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TRIPI, da sind wir uns doch einig! :Blumen:
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[In ganz Afrika wurden im] Jahr 2021 nur 2,6 Milliarden US-Dollar an Kapital für neue Wind-, Solar-, Geothermie- oder andere erneuerbare Energieerzeugungsprojekte eingesetzt, das niedrigste seit 11 Jahren. Auf den Kontinent entfielen nur 0,6 % der 434 Milliarden US-Dollar, die weltweit in erneuerbare Energien investiert wurden. ![]() Mit Ausnahme Nordafrikas am Mittelmeer hat die Mehrheit der Afrikaner und Afrikanerinnen keinen Strom. Das Stromnetz, sofern überhaupt vorhanden, ist marode. Ein funktionierendes Stromnetz mit zigtausenden Einspeisepunkten in Form von Windrädern und Solarpaneelen, die je nach Wetter mal Strom liefern und mal nicht, ist selbst für Deutschland eine große Herausforderung, die wir im Moment nicht bewältigen könnten. Ob die afrikanischen Länder diese Hürde schaffen, ist nach meinem sicher laienhaften Kenntnisstand völlig offen. Wir Deutschen haben ja die drollige Vorstellung, dass wir in dieses afrikanische Schlamassel hinein gigantische Anlagen bauen, die aus (nicht vorhandenem) Süßwasser mittels Solarstrom (den es nicht gibt) Wasserstoff erzeugen und nach Deutschland schippern, oder über dutzende Stromtrassen (die es nicht gibt) den Strom nach Deutschland holen. Sorry, Siebenschwein, wenn ich hier sarkastisch wirke. Es ist nicht persönlich gemeint. :Blumen: |
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Edit: Klugschnacker schreibt gerade richtig, daß insbesondere in den Frontier Markets der Anteil der erneuerbaren nicht vorangeht. Dafür bedarf es einer ganz andere Infrastruktur. Die ist teuer und aktuelle gilt dort immer noch Bert Brecht: "erst kommt das Fressen, dann die Moral." Das ist auch gar nicht so schlimm, weil wie von ihm korrekt geschrieben, der größte Mist in den entwickelten Märkten passiert. Und hier können wir starten und ein funktionierendes Modell entwickeln. Dafür müsste man aber zuerst ehrlich aufzeigen, was auch nicht funktioniert und wann es funktionieren kann. Und CO2 müsste angemessen und nicht homöopathisch bepreist werden. Und damit motivieren wir die Emerging Markets sicher nicht uns zu folgen. Ich bin dennoch wirklich optimistisch, daß es gute Lösungen geben wird. Nur sollten wir wirklich aufzeigen und offen darlegen, was wir dafür benötigen. Und wir werden schnell feststellen, daß wir die Energiewende auch in Deutschland nicht allein schaffen. Das ist auch keine Schande. Wir sind an dem Punkt nunmal nicht von der Geographie gesegnet. Es gibt aber genügend Wind vor der Küste Westeuropas. Es gibt ausreichend Sonne in Nordafrika. Jetzt bedarf es noch einer vernünftigen Speicherform. Stromleitungen werden das Problem nicht lösen. Aber auch hier gibt es bereits gute Lösungen, die man weiterentwickeln kann und muss. Und hier gehören Brückentechnologien dazu. Was heute Natural Gas ist, kann morgen synthetisches Methan sein oder auch andere Kohlenstoffverbindungen. Und warum soll der Verbrenner am Ende sein? Warum füllt man den nicht langfristig mit synthetischem Kraftstoff, der so gewonnen wird und damit CO2neutral ist. Warum machen wir uns von der Batterie allein abhängig und damit von sehr gering verfügbaren Rohstoffen wie z.B. Lithium oder seltene Erden? Zitat:
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Ich bin auch skeptisch, was grosse Anlagen zur Stromerzeugung bzw Wasserstoffherstellung in Nordafrika angeht. Aber eher aufgrund der politischen Instabilität. Sobald die gegeben ist, finden sich Investoren. Strom kannst Du zur Küste leiten, dann per Gleichstromkabel nach Europa oder Meerwasser für die Elektrolyse nehmen. Geht alles, technisch ist das ausgereift. Marokko ist vermutlich der heisseste Kandidat derzeit weil vergleichsweise stabil. Interssanterweise wird in Afrika aber auch niemand in fossile Stromerzeugung investieren, solange das zu unsicher ist. Daher ist die „Gefahr“, dort den pro-Kopf-Ausstoss an CO2 deutlich zu erhöhen, recht gering. Übrigens hat mittlerweile Afrika wohl ein flächendeckendes Handynetz. Womit, denkst Du, werden übrigens die Basisstationen der Mobilfunknetze dort betrieben? Genau - Solarpanels. Und womit laden die Leute ihre Handies wenn keine Stromleitung vorhanden ist? Solarpanels. Es geht also was bei der dezentralen Energieversorgung, wenn auch auf kleiner Flamme. Und btw-was die Zahlen angeht zum Investment: da sind kleine chinesische Panels, die sich jemand auf due Wellblechhütte pappt, natürlich nicht eingeschlossen. Eventuell müsste man mal die chinesischen Exportstatistiken für Solarpanels anschauen, um grob schätzen zu können, was da mittlerweile installiert wurde. |
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Wir haben ja heute schon eine Menge funktionierende Lösungen, die wir einsetzen können. Statt mit Elan zur Sache zu gehen, wollen wir lieber gar nicht erst anfangen, bevor nicht auch eine Lösung für das allerletzte Problem gefunden wurde. Es wäre doch schon ein riesiger Erfolg, wenn wir unseren fossilen Energieverbrauch auf 20/30/40% senken könnten. Zitat:
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Die politischen Verhältnisse in Nordafrika sind sicher ein Aspekt. Ein aus meiner Sicht noch größeres Problem sind jedoch die politischen Verhältnisse in Europa.
Wenn wir Strom über Leitungen von der Sahara nach Europa transportieren wollen, braucht es dafür nicht eine (1) Leitung, sondern sehr viele. Zunächst durch das Mittelmeer hindurch. Die heutige Spitzenlast Europas übersteigt die Kapazität der heute stärksten Seekabel um das Vierhundertfache. Selbst wenn man sehr großzügig technischen Fortschritt annimmt, geht es um eine Größenordnung von 100 Monsterkabeln, die an der europäischen Mittelmeerküste ankommen. Wie geht es von dort aus weiter? Durch das italienische und spanische Stromnetz? Das ist unmöglich. Die europäischen Länder haben – wie wir auch – genug damit zu tun, ihre Stromnetze für den eigenen Bedarf auszubauen. Um jeden Kilometer Leitung wird politisch und vor Gericht jahrelang gekämpft. Italien wird in den nächsten Jahrzehnten nicht die Leitungen haben, um den Strom für die weiter nördlich gelegenen Länder durchzuleiten. Frankreich ebenfalls nicht. Die Schweiz auch nicht. Und wir auch nicht. Also ganz neue Stromtrassen? Stellt Euch mal vor, Polen wollte eine gigantische Stromtrasse quer durch Deutschland und Frankreich bis nach Spanien legen. Und die Tschechen. Und die Norweger und Schweden: Diese Stromtrassen durch Deutschland zu ziehen ist politisch unmöglich. Allein die Vorstellung ist ein Witz – wir haben ja noch nichtmal genug Leitungskapazität für den eigenen Strom. Geschweige denn für zig Nachbarländer. Daraus folgere ich naseweis, dass wir im Großen und Ganzen den Strom zur Verfügung haben werden, den wir selbst erzeugen. Bei kurzen Dunkelflauten können vielleicht die Norweger und Franzosen mit kleinen Strommengen aushelfen. Das wars dann aber auch. Strom wird generell knapp sein. Zumindest in Zeiträumen, die wir heute halbwegs überblicken können. |
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