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Mo77 14.01.2023 11:40

Zitat:

Unbekannte haben am vergangenen Samstag Brandsätze auf ein RWE-Werksgelände an der Forsthausstraße geworfen. Im Anschluss seien die Vermummten in den Wald geflohen, teilt die Polizei Aachen mit.
https://www.rundschau-online.de/regi...=1673692563620

Das war die Woche davor!

Hoffentlich sind die nicht unterwegs nach Lützenrath...

Bulldog 14.01.2023 11:45

Beim Ausbau der Windkraft ist Bewegung. 2022 wurden höhere Ausbauziele festgelegt. Auch gibt es erste Standardisierungen in Natur- und Artenschutz (es gibt noch immer Unterschiede zwischen den Bundesländern).
Noch nicht geklärt ist wie Genehmigungsverfahren beschleunigt werden können. Dafür braucht es präzise formulierte Gesetze. Bis dahin sind dir als genehmigende Behörde die Hände gebunden - die brauchen Rechtssicherheit.
Ursprünglich wollte die Koalition im Jahr 2022 Gesetze zur Beschleunigung verabschieden (Denkmalschutz, Tiefflug, Radar, usw.). Das wurde auf 2023 verschoben.

Klugschnacker 14.01.2023 11:54

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1696111)
Wenn die Windräder so harmlos sind, warum bauen wir diese nicht mitten in die Städte? Einfach in jeden Stadtpark ein Windrad.

Warum sollten wir?

Die produzierte Strommenge wächst mit dritter Potenz zur Windgeschwindigkeit: Doppelte Windgeschwindigkeit, achtfache Strommenge. Deswegen machen Windräder vor allem dort Sinn, wo es möglichst viel kräftigen Wind gibt. Das ist auf Höhenzügen, auf dem offenen Meer und auf freiem Felde der Fall. Nicht in Städten.

Der Wind wird außerdem mit zunehmender Höhe über Grund immer stärker. Legt man sich beispielsweise bei Sturm auf den Boden, ist es dort fast windstill. Mit jedem Meter, den man nach oben geht, wird der Wind kräftiger. Dieses Prinzip gilt jedoch nur für freie Flächen. In einem Wald gilt es erst ab Wipfelhöhe, in einer Stadt erst ab Dachhöhe. Um diese Dachhöhe muss das Windrad also zusätzlich in die Höhe gebaut werden, wenn es gleich viel Strom produzieren soll, wie ein Windrad auf freiem Felde. Das macht schon etwas aus, denn halbe Windgeschwindigkeit bedeutet ein Achtel an erzeugter Energie.

Windräder in Städten wären daher nach meinem Kenntnisstand weniger wirtschaftlich als solche auf freien Feldern, auf Höhenzügen oder auf dem offenen Meer.
:Blumen:

hanse987 14.01.2023 12:28

Mir ist schon klar dass auf dem freien Feld die Energieausbeute größer ist. Mir ging es eher um das Wort harmlos. Ich finde diese nicht so harmlos.

Wenn man diese in ein Waldgebiet baut, muss man riesige Schneisen schlagen um überhaupt mit den Maschinen an den Bauort zu kommen. Dann ist es halt auch blöd das auf dem Land auch jemand wohnt. Ich finde die z.B. die 10H Regel nicht so schlecht, denn in der Nähe eines solchen Windrads möchte ich nicht wohnen! Ich war letztes Jahr zufällig im DDR-Bayern Grenzdorf Mödlareut. Da stehen einige Windräder vor dem Dorf und ganz ehrlich wenn ich dieses „Gebrumme“ den ganzen Tag hätte, wäre ich da ganz schnell weg.

Mo77 14.01.2023 14:36

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1696109)
Bald beginnt die Großdemo um Lützenrath.
Hoffentlich bleibt es friedlich. Gerüchte gehen von einer Stürmung des Tagebaus aus.
Es werden 10.000 Menschen erwartet.

Leider nein, Leute dringen an die Abbruchkante.
Während tausende friedlich demonstrieren kommt es mit dem radikalen Teil zu Tumulten.
Durch Regenfälle kommt es hoffentlich nicht zu Abbrüchen an der Kante.

Schwarzfahrer 14.01.2023 15:22

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1696100)
Du hast Recht nur auch das wird nicht passieren ohne gesetzliche Vorgabe, von dir Zwang genannt.

Zwischen Zwang und gar keine Lenkung gibt es noch Zwischenstufen; ich fantasiere mal etwas: z.B. ausreichend Anreize, Autos leicht zu bauen (z.B. KFZ-Steuer oder gar Parkgebühren nach Gewicht und Größe gestaffelt, oder alles ab z.B. 1,8 t als Lastwagen einstufen (einschließlich extra Führerschein, o.ä.), statt einem "Flottenverbrauch" vorzugeben, der unterschiedlich berechnet werden kann, einen Mindestanteil zu verlangen an Autos mit Verbrauch unter xx kWh/km. In China ist der Anteil an Zulassungen zwischen Elektro und Verbrenner festgelegt, Verbrennerkäufer müssen da länger warten. Man könnte genauso Anteil an "leichten" Autos in den Zulassungen festlegen, so mancher würde dann lieber sofort den 80-PS-Wagen statt in 6 Monaten den 150 PS-Wagen kaufen, u.s.w. ADAC könnte seine Hilfe für leichte, sparsame Autos kostenlos machen, für die schweren Boliden eine Zusatzversicherung verlangen. Man könnte im Versicherungsrecht z.B. eine grundsätzliche Mitschuld an Unfallfolgen festlegen, wenn das Auto mehr als 500 kg schwerer ist, als der Unfallgegner (das Problem wächst, aktuell gerade auch mit schweren BEV) Gegen Mode kommt man nicht leicht an - außer sie wird zu viel teurer oder unpraktischer, als andere, praktikable Optionen.

Schwarzfahrer 14.01.2023 15:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1696105)
Ja, aus dem Ausland gekaufter Atomstrom ist "ok". Wir kaufen anderen Ländern deren Überproduktion an Strom ab. Das ist für mein laienhaftes Verständnis eine sinnvolle Verwendung dieser überschüssigen Strommengen.

Finde ich inkonsequent. Wer die Produktion von Atomstrom einstellt, weil es gefährlich ist, handelt inkonsequent bzw. Rücksichtslos, wenn er die gleiche gefährliche Produktion im Ausland durch den Kauf fördert. Ist das gleiche, wie hier Fracking verteufeln, aber Fracking-Gas aus dem Ausland zu importieren. Oder hier Kinderarbeit zu verbieten, aber Waren aus anderen Ländern zu importieren, die mit Kinderarbeit hergestellt wurden. Es ist auch eine sinnvolle Verwendung der Überproduktion von billig-T-shirts, wenn wir sie hier verramschen, oder?
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1696105)
Unverständlich wäre mir, wenn wir zusätzlich zu diesen vorhandenen Überschüssen, die wir einfach kaufen können, weitere Atomkraftwerke bauen würden.

Die Nachbarn bauen aber nicht für uns, die werden uns auch nur ihre (gelegentlichen) Überschüsse verkaufen können - ob wir gerade dann etwas brauchen? Außer wie motivieren sie, Überkapazitäten zu bauen, indem wir sichere Abnahme in Aussicht stellen - womit wir dann aber einfach die Gefahr outgesourct haben, und gleichzeitig zugeben müssten, daß wir nicht ohne Grundlastkraftwerke auskommen werden.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1696105)
Wir bekommen es in Deutschland aufgrund zahlreicher Regelungen nicht hin, harmlose Windräder aufzustellen, wollen aber Atomkraftwerke neben die Städte bauen, sowie Endlager, die zehntausend Jahre lang eine Gefahr darstellen. Ist das nicht absurd?

Absurd war es, vorhandene sichere Kraftwerke einfach abzuschalten, bevor funktionierender Ersatz absehbar war: Absurd war es, das gesamte (einst hochwertige) Know-How auf dem Gebiet in diesem Land verfallen zu lassen, statt an Verbesserungen der Sicherheit und Funktionalität des (weitgehend CO2-freien) Prinzips der Energieerzeugung zu arbeiten (Stichwort Dual Fluid Reaktor, dessen Entwicklung nach Kanada ausgewandert ist, weil hier keine Perspektive da war). In Deutschland ist die Chance wohl inzwischen vertan, Kernkraft nennenswert zu nutzen, außer man nimmt die noch nutzbaren stillgelegten Kraftwerke wieder in Betrieb - nur fehlt inzwischen das fachkundige Personal dafür.

Mo77 14.01.2023 15:40

Zitat:

Abbruchkante von oben: Ich habe gerade Bilder aus der Luft gesehen. Aktivisten stehen unmittelbar an der Abbruchkante des Tagesbaus Garzweiler II. Gefühlt tausende Menschen sind von der Demo nach Lützerath gekommen und stehen direkt vor dem Ring aus Polizisten. Und es kommen immer mehr.
https://www.rnd.de/politik/luetzerat...KJGKW2C7I.html


Polizeiautos werden angegriffen, Pyros auf Polizisten geworfen, Steinwürfe.
Irre.....

https://m.focus.de/politik/streit-um...182499947.html
Zitat:

Demonstranten haben eine Polizei-Absperrung durchbrochen. Das berichtet FOCUS-online-Reporter Niklas Golitschek von vor Ort. Dabei ist offenbar ein Polizist verletzt worden.

Die Polizei kündigt den Einsatz von Zwang und Wasserwerfern an, wenn sich die Aktivisten nicht von der Polizeikette entfernen. „Dies ist eine der letzten Durchsagen.“
Showdown


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