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MattF 22.11.2017 08:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1344258)
Ich bin nur überzeugt, dass es etwas Übernatürliches gibt. Wie sonst lässt sich der Ursprung des Universums erklären? Wir kommen zwangsläufig dahin.
Wie sonst willst du die Entstehung des Universums erklären? Durch ein anderes Universum vorher? Durch nichts?

Wir einigen uns, da gibt es was, was das Unisversum entstehen ließ. Egal wie wir es nennen, was wir nicht kennen.

Welche Auswirkungen hat dies auf mein Handeln?

Macht es einen Unterschied ob ich Atheist oder Gläubiger bin?

keko# 22.11.2017 09:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1344259)
Tatsächlich wissen wir über die Entstehung der Naturgesetze bereits so gut Bescheid, dass mir eine göttliche Entstehung unwahrscheinlich erscheint. Wichtige Erhaltungssätze der Physik sind eine zwingende Folge der Struktur von Raum und Zeit.

Und was war vor dem Urknall?
Wie erklärst du dir, dass es günstige Verhältnisse gab, die Naturgesetze entstehen liesen?

Klugschnacker 22.11.2017 09:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1344264)
Und was war vor dem Urknall?

Wir wissen es noch nicht. Im Moment sieht es so aus, als hätten bereits "vor" dem Urknall die Gesetze der Quantenphysik gegolten.

Falls das richtig ist, wäre dem Urknall ein quantenphysikalischer Prozess voraus gegangen. Dieser Prozess müsste Spuren hinterlassen haben, die wir in unserem Universum finden müssten.

Welche Prozesse sind das, und welche Spuren haben sie hinterlassen?
Die Quantenphysik beschreibt die Welt der kleinsten Teilchen. Das Universum ging aus so einem winzigen Objekt hervor. Ein Merkmal der Quantenwelt ist, dass alles schwankt: Ein kleines Raumgebiet kann z.B. nicht gleichmäßig mit Energie gefüllt sein, also keine gleichmäßig verteilte Temperatur haben. Stattdessen findet man überall Energieschwankungen, alles zittert vor sich hin.

Wenn sich ein solcherart energetisch schwankendes, winziges Raumgebiet zu einem Universum aufbläht, müsste man diese Energieschwankungen auch in diesem Universum finden, natürlich entsprechend vergrößert.

Es sind nicht irgendwelche energetischen Schwankungen, sondern präzise vorhersagbare Temperatur-Schwankungen im Universum, nach denen die Kosmologen suchen. Im Moment scheint es so, als hätte man diese Schwankungen mit hoher Genauigkeit entdeckt. Wir reden hier von Millionstel Grad.
Kurz: Unser Universum scheint ein Resultat der Quantenphysik zu sein, die bereits vorher da war.

Im Bild sieht man diese gemessenen Temperaturschwankungen des Himmels im mittleren Oval.


Klugschnacker 22.11.2017 09:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1344264)
Wie erklärst du dir, dass es günstige Verhältnisse gab, die Naturgesetze entstehen liesen?

Welche günstigen Verhältnisse meinst Du?

Klugschnacker 22.11.2017 10:28

keko, ich möchte schnell ein mögliches Missverständnis ausräumen, bevor wir unnötig aneinander vorbei reden:

Für mich kann das gerne offen bleiben, ob die Naturwissenschaft irgendwann eine vollständige Erklärung für die Welt bieten kann. Vielleicht wird sie es können, vielleicht auch nicht.

Die Frage ist hier aber nicht, ob die Wissenschaft diese Erklärungen bieten kann, sondern ob die Religion es kann. Ich bin der Meinung, dass der Papst, seine Kardinäle oder Frau Käßmann nichts über diese Fragen wissen. Ihre Kenntnisse über den Ursprung der Welt sind exakt Null, außer jenen, die sie von den Wissenschaften gelernt haben. Sie haben keinerlei Kompetenz, sich über den Willen der Götter zu äußern. Sie sprechen über frei erfundene Dinge.

Dies sollte man bedenken, wenn man sich mit ihren Urteilen und Ansichten über die Welt auseinandersetzt.

Mehr will ich gar nicht. :Blumen:

keko# 22.11.2017 11:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1344273)
Welche günstigen Verhältnisse meinst Du?

Man kann natürlich sagen:

Wir kennen nur unsere Naturgesetze und sie sind so wie sie sind und wären sie anders, dann wäre eben alles anders. Vor uns herrschten in einem anderen Universum andere Gesetze und nach uns werden andere herrschen und somit werden wir nie erfahren, wie es woanders ist oder war oder sein wird.

Das ändert aber nichts an der Frage, warum es überhaupt irgendwelche Voraussetzungen gab, die den Anstoß oder die Möglichkeit für Naturgesetze gaben.

Diese Frage werden wir womöglich nicht beantworten können, denn dann wüßten wir tatsächlich alles. Sie ist aber ein Hinweis auf eine "Übernatürlichkeit".

Jörn 22.11.2017 11:13

Weder das Natürliche noch das Übernatürliche weist auf einen „letztgültigen Sinn“ hin, da es sich dabei um einen logischen Widerspruch handelt. Es ist also einerlei, welche dieser beiden Varianten zutrifft.

Jörn 22.11.2017 11:26

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1344295)
Das ändert aber nichts an der Frage, warum es überhaupt irgendwelche Voraussetzungen gab, die den Anstoß oder die Möglichkeit für Naturgesetze gaben.

Diese Frage werden wir womöglich nicht beantworten können, denn dann wüßten wir tatsächlich alles. Sie ist aber ein Hinweis auf eine "Übernatürlichkeit".

Das ist ein rhetorischer Trick. Wenn die natürliche Welt eine Voraussetzung braucht, dann braucht auch die übernatürliche Welt eine Voraussetzung.


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