Schwarzfahrer |
13.09.2022 09:52 |
Zitat:
Zitat von Bockwuchst
(Beitrag 1680422)
Du verwechselst Ursache und Wirkung. Die aktuell hohen Energiepreise kommen nicht von der Energiewende sondern gerade von der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Und auch Atomstrom ist deutlich teurer als Strom aus PV oder Wind, der EInfluss der 3 verbliebenen Kraftwerke auf den Strompreis ist kaum messbar und neue Kraftwerke brauchen Jahrzehente bis sie einsatzbereit sind.
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Ursache: hohe Kosten verringern die Invesitionsfähigkeit, da weniger Geld über dem "Tagesbedarf" hinaus übrig bleibt.
Wirkung: weniger Investion in Erneuerbare Energieerzeugung (Windräder, Netzausbau).
Die Gründe für die Kostenerhöhung sind in dieser Wirkungskette erst mal völlig egal (liegen u.a. in der u.a. kriegsbedingt befürchteten Verknappung von Gas, nicht inherent darin, daß es fossil ist). Die verbleibenden Atomkraftwerke sind primär notwendig, um die Versorgungssicherheit zu garantieren u.a. durch weniger Gasverbrauch in Gaskraftwerken (was indirekt auch die Gaspreise ein wenig entspannen könnte). Übrigens emittieren Atomkraftwerke nun mal weniger CO2 als Gaskraftwerke, Kohle oder schiffsbasierte Ölkraftwerke - wenn es ums Klimaargument geht. Billiger Wind und Solarstrom allein nützen wenig, wenn sie nicht ausreichen, nicht in kürzester Zeit ausgebaut werden können, und keine Flaute überbrücken können.
Zitat:
Zitat von MattF
(Beitrag 1680424)
Eine Energiewende durchzuführen und sich quasie komplett von russichem Gas abhängig zu machen, das war der Fehler, der Vorgängerregierungen.
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So überwiegend auf russisches Gas zu bauen war sicher eine große Verantwortungslosigkeit - diversifizierte Quellen sind ein Grundstein der Versorgungssicherheit. Es ist aber auch eine große Schwäche des Energiewendekonzeptes, daß man auf die "Übergangstechnologie" Gas angewiesen ist (und man so stark darauf gesetzt hat), weil es keine Lösung für die Speicherung von regenerativem Strom gibt. Dieser Übergang ist nämlich zeitlich unbefristet, da es keine absehbare Alternative gibt (außer Strom aus französichen Atomkraftwerken - da wären aber die eigenen vorzuziehen). Für diesen Punkt keine konkrete Lösung und kein Backup angestrebt zu haben, ist der ganz große Schwachpunkt der Idee mit der Energiewende.
Zitat:
Zitat von MattF
(Beitrag 1680424)
Aktuell ist doch von Energiewende fast nix übrig, mit dem verstärkten Einsatz von Kohle z.b.. Da sieht man doch dass gerade Habeck nicht versteinert auf Positionen beharrt, sondern versucht zu retten was zu retten ist.
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Daß die Energiewende an einen solchen Punkt kommen kann, war absehbar. Und Habeck ist versteinert auf der Atomgegnerschaft, sonst würde er eine vorhandene Technologie, die kaum CO2 emittiert nicht abschalten wollen, sondern die alten wieder ans Netz nehmen, um mit minimaler CO2-Produktion die Energieversorgung zu sichern. Habeck führt durch diese Verweigerung energisch zurück ins fossile Zeitalter.
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