![]() |
Zitat:
:Blumen: Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
Heisst ja auch: Geld regiert die Welt. Mittlwerweile stimmt das ja auch zu 100%. |
Zitat:
sind Wodan und Thor nicht der Gleiche? |
Zitat:
|
Zitat:
Die Bibel ist nicht vom Himmel gefallen. Sondern die Bibel ist das Ergebnis eines jahrhundertelangen Prozesses. Das weiß man, weil man die vielen Zwischenstufen gefunden hat. Nach und nach wurden also Texte ergänzt, geändert, umgeschrieben, entfernt, und so weiter. Die Bibel ist also nicht göttlich. Sie kann auch gar nicht göttlich sein, weil in der Bibel vor allem dummes Zeug steht. Der historische Teil ist größtenteils falsch. Der ethische Teil ist haarsträubend. Der naturwissenschaftliche Teil (über die Entstehung der Welt und der Lebewesen, oder über die vielen Wunder) ist leicht zu widerlegen. Die Bibel ist genau das, was man erwarten würde, nämlich das Machwerk von (aus heutiger Sicht) fürchterlich ungebildeten religiösen Eiferern, etwa vergleichbar mit den heutigen Taliban. Sie offenbart keine göttliche Weisheit, sondern das, was die unwissenden Menschen damals für wahr hielten, oder was sie benötigten, um ihre Macht zu erhalten. Das Alte Testament ist ein Sammelsurium aus religiösen Schriften von meist ägyptischen Ursprung (daher heißt der große Held auch "Moses", was ein ägyptischer Name ist). Viele Erzählungen und Lieder sind Kopien aus ägyptischen Schriftrollen (die Du in diversen Museen mit eigenen Augen überprüfen kannst). Das Alte Testament wurde erweitert um den "Gründungsmythos" der Israeliten. Praktisch jede Kultur oder jedes Volk hat einen solchen Gründungsmythos. Sehr bekannt ist beispielsweise der Gründungsmythos der Römer: Romolus und und Remus wurden von einer Wölfin aufgezogen, und so weiter. Natürlich nimmt das niemand mehr wörtlich. Wichtiger Teil eines Gründungsmythos ist meist eine Rechtfertigung für eine Landnahme. Man konstruiert einen Beweis dafür, dass einem das besetze Land tatsächlich gehört, und dass der herrschende König zu Recht auf dem Thron sitzt. Praktisch jedes Volk hat eine solche Geschichte parat, bei der ein König angeblich von Gott auf den Thron gesetzt wurde. Ein bekanntes Beispiel sind die ägyptischen Pharaonen. Aus dieser Zeit stammt auch das Alte Testament. Deswegen besteht das Alte Testament zu weiten Teilen aus der Schilderung von Völkermorden und Überfällen auf andere Stämme und Städte. Die Israeliten wollten mit diesen Märchen ihre Landnahme und ihren Besitzanspruch rechtfertigen, indem sie sagten, Gott selbst hätte ihnen dieses Land gegeben. Die vielen Gebote und Verbote aus dem Alten Testament sind größtenteils älter als das Alte Testament und wurden immer wieder geändert und ergänzt. Das kann man klipp und klar beweisen, weil man die entsprechenden Schriften gefunden hat. Beispielsweise stammen die Regeln aus den Möses-Büchern 1-4 aus einer anderen Zeit als das 5. Buch. Oft wurden mehrere frühere Werke zusammengefügt, was erklärt, warum es manche Geschichten gleich doppelt gibt (etwa die Schilderung über die Schöpfung der Welt). Manchmal hört eine Geschichte in der Mitte plötzlich auf, und es folgen einige Kapitel mit Regeln für Opfergaben oder den Militärdienst, oft in einer ganz anderen Ausdrucksweise. Danach geht die Geschichte weiter. Daran kann man erkennen, dass hier einfach zwei Schriften zusammengefügt wurden. Durch dieses Zusammenfügen gab es irgendwann die viel zu große Menge an exakt 613 Geboten. Der herrschende Machthaber kam zu dem Schluss, dass sich keine normaler Mensch so viele Regeln merken konnte, die selbst kleinste Details festlegten. Deswegen beauftrage man damals eine Art "Kommission" (bestehend aus Priestern und Gelehrten), die aus diesen 613 Geboten die wichtigsten 10 destillieren sollten, sodass auch einfache Bauern sich diese Regeln merken konnten. So entstanden die Zehn Gebote. Natürlich konnte man nicht sagen: "Hey, wir haben mal zehn irre Regeln aufgeschrieben, wie findet ihr das?" Stattdessen musste man diesen Regeln eine besondere Autorität verleihen, und so entstand der Mythos von den Steintafeln, die angeblich von Gott beschrieben wurden. Das war eine Finte, die man auch aus anderen Religionen bereits kannte. Heilige Steintafeln gibt's wie Sand am Meer. Kein ernst zu nehmender Theologe, auch nicht der Papst, behauptet heute noch, dass Moses tatsächlich gelebt hat, oder dass die Israeliten tatsächlich aus Ägypten ins "Gelobte Land" gezogen wären. Sogar der Papst gibt zu, dass die Geschichte mit Adam und Eva nicht wahr sein kann. Ich kann gerne noch was zur Entstehung des Neuen Testaments schreiben, falls es überhaupt jemanden interessiert. |
Vielen Dank, Jörn, für den interessanten Beitrag!
Gruß J. |
Zitat:
Im sächsischen Taufgelöbnis mussten die "Christianisierten" schwören: "und ich schwöre allen Teufels-Werken und Worten ab, Thunaer (Thor) und Wôden (Wodan) und Saxnôte (Saxnote ?? evtl. in Sachsen für Tyr) und allen Dämonen, die ihre Genossen sind." |
Zitat:
Ich sagte ja auch: Es heisst so: Geld regiert die Welt. Das ist beileibe nicht meine Meinung. Wenn dem so wäre, würde ich immer noch voll in der Mühle stecken und treten, tue ich aber nicht und das Ganze schon seit 11 Jahren. |
Zitat:
Ich schließe mich Judiths Dank an und denke, was Du zum N.T. schreiben könntest, wäre ähnlich interessant! Darf ich noch fragen, wie es dazu kam, dass Du Dich derart ausführlich mit der Bibel befasst hast? |
Zitat:
:Blumen: |
Für die Geschichtsinteressierten zur Bibel vermittelt in diesem Interview Knauf, ein Dozent für das Alte Testament, weitere Hintergünde über die Entstehung des AT u. NT.
http://www.spiegel.de/spiegelgeschic...a-1005418.html |
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
In gleicher Weise ist der Humanismus keine Ersatzreligion. Er kann ein Ersatz für Religion sein, ist aber selbst keine Religion, auch keine Ersatzreligion. |
Zitat:
Mit vorzüglicher Hochachtung, dein von dir selbst getöteter Obi Wan Kenobi. *der Einsatz von Lazerwaffen ist gemäß Völkerrecht verboten. |
Zitat:
Auch dass wir in der Schule so viele Mathe und Physik haben hat nicht zuletzt damit zu tun, dass man damit später gute Jobaussichten hat -- ist letztendlich also geldgetrieben. Hätte man besser Jobaussichten mit Predigen und Philisophieren, sähe der Stundenplan anders aus. Fürsorgliche Eltern würden schon dafür sorgen. |
Ich habe mich jetzt mit der Definition, was eine Religion zur Religion macht, noch nicht beschäftigt.
Aber keko, bei dem was du schreibst, liest sich das so als ob das charakteristische Merkmal einer Religion wäre, dass für sie gemordet und beschissen wird. Ich glaub ich les das bei Gelegenheit nochmal bei Wikipedia nach... |
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
Macht ja nichts. Als Einstieg empfehle ich das Lateinische zu bemühen und mit den Bedeutungen des Wortes Religion zu beginnen. lat. religio 1.a) Bedenken, Zweifel, Besorgnis; b) abergläubisches, religiöses Bedenken, Gewissensskrupel (sich ein Gewissen daraus machen -oni mihi est) 2.a) Religiösität, Gottesfurcht, Frömmigkeit; b) religiöse Verehrung, Gottesdienst; pl. Religionswesen, Zeremonien, Bräuche, Kult; c) heiliger Gegenstand, Heiligtum d) Religionsfrevel, Sünde, Fluch; e) Aberglaube; 3.a) Heiligkeit [°loci] b) Verbindlichkeit; heiliges Versprechen; iuris iurandi eidliche Verpflichtung; **Mönchsorden; religionis habitus Mönchskutte lat. religare soll sich beziehen auf heißen, konnte ich im Langenscheidts Taschenwörterbuch Lateinisch-Deutsch nicht finden. Das Substantiv hierzu wäre religatio = das Anbinden. relinqou, liqui, lictum (=> Relikt) heißt zurücklassen, hinterlassen. Religion meint oft, dass eine Lehre oder Heilslehre sich auf dessen Stifter bezieht. Nimmt man das Substantiv religio, nun, so kann man erkennen welche Bedeutungen dem Wort Religion innewohn(t)en. |
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
|
Der Berliner Tagesspiegel veröffentlicht die Zahlen zum in Berlin freiwilligen Religions-/Weltanschauungsunterricht. Ca. 176000 Schüler besuchen diesen freiwilligen Unterricht, der von den Religions-/Weltanschaungsgemeinschaften angeboten wird.:
"Die meisten Teilnehmer gibt es mit rund 80.000 Schülern beim evangelischen Religionsunterricht, gefolgt vom humanistischen Lebenskundeunterricht (rund 63.000 Teilnehmer) und dem katholischen Unterricht (rund 24.000 Teilnehmer). Am Unterricht, der von der Islamischen Föderation angeboten wird, nehmen rund 5000 Schüler teil." http://www.tagesspiegel.de/berlin/sc.../14959808.html |
Zitat:
|
Zitat:
- die Zukunft - das Jenseits Eine Altersvorsorge ist etwas anderes als ein Ablassbrief. Ich finde, das sollten wir in dieser Debatte auseinander halten. :Blumen: |
Zitat:
|
Zitat:
Und zum Thema Himmelfahrt etc. warten wir mal ab, wie in sagen wir mal 200 Jahren der Gründungsmythos auf Hawaii beschrieben wird 😉 Grundsätzlich stört mich an der ganzen Diskussion hier übrigens trotz aller Sachkenntnis und Sachlichkeit, dass - so kommt es mir zumindest vor - Glaube mit Kirche bzw. der Bibel gleichgesetzt wird. Ich kenne viele Menschen, die gläubig sind. Von denen nimmt aber keiner die Bibel zu 100% wörtlich und die halten auch von der Kirche als Institution nicht besonders viel. Hier sollte IMHO sauberer unterschieden werden zwischen dem Glauben an sich bzw. an eine höhere Macht und den Institutionen, die für sich in Anspruch nehmen, der irdische Vertreter dieser Macht zu sein. M. |
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
(Antwort: Nein, nein! Man muss die Gesamtleistung von Newton sehen :Cheese: ) |
Zitat:
Selbstverständlich könnte man diesen überwältigenden kulturellen Errungenschaften und ihren Vertretern einen Feiertag widmen, warum denn nicht? |
Zitat:
M. |
Zitat:
|
Zitat:
Ich hatte die Beiträge von Keko# bisher so verstanden, dass es gleichbedeutend wäre, so einen Feiertag ANSTATT eines kirchlichen Feiertages einzuführen. Ein (wie ich finde) gravierender Unterschied, den du (warum auch immer) so nicht sehen willst, bzw. erläutert hast. |
Zitat:
"In der Grundschule ist das Interesse deutlich höher als in späteren Schulstufen. Rund 74 Prozent der Grundschüler machen mit, ab der siebten Klasse sind es noch rund 25 Prozent, in der Oberstufe beteiligen sich nur noch 12 Prozent der Schüler. Dies hängt damit zusammen, dass in den Klassen 7 bis 10 Ethik für alle Schüler Pflichtfach mit zwei Wochenstunden Unterricht ist." |
Zitat:
Ich verstehe den Begriff des Glaubens so: Von der Wahrheit einer Sache überzeugt zu sein. Glauben bedeutet nicht, vor der Wahrheit die Augen zu verschließen und ihr davonzulaufen. Man raubt dem Glauben sonst seinen spirituellen Gehalt. Dementsprechend hält heute kaum jemand den Nikolaus, Knecht Ruprecht oder den Klapperstorch für besonders tief gehende, spirituelle Ideen. Das Christentum mit seinen fliegenden Jungfrauen, Geistern, Engeln und Teufeln ist bedauerlicherweise genau auf dem Weg zu diesem Niveau. Selbst Gläubige haben heute ein komisches Gefühl dabei. Christen sollten meiner unmaßgeblichen Meinung nach ihren Glauben von offensichtlichem Unsinn befreien, um einen möglichen spirituellen Gehalt zu bewahren (oder zu finden). Feiertage, die fliegende Jungfrauen verherrlichen, schaden Euch in meinen Augen mehr als sie nützen. Grüßle, :Blumen: Arne |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:23 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.