frage mich ob durch solche Äusserungen die Welt besser wird. takeshi |
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Das ich darüber hinaus selbst in die "Beurteilungsfalle" getappt bin, tut mir leid. Aus Japan kommen große Wissenschaftler und Nobelpreisträger. Woran denkst Du, liegt es, dass aus Japan so wenige tatsächlich völlig neue Dinge kommen? Ich habe mir das bisher so erklärt, dass in Japan die kleinste soziale Einheit vielmehr die Gruppe ist als weniger das Individuum. Für bahnbrechende Entwicklungen muss man m.M.n. allerdings "alleine gegen Widerstände voran gehen". Es liegt also weniger an der fehlenden Kreativität, sondern vielmehr Verständnis des Einzelnen für seine Position/Verantwortung in der Gruppe. |
Entschuldigung ist akzeptiert. Ich freue mich, dass wir das schnell klären konnten.
Meiner Erfahrung nach wissen wir oft zu wenig um Dinge beurteilen zu können. Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass es in Japan möglich ist Neues in die Welt zu bringen. Da aber die Gruppe in der Tat einen hohen Stellenwert hat, ist es wichtig nach aussen hin die Form zu wahren und sich im Einklang zu bewegen, d.h. aber nicht, dass dies von innen auch immer so aussieht. Was gesagt wird und was gemeint ist kann sehr weit auseinander liegen. Mit westlichen Ohren und Augen, bleiben wir aber u.U. am Wort hängen und interpretieren dann falsch. Nehmen wir z.B. die Herren Morita (Gründer von Sony), Matsushita (Gründer von Panasonic) und Inamori (Gründer von Kyocera), ich kann mir vorstellen, dass alle drei in der genauen Betrachtung das Kriterium "gegen Widerstände vorangehen" erfüllen. Inamori kennt bei uns kaum jemand, aber er hat ein Unternehmen gegründet, das innerhalb von 50 Jahren ca. 10 Mrd Euro Umsatz macht. Das kann meines Erachtens nicht ohne einen kreativen Unternehmergeist geschehen. In Japan gibt es viele mittelgroße Unternehmen, die Spitzentechnologie beherrschen, aber nicht notwendigerweise global aufgestellt sind. D.h. aber nur, dass diese Unternehmer kein Interesse haben mit dem Ausland Geschäfte zu machen. Ich sehe diese Unternehmer in der Tradition der japanischen Handwerker und Künstler, die ich für ebenso individuell und kreativ halte wie Handwerker und Künstler im Westen. Wenn Du z.B. an die japanische Schmiedekunst denkst, so wird deutlich, dass es dort eine einzigartige Technologie gab, die aber aufgrund der Insellage (und der Abschließung des Landes) auch dort blieb. Wird jetzt aber immer mehr offtopic und interessiert die anderen Foris vll. nicht so sehr... Takeshi |
Ja, es wird den einen oder anderen nicht interessieren. Andererseits ist es m.M.n wichtig zu verstehen um überhaupt beurteilen zu können. Viele haben nicht die Chance den eigenen Eindruck "Vor-Ort" zu bilden.
Japaner sind großartige Unternehmer und Entrepreneure. Alle diejenigen, die Du aufgezählt hast haben großartige Unternehmen gegründet und unternehmerische Kreativität bewiesen. Das ist unstrittig. Wer schon mal feinste japanische Teeschalen in den Händen hielt und daraus Tee getrunken hat, wird das Wort Kreativität immer mit dieser einmaligen Kunst verbinden. Um was es mir in meiner Bemerkung ging, war die Schwierigkeit der Japaner zu beleuchten, nicht nur bestehende Konzepte in unnachahmlicher Weise zu optimieren (z.B. Unterhaltungselektronik oder Kopierer, Drucker) und in unglaublicher Weise zum Erfolg zu führen, sondern eben solche Konzepte selbst zu "erfinden". Die großen Erfindungen unserer Zeit kommen überraschender(?) Weise aus USA oder Europa. |
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