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noam 08.12.2022 09:52

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1692959)
… solltest du mal in social media schauen statt in die Stuttgarter Tageszeitung.
:

Ich behaupte das Gegenteil. Vielen würde es erheblich gut tun, einfach mal mit offenen Augen und Ohren vor die Tür zu gehen und sich auch einmal außerhalb seiner Bubble zu bewegen und mit Menschen in Kontakt zu treten.

Soziale Medien überzeichnen und übertreiben und verstärken sich dazu einfach selbst in ihrer Kette.

El Stupido 08.12.2022 09:56

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1692983)
Ich behaupte das Gegenteil. Vielen würde es erheblich gut tun, einfach mal mit offenen Augen und Ohren vor die Tür zu gehen und sich auch einmal außerhalb seiner Bubble zu bewegen und mit Menschen in Kontakt zu treten.

Soziale Medien überzeichnen und übertreiben und verstärken sich dazu einfach selbst in ihrer Kette.

Absolut!
Hier wurde aber explizit im Zusammenhang mit den Durchsuchungen von Messerangriffen gesprochen.
Viele tun das innerhalb social media zwecks Relativierung etc.

Ich wollte bloß auf keko# reagieren, der mir unterstellte, "reflexhaft" Leute in die rechte Ecke zu stellen die Pläne der Beschuldigten zu Hauf im Internet relativieren.

Schwarzfahrer 08.12.2022 10:17

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1692986)
Hier wurde aber explizit im Zusammenhang mit den Durchsuchungen von Messerangriffen gesprochen.
Viele tun das innerhalb social media zwecks Relativierung etc.

Das halte ich eh für einen ziemlich falschen Vergleich. Die jetzt Verhafteten haben nach den Beschreibungen Aktionen gegen den Staat geplant, eine Systemänderung. Die Messerstechereien sind "einfache", unorganisierte Vorfälle, die allerdings für die meisten Menschen, (besonders bei entsprechendem Wohn- und Lebensumfeld) eine viel reellere, persönlichere Gefahr darstellen können. Das ist damit vielen emotional "näher" und eher vorstellbar, als eine abstrakte, für mich sogar abstruse und völlig irreale Idee, das alte Kaiserreich wiederzubeleben. Kaum jemand kann sich wohl wirklich vorstellen, was ein (theoretischer) Erfolg dieser Truppe für das Leben des Einzelnen bedeuten würde; vermutlich wissen es nicht mal die Irren selbst. Wir sind uns aber wohl alle einig, daß sie sicher nicht zu einer besseren Welt beitragen würden.

Ich könnte da eher noch nachvollziehen, wenn jemand zur Relativierung dieser "Verschwörer" z.B. die Fantasien von Extinction Rebellion zitiert - auch wenn Relativierung grundsätzlich wenig dazu beiträgt, einen Sachverhalt an sich objektiv zu beurteilen.

keko# 08.12.2022 13:18

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1692959)
Moin keko# :Huhu:

Ganz einduetig war der Post so meines Erachtens nicht. Da frage ich lieber mal nach....

Und wenn du negieren möchtest, dass ein bestimmtes Klientel direkt bezugnehmend auf die terroristische Vereinigung von "Messermördern" [sic!] oder ähnlichem spricht solltest du mal in social media schauen statt in die Stuttgarter Tageszeitung.

klick

Und das oben nur mal beispielhaft. Unter Tweets wie denen des BM Justiz scharen sich Kommentare namenloser User*innen.

Bzgl. "rechte Ecke": s. Threadtitel / -thema :Huhu:

[Offtopic]

Hallöle ;)

zwar kenne ich das Internet schon seit über 30 Jahren (also sogar schon vor Netscape Navigator und AOL ;-), aber tatsächlich bin ich im Laufe der Jahre wieder ein Fan der Tageszeitung geworden. Was ich z.B. mit deinem Link anfangen soll, weiß ich nicht. Ich müsste recherchieren und dafür fehlt mir Zeit und Muße. Die Tageszeitung filtert vor, das finde ich sehr angenehm, da ich die "Filter" kenne (und meist auch schätze). So gab es z.B. einen Print-Artikel zu den Reichsbürgern, in dem auf die Gefahren für die Demokratie durch steigende Lebenshaltungskosten und Zuzug von Flüchtlingen eingegangen wurde. Solche Dinge muss man mit Vorsicht schreiben und vielen "wenn" und "aber", aber das gelingt den Schreibprofis meist. In Tweets vermisse ich diese Tiefe meist, bzw. ich müsste Tweets danach durchsuchen.

[/ Offtopic]

Helmut S 08.12.2022 14:10

Zitat:

Zitat von noam;1692983u
[...] und mit Menschen in Kontakt zu treten.

Wenn ich das in meiner Freizeit tue, verstärkt das in 9 von 10 Fällen den latent in mir vorhandenen Wunsch, dieses Land zu verlassen, erheblich. :Lachen2:

sybenwurz 08.12.2022 15:18

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1692934)
Zumeist weiß man aber wo sich der Betroffene der Maßnahme zur Türöffnung aufhält und holt ihn kurz ab.

Ja, das ist klar. Ich hab mich etwas unklar ausgedrückt:
Am Beispiel vom Prinz Heinrich sieht man ja, dass der in FFM wohnt und arbeitet, aber noch n Jagdschloss hat.
Während man ihn in Frankfurt kielholte, hat man hundertpro parallel auch sein Jagdschloss nach brauchbarem Material durchsucht, bei andern Büros, Versammlungsräume etc., wo zur typischen Zeit derlei Zugriffe eher niemand Anwesendes zu erwarten ist.

TriVet 08.12.2022 15:30

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1693005)
aber tatsächlich bin ich im Laufe der Jahre wieder ein Fan der Tageszeitung geworden. Was ich z.B. mit deinem Link anfangen soll, weiß ich nicht. Ich müsste recherchieren und dafür fehlt mir Zeit und Muße. Die Tageszeitung filtert vor, das finde ich sehr angenehm

Ja, trotz bzw wegen der Informationsfülle ist man (wieder) auf Fremdexpertise und -vertrauen angewiesen, die letzten Universalgelehrten gab es halt in der Renaissance.;)

El Stupido 24.01.2023 11:02

Der Generalsekretär der CDU auf Twitter:

Zitat:

Wir als
@CDU
distanzieren uns mit Nachdruck von den Äußerungen Hans Georg #Maaßen​s. Immer wieder gebraucht er die Sprache aus dem Milieu der Antisemiten und Verschwörungsideologen und stellt sich wieder und wieder in Nähe der AfD. (....)


Wir sprechen über den ehemaligen Chef des BfV....

El Stupido 27.01.2023 07:03

Zitat:

(...) In Grevesmühlen hat der Kreistag von Nordwestmecklenburg in einer Dringlichkeitssitzung für die Errichtung einer Containerunterkunft für Asylbewerber und Geflüchtete im Gewerbegebiet von Upahl gestimmt. Vor dem Gebäude protestierten rund 700 Menschen - darunter Rechtsextreme. Einige versuchten, in das Gebäude zu gelangen. Es kam zu tumultartigen Szenen.(...)Nach Angaben der Polizei waren auch etliche Personen, die dem rechten Spektrum zuzuordnen seien, unter den Demonstranten - ebenso wie bekannte Rechtsextremisten aus der Region sowie Hooligans(...)


....

JENS-KLEVE 27.01.2023 10:11

Zur Ergänzung: sie versuchten den Kreistag zu stürmen, nicht die Unterkunft. Eine Person kam rein und versuchte vergeblich für die anderen die Tür von innen zu entriegeln. Zahlreiche Anzeigen wurden geschrieben.

sabine-g 27.01.2023 10:37

Der rechte Sumpf ist echt ekelhaft.
Ich hatte einen Bekannten, der Mitglied in der AfD ist und auf rechten Portalen irgendwas geschrieben hat. Intelligenter Mensch - eigentlich.
Ich habe Freunden gesagt, dass ich mit solchen Leuten und mit Leuten, die Kontakt mit solchen Leuten haben, nichts mehr zu tun haben möchte - wenn sie zu feige sind das mal anzusprechen.
Jetzt sind sie halt ex Freunde.
Bequemlichkeit in Sachen Rechts ist nicht so meins.

LisaH 27.01.2023 10:52

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1697320)
Zur Ergänzung: sie versuchten den Kreistag zu stürmen,.....

Wo führt das hin? Muss bald jede Sitzung eines Gemeinderats in Deutschland von der Polizei beschützt werden?

Schwarzfahrer 27.01.2023 11:29

Zitat:

Zitat von LisaH (Beitrag 1697328)
Wo führt das hin? Muss bald jede Sitzung eines Gemeinderats in Deutschland von der Polizei beschützt werden?

Das ist in etwa so fundiert, wie die Frage, ob wegen Illerkirchberg jedes Schulkind in Deutschland mit Polizeischutz zur Schule begleitet werden sollte.

Es kann den Blick etwas weiten, wenn man die Hintergründe des Ganzen liest, z.B. hier. Immerhin wurde beschlossen (ohne die Zustimmung und gegen den Willen der Anwohner) in eine 700-Seelen-Gemeinde eine Unterkunft für 400 Flüchtlinge zu setzen. Bei aller Hilfsbereitschaft ist das Verhältnis höchst problematisch. Und die Mittel, zu denen die Demonstranten griffen, mögen nicht in Ordnung sein, verständlich ist die Aufregung allemal, finde ich; gerade wenn der Vorfall von Illerkirchberg noch allzu lebendig in den Köpfen der Menschen herumspukt.
Im zitierten Artikel steht übrigens:
Zitat:

Die Grünen sprachen am Abend von einem Angriff auf die Demokratie. «Geflüchtete Menschen brauchen Schutz vor Krieg und Verfolgung. Unsere Aufgabe ist es, sie aufzunehmen, eine würdige Unterbringung zur Verfügung zu stellen und für ihre physische und psychische Sicherheit zu garantieren»...
Dazu fragen sich die Anwohner vielleicht auch, ob es demokratisch ist, gegen ihren Willen ein solches Projekt (er)tragen zu müssen, und ob nicht auch die physische und pychische Sicherheit der Anwohner zu garantieren sei.

NiklasD 27.01.2023 11:35

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697332)
Immerhin wurde beschlossen (ohne die Zustimmung und gegen den Willen der Anwohner) in eine 700-Seelen-Gemeinde eine Unterkunft für 400 Flüchtlinge zu setzen. Bei aller Hilfsbereitschaft ist das Verhältnis höchst problematisch. Und die Mittel, zu denen die Demonstranten griffen, mögen nicht in Ordnung sein, verständlich ist die Aufregung allemal, finde ich; gerade wenn der Vorfall von Illerkirchberg noch allzu lebendig in den Köpfen der Menschen herumspukt.
Im zitierten Artikel steht übrigens:
Dazu fragen sich die Anwohner vielleicht auch, ob es demokratisch ist, gegen ihren Willen ein solches Projekt (er)tragen zu müssen, und ob nicht auch die physische und pychische Sicherheit der Anwohner zu garantieren sei.

Der Kreistag wurde ja von den Bürgern gewählt, also haben sie somit indirekt mitbeschlossen. Verstehe nicht, wie man so ein Verhalten noch versucht zu rechtfertigen. Die ganzen bekannten Rechtsextremen und Hooligans, die an der Demo teilgenommen haben, wohnen bestimmt alle in der Gemeinde :Lachanfall:

svenio 27.01.2023 11:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697332)
... Und die Mittel, zu denen die Demonstranten griffen, mögen nicht in Ordnung sein, verständlich ist die Aufregung allemal, finde ich; ...

Es geht nicht darum, ob man eine Flüchtlingsunterkunft in der Nachbarschaft gut oder schlecht findet, das kann jeder für sich selbst entscheiden und entsprechend seine Meinung dazu artikulieren. Es geht darum, welche Mittel man zur Meinungsartikulation wählt. Eine Verharmlosung dieser Aktion, bei der Rechtsradikale und Hooligans in SA Manier eine Sitzung einer demokratisch gewählten Institution stürmen wollten, spielt diesen Volldeppen in die Karten und gibt ihnen das Gefühl, richtig gehandelt zu haben. Ich verstehe nicht, wie man eine solche Meinung vertreten und sowas nur "nicht in Ordnung" finden kann.

Schwarzfahrer 27.01.2023 11:48

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1697334)
Der Kreistag wurde ja von den Bürgern gewählt, also haben sie somit indirekt mitbeschlossen. Verstehe nicht, wie man so ein Verhalten noch versucht zu rechtfertigen. Die ganzen bekannten Rechtsextremen und Hooligans, die an der Demo teilgenommen haben, wohnen bestimmt alle in der Gemeinde :Lachanfall:

Es gibt einen Unterschied zwischen Rechtfertigung und Verständnis, ebenso wie zwischen angemessener und nicht angemessener Form von Protest.

Der Kreistag repräsentiert ca. 160.000 Menschen, Upahl hat davon ca. 700, also knapp 0,5 %. Es ist ein Beschluß einer großen (von dem Beschluß nicht betroffenen) Mehrheit zu Lasten einer kleinen Minderheit. Es mag gute Gründe dafür geben, das so zu beschließen - dann sollte man damit die Menschen überzeugen, und nicht den ganzen Protest als rechtsextrem abtun (was nicht ausschließt, unangemessene Protestformen abzulehnen und zu sanktionieren). Oder es war nur fehlendes Fingerspitzengespür bei der Entscheidung, dann sollte man offen auch über Alternativlösungen diskutieren.

Entweder haben Menschen ein demokratisches Mitbestimmungsrecht über das, was in ihrem Ort passiert (dann gilt dies gleichermaßen für Flüchtlingsheime, Windkraftanlagen, Müllverbrennungsanlagen, Chemifabriken oder Atommülldeponien), oder wir sagen offen, daß sie zu schlucken haben, was im Kreistag oder weiter oben beschlossen wird. Was wohl mehr zur Stärkung der Demokratie beiträgt?

Schwarzfahrer 27.01.2023 11:55

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1697337)
Es geht darum, welche Mittel man zur Meinungsartikulation wählt.

Wenn es darum geht: dies war eine angemeldete legitime Demonstration. Aber es geht eben primär um das Anliegen, die Meinung selbst, nicht nur um die Mittel (wenn es allein darum ginge, wäre die letzte Generation auch nur einfach ein Haufen Gesetzesbrecher).

Daß ein Teil der Teilnehmer sich falsch verhält, darf nicht dem Anliegen der Demonstranten schaden oder gar dies delegitimieren. Fehlverhalten von Teilnehmern muß von der Sache getrennt betrachtet werden. Wird doch bei der LG auch gerne so argumentiert.

Ich verstehe nicht, wieso das eigentliche Anliegen völlig verdrängt wird, wenn sich Teilnehmer einer Demonstration falsch verhalten. Das ist eine genau solche falsche verallgemeinernde Projektion, wie sie z.B. denen vorgeworfen wird, die von kriminellen Flüchtlingen schließen, daß alle Flüchtlinge kriminell sind.

svenio 27.01.2023 12:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697341)
Wenn es darum geht: dies war eine angemeldete legitime Demonstration. Aber es geht eben primär um das Anliegen, die Meinung selbst, nicht nur um die Mittel (wenn es allein darum ginge, wäre die letzte Generation auch nur einfach ein Haufen Gesetzesbrecher).

Daß ein Teil der Teilnehmer sich falsch verhält, darf nicht dem Anliegen der Demonstranten schaden oder gar dies delegitimieren. Fehlverhalten von Teilnehmern muß von der Sache getrennt betrachtet werden. Wird doch bei der LG auch gerne so argumentiert.

Ich verstehe nicht, wieso das eigentliche Anliegen völlig verdrängt wird, wenn sich Teilnehmer einer Demonstration falsch verhalten. Das ist eine genau solche falsche verallgemeinernde Projektion, wie sie z.B. denen vorgeworfen wird, die von kriminellen Flüchtlingen schließen, daß alle Flüchtlinge kriminell sind.

Dieser Faden heißt "Rechtsruck in Deutschland" und in der gerade diskutierten Meldung geht es um die versuchte Stürmung eines Kreistags durch Rechtsradikale und Schläger. Das ist ein Anschlag auf eine demokratisch gewählte Institution und keine Petitesse. Es ist nicht vergleichbar mit der LG oder haben die auch schon mal eine demokratische Institution angegriffen? Indem Du dies vergleichst, verharmlost Du schon wieder die rechtsradikalen Schläger. Warum tust Du das?

El Stupido 27.01.2023 12:43

Und wem noch nicht übel genug ist darf gerne mal durch die Kommentare unter diesem Tweet unserer Bundesministerin des Inneren anlässlich des Gedenktages zur Befreiung von Auschwitz scrollen:

https://twitter.com/BMI_Bund/status/1618673666673512448

sabine-g 27.01.2023 12:56

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1697344)
Warum tust Du das?

Weil....

Schwarzfahrer lebt die Anarchie.
Leider hier in Deutschland, in Ungarn bei Viktor Orbán ist das halt was anderes.

Schwarzfahrer 27.01.2023 13:29

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1697344)
Dieser Faden heißt "Rechtsruck in Deutschland" und in der gerade diskutierten Meldung geht es um die versuchte Stürmung eines Kreistags durch Rechtsradikale und Schläger. Das ist ein Anschlag auf eine demokratisch gewählte Institution und keine Petitesse. Es ist nicht vergleichbar mit der LG oder haben die auch schon mal eine demokratische Institution angegriffen? Indem Du dies vergleichst, verharmlost Du schon wieder die rechtsradikalen Schläger. Warum tust Du das?

Ich verharmlose gar nichts, reduziere aber das Geschehen auch nicht allein auf die Rechtsextremen, weil die Geschichte komplexer ist. Und dieser Faden heißt so, damit wir uns auch Gedanken machen, wieso es manche Menschen in die rechtsextreme Ecke treibt. Wenn wir die Ursachen nicht kennen oder nicht wahrnehmen wollen, dann bleibt nur das verständnislose Lamentieren darüber, statt etwas dagegen zu tun.

Ich kann mir nämlich folgendes gut vorstellen: wenn sich Menschen vor dem Kreistag versammeln, weil sie ein für sie ernsthaftes Problem in dessen Beschluß sehen, ihr Anliegen aber komplett ignoriert wird, weil rechtextreme Teilnehmer die Veranstaltung für ihre Zwecke übel mißbrauchen, dann werden einige sicher denken: ich werde ja nur von den Rechtextremen ernst genommen; ich finde sie scheiße, aber immer noch besser als die Ignoranz der anderen.

Wieviel weniger würden in diese Richtung denken, wenn die Meldungen eher einen Tenor hätten, bei dem das eigentliche Anliegen genau beschrieben wird, mit Pros und Contras, und die Gewalteskalation durch einen Teil der Demonstranten als getrenntes Problem kritisiert und behandelt wird (ja, gegen gewaltbereite Menschen muß in jedem Kontext klar Position bezogen werden). Es wäre viel weniger "Schlagzeile", weniger Aufreger - aber konstruktiver und hilfreicher, die Menschen zu erreichen.

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1697344)
Das ist ein Anschlag auf eine demokratisch gewählte Institution und keine Petitesse. Es ist nicht vergleichbar mit der LG oder haben die auch schon mal eine demokratische Institution angegriffen?

Nun, Gewalt ist primär ein Problem weil es sich gegen Menschen richtet; da sehe ich nur marginale Unterschiede, ob diese Menschen in einem Kreistag oder in einer Pizzeria sitzen. Die Grenze des Akzeptablen ist immer überschritten, sobald man gegen Gesetze verstößt; das sollte man bei allen Demonstrationen gleich bewerten, unabhängig vom Anliegen. (LG hat übrigens auch schon den Bundestag blockiert, also auch eine demokratische Institution durch Nötigung angegriffen). Gesetze und Menschen werden immer von einzelnen verletzt, da geht es nicht um "Gruppenhaftung"; die Anliegen einer Demonstration sind aber eben gruppenübergreifend. Diese Trennung finde ich wichtig, auch wenn natürlich nicht jedes Gruppenanliegen für eine so große gesellschaftliche Gruppe relevant ist, wie die Demonstranten es meinen.

NiklasD 27.01.2023 13:36

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1697355)
Und wem noch nicht übel genug ist darf gerne mal durch die Kommentare unter diesem Tweet unserer Bundesministerin des Inneren anlässlich des Gedenktages zur Befreiung von Auschwitz scrollen:

https://twitter.com/BMI_Bund/status/1618673666673512448

Oh gott. Aber vermutlich wird davon ein Großteil wieder irgendwelche Bots sein. Macht es nicht besser..


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697359)
Ich verharmlose gar nichts, reduziere aber das Geschehen auch nicht allein auf die Rechtsextremen, weil die Geschichte komplexer ist.

Doch, du verharmlost das Ganze, indem du das versuchst das Stürmen des Kreistages in die Ecke eines legitimen Protestes zu stellen.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697359)
Die Grenze des Akzeptablen ist immer überschritten, sobald man gegen Gesetze verstößt; das sollte man bei allen Demonstrationen gleich bewerten, unabhängig vom Anliegen. (LG hat übrigens auch schon den Bundestag blockiert, also auch eine demokratische Institution durch Nötigung angegriffen). Gesetze und Menschen werden immer von einzelnen verletzt, da geht es nicht um "Gruppenhaftung"; die Anliegen einer Demonstration sind aber eben gruppenübergreifend. Diese Trennung finde ich wichtig, auch wenn natürlich nicht jedes Gruppenanliegen für eine so große gesellschaftliche Gruppe relevant ist, wie die Demonstranten es meinen.

Auch an dieser Stelle verharmlost du den gewaltsamen Versuch der Rechtsextremen mit einer Sitzblockade. Good job...

El Stupido 27.01.2023 13:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697359)
(...) wieso es manche Menschen in die rechtsextreme Ecke treibt. (...)

Es treibt keine Menschen in die "rechtsextreme Ecke". Wer sich mit dem Wissen um unsere Geschichte in diese Ecke stellt tut das aus eigenem Antrieb, mit Vorsatz und ohne dazu genötigt zu werden.

Zitat:

Ich kann mir nämlich folgendes gut vorstellen: wenn sich Menschen vor dem Kreistag versammeln, weil sie ein für sie ernsthaftes Problem (...)
"Ein für sich ernsthaftes Problem" haben Menschen - unter ihnen Kinder - die nicht wissen, ob sie die Überfahrt über das Mittelmeer im Schlauchboot überleben werden. Oder Menschen, die aufgrund des Klimawandels bereits jetzt in ihrem Lebensraum akut bedroht sind und Angst vor dem nahen Hungertod haben.
Keine Geflüchteten in der Nachbarschaft haben zu wollen ist kein ernsthaftes Problem, es ist fuckin´ Rassismus.

NiklasD 27.01.2023 13:49

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1697363)
Es treibt keine Menschen in die "rechtsextreme Ecke". Wer sich mit dem Wissen um unsere Geschichte in diese Ecke stellt tut das aus eigenem Antrieb, mit Vorsatz und ohne dazu genötigt zu werden.



"Ein für sich ernsthaftes Problem" haben Menschen - unter ihnen Kinder - die nicht wissen, ob sie die Überfahrt über das Mittelmeer im Schlauchboot überleben werden. Oder Menschen, die aufgrund des Klimawandels bereits jetzt in ihrem Lebensraum akut bedroht sind und Angst vor dem nahen Hungertod haben.
Keine Geflüchteten in der Nachbarschaft haben zu wollen ist kein ernsthaftes Problem, es ist fuckin´ Rassismus.

Einzige Ergänzung von mir: "Keine Geflüchtete in der Nachbarschaft haben zu wollen, mit der einzigen Begründung, dass es Geflüchtete sind....".

Ansonsten danke und volle Zustimmung!

Schwarzfahrer 27.01.2023 14:37

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1697360)
Doch, du verharmlost das Ganze, indem du das versuchst das Stürmen des Kreistages in die Ecke eines legitimen Protestes zu stellen.

Nochmal für Schnellleser, die die eigentliche Aussage übersehen haben: Ich halte den Versuch, gewaltsam in den Kreistag einzudringen für keine legitime Handlung. Ich halte aber die Demonstration für legitim, und vermisse in der Berichterstattung wie auch in den Reaktionen auf die Ereignisse das Eingehen auf die Anliegen der angemeldeten und legitimen Demonstration, bzw. die Trennung der beiden Punkte.
Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1697360)
Auch an dieser Stelle verharmlost du den gewaltsamen Versuch der Rechtsextremen mit einer Sitzblockade. Good job...

Darfst Du gerne so sehen. Ich halte nun mal jede gezielte Gesetzesverletzung, Nötigung oder Geewalt für problematisch, natürlich gibt es dabei viele Abstufungen, und man kann sich unterschiedlich stark darüber aufregen, aber keine ist mit "guten Absichten" zu rechtfertigen.
Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1697363)
Es treibt keine Menschen in die "rechtsextreme Ecke". Wer sich mit dem Wissen um unsere Geschichte in diese Ecke stellt tut das aus eigenem Antrieb, mit Vorsatz und ohne dazu genötigt zu werden.

Diese absolute, extrem vereinfachende Haltung is m.M.n. eines der wesentlichen Faktoren, die Höcke und Co. Zulauf verschaffen. Wenn aus solcher Sicht jeder, der tatsächliche Probleme anspricht (wie aktuell Merz das Thema der kleinen Paschas) sofort als "zu weit rechts" gebrandmarkt wird, statt über die Probleme selbst zu sprechen, führt das nun mal nicht dazu, daß Probleme gelöst werden, aber dafür wird allein die Beschäftigung mit den Problemen als "zu weit rechts" assoziiert, also der Terminus "rechtsextrem" ausgeweitet, und gleichzeitig sinnentleert. Und die so verurteilten wenden sich halt zum Teil dann eben denen zu, sie sie nicht so kategorisch ablehnen.

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1697363)
"Ein für sich ernsthaftes Problem" haben Menschen - unter ihnen Kinder - die nicht wissen, ob sie die Überfahrt über das Mittelmeer im Schlauchboot überleben werden. Oder Menschen, die aufgrund des Klimawandels bereits jetzt in ihrem Lebensraum akut bedroht sind und Angst vor dem nahen Hungertod haben.
Keine Geflüchteten in der Nachbarschaft haben zu wollen ist kein ernsthaftes Problem, es ist fuckin´ Rassismus.

Würdest Du das auch den Eltern von Ece in Illerkirchen das so ins Gesicht sagen? Was meinst Du, was die zu Deinem hohen moralischen Roß sagen würden?
(übrigens, wenn ich hier so manche Äußerung über z.B. SUV-Fahrer lese, stehen diese in puncto pauschal-gruppenbezogener Anfeindung oft nicht hinter so manchem Zuwanderungsfeind zurück; wie war das mit dem Steine werfen...).

NiklasD 27.01.2023 14:57

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697369)
Diese absolute, extrem vereinfachende Haltung is m.M.n. eines der wesentlichen Faktoren, die Höcke und Co. Zulauf verschaffen. Wenn aus solcher Sicht jeder, der tatsächliche Probleme anspricht (wie aktuell Merz das Thema der kleinen Paschas) sofort als "zu weit rechts" gebrandmarkt wird, statt über die Probleme selbst zu sprechen, führt das nun mal nicht dazu, daß Probleme gelöst werden, aber dafür wird allein die Beschäftigung mit den Problemen als "zu weit rechts" assoziiert, also der Terminus "rechtsextrem" ausgeweitet, und gleichzeitig sinnentleert.

Die Äußerung von Merz war eben eindeutig rassistisch, egal was du daraus versuchst zu deuten. Und sie führt auch eben nicht dazu, dass Probleme und Fehler in der Migrationspolitik ernsthaft diskutiert werden, sondern es ist nur billiger Populismus.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697369)
Würdest Du das auch den Eltern von Ece in Illerkirchen das so ins Gesicht sagen? Was meinst Du, was die zu Deinem hohen moralischen Roß sagen würden?(übrigens, wenn ich hier so manche Äußerung über z.B. SUV-Fahrer lese, stehen diese in puncto pauschal-gruppenbezogener Anfeindung oft nicht hinter so manchem Zuwanderungsfeind zurück; wie war das mit dem Steine werfen...).

Natürlich ist der Vorfall in Illerkirchen absolut dramatisch und traurig. Daraus aber eine allgemeine Ablehnung gegen Migranten zu stricken, verstehe ich trotzdem nicht. Jdes Mordopfer ist eines zu viel. Egal ob der Täter einen migrantischen Himtergrund hat oder einen deutschen.

Puh. Den Vergleich zwischen SUV Fahrer und Geflüchteten meinst du hoffentlich nicht Ernst und hast die Aussage nur überspitzt. Harter Tobak..

svenio 27.01.2023 15:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697359)
Nun, Gewalt ist primär ein Problem weil es sich gegen Menschen richtet; da sehe ich nur marginale Unterschiede, ob diese Menschen in einem Kreistag oder in einer Pizzeria sitzen.

Du spielst das weiter herunter. Die Gewaltandrohung gegen die Kreistagsabgeordneten soll deren Entscheidung in dieser Fragestellung beeinflussen. Sie sollen aus Angst vor Gewalt nicht mehr ihrer politischen Meinung und ihrem Gewissen folgen, sondern so entscheiden, wie die rechtsradikalen Schläger es wollen. Das ist der Zweck dieser versuchten Stürmung. Man will Angst verbreiten. Das untergräbt die Demokratie.

Wie kann man das mit einer Kneipenschlägerei in einer Pizzeria vergleichen? Es geht doch auch um die Auswirkungen der Gewalt und was damit bezweckt werden soll.

Schwarzfahrer 27.01.2023 15:27

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1697370)
Die Äußerung von Merz war eben eindeutig rassistisch, egal was du daraus versuchst zu deuten. Und sie führt auch eben nicht dazu, dass Probleme und Fehler in der Migrationspolitik ernsthaft diskutiert werden, sondern es ist nur billiger Populismus.

Genau das meine ich: was führt denn zu Diskussion über Fehler in der Migrations politik, wenn nicht das aussprechen von vorhandenen Problemen? konkret Merz: das Phänomen der kleinen Paschas existiert und ist bekannt, schon von vielen beschrieben (les mal öfter was von Ahmad Mansour, der ist wohl der Islamophobie unverdächtig als selbst Moslem). Wer bei der Erwähnung dieses Problems gleich Rassismus schreit, der verhindert, daß man sich damit überhaupt befaßt. Merz hat nicht gesagt, alle seien so, sondern daß solche Eltern von "kleinen Paschas" ein Problem darstellen.
Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1697370)
Natürlich ist der Vorfall in Illerkirchen absolut dramatisch und traurig. Daraus aber eine allgemeine Ablehnung gegen Migranten zu stricken, verstehe ich trotzdem nicht. Jdes Mordopfer ist eines zu viel. Egal ob der Täter einen migrantischen Himtergrund hat oder einen deutschen.

Natürlich ist jeder Mord zu viel. Aber es gibt nun mal Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit, daß sowas passiert, erhöhen - diese müssen auch (an)erkannt werden, um vorzubeugen. Rechtsextremismus ist nun mal nicht der einzige solche Risikofaktor, auch der kulturelle Hintergrund von Menschen aus bestimmten Kulturen gehört dazu, wie das Statistiken deutlich genug belegen. Diese auszublenden ist Unsinn, das zu erwähnen ist kein Pauschalurteil über alle aus diesen Kulturen, oder gar Ablehnung aller Migranten.
Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1697370)
Puh. Den Vergleich zwischen SUV Fahrer und Geflüchteten meinst du hoffentlich nicht Ernst und hast die Aussage nur überspitzt. Harter Tobak..

Nein, ich vergleiche nicht SUV-Fahrer und Geflüchtete, sondern die jeweiligen Menschen, die über diese Gruppen haßerfüllt, voller pauschaler Vorurteile und Verachtung sprechen ("verbale Täter") - die Tonart ist bei beiden gleich schlimm, menschenverachtend und daher gleich verwerflich, finde ich.

Schwarzfahrer 27.01.2023 15:38

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1697372)
Man will Angst verbreiten. Das untergräbt die Demokratie.

Finde ich auch. Aber: ist das nach Deiner Meinung generell so (also egal wie man Angst verbreitet), oder nur wenn es über körperliche Gewalt geht und dem "falschen Zweck" dient? Wieso wurde dann "I want you to panic" bejubelt?

Gewalt gegen Politiker ist leider weit verbreitet, 2020 wurden über 1500 Fälle erfaßt. Das untergräbt die Demokratie, und zwar in allen Fällen, obwohl es medial oft sehr unterschiedlich aufgearbeitet wird (immerhin über 40 % der Gewalttaten hat sich gegen AfD-Mitglieder gerichtet, das wird von vielen nicht als so große Gefahr für die Demokratie gesehen).

Und trotzdem: nur weil idiotische Schläger behaupten, auf der Seite von jemandem zu stehen, der möglicherweise selbst diesen Schläger gar nicht an seiner Seite sehen will, wird dessen Anliegen nicht dadurch entwertet, sondern muß getrennt angesehen werden.

LisaH 27.01.2023 16:21

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697377)
...

Und trotzdem: nur weil idiotische Schläger behaupten, auf der Seite von jemandem zu stehen, der möglicherweise selbst diesen Schläger gar nicht an seiner Seite sehen will, wird dessen Anliegen nicht dadurch entwertet, sondern muß getrennt angesehen werden.

War deine Meinung bei Klimaaktivisten diesbezüglich nicht etwas anders?

El Stupido 02.03.2023 14:06

Zitat:

(...) Im vergangenen Jahr hat die Zahl von Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte deutlich zugenommen. 2022 gab es 121 Überfälle, Anschläge, Sachbeschädigungen und tätliche Angriffe. Das ist ein Plus von 73 Prozent im Vergleich zu 2021, als es 70 derartige Straftaten gegeben habe.(...)
Zudem verzeichneten die Behörden im vergangenen Jahr 1248 Angriffe gegen Asylbewerber oder Flüchtlinge außerhalb von Unterkünften. Das waren in etwa so viele wie im Vorjahr mit 1259 Fällen. Jeden Tag werden somit in Deutschland drei Asylbewerber Opfer von Angriffen. Die Taten seien meist rechts motiviert gewesen.
(...)


....

Schwarzfahrer 02.03.2023 16:16

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1700539)

....

Schlimm genug. Ob allerdings solche Nachrichten, wie diese hier:
Zitat:

Kirchenstift kündigt Senioren – und bringt Geflüchtete unter

tatsächlich diesen Trend brechen, oder eher befeuern, sollten die Entscheider mal überlegen...

Ansonsten ist die Zahl immer im Kontext von Gesamtkriminalität zu sehen. Im Bericht "Kriminalität im Kontext von Zuwanderung 2021"ist das schön aufgeschlüsselt (S. 22)

NiklasD 02.03.2023 16:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1700555)
Schlimm genug. Ob allerdings solche Nachrichten, wie diese hier:




tatsächlich diesen Trend brechen, oder eher befeuern, sollten die Entscheider mal überlegen...

Ich glaube nichts rechtfertigt oder begründet Gewalt. Da wird einfach der Fremdenhass offen zur Schau getragen.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was dein geposteter Bericht des BKA in dem Zusammenhang sagen soll?
Dort steht explizit:

"-Rückgang der Anzahl tatverdächtiger
Zuwanderer/Zuwanderinnen (tvZ) um 6,7 %
(Tatverdächtige insgesamt: -4,2 %)
- Rückgang der Straftaten mit mind. einem/einer
tvZ um 4,7 % (Straftaten insgesamt: -4,6 %)

Während die Anzahl der Angriffe auf Geflüchtete deutlich zugenommen hat.

LisaH 02.03.2023 16:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1700555)
...Lörrach...

Aus dem verlinkten Artikel:
"Von dem städtischen Wohnbau*unternehmen sollen den Mieterinnen und Mietern jedoch modernere und bezahlbare Wohn*raum*angebote unterbreitet werden. Bei den Gebäuden handelt es sich den städtischen Angaben zufolge um Wohnungen aus den 1950er-Jahren. Es sei ohnehin geplant gewesen, sie wegen ihres Zustandes in den kommenden Jahren abzureißen und neu zu bauen, hieß es."

Schwarzfahrer 02.03.2023 18:16

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1700558)
Ich glaube nichts rechtfertigt oder begründet Gewalt. Da wird einfach der Fremdenhass offen zur Schau getragen.

Nichts rechtfertigt Gewalt. Aber so manches kann es fördern. Die zitieren Fälle sorgen sicher nicht dafür, daß sich erhitzte Gemüter zu einer freundlichen Willkommenskultur bekehren, eher im Gegenteil. Das nicht zu erkennen halte ich für gefährlich naiv.
Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1700558)
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was dein geposteter Bericht des BKA in dem Zusammenhang sagen soll?
Dort steht explizit:

"-Rückgang der Anzahl tatverdächtiger
Zuwanderer/Zuwanderinnen (tvZ) um 6,7 %
(Tatverdächtige insgesamt: -4,2 %)
- Rückgang der Straftaten mit mind. einem/einer
tvZ um 4,7 % (Straftaten insgesamt: -4,6 %)

Während die Anzahl der Angriffe auf Geflüchtete deutlich zugenommen hat.

Ich habe nicht angefangen zu zitieren, weil es sonst zu lang geworden wäre; der Bericht hat viel mehr Facetten, als mein Verweis auf Seite 22, oder Dein Auszug. Hier nur zwei Details von Seite 22: Eine Angabe wie "jeden Tag werden drei Asylbewerber Opfer von Angriffen" gehört eingeordnet in die Gesamtzahl, ebenso wie die Aussage "meist von Rechts" irreführend ist, wenn z.B. auf Seite 22 klar wird, daß dreimal mehr Zuwanderer Opfer von anderen Zuwanderern werden, als von Deutschen (bezüglich tödlicher Angriffe sogar 9 mal mehr). So schlimm wie jeder Angriff ist, es ist kein so einfach eindimensionales Problem von Rechts.

qbz 02.03.2023 18:34

Es gibt gerade bei den Bränden auch eine Anzahl ungeklärter Fälle, wo man feststellen konnte, dass es sich mutmasslich um Brandstiftung handelt, aber den / die Täter nicht gefunden hat und dem Verdacht auf einen Rechtsextremen Hintergrund nachgegangen wird durch den Staatsschutz wie in diesem Fall in Berlin, z.B.:

Sechsfache Mutter aus Syrien stirbt nach Feuer: Mutmaßliche Brandstiftung in Berlin-Pankow – das ist über den Fall bekannt. In einem Haus in Pankow, in dem Geflüchtete leben, wird offenbar ein Feuer gelegt. Eine 43-Jährige stirbt an den Folgen. Der Fall wirft viele Fragen auf.

El Stupido 26.04.2023 13:13

Artikel über die Einschätzung des Bundesamt für Verfassungsschutz hinsichtlich der "Jungen Alternative":

Zitat:

(...)Jetzt stuft die Behörde die „Junge Alternative“ als gesichert rechtsextremistische Bestrebung ein. Das teilte das BfV am Mittwoch mit.(...)Der Schritt des Verfassungsschutzes ist zugleich ein Schlag gegen die Neue Rechte in Deutschland. Das Ziel der Neuen Rechten ist es, rechte und extrem rechte Positionen salonfähig zu machen und die „kulturelle Hegemonie“ zu erreichen. Ihre Positionen sollen also Mainstream in Deutschland werden. Die Neue Rechte will ihre Ideen in die Mitte der Gesellschaft tragen. Dabei spielt auch die AfD eine wichtige Rolle.(...)


Im Artikel wird der Bundesvorsitzende der JA genannt.
Nachfolgend kurze Auszüge aus seiner Vita, Quelle Wikipedia:

Zitat:

Hannes Gnauck (* 8. August 1991[1] in Prenzlau) ist ein deutscher Politiker (AfD). Seit 2021 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages(...)Im Juni 2021 wurde bekannt, dass der Militärische Abschirmdienst Hannes Gnauck aufgrund fehlender Verfassungstreue in die Farbkategorie (Rot), als Extremist, eingeordnet hat.(...)forderte er die atomare Bewaffnung Deutschlands, das bisher bloße „Verhandlungsmasse fremder Hegemonialmächte“ sei.(...)Bei einer Kreistagsdebatte warnte Gnauck vor einer „gesellschaftszersetzenden Asylmaschinerie“ und einer „höllischen Symbiose aus Wirtschaftseliten, radikaler Linker und Erfüllungsgehilfen der Migrationslobby“. Im Interview mit der Märkischen Oderzeitung bekräftigte Gnauck später, dass er zu seinen Aussagen stehe.(...)

LidlRacer 28.05.2023 21:45

Gute Analyse - aber eigentlich recht offensichtlich:

Politikstil in Deutschland
Please, stärke die AfD
Eine Kolumne von Christian Stöcker
Die FDP tut sich innerhalb der Koalition durch Sabotage und Ablenkungsmanöver hervor. »Bild« und Union unterstützen mit populistischen Phrasen. Das nützt – absolut vorhersehbar – vor allem einer anderen Partei.


Eine Trumpisierung des politischen Diskurses durch "normale" Parteien und z.T. sogar innerhalb der sogenannten "Regierungskoalition" hätte ich in Deutschland in diesem Ausmaß lange nicht für möglich gehalten.

#FCKFDP

Plasma 29.05.2023 13:52

Rechtsruck in Deutschland ? Gähn. Wenn überhaupt gibt es einen Linksruck in Deutschland, weil Positionen, die noch vor ein paar Jahren als konservativ galten oder der politischen Mitte zuzuordnen waren, heute als rechts oder sogar rechtsextrem gelten. Sogar die CDU vergrünt sich um an die Grünen anschlussfähig zu sein. Aber Rechtsruck in Deutschland, ja nee is klar.

JENS-KLEVE 29.05.2023 13:58

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1709894)
Rechtsruck in Deutschland ? Gähn. Wenn überhaupt gibt es einen Linksruck in Deutschland, weil Positionen, die noch vor ein paar Jahren als konservativ galten oder der politischen Mitte zuzuordnen waren, heute als rechts oder sogar rechtsextrem gelten. Sogar die CDU vergrünt sich um an die Grünen anschlussfähig zu sein. Aber Rechtsruck in Deutschland, ja nee is klar.

Das Eine schließt das Andere nicht aus. Wenn es ganz dumm läuft, treffen sie sich sogar im Hufeisen und schimpfen über Polizisten, Ukraine und Demokratie.


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