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Zitat von sybenwurz
(Beitrag 1695949)
Naja, die basierte zu allen Zeiten nur unwesentlich auf wissenschaftlichen Fakten.
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Moralische Kategorien basieren nie auf wissenschaftlichen Fakten. Wissenschaft ist keine moralische Instanz, und auch nicht geeignet, Menschen und Staaten zu regieren oder moralische Werte zu definieren. Wissenschaft kann Datengrundlagen und Erkenntnisse über Zusammenhänge liefern; die daraus gefolgerten Handlungsempfehlungen und auch moralischen Vorstellungen werden immer so vielfältig bleiben, wie die Menschheit selbst - und das ist gut so.
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Zitat von sybenwurz
(Beitrag 1695949)
In Sachen Klima trifft halt tatsächlich unsre Nachkommen die Breitseite.
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Die Handlungen einer jeden Generation trafen die nachfolgende Generation auf irgendeine Weise, z.T. auch sehr gravierend. Nur war bisher üblich, daß jede Generation die vorgefundenen Bedingungen nimmt, und selbst aktiv wird, um seine Welt neu und hoffentlich besser zu gestalten (so wurden z.B. ab den 70-er, 80-er Jahren viele Industriesünden korrigiert, zum großen Nutzen von Gewässern und Luftreinheit). Die aktuelle "letzte Generation" will diese Verantwortung für die eigene Zukunft gleich mit auf die Vorgänger abwälzen. Ist nicht mein Ding; ich könnte meinen Eltern auch viel vorwerfen, was sie hätten anders machen können (z.B. wollte ich auswandern? war es wirklich zu meinem Besten und dem der ungarischen Minderheit in Siebenbürgen?) - ich muß aber mein Leben selbst gestalten, mit den Bedingungen, die ich bekomme. Es ist wie es ist, aber es wird, wie Du es selbst gestaltest.
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Zitat von sybenwurz
(Beitrag 1695949)
Aber das System wäre in der Tat nicht so übel, wenns gelingen würde, den aktuellen Generationen ein ähnliches Schuldgefühl zu vermitteln wie die katholische Kirche im finsteren Mittelalter den Menschen die nackte Angst vorm Fegefeuer...
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Fände ich extrem kontraproduktiv, da sowas keine produktive Änderung oder Verbesserung ergibt. Ist ähnlich wie der Ruf danach, die Verantwortlichen für die Corona-Regel-Verordnungen an den Pranger oder vor Gericht zu stellen.
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Zitat von sybenwurz
(Beitrag 1695949)
Und apropos Fakten: grad kam raus, dass Exxon schon 1985 die Folgen und Auswirkungen des Klimawandels sehr genau vorherberechnet hat. Im Verlauf von 20 Jahren, bis 2005 also, lagen die Berechnungen verblüffend genau an den dann jeweils auftretenden Bedingungen.
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Darüber habe ich schon vor 10 Jahren gelesen, leider nicht das Eigentliche, was Exxon damals geschrieben hat. Ist aber faszinierend, daß ihre Prognosen damals genauer gewesen sein sollen, als viele aktuelle Klimasimulationen (soweit ich weiß, mußten auf Grund der letzten 10 Jahre massive Änderungen der Klimamodelle vorgenommen werden, damit sie zu der wirklichen Entwicklung passen...)
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Zitat von sybenwurz
(Beitrag 1695949)
In dem Zusammenhang frage ich mich, wie viele Zukunftstechnologien in irgendwelchen Schubladen verschwunden sind, um den Verbrauch fossiler Brenn-/Rohstoffe aufrecht zu erhalten.
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Es ist immer schlimm, wenn eine Zukunfsttechnologie aus politischen oder sonstigen Interessen-Gründen in der Schublade verschwindet, und sich nicht frei entwickeln und bewähren kann. Wir sind aber dabei, durch allzu enge Vorstellung davon, was "gute Technologien" sind, mögliche andere Zukunftstechnologien abzuwürgen. Der Fehler ist leider systemimmanent, solange wirtschaftliche und politische Interessen Einfluß haben.