Nach meinem Verständnis vertritt natürlich jede politische Partei auch eine bestimmte Ideologie im Sinne von Weltanschauung, Ideenlehre, die aus gemeinsamen Anteilen aller besteht und aus unterschiedlichen Anteilen, womit sie sich von anderen abgrenzen und für eine gewisse "Parteiidentität" sorgen. Die Parteien repräsentieren oder verbinden in sich in einer pluralistischen Gesellschaft quasi verschiedene Schichten, Klassen der Gesellschaft.
Volkspartei:
Mit dem Ziel, Volkspartei zu sein, um aus Machtgründen Mehrheiten zu erhalten oder stärkste Partei zu werden, versuchen sie widersprüchliche Klassen- und Schichtinteressen und deren teils unterschiedlichen zugehörigen Ideen (Ideologie) in ihrer Programmatik zu verbinden oder sich zugunsten der einen oder andern zu entscheiden. Solche Wechsel kann man z.B. bei der SPD feststellen auf dem Weg über das Godesberger Programm bis zum heutigen Neoliberalismus oder bei den Grünen von der früheren Gewaltlosigkeit über Jugoslawien- / Afghanistankrieg / Ukrainekrieg oder von Kapitalismuskritik zum "grünen Kapitalismus". Oder die CDU als Volkspartei repräsentierte in der Kohl Regierung die christilich-sozialen Vorstellungen des Arbeitnehmerflügel mit Blühm / Geissler und am anderen Pol Waigel als Finanzminister den Wirtschaftsflügel und die CSU. Heute hat sich die CDU mit Merz für die Dominanz des Finanzkapitals (Blackrock etc.) entschieden. Die AFD erscheint mir als typische Sammlungsbewegung über mehrere Schichten hinweg, welche die Unzufriedenen und Nichtwähler einbindet mit einer konservativen, nationalistischen Ausrichtung (Heimat, Deutschland, Abschottung usf.).
Das alles wäre Stoff für mehrere Bücher .... ;-)
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