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-   -   Rechtsruck in Deutschland? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38660)

merz 29.05.2023 18:42

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1709894)
….. Wenn überhaupt gibt es einen Linksruck in Deutschland, weil Positionen, die noch vor ein paar Jahren als konservativ galten oder der politischen Mitte zuzuordnen waren, heute als rechts oder sogar rechtsextrem gelten…...

2-3 Beispiele für die These?

m.

Flow 29.05.2023 19:01

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1709915)
2-3 Beispiele für die These?

m.

ChatGPT ... :Cheese: ... bietet Folgendes zur Diskussion an :
  1. Die Forderung nach einer Begrenzung der Zuwanderung, die früher als konservativ oder moderat galt, wird heute oft als rechts oder rechtsextrem betrachtet.
  2. Die Ablehnung von Gender-Mainstreaming und der Gender-Ideologie, die früher als konservativ oder traditionell galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem angesehen.
  3. Die Forderung nach einer stärkeren nationalen Identität und Souveränität, die früher als patriotisch oder konservativ betrachtet wurde, wird heute oft als rechts oder rechtsextrem bezeichnet.
  4. Die Ablehnung von Multikulturalismus und die Betonung der nationalen Kultur und Traditionen, die früher als konservativ oder moderat galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem betrachtet.
  5. Die Kritik an der EU und der Eurozone, die früher als konservativ oder euroskeptisch galten, wird heute oft als rechts oder rechtsextrem angesehen.
  6. Die Ablehnung von politischer Korrektheit und die Betonung der Meinungsfreiheit, die früher als konservativ oder liberal galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem betrachtet.
  7. Die Betonung der nationalen Sicherheit und der Kampf gegen den Terrorismus, die früher als konservativ oder patriotisch galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem angesehen.
  8. Die Ablehnung von Globalisierung und Freihandel, die früher als konservativ oder protektionistisch galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem betrachtet.
  9. Die Betonung der traditionellen Familie und der Ehe zwischen Mann und Frau, die früher als konservativ oder christlich galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem angesehen.
  10. Die Ablehnung von politischer Elite und Establishment, die früher als konservativ oder populistisch galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem betrachtet.

Schwarzfahrer 29.05.2023 21:56

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1709881)
Gute Analyse - aber eigentlich recht offensichtlich:

Politikstil in Deutschland
Please, stärke die AfD
Eine Kolumne von Christian Stöcker
Die FDP tut sich innerhalb der Koalition durch Sabotage und Ablenkungsmanöver hervor. »Bild« und Union unterstützen mit populistischen Phrasen. Das nützt – absolut vorhersehbar – vor allem einer anderen Partei.


Eine Trumpisierung des politischen Diskurses durch "normale" Parteien und z.T. sogar innerhalb der sogenannten "Regierungskoalition" hätte ich in Deutschland in diesem Ausmaß lange nicht für möglich gehalten.

#FCKFDP

Gute Analyse? Oder einfach eine sehr persönliche und einseitige Meinung? Ein klares Feindbild macht die Welt immer schön einfach...
Es gibt allerdings auch andere Analysen zum aktuellen Aufschwung der AfD in den Umfragen. Wer nicht nur eine Meinung hören will, mag als Stütze zur eigenen Meinungsbildung (irgendwo dazwischen? ganz anders?) gerne auch mal die Sicht von z.B. Harald Martenstein als Gegenpol zu Stöcker zu Gemüte führen (leider Bezahlschranke):
Zitat:

Viele wenden sich der Option AfD gerade aus antitotalitären Motiven zu. Sie haben den Eindruck, dass ihr Land sich zu einem historisch neuen Typus von Diktatur entwickelt, zu einem Land, in dem Freiheit und Bürgerrechte wenig gelten, wo Privatsphäre und Widerspruch nicht mehr selbstverständlich sind, wo Spitzel hofiert, aber die westliche Zivilisation und ihre Lebensweise verteufelt werden und wo eine wirtschaftlich und sozial geradezu suizidale Klima- und Migrationspolitik als alternativlos zu gelten hat.
...
Der Union aber trauen diese Wähler nicht mehr den Mut zu, den es heute braucht, um die Interessen der Mehrheit auch mal gegen lautstarke Minderheiten zu verteidigen.

...

...es ist wirklich ein Kulturkampf im Gange, einer, bei dem die Linke seit Jahren auf der Siegerstraße reist.
...
In diesem Kampf ist es die wichtigste Waffe der Linken, jede Kritik an ihnen und jede, auch die winzigste politische Alternative, ... als „rechts“ zu diffamieren. Und „rechts“ bedeutet immer „rechtsradikal“, also „böse“. Bei „linksextrem“ dagegen denkt niemand mehr an Stalin, Mao und Pol Pot.


merz 29.05.2023 22:32

Was muss man sich eigentlich wie lange reinpfeifen um sich der A aus antitotalitären Motiven (ich zitier hier nur) zuwenden zu wollen?
(Interessant nebenbei dass Martenstein regelmässig füt Welt und Zeit schreibt - soweit ist das schon :) )
m.

Flow 30.05.2023 00:30

Dazu mal eine DeZIM-Studie

Mehr Demokratie fördern!
Mehrheit sieht Demokratie unter Druck und befürwortet
längerfristige Unterstützung der Zivilgesellschaft


Zitat:

ZENTRALE ERGEBNISSE

Knapp vier von fünf Personen sehen die Demokratie in Deutschland zunehmend bedroht.
85 Prozent der Bevölkerung wünschen sich, dass sich die Bundesregierung noch stärker für eine
lebendige und starke Demokratie einsetzt.
Eine deutliche Mehrheit befürwortet eine längerfristige finanzielle Unterstützung für zivilgesell-
schaftliche Vereine, Initiativen und Organisationen durch den Staat.
Dabei erfährt insbesondere der Einsatz für Betroffene von Diskriminierung eine hohe Zustimmung
(64 %)

keko# 30.05.2023 09:43

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1709894)
Rechtsruck in Deutschland ? Gähn. Wenn überhaupt gibt es einen Linksruck in Deutschland, weil Positionen, die noch vor ein paar Jahren als konservativ galten oder der politischen Mitte zuzuordnen waren, heute als rechts oder sogar rechtsextrem gelten. Sogar die CDU vergrünt sich um an die Grünen anschlussfähig zu sein. Aber Rechtsruck in Deutschland, ja nee is klar.

Bundesweit 17% AfD gegenüber 16% Grüne (Was würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre) ist tatsächlich kein Rechtsruck, sondern viel mehr. Im Osten sieht es noch dunkler aus. In einem Land, das vor gerade mal 2 Generationen Andersdenkende industriell ermordet hat.

Mitsuha 30.05.2023 10:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1709952)
Bundesweit 17% AfD gegenüber 16% Grüne (Was würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre) ist tatsächlich kein Rechtsruck, sondern viel mehr. Im Osten sieht es noch dunkler aus. In einem Land, das vor gerade mal 2 Generationen Andersdenkende industriell ermordet hat.

Mich wundert da nix mehr. Es liegt aber auch daran, dass halt einerseits der aufgebaute Wohlstand in Gefahr gesehen wird (und die Grünen sind hier Feindbild Nummer 1), andererseits man sich nach einfachen Lösungen für komplexe Probleme sehnt (bzw. man die Probleme gar nicht sieht bzw. sehen will, siehe Klimawandel, selbst bei sowas schauen die Leute weg: https://www.axios.com/2023/05/29/sta...rnia-wildfires ) und generell ein immer größerer "Die da oben sind die Bösen"-Denken einsetzt.

Aber warum sollte man in Deutschland eine andere Tendenz erwarten als in anderen zu Europa gehörigen (oder zu Europa gehören wollenden) Staaten? Da gibts Länder, da werden Autokraten trotz offenkundiger massiver Verfehlungen etc. gewählt... naja, "gewählt"

keko# 30.05.2023 10:18

Zitat:

Zitat von Mitsuha (Beitrag 1709957)
....
Aber warum sollte man in Deutschland eine andere Tendenz erwarten als in anderen zu Europa gehörigen (oder zu Europa gehören wollenden) Staaten? Da gibts Länder, da werden Autokraten trotz offenkundiger massiver Verfehlungen etc. gewählt... naja, "gewählt"

DE hat(te) eine etwas andere Rolle wegen dem in der Breite relativ gut vorhandenem Wohlstand. Das ist der Kit, der vieles zusammenhält. Wenn der fehlt, geht DE den Weg, den wir aus anderen Ländern kennen. Vielleicht sogar noch konsequenter, da die Obrigkeitsgläubigkeit wohl bleibt.

noam 30.05.2023 10:24

Ich glaube eher dass es daran liegt, dass man immer das Gefühl hat, dass politische Entscheidungen (so sinnvoll sie auch sein mögen) immer als wenig erklärt und als aus dem Elfenbeinturm an der Lebensrealität vieler vorbei entschieden empfunden werden.

Ränkespiele der Politiker mit medialer Hetzte durch Springer tut das ihr Übriges dazu.

MattF 30.05.2023 10:31

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1709917)
[*]Die Ablehnung von Multikulturalismus und die Betonung der nationalen Kultur und Traditionen, die früher als konservativ oder moderat galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem betrachtet.

ChatGPT ist halt offensichtlich doof :Cheese:

Ich erinnere mal an die das Boot ist voll Debatte und "Inder statt Kinder".

Das war damals rechts und ist heute rechts und im Grund war es auch damals schon rechtsextrem.

Ich verstehe auch die Aussage nicht, will die CDU nicht mehr rechts sein und was ChatGPT da in einen Haufen wirft, ist rechts und rechtsextrem für die KI offensichtlich dasselbe???



Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1709917)
[*]Die Ablehnung von Globalisierung und Freihandel, die früher als konservativ oder protektionistisch galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem betrachtet.

Die Ablehnung der Globalisierung kamen vor wenigen Jahren, z.b. der Kampf gegen TTIP weitgehend aus dem linken Lager.

keko# 30.05.2023 10:52

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1709960)
Ich glaube eher dass es daran liegt, dass man immer das Gefühl hat, dass politische Entscheidungen (so sinnvoll sie auch sein mögen) immer als wenig erklärt und als aus dem Elfenbeinturm an der Lebensrealität vieler vorbei entschieden empfunden werden.

....

Man hat natürlich auch eine gewisse Holschuld als Bürger. Das Internet ist offen, man kann sich auch mal selbst informieren.
Wenn die Grünen sich allerdings "nur" auf das Klima konzentrieren, werden sie scheitern. Das ist letztendlich zu wenig. Aktuell erscheint es mir, als gäbe es kein anderes Thema als das Klima, Wärmepumpen und die Ukraine. Rezession und Inflation kam kürzlich im heute-Journal unter "Was gibt es sonst noch zu berichten?" ;-)

Klugschnacker 30.05.2023 11:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1709932)
Wer nicht nur eine Meinung hören will, mag als Stütze zur eigenen Meinungsbildung (irgendwo dazwischen? ganz anders?) gerne auch mal die Sicht von z.B. Harald Martenstein als Gegenpol zu Stöcker zu Gemüte führen (leider Bezahlschranke):

Schwarzfahrer, ich bitte Dich. Wie kannst Du Dich ernsthaft in die geistige Nähe von so einem Stuss bringen?

Der von Dir zitierte Kommentar steht nicht auf dem Boden unserer Verfassung.

Ich meine damit nicht den sprachlichen Nazi-Duktus vom angeblichen Kulturkampf der schweigenden Mehrheit gegen eine lautstarke Minderheit. Auch nicht die Selbststilisierung zum Opfer, welches praktisch in Notwehr handeln müsse. Es ist auch inhaltlich falsch.

Der Umwelt- und Klimaschutz ist ein Teil unseres Grundgesetzes. Es hat bindenden Charakter für die Politik. Ganz gleich, ob die sich als links oder rechst versteht. Wer den Klima- und Umweltschutz als eine Sache der Grünen oder des politisch linken Lagers betrachtet, hat unsere Verfassung nicht verstanden.

Flow 30.05.2023 11:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1709972)
Schwarzfahrer, ich bitte Dich. Wie kannst Du Dich ernsthaft in die geistige Nähe von so einem Stuss bringen?

Der von Dir zitierte Kommentar steht nicht auf dem Boden unserer Verfassung.

Was sind deiner Meinung nach Gründe für den hohen Zuspruch der AfD ?
(Wie keko# oben postete, bundesweit mttlerweile höher als der Grünen)

Klugschnacker 30.05.2023 11:47

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1709980)
Was sind deiner Meinung nach Gründe für den hohen Zuspruch der AfD?

Gegenfrage: Was war der Grund dafür, dass ein beträchtlicher Teil unserer Großeltern an eine jüdische Weltverschwörung glaubte, der unter anderem Albert Einstein angehörte? Oder was ist der Grund, dass Menschen denken, die Ehe für alle bedeute den Untergang unserer Kultur?

Flow 30.05.2023 12:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1709983)
Gegenfrage: Was war der Grund dafür, dass ein beträchtlicher Teil unserer Großeltern an eine jüdische Weltverschwörung glaubte, der unter anderem Albert Einstein angehörte? Oder was ist der Grund, dass Menschen denken, die Ehe für alle bedeute den Untergang unserer Kultur?

Och nö ... :)

Das führt doch etwas weg vom Thema "Zuspruch für die AfD", für die oben zwei Analysen / Ansichten gepostet wurden. Daß du einen Teil als "geistigen Stuss", "außerhalb unseres Verfassungsbodens" abtatest, lies vermuten, du hättest eventuell eine klarere Sicht anzubieten ...

Mo77 30.05.2023 12:10

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1709980)
Was sind deiner Meinung nach Gründe für den hohen Zuspruch der AfD ?
(Wie keko# oben postete, bundesweit mttlerweile höher als der Grünen)

Wohlstandsverlust, Identitätsverlust, Kulturverlust bzw die Angst davor.
Schon putzig wie das Wort Zuwanderung von niemandem genannt wird.
Da muss man ran an das Thema! Eine Erleichterung der Zuwanderung scheint nicht im Interesse aller zu sein.
Wenn in den Kindergärten und Schulen Deutsche ohne Migrationserfahrung die Minderheit werden bewegt das die Leute.
Wenn es in den Kantinen kein Schweinefleisch mehr gibt bewegt das die Leute. (gesünder ist es ohnehin, aber das ja nicht der Grund für das Streichen vom Speiseplan)
Wenn die Leute Sorge haben für Schulden andere EU Länder zu "haften".
Unterstützung der Ukraine.
Allgemeine Unsicherheit und Angst vor Veränderungen.
Angst keine Rente zu bekommen, sorge um weniger Leistungen bei der Krankenversicherung.
Innere Sicherheit, Gewalt und Bedrohungen durch die "Partyszene"
Bildung von Clans, Parallelgesellschaften und kulturfremden Stadtvierteln.
Angst, dass zb Ausschreitungen hier ausgetragen werden. Es bewegt die Leute wenn Autokorsos beworfen werden wie jetzt nach der Türkei Wahl...

Das sind vermutlich Gründe für Menschen die AFD zu wählen.
Wird natürlich auch stark getriggert und bedient von Medien und Vertretern der Richtung.
Die klaviatur der Angst wird immer gerne gespielt.
Das ist kein Privileg völkischer, rechter Gesinnung.

Klugschnacker 30.05.2023 12:15

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1709988)
Daß du einen Teil als "geistigen Stuss", "außerhalb unseres Verfassungsbodens" abtatest, lies vermuten, du hättest eventuell eine klarere Sicht anzubieten ...

Wo fehlt es Dir denn an Klarheit?

Wenn Dich der Zusammenhang zwischen unserem Grundgesetz und dem Klimaschutz interessiert, kannst Du das beim Bundesverfassungsgericht nachlesen. Dort wird das haarklein auseinandergesetzt.

Klimaschutz ist nicht die Agenda einer linken Partei. Er gehört wie die Rechtsstaatlichkeit, die Demokratie und der Sozialstaat zu den Staatszielen unseres Landes. Aus diesem Grundsatz leiten sich sehr konkrete Klimaziele ab. Diese sind bindend für die Politik: Der Gesetzgeber hat dafür zu sorgen, dass diese Ziele eingehalten werden.

Sind wir uns bei den Aussagen des letzten Absatzes einig?

Flow 30.05.2023 12:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1709990)
Wo fehlt es Dir denn an Klarheit?

"Gegenfrage" :

Welche Klarheit fehlt dir an meiner Ausgangsfage ?
Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1709980)
Was sind deiner Meinung nach Gründe für den hohen Zuspruch der AfD ?
(Wie keko# oben postete, bundesweit mttlerweile höher als der Grünen)


Mo77 30.05.2023 12:33

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1709980)
Was sind deiner Meinung nach Gründe für den hohen Zuspruch der AfD ?
(Wie keko# oben postete, bundesweit mttlerweile höher als der Grünen)

Es besteht die Möglichkeit, dass die SPD hinter die AFD rutscht. Sind ca 2% Unterschied...
Da wäre es wirklich sinnvoll über die Gründe zu sprechen.
Was bringt in so einer Situation die Haltung/Strategie der Medien?

sabine-g 30.05.2023 12:37

Die Leute rennen immer denjenigen hinterher die ihnen das Paradies auf Erden zum Nulltarif versprechen.
Damit ist logischerweise Klimaschutz und Eigeninitiative und Mehrkosten dafür wenig populär => Grünenpolitik ist schei$$e

Das wird sich erst ändern, wenn die Leute erkennen, dass es keine gute Idee ist die Launen der Natur zu ignorieren und feststellen, dass nur ein Hemd auf dem Leib doch weniger ist, als das was man vorher hatte.

Wie Klugschnacker schreibt ist der Klimaschutz im Grundgesetz verankert. Ich habe keine Ahnung ob man das wieder zurückdrehen kann.
Vermutlich nur mit politischen Mehrheiten, die allerdings auch für das derzeitige AfD Hoch (erst mal) nicht erreichbar sind.

Ich habe einen Ex-Bekannten, intelligenter Mensch, Geschäftsführer in einem mittelständischen Betrieb. Man mag sich nicht vorstellen, dass er AfD Wähler ist und sich in rechtsradikalen (vermutlich nicht radikal genug, sonst wäre es schon abgeschaltet) Foren rumtreibt und dort über die freiheitliche Grundordnung hetzt. Ebensowenig mag man glauben, dass er Angst hat aus politischen Gründen (welche auch immer das sein mögen) enteignet zu werden und sich deshalb Grund und Boden in Rumänien gekauft hat.

Trimichi 30.05.2023 12:39

[Moderation: Entfernt. Bitte drücke Dich verständlich aus.]

Klugschnacker 30.05.2023 12:40

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1709993)
Welche Klarheit fehlt dir an meiner Ausgangsfage ?

Es fehlt mir da nicht an Klarheit. Ich habe sie ja beantwortet. Die Frage ist ja alles andere als neu. Sie wurde zigmal gestellt und beantwortet.

Klugschnacker 30.05.2023 12:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1709990)
Sind wir uns bei den Aussagen des letzten Absatzes einig?

Könntest Du das hier noch kurz beantworten? Dann weiß ich, wo ein Dissens besteht.

Flow 30.05.2023 12:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1710000)
Könntest Du das hier noch kurz beantworten? Dann weiß ich, wo ein Dissens besteht.

Da ja doch einige Implikationen anhänglich, sowie Definitionen erforderlich sind, kann ich spontan nicht sagen, wie einig wir uns da sind.

Alternative Antwort :
Ich habe sie ja beantwortet. Die Frage ist ja alles andere als neu. Sie wurde zigmal gestellt und beantwortet.

Klugschnacker 30.05.2023 12:55

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1710003)
Da ja doch einige Implikationen anhänglich, sowie Definitionen erforderlich sind, kann ich spontan nicht sagen, wie einig wir uns da sind.

Welche Definitionen fehlen Dir denn?

Helmut S 30.05.2023 13:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1709983)
Gegenfrage: Was war der Grund dafür, dass ein beträchtlicher Teil unserer Großeltern an eine jüdische Weltverschwörung glaubte, der unter anderem Albert Einstein angehörte? Oder was ist der Grund, dass Menschen denken, die Ehe für alle bedeute den Untergang unserer Kultur?

Wahrscheinlich Weltbilder. :Blumen:

Helmut S 30.05.2023 13:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1709990)
Diese sind bindend für die Politik: Der Gesetzgeber hat dafür zu sorgen, dass diese Ziele eingehalten werden.

Was is, wenn der Gesetzgeber das nicht hinkriegt? :Blumen:

sabine-g 30.05.2023 13:26

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1710007)
Was is, wenn der Gesetzgeber das nicht hinkriegt?

Dann werden sich die gleichen Leute wie heute beschweren, dass es ja alles so schrecklich ist......ist halt dann nur anders schrecklich.

Trimichi 30.05.2023 13:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1709983)
Gegenfrage: Was war der Grund dafür, dass ein beträchtlicher Teil unserer Großeltern...Oder was ist der Grund, dass Menschen denken, die Ehe für alle bedeute den Untergang unserer Kultur?

Hatte ich mich nicht klar ausgedrueckt zum Thema Ehe fuer alle? Welches ich nicht angeschnitten hatte. Kapier' ich nicht warum du das fragst und eine Antwort loescht. Kaspere das dann mit Flow aus. Denn ich glaube nicht, dass sich alle (Indien, Pakistan, China z.B. oder auch Russland, Israel, England oder die Tuerkei etc. bzw. das Internet) zensieren und gleichschalten lassen. Wir brauchen den interkulturellen Diskurs, so Habermas, um kognitive Dissonanzen, so Habermas weiter, abtragen zu koennen.

keko# 30.05.2023 14:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1709983)
Gegenfrage: Was war der Grund dafür, dass ein beträchtlicher Teil unserer Großeltern an eine jüdische Weltverschwörung glaubte, der unter anderem Albert Einstein angehörte? ....

Hitler ist nicht vom Himmel gefallen. Er wurde jahrelang freiwillig gewählt.
Manchmal waren es sehr handfeste Gründe: sozialer und wirtschaftlicher Aufstieg über/in der Partei. Schaffung von Arbeitsplätzen. Eroberung neuen Lebensraum im Osten. Es gab einen M-Tag (Möbel-Tag) an dem man billig an Möbel kam, die in judischen Wohnungen zu finden waren. Das Führungspersonal war z.T. formal hoch gebildet (Dr.), also keine Dummerchen.

Damit hier keine Missverständisse aufkommen: das ist keine Werbung für irgendwas, sondern eine Warnung. Denn diese Mechanismen ziehen vermutlich noch heute (wenn auch nicht in der gleichen Form).

noam 30.05.2023 17:12

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1709971)
Man hat natürlich auch eine gewisse Holschuld als Bürger. Das Internet ist offen, man kann sich auch mal selbst informieren.
Wenn die Grünen sich allerdings "nur" auf das Klima konzentrieren, werden sie scheitern. Das ist letztendlich zu wenig. Aktuell erscheint es mir, als gäbe es kein anderes Thema als das Klima, Wärmepumpen und die Ukraine. Rezession und Inflation kam kürzlich im heute-Journal unter "Was gibt es sonst noch zu berichten?" ;-)

Im Internet findet man aber vor allem die, die sehr einfache Antworten auf komplexe Sachverhalte liefern, dazu zumeist auch gleich den oder die Schuldigen benennt und Hass durch Hetze schürt.

Ich sehe es als Aufgabe unserer Politiker sich weniger über die Verwandtschaftsverhältnisse irgendwelche Staatssekretäre zu erregen als dem Bürger die Notwendigkeit bestimmter Entwicklungen einfach und verständlich näher zu bringen und Springer unwidersprochen hetzen zu lassen.

JENS-KLEVE 30.05.2023 17:36

Meine Erklärung für Erfolge der AFD:

a) hoher und weiter wachsender Fanbereich im Lager der Coronaleugner, Verschwörungstheoretiker, Putinfans, Klimaleugner, reichsbürger etc.


b) ungeschicktes Verhalten der Grünen, SPD usw. - man redet sich um Kopf und Kragen bei Angriffen, führt unbeliebte Nebenkriegsschauplätze wie Gendern, Veggieday, politcal Correctness und schießt bei vielen Themen übers Ziel hinaus. Erfolge wie die Vermeidung des Gasnotstands werden gar nicht ausgeschlachtet oder promotet. Dem gegenüber wieder geschicktes Ausschlachten der politischen Gegner mit Angstmacherei. Guckt euch mal an wie geschickt Selenski jede Errungenschaft seinem Volk genüsslich präsentiert. Der bescheidene Habeck hat viele gute Sachen gemacht, aber erntet gar nicht.

Die meisten Leute sind ja für Umweltschutz, Gleichberechtigung und Asylpolitik. Man könnte sie ohne großen Aufwand ins Boot holen, bzw. Sie waren längst drin. Die AFD Schwurbler schafften aber einen Großteil dieser Leute Angst vor der konkreten Umsetzung durch Grüne einzujagen. Ob berechtigt oder unberechtigt kann man anderer Stelle diskutieren, aber deswegen laufen viele aus der Mitte der AFD in die Arme.

qbz 30.05.2023 18:31

Man muss die politische Entwicklung der nationalistischen Parteien auch europaweit seit den 90ziger Jahren analysieren, um die Gründe dieser Entwicklung zu verstehen. D.h. Italien, Frankreich, Spanien, Schweiz, Österreich, Kroatien, Polen, Ungarn u.a.. In der CH z.B. bildet die SVP mit 25 % der Wählerstimmen die grösste Fraktion im Nationalrat. Im Europa-Vergleich steht Deutschland bei einem Wähler(umfragen)anteil von nur 17 % bei der AFD noch ganz gut da, was rechtsnationalistische Wählerstimmen betrifft. Die AFD könnte noch mehr Stimmen einsammeln und hat das Potential noch nicht ausgeschöpft-

MattF 30.05.2023 20:03

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1710062)

b) ungeschicktes Verhalten der Grünen, SPD usw. - man redet sich um Kopf und Kragen bei Angriffen, führt unbeliebte Nebenkriegsschauplätze wie Gendern, Veggieday, politcal Correctness und schießt bei vielen Themen übers Ziel hinaus.



Diese Diskussion ist mittlerweile sich selbst erfüllend.

Ich wüsste keinen Grünen der in den letzten Jahren was zum Gendern gesagt hat ich suche auch immer noch die "Woken". Sagt mir bitte einen woken Menschen in D?

Das sind Scheindiskussionen in denen etwas behauptet wird (Wokismus ....) was es gar nicht gibt.

JENS-KLEVE 30.05.2023 20:28

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1710076)
Diese Diskussion ist mittlerweile sich selbst erfüllend.

Ich wüsste keinen Grünen der in den letzten Jahren was zum Gendern gesagt hat ich suche auch immer noch die "Woken". Sagt mir bitte einen woken Menschen in D?

Das sind Scheindiskussionen in denen etwas behauptet wird (Wokismus ....) was es gar nicht gibt.

Ich wähle zwar keine Grünen, aber in politischen Diskussionen verteidige ich die ständig. Mein Gerechtigkeitssinn verpflichtet mich dazu. Ich merke mir jetzt aber nicht jeden Quatsch den die verzapfen. Das ist auch echt nicht meine Aufgabe. Ein paar Beispiele kommen mir schon in den Sinn. Aktuell haben wir den schlecht kommunizierten Gesetzentwurf für Heizungen, ungeschicktes Verhalten bei Gewalttaten verübt durch Flüchtlinge, Ideen zum Verbot von Einfamilienhäusern, Gendern ist an Hochschulen eine sehr umstrittene Pflicht, bei der Verkehrswende gibt es Dinge, die man deutlich besser kommunizieren könnte… Und obwohl mich diese Dinge selber nerven, finde ich den Gegenpol so ekelhaft, dass ich dann doch lieber den Robert, den Cem oder die Anna-Lena usw. in Schutz nehme. Ich bin ja in der Lage den Gesamtkontext zu verstehen.

Flow 30.05.2023 20:55

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1710079)
Ich wähle zwar keine Grünen, aber in politischen Diskussionen verteidige ich die ständig. Mein Gerechtigkeitssinn verpflichtet mich dazu.

Jens ist bereits eine Stufe weiter ... :Lachen2: ... ich bin noch dabei, die "Opfer" und "Zielscheiben" der Grünen zu "verteidigen" ... :Lachen2:

Schwarzfahrer 30.05.2023 21:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1709972)
Schwarzfahrer, ich bitte Dich. Wie kannst Du Dich ernsthaft in die geistige Nähe von so einem Stuss bringen?

Der von Dir zitierte Kommentar steht nicht auf dem Boden unserer Verfassung.

Ich meine damit nicht den sprachlichen Nazi-Duktus vom angeblichen Kulturkampf der schweigenden Mehrheit gegen eine lautstarke Minderheit. Auch nicht die Selbststilisierung zum Opfer, welches praktisch in Notwehr handeln müsse. Es ist auch inhaltlich falsch.

Der Umwelt- und Klimaschutz ist ein Teil unseres Grundgesetzes. Es hat bindenden Charakter für die Politik. Ganz gleich, ob die sich als links oder rechst versteht. Wer den Klima- und Umweltschutz als eine Sache der Grünen oder des politisch linken Lagers betrachtet, hat unsere Verfassung nicht verstanden.

Arne, ich bitte Dich, wie kannst Du so Dich ganz so dogmatisch gebärden?
Ich habe einfach Stöckers anti-konservativer Hetze eine andere Polarisierung gegenübergestellt, um zu zeigen, daß es eben verschiedene Erklärversuche gibt, und nicht nur eine einzig wahre; die Methode des klaren Feindbildes pflegen leider alle Seiten; ich hätte nicht gemeint, daß Du Dich diesem Spiel so gerne anschließt. Eigentlich dürften alle zum Teil auch Recht haben, so monokausal ist die Stärke der AfD nicht.

Ich selber habe nur angedeutet, daß beide Artikel jeder als Beitrag zur eigenen Meinungsbildung benutzen kann - das heißt nicht, daß man einem zustimmt, sondern daß man Ansichten liest, und dazu eigene Gedanken entwickelt. Geistige Nähe habe ich zu keinem der beiden, auch wenn ich in Martensteins Beitrag etwas weniger finde, was ich nicht teile, als bei Stöcker.

Und Umweltschutz und Klimaschutz mögen (neuerdings) im Grundgesetz stehn. Das bedeutet aber nicht, daß jeder Umsetzungsversuch gleich richtig, oder gleich hoch zu priorisieren ist. Die Grüne Sicht klingt allerdings so, daß es nur einen "warhen Weg" gibt, und daran störe nicht nur ich mich. Es gibt eben nie nur einen Weg, diese Ziele zu verfolgen, und es gibt andere, konkurrierende Paragraphen, die gegeneinander abzuwägen sind. Darüber muß diskutiert werden dürfen, gerade für die, die unsere Verfassung ernst nehmen.

Wenn Du den Beitrag für verfassungswidrig hältst, kannst ihn gerne Anzeigen - ich bezweifle, daß eine solche Anzeige jemand ernst nimmt.

Schwarzfahrer 30.05.2023 21:38

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1710076)
Ich wüsste keinen Grünen der in den letzten Jahren was zum Gendern gesagt hat

Google mal etwas; wie wäre es z.B. mit Kretschmann - auch wenn er sich gegen das Gendern geäußert hat, waren es offenbar Grüne, die er anspricht...

Klugschnacker 31.05.2023 07:14

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1710007)
Was is, wenn der Gesetzgeber das nicht hinkriegt? :Blumen:

In den Niederlanden wurde vom Gericht landesweit Tempo 100 auf Autobahnen erzwungen.

Ich bin kein Experte für solche Fragen. Das Bundesverfassungsgericht setzt der Politik Grenzen. Wenn ich das richtig verstanden habe, wirkt das Gericht auf das Parlament. Es muss Gesetze erlassen, welche die Forderungen des Gerichtes erfüllen. Eine Möglichkeit wäre eine CO2-Bepreisung, die tatsächlich Lenkungswirkung entfaltet. Das könnte zu einer schnelleren Abschaltung der Kohlekraftwerke führen oder die Gasheizungen aus den Kellern holen.

Klugschnacker 31.05.2023 07:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1710091)
Ich habe einfach Stöckers anti-konservativer Hetze eine andere Polarisierung gegenübergestellt, um zu zeigen, daß es eben verschiedene Erklärversuche gibt, und nicht nur eine einzig wahre; die Methode des klaren Feindbildes pflegen leider alle Seiten; ich hätte nicht gemeint, daß Du Dich diesem Spiel so gerne anschließt.

Auf mich hat es so gewirkt, als würde Dir Harald Martenstein aus dem Herzen sprechen. Immerhin hast Du ihn ausführlich zitiert, ohne das Zitat einzuordnen. Dass Du ihn als ein Beispiel von vielen Kommentatoren empfiehlst, schien mir zu zeigen, dass Du Dich in dieser stramm rechten Gedankenwelt gut auskennst. Tut mir leid, wenn ich damit falsch liege.


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