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Mo77 07.01.2023 21:21

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1695429)
Okay, danke für den Link. Hab den Meinungsbeitrag jetzt gelesen. Wurde vom Autor offenbar in seinem Zweiberuf als Kabarettist verfasst. Inhaltlich halte ich meine Kritik aufrecht. Er behandelt das Thema Atomenergie und bezieht sich dann auf irgendwelchen schwach radioaktiven Abfall. Das ist einfach dumme Polemik.

Was die 1 Mio betrifft. Die hab ich ja nicht erfunden und werde auch nicht darauf herumreiten. Ich finde aber, dass auch 200.000 Jahre (wie in anderen Quellen genannt) das Problem nicht wirklich kleiner machen.

https://www.wissenschaft.de/allgemei...s%20E ndlager.
Zitat:

Eine Million Jahre – das ist die Zahl, die in einem Dokument des Bundesumweltministeriums zu finden ist.

sybenwurz 07.01.2023 23:18

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1695405)
Zitat:

Grob gesagt sind nach einem Jahr Lagerung noch etwa 5 Prozent der ursprünglichen Radioaktivität erhalten, nach zehn Jahren beträgt sie noch etwa 0,8 Prozent. Schon zu diesem Zeitpunkt ist man gefahrentechnisch aus dem Allergröbsten heraus. Nach 100 Jahren sind praktisch keine ernsthaften Verseuchungen durch atomare Endlager mehr möglich.

Ah. Daher heissts wohl auch Halbwertszeit.

Mo77 08.01.2023 08:38

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1695447)
Ah. Daher heissts wohl auch Halbwertszeit.

Verstehe ich nicht ganz auf was du hinaus willst.
Der Zerfall ist nicht linear, oder?
Was schnell zerfällt (kurze halbwertszeit) strahlt viel?
Was langsam zerfällt (lange H.) strahlt wenig?
Alpha, beta, gamma in aufsteigender durchdringungstiefe...
Der Müll ist meistens gemischt. Vieles nach der Zwischnlagerung bereits weitestgehend zerfallen.
Verstehe jetzt nicht ob du deinen Beitrag sarkastisch meinst, da nach weiteren 5 Jahren sich die Prozentzahl nicht halbiert?
Ich sehe die Atomkraft auf jeden Fall nicht mehr so kritisch wie vor 20 Jahren. Laufzeitverlängerungen gegenüber bin ich offen wenn die Alternative Kohleverstromung und Zukauf von AKWs noch älterer Modelle und Bauart ist.
Dauerhaft unter momentanen Gegebenheiten nicht.
Schönen Tag allen:Blumen:

Klugschnacker 08.01.2023 08:46

Atomkraft ist aus meiner Sicht keine Lösung. Es würde einfach viel zu lange dauern, Atomkraftwerke zu bauen.

Deutschland muss in 22 Jahren bei netto Null Emissionen angekommen sein, so legt es unser eigenes Klimaschutzgesetz fest. Wie wollt Ihr in dieser Zeit ein paar Dutzend Atomkraftwerke bauen, um den gegenwärtigen Anteil des Atomstroms am Primärenergiebedarf von 2-5% nennenswert zu steigern?

Das Genehmigungsverfahren für ein simples Windrad dauert Jahre – einen Haufen neue Atomkraftwerke im dichtbesiedelten Deutschland, die niemand will, könnt Ihr vergessen. Boris Palmer wurde in den Medien tagelang wie ein Held gefeiert, weil er es schaffte, in die Auffahrtsschleife einer Bundesstraße ein paar Solarpaneele zu stellen – nach einem achtjährigen Genehmigungsverfahren. Bildquelle



Außerdem würden die bekannten und förderbaren Vorkommen an Uran bereits in 40 Jahren zur Neige gehen, behauptet Wikipedia.

Mo77 08.01.2023 10:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1695451)
Atomkraft ist aus meiner Sicht keine Lösung. Es würde einfach viel zu lange dauern, Atomkraftwerke zu bauen.

Deutschland muss in 22 Jahren bei netto Null Emissionen angekommen sein, so legt es unser eigenes Klimaschutzgesetz fest. Wie wollt Ihr in dieser Zeit ein paar Dutzend Atomkraftwerke bauen, um den gegenwärtigen Anteil des Atomstroms am Primärenergiebedarf von 2-5% nennenswert zu steigern?

Das Genehmigungsverfahren für ein simples Windrad dauert Jahre – einen Haufen neue Atomkraftwerke im dichtbesiedelten Deutschland, die niemand will, könnt Ihr vergessen. Boris Palmer wurde in den Medien tagelang wie ein Held gefeiert, weil er es schaffte, in die Auffahrtsschleife einer Bundesstraße ein paar Solarpaneele zu stellen – nach einem achtjährigen Genehmigungsverfahren. Bildquelle



Außerdem würden die bekannten und förderbaren Vorkommen an Uran bereits in 40 Jahren zur Neige gehen, behauptet Wikipedia.

Gesetze kann man ändern und Laufzeiten verlängern.
Stimme aber voll zu, dass es keine Lösung für die Ewigkeit ist.

Genussläufer 08.01.2023 10:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1695451)
Atomkraft ist aus meiner Sicht keine Lösung. Es würde einfach viel zu lange dauern, Atomkraftwerke zu bauen.

Deutschland muss in 22 Jahren bei netto Null Emissionen angekommen sein, so legt es unser eigenes Klimaschutzgesetz fest. Wie wollt Ihr in dieser Zeit ein paar Dutzend Atomkraftwerke bauen, um den gegenwärtigen Anteil des Atomstroms am Primärenergiebedarf von 2-5% nennenswert zu steigern?

Wenn man davon aussieht, daß wir in D die Netto Null erreichen, hast Du natürlich Recht. Wenn ich mit vergangene Ziele (nicht nur in D) anschaue, könnte man auch von einem Moving Target ausgehen, daß immer weiter in die Zukunft geschoben wird. Wir würden aber definitiv keine kurzfristige Verbesserung erzielen können. Auch hier benötigten wir, wie Du auch schreibst, eher Jahrzehnte als Jahre.

Meines Erachtens würde es dennoch Sinn machen, diese Technologe weiterzuverfolgen. Zumindest wenn man auf die technologische Entwicklung, die langfristigen Effekt in Bezug auf die Technologie selbst und auf den deutschen Diversifikationsgrad blickt.

Was sehr deutlich gegen die Atomkraft in Deutschland spricht, ist ein breiter gesellschaftlicher Konsens gegen Atomkraftwerke. Das hat Johannes Theissen übrigens auch mehrfach in Interviews hervorgehoben. Ich bin hier nicht sicher (@Pascal :Huhu: ), ob das noch in seiner Rolle als Vorstand von eon oder bereits in seiner Funktion bei Alpiq in den Raum geworfen hat.

Zitat:

Außerdem würden die bekannten und förderbaren Vorkommen an Uran bereits in 40 Jahren zur Neige gehen, behauptet Wikipedia.
Keine Ahnung, woher diese Zahl stammt. Da hat sich einiges geändert. Vor allem ist es deutlich attraktiver und nachhaltig (ökonomisch) sicher, Uran zu fördern. Aktuelle Zahlen und ein ganz grober Überblick über Zukunftsaussichten kann man hier finden:

https://www.tech-for-future.de/uran/

Das ist natürlich nur eine Perspektive. Aber auch auf der klassischen Öko Energie Seite sind die Tendenzen dieser Zahlen mittlerweile angekommen.

Was ich ein wenig amüsant finde, ist die doch sehr ungleiche Gegenüberstellung von Sonne/Wind auf der einen und Kernenergie auf der anderen Seite. Bei Sonne und Wind schaut man gern in die Zukunft und stellt sich sehr positiv vor, was alles kommen könnte. Und auf der Atomkraftseite schaut man auf die Ingenieure und traut denen nicht mal zu, geradeaus laufen zu können. Aber auch die machen Fortschritte.

Und jetzt mal meine persönliche Meinung. Ich halte die Kernenergie für eine exzellente Beimischung im Energiemix. Auf der anderen Seite sehe ich das in Deutschland nicht umsetzbar. Da fehlen drei Dinge:

- ein breiter gesellschaftlicher Konsens
- das Wissen und die Erfahrung ist abgewandert, was zu Deinen Zeiten noch on top kommen würden
- Kapitalgeber wären sich nicht bereit, in diesem Umfeld eine Investition zu tätigen, die eines langen Vorlaufs bedarf

Und hier wieder an Pascal: die ersten zwei Punkte sind public. Punkt drei ist eine Interpretation aus Äußerungen und Verhalten.

LisaH 08.01.2023 11:08

Forscher der ETHzürich schreiben: "Wenn Europa nicht so schnell wie möglich 302 Milliarden Euro in klimarelevante Infrastrukturen investiert, wird es sein Ziel von netto Null Treibhausgasemissionen bis 2050 verfehlen."

Abwarten, was kommt und dann irgendwann "ein bißchen" handeln, reicht leider nicht aus.

Mo77 08.01.2023 18:26

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1695458)
.
.

Was sehr deutlich gegen die Atomkraft in Deutschland spricht, ist ein breiter gesellschaftlicher Konsens gegen Atomkraftwerke...

Das scheint sich gerade etwas zu ändern.

https://www.rnd.de/politik/atomkraft...CGYTZXEQU.html
Zitat:

So hätten sich 67 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, die deutschen Atomkraftwerke fünf weitere Jahre zu nutzen – nur 27 Prozent lehnten das klar ab
41% sogar für neue AKWs

Aber eh egal was die Mehrheit will.
Beispielsweise jetzt bei den Panzern gibt es auch eine Mehrheit die das ablehnt.


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