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Klugschnacker 20.01.2016 22:56

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1198217)
Besonders verwegen: Man findet gar immer wieder den Vergleich, nachdem "die Religionen" gleich seien.

Sie sind im Detail nicht gleich, sondern verschieden. Im Gesamtbild haben sie aber zahlreiche Strukturen gemeinsam. Gerade das Christentum und der Islam, deren gemeinsame Wurzeln Dir gut bekannt sind.

Geht man tiefer, kommen weitere Religionen hinzu, die mit dem Christentum und dem Islam nichts zu tun haben. Besonders tief sitzend und damit fatal sind die religiös begründeten moralischen Begriffe "gut" und "böse", die in allen Religionen eine zentrale Rolle spielen. Obwohl sie nie zutreffen und immer eine Frage der Perspektive sind. Mit nichts lassen sich besser Konflikte bis hin zu Kriegen anzetteln, als mit der Überzeugung, man zähle zu den Guten und die anderen zu den Bösen.

In diesem Sinne sind die Religionen alle gleich, indem sie das Wenige betonen, das zwischen den Menschen verschieden ist, und das Viele ignorieren, das sie gemeinsam haben.

FuXX 20.01.2016 23:05

Vermeintlicher Raubüberfall: Polizei ermittelt wegen erfundener Straftat gegen 35-Jährige
Ausgeraubt von einer Gruppe nicht Deutsch sprechender Täter - diese Geschichte erzählte eine Frau in Memmingen der Polizei. Doch inzwischen gehen die Ermittler davon aus: Die 35-Jährige hat die Tat vorgetäuscht.
http://spon.de/aeFjf

Und die nächste - ich bleibe dabei - ich würde mich wundern, wenn bei den Kölner Anzeigen nicht auch solche dabei wären, da ist es ja noch viel einfacher.

be fast 20.01.2016 23:16

Ganz sicher sind Anzeigen dabei die gefaked sind. Auch wenn 1/3 erfunden wären sind wir immer noch bei >400. Außerdem wird es auch welche geben, die keine Anzeige erstattet haben... usw.

be fast 20.01.2016 23:27

II.:
Anzeige faken geht natürlich nicht. Wenn du aber wüsstest, was auf Deutschlands Straßen los ist, würdest du das unter Portokasse einordnen.

Willi 21.01.2016 00:38

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1198232)
Setzt Du wirklich die "Aggression der USA" gleich mit "Aggression von Christen?"

Man kann und muß das, was an Aggressionen vom Westen und insbesondere von den USA ausgegangen ist, verurteilen. Aber das wurde doch nicht "im Namen von Jesus" oder "im Namen von Gott" getan.

Doch, zumindest unter Bush.

Es gab in der Geschichte der USA keinen Präsidenten, der sich so auf seine Religiösität berufen hat, wie George W. Bush. Selbst bei dem völkerrechtswidrigen Einmarsch in den Irak 2003 hat Bush sich auf einen "göttlichen Auftrag" berufen.
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn...2004Sep15.html

Mit den Taten in Köln hat das aber wohl recht wenig zu tun.

Klugschnacker 21.01.2016 01:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1198190)
Verstehe ich richtig: die USA und England haben die Aufklärung des Islam verhindert? Empfinden das die islamischen Aufklärer, die teilweise vor Todesfatwas fliehen müssen, auch so? Woher kommt dieser Drang, fast alles, was in der Welt schief läuft, auf das Konto des Westens, speziell der USA zu schreiben? Das hat so ein Beigeschmack "die armen Muslime können nichts für die Scharia, sie sind nur Opfer der USA".

Ja, die Industrieländer stützen viele arabische Diktaturen, (oft aus ethisch höchst fragwürdigen Motiven), aber diese sind nicht die alleinigen Hüter eines konservativen Islams. Der arabische Frühling hat in den meisten Ländern die Fundamentalisten hochgespült auch in Ländern, wo das zuvor von (westlich gestützten) Diktaturen relativ klein gehalten wurde. Iran war auch unter dem USA-hörigen Schah religiös offener als danach, ohne USA-Einfluß. Der konservative Islam ist leider tief in den meisten islamischen Ländern verwurzelt. Indonesien ist sicher ein gutes Gegenbeispiel, hat aber offenbar wenig Vorbildwirkung.

Du verwendest einen rhetorischen Trick: Zuerst sagst Du etwas, das offensichtlich falsch ist. Danach nennst Du das Gegenteil, und der Leser folgert, dass dies richtig sein müsse. Es kann aber beides falsch sein und ist es auch.

Die USA haben nicht die Aufklärung in der islamischen Welt verhindert. Es ist auch nicht alles Elend dieser Welt auf das Konto der USA zu schreiben. Sie haben aber eine Mitschuld an den politischen Verhältnissen in der islamischen Welt.

Die USA haben gemeinsam mit anderen westlichen Ländern erheblichen Anteil daran, dass wir heute in einigen islamischen Ländern fundamtentalreligiöse Diktaturen haben. Diese kommen nämlich vor allem deshalb an die Macht, weil es an einer wirtschaftlich und bildungsmäßig stabilen Mittelschicht fehlt. Der Irak beispielsweise wurde durch Kriege und Wirtschaftsembargos wirtschaftlich komplett ruiniert. Um die Regierungen zu sabotieren, wurden lokale Stammesfürsten und Clans unterstützt, und das bereits vor den Amerikanern von den Briten. Heute wundern wir uns, warum dort jeder gegen jeden Kämpft.

Die "Iraq Oil Company", die erstmals in großem Stil das irakische Öl förderte, lag komplett in ausländischer Hand. Als der Irak mit dem Nachbarland Iran im Krieg lag, verkauften die USA (und viele andere Länder) beiden Seiten Waffen.

Wir machen uns das zu leicht, wenn wir nach einer Jahrhunderte währenden Geschichte von Kolonialisierungen, Kriegen und politischen Einflussnahmen bis in unsere Generation hinein, gleichzeitig eine Verantwortung für die heutige politische und gesellschaftliche Lage leugnen.

Welches der vielen Länder, mit denen die USA seit dem Zweiten Weltkrieg im Krieg lagen, hat je die USA angegriffen? Mir fällt kein einziges ein. Stets ging es um amerikanische "Interessen", also Einfluss und Ressourcen. Oder haben die Amerikaner in Vietnam, im Irak, in Kuwait, in Afghanistan den Weltfrieden verteidigt?

(Sorry für offtopic, ich werde das entsprechend verschieben, sobald sich ein Thread dafür abzeichnet.)

Triasven 21.01.2016 06:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1198269)
Diese kommen nämlich vor allem deshalb an die Macht, weil es an einer wirtschaftlich und bildungsmäßig stabilen Mittelschicht fehlt.

Und dieser Umstand wird bei der aktuellen Flüchtlingsdiskussion m.E. viel zu wenig beachtet.

Mit Merkels Signal: Kommt alle her, (ihr, die ihr es euch leisten könnt) und vertraut darauf, dass ihr auch hier bleiben dürft, saugt sie dort (z.B. in Syrien) wieder die Mittelschicht ab.

Zurück bleiben die Armen und Schwachen, die zukünftig in einer radikalen Umgebung aufwachsen und sich ebenfalls wieder radikalisieren.

Damit wird heute schon der Grundstein dafür gelegt, dass im arabischen Raum auch in Zukunft kein Frieden (und schon gar keine Toleranz gegenüber der westlichen Welt) zu erwarten ist.

All das Positive der "offenen Grenzen" wofür Frau Merkel eintritt .....
Mein Resumee daraus....:

Kurzsichtiger und symbolträchtiger Aktionismus ohne aktuellen und ohne zukünftigen Plan, gepaart mit einer oberlehrerhaften Art dem Volk Glauben machen zu wollen, es solle sich keine Sorgen machen, da der Plan für's Große Ganze in Form von "Wir Schaffen das" schon längst vorhanden ist, dass Volk ist halt nur noch nicht intelligent genug, diesen Plan zu erkennen.

P.S.: Ist hier evtl. offtopic, aber ich wollte auf deinen interessanten Hinweis antworten.

Eber 21.01.2016 07:19

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1198160)
...Und zu schnell vergisst man bei einem abstrakten Vergleich das Land mit den weltweit meisten Muslimen, Indonesien (Präsidialdemokratie, Gewaltenteilung, Mehrparteiensystem, 2-Kammerparlament, Islam ist keine Staatsreligion) meistens.
...

Apropos Indonesien, das, nämlich religiös motivierte Zusammenstöße, hat nun mit deinem Post nichts zu tun, aber weil man Indonesien öfter mal zitiert und weil hier der Islam schon thematisiert wurde, so lese ich eben auf wikipedia über Indonesion:
Zusammenstöße zwischen Moslems und Christen haben seit 1999 mehr als 10.000 Menschen das Leben gekostet. In Westneuguinea hält die Welle der Gewalt gegen die animistisch-christliche Papua-Bevölkerung bis heute an

Desweiteren findet sich zu diesem speziellen Punkt auch auf einer eigene Wiki Seite "Islam in Indonesien":
In Westneuguinea kommt es bereits seit Jahren zu schweren Übergriffen auf die überwiegend christliche Papua-Bevölkerung durch die Milizen muslimischer Siedler aus Java und durch das indonesische Militär.[7][8] Unabhängigen Schätzungen zufolge sind allein in diesem Landesteil seit der Besetzung durch Indonesien bis zu 100.000 Menschen Opfer von politisch und religiös motivierter Gewalt geworden.
...


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