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Beispielsweise kann ich selbst ganz entschieden für die Gleichstellung von Frauen eintreten, und jede Ungleichbehandlung kategorisch ablehnen. Gleichzeitig kann ich einen gesellschaftlichen Überbau befürworten, der anderen Meinungen gleiche Rechte wie der eigenen einräumt. :Blumen: |
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Das verstehe ich. Aber die Selbst-Offenbarung darf dadurch nicht zu einem Totschlagargument werden, dem niemand mehr sachlich widersprechen darf. Das Ziel ist die sachliche Debatte, und Selbst-Offenbarungen sind nur insofern gefragt, als sie der sachlichen Debatte einen Impuls geben — und nicht, um diese zu umgehen oder zu beenden. Es gibt ein berühmtes Youtube-Video, bei dem Richard Dawkins sich sehr geduldig die Geschichte eines Kreationisten anhört, der von Gänsehaut und elektrischen Empfindungen während eines Gebets erzählt. Natürlich kann man erstmal anerkennen, dass der Kreationist diese Gefühle hatte. Aber dann kommt man nicht umhin, auf die Sachebene zurückzukehren. Dawkins antwortet sehr sanft, dass Wissenschaftler generell nicht beeindruckt sind von persönlichen Anekdoten, die niemand nachprüfen kann. Danach sagt er, dass zwischen diesen Gefühlen und der behaupteten göttlichen Herkunft kein Zusammenhang besteht. Die Gefühle, selbst wenn sie korrekt berichtet wurden, beweisen überhaupt nichts. Nach meiner Meinung ist es richtig, so vorzugehen, zumindest in Debatten. Man kann eine Debatte nicht damit „gewinnen“, indem man darauf hinweist, dass man heute Geburtstag hat, oder dass der geliebte Großvater felsenfest von dieser Sache überzeugt war. |
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Erste Hälfte des Zitats: „Ich kann durchaus dafür plädieren, dass Religion und Kirche vollständig verschwinden...“ Zweite Hälfte des Zitats: „...und gleichzeitig jedem das Recht einräumen, anderer Meinung zu sein.“ |
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Na bonne chance. :Huhu: |
Hallo tandem65, bist Du der Meinung, man dürfe Selbst-Offenbarungen nicht debattieren? Wieso werden sie dann überhaupt in die Debatte eingebracht?
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Und es wird nicht passieren, weil Menschen so sind, wie sie sind. Menschen wollen glauben, weil sie eben Menschen sind und keine I/O-Vernunftautomaten. Denn: Das wäre defintiv ein Downgrade. Ist dir Mal in den Sinn gekommen, dass ein Glaube handfeste Vorteile darstellen kann? Ich habe ein einfaches Beispiel mit der Beichte erzählt und könnte weitere folgen lassen. Kannst du dir vorstellen, dass es vielen anderen Menschen auch so geht? Dass (manche) Menschen glauben wollen? Willst du sie alle bekehren? Glaubt du, es ist für irgendjemand eine Neuigkeit, dass ein Mensch nicht übers Wasser laufen kann oder eine Jungfrau und Mutter nicht in den Himmel fliegen kann? Oder anders rum: was wäre für mich besser, wenn ich Atheist wäre? Ich sehe nur einen und das ist die Kirchensteuer. Aber sonst? Anstatt ständig die negativen Seiten der Religionen darzustellen, stelle doch mal dar, warum man Atheist werden sollte. |
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Hallo keko, nehmen wir an, ich betreibe einen Antiquitäten-Handel, speziell für Krempel aus stillgelegten Kirchen, weil ich dafür eine Kundschaft habe. Ist dieser Handel in sich religiös? Oder kirchlich? Oder ist es ein Handel wie jeder andere auch, nur rein zufällig mit kirchlichen Gebrauchsgütern?
Mein Argument ist, dass es sich bei den Weihnachtsmärkten um Verkaufsmärkte handelt, bei denen weltliche Güter feilgeboten werden, nämlich heiße Maronen und Glühwein. Der Name „Weihnachtsmarkt“ bezieht sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest — der Markt ist jedoch kein Weihnachtsfest. Er findet nur in der Zeit statt, in der auch das Weihnachtsfest stattfindet, daher der Name. Die religiöse Weihnachtsfeier findet dann in den Kirchen oder Zuhause statt. Üblicherweise verkaufen die Eltern ihren Kindern dabei aber keinen Glühwein, und die Kinder fahren im Wohnzimmer auch nicht mit einem Karousell. Man kann also beide Veranstaltungen gut unterscheiden. |
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