triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Antidoping (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=10)
-   -   Der nächste Einzelfall (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=4710)

LidlRacer 04.02.2018 08:56

Hier werden noch ein paar Zahlen genannt:
Langlauf droht vor Olympia ein Mega-Dopingskandal

"Insgesamt 290 der in der Datenbank geführten Skilangläufer wiesen abnormale Ergebnisse auf. "Spitzenreiter" unter den Nationen war dabei Russland mit 51 Sportlern gefolgt von Deutschland mit 22 Athleten. 76 Prozent aller russischen Medaillen im betreffenden Zeitpunkt wurden demnach von Athleten mit verdächtigen Blutwerten gewonnen."

JensR 04.02.2018 09:43

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1359538)
Hier werden noch ein paar Zahlen genannt:
Langlauf droht vor Olympia ein Mega-Dopingskandal

Nur um es mal zu sagen:die Blutdatenbank hat keine höhere Beweiskraft, als Froomes positiver Test, insofern müsste hier auch die Unschuldsvermutung gelten, die du bei Froome so gerne postulierst. Die Athleten haben sicher auch alle stichhaltige, vollkommen nachvollziehbare Begründungen für ihre Werte :Lachen2:

zum faktischen: man hat sicher die komplett gesperrten Finnen von 2001 schonmal abgezogen. Das war die WM, bei der das deutsche Skilanglaufmärchen begann mit dem zweiten Platz von Rene Sommerfeldt hinter dem "Spanier" Johan Mühlegg (ich behaupte mal, 100% aller gewonnen spanischen Medaillen in dem Zeitraum sind verdächtig).

In der Hochzeit des EPO- und Eigenblutdopings haben dann deutsche Skilangläufer(innen) teils dominiert und die erfolgreichste Zeit seit Mitte der 70er bis Anfang der 80er Jahre erlebt. Da muss ich jetzt nicht investigativer Journalist sein, um meine Schlüsse zu ziehen. Logisch, entsprechend talentierte Athleten brauch man dafür trotzdem noch. Das gilt aber immer und für alle anderen auch.

captain hook 04.02.2018 10:03

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1359509)

Cameron Wurf ist doch sowas letztens auch gefahren. Wo ist das Problem? :Lachen2: Wäre es nicht ausweislich Strava woanders gewesen, hätte man glauben können die beiden Kumpels wären zusammen unterwegs gewesen.

LidlRacer 04.02.2018 12:00

Inzwischen gibt es auch ein Video dazu:
http://www.sportschau.de/doping/skil...dacht-100.html

Zitat:

Zitat von JensR (Beitrag 1359542)
Nur um es mal zu sagen:die Blutdatenbank hat keine höhere Beweiskraft, als Froomes positiver Test, insofern müsste hier auch die Unschuldsvermutung gelten, die du bei Froome so gerne postulierst. Die Athleten haben sicher auch alle stichhaltige, vollkommen nachvollziehbare Begründungen für ihre Werte :Lachen2:

zum faktischen: man hat sicher die komplett gesperrten Finnen von 2001 schonmal abgezogen.

"Unschuldsvermutung" kommt in meinem aktiven Wortschatz (fast) gar nicht vor und ich postuliere nichts dergleichen.
Ich war lediglich so frei, gelegentlich auf das gültige Reglement hinzuweisen.

Skilanglauf:
In den Zahlen sind auch überführte Doper enthalten.
Laut dem Video wurde bisher ca. ein Fünftel der Verdächtigen überführt.

tom81de 04.02.2018 12:34

Zitat:

Zitat von ArminAtz (Beitrag 1359513)
Ist er hinterm Moped nach...

Wenn er seine Leistungswerte veröffentlichten würde, könnte man seine Einheiten besser analysieren ob nun Windschattenfahren hinter nem Auto o.ä.

Oder liege ich da falsch?

Außerdem finde ich es merkwürdig warum er auf einmal so „transparent:Lachanfall: “ trainiert.

ThomasG 04.02.2018 12:37

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1359551)
Cameron Wurf ist doch sowas letztens auch gefahren. Wo ist das Problem? :Lachen2: Wäre es nicht ausweislich Strava woanders gewesen, hätte man glauben können die beiden Kumpels wären zusammen unterwegs gewesen.

Auf Anhieb habe ich "sowas" vom Cameron gar nicht gefunden, aber ich werde selbstverfreilich noch ein bisschen danach suchen :-O .
Komischer Vogel der Froomy, wenn ich den Tank leer fahren will, dann fahre ich ganz bestimmt nicht stundenlang im Windschatten eines Autos durch die Gegend. ;-)

Nachtrag: Am End`hat er unterwegs auch noch immer wieder was kalorienhaltiges eingeworfen :-O.
Muss man aber nicht nicht verstehen diese komischen Radprofis da. ;-)

ThomasG 04.02.2018 13:40

Zitat:

Zitat von tom81de (Beitrag 1359569)
Wenn er seine Leistungswerte veröffentlichten würde, könnte man seine Einheiten besser analysieren ob nun Windschattenfahren hinter nem Auto o.ä.

Oder liege ich da falsch?

Außerdem finde ich es merkwürdig warum er auf einmal so „transparent:Lachanfall: “ trainiert.

Man würde es an den Leistungswerten ganz schnell erkennen für den Fall, dass die stimmen.
Natürlich könnte man sie manipulieren.

Ich habe mir auf Strave schon öfter mal ganz "normale" Trainingseinheiten von sehr leistungsfähigen Radsportlern angeschaut.
Auf dem Rennrad kommen die alles in allem auch selten deutlich über 30 km/h vor allem im Herbst und Winter bei Fahrten, wo anzunehmen ist, dass sie alleine unterwegs waren.
Selbst wenn sie zu mehreren trainieren, sind sie oft nicht wesentlich schneller unterwegs.
Windschattenfahren macht sehr viel aus, wenn man es kann und wenn man Radrennen fährt, muss man es können, sonst macht man das nicht lange.

(Es ist auch nicht so, dass man einfach behaupten könnte, die sind so gut, weil sie viel mehr fahren über Jahr betrachtet als alle anderen.
Sie fahren natürlich viel mehr als die meisten, aber es gibt auch genug Leute, die denen leistungsmäßig nicht das Wasser reichen können, aber ähnlich viel trainieren.
Es gibt ja auch hochbegabte Langstreckenläufer, die über das Jahr gesehen nicht auf mehr Laufkilometer kommen als viele andere Läufer, die ihnen nicht annähernd das Wasser reichen können.
Das passt nicht zu dem Bild was doch einige so gerne verbreiten:
Trainiere so viel wie der und der und du wirst das können, was er kann.

Sorry dafür, dass ich vom eigentlichen Thema des Fadens abgekommen bin, aber das musste wohl mal wieder raus.)

ThomasG 04.02.2018 16:58

Cycling4fans widmet sich intensiv der Dopingproblematik im Radsport.
Ich habe eben gerade mal angefangen zu lesen, was dort unter der Überschrift "Team Sky und Doping" zu lesen ist:

Team Sky und Doping

Das 2009 gegründete britische Team Sky erlebte eine rasante Erfolgsgeschichte, die bereit 2012 darin gipfelte, dass die Sky-Fahrer Bradley Wiggins und Christopher Froome die ersten beiden Plätze der Tour de France belegten. Schnell wurde öffentlich Misstrauen gegenüber der Sauberkeit der Fahrer geäußert. Insbesondere die Wandlung von Bradley Wiggins von einem erfolgreichen Bahnradfahrer in einen überragenden Rundfahrt-Spezialisten ließ aufmerken.

Das gesamte Team mit seinen Strategien wurde hinterfragt. Die Teamleitung reagierte und zeigte plötzlich eine harte, kompromisslose Haltung gegenüber Sportlichen Leitern, die als ehemalige Fahrer eine Dopingvergangenheit aufwiesen. Bobby Julich, Sean Yates und Steven de Jongh mussten das Team verlassen. Auch Teamarzt Dr. Geert Leinders wurde fallen gelassen nachdem man noch im Juli zögerlich war, obwohl dessen Dopingrolle im Team Rabobank ein offenes Geheimnis war (Team Rabobank und Doping).

Teammanager Dave Brailsford wies stets Dopingpraktiken vehement von sich, die Teamerfolge, darunter bis heute 4 Tour de France-Siege innerhalb kurzer Zeit, erklärte er mit der hohen Professionalisierung, auch ermöglicht durch das zur Verfügung stehende gute finanzielle Budget. Die "marginal gains" wurden zum Schlüssel und Schlagwort: nichts werde dem Zufall überlassen, noch die kleinsten Dinge würden optimiert und summierten sich somit zum großen Ganzen. Diese Argumentation rief häufig Kopfschütteln hervor, doch selbst Journalist David Walsh, Autor einiger kritischer Bücher über Lance Armstrong, wagte es, das Team für sauber zu erklären.

Im September 2016 veröffentlichte die Hacker-Gruppe Fancy Bears u.a. auch Daten von Bradley Wiggins, aus denen hervorging, dass der Fahrer 2011, 2012 und 2013 medizinische Ausnahmegenehmigungen (TUE) für Injektionen des Asthmamittels Triamcinolon erhalten hatte. Das widersprach Äußerungen von Wiggins selbst, wonach er immer exakt die no-needle-Policy der UCI eingehalten habe. Hatte das Team Sky TUE mit ärztlicher Unterstützung, hier insbesondere durch Geert Leinders genutzt, um verbotene Mittel legal einnehmen zu können? Wahrscheinlich lautete die Meinung vieler, auch David Walsh schwenkte um ( "It looks bad, Brad"). Erhärtet wurde das Misstrauen durch Bekanntwerden eines Päckchens mit mysteriösem Inhalt, das Wiggins während des Critériums du Dauphiné 2011 von einem Vertreter des Britischen Radsportverbandes persönlich überbracht worden war.

Umfangreiche Ermittlungen und Anhörungen durch die britische Anti-Doping-Agentur UKAD und das Culture, Media and Sport Committee der Britischen Regierung begannen, die letztlich keine eindeutige Hinweise auf Dopingvergehen erbrachten, doch der Graubereich um TUE und nicht verbotenen Medikamente, wurde durch ehemalige Fahrer des Teams immer deutlicher angesprochen. Michael Barry sprach z. B. über den Konsum von Schmerzmitteln, insbesondere Tramadol, und Schlafmitteln, der mit Unterstützung der Teammediziner unter den Sportlern, auch jungen, alltäglich war. Dabei wurde im Oktober 2013 seitens des Teams noch gefordert, Tramadol zu verbieten.

Deutlich wurde wie eng der Britische Radsportverband (British Cycling) und das Team Sky personnell verwoben waren, auch UCI-Präsident Brian Cookson gehörte in diesen Dunstkreis. Für den Verband wurde die Affaire zu einem großen Problem. Neben möglichen Dopingverwicklungen und personellen Verquickungen insbesondere mit dem Team Sky wurden ihm schwere sexuelle Diskriminierungen, Mobbing und Managementfehler vorgeworfen. Reformen mussten in Angriff genommen werden.

David Lappartient (UCI), 17.1.2018:
Der Ablauf ist klar: Froome muss seine Unschuld beweisen, sonst wird er bestraft. Warum dauert das so lange?
Weil seine Argumente eine Debatte zwischen Experten auslösen können. Froome ist kein Fahrer wie jeder andere. Er hat mehr Geld. Er kann mehr Experten aufbringen, die sich in seinem Sinne äussern. Er kann mehr entlastende Dokumente vorlegen. Wir können die Aussagen nicht einfach vom Tisch wischen. Es gilt, den Fall schnell zu lösen, aber die Rechte des Fahrers zu wahren.
...............................................

Im November 2017 schloss UKAD die Ermittlungen zum Fall Wiggins und dem ominösen Päckchen ab. Doch da harrte bereits ein neuer Vorfall in der Pipeline: Bei Chris Froome, dem dreimaligen Tour de France-Gewinner und Vuelta-Sieger 2017, war während der Vuelta 2017 bei Dopingkontrollen ein zu hoher Salbutamol-Wert festgestellt worden. Froome gibt an, auf Anweisung des Teamarztes die Dosis des erlaubten erlaubten Asthmamittels aus gesundheitlichen Gründen erhöht zu haben, der Wert hätte aber dennoch unter dem erlaubten Grenzwert bleiben müssen. War eine Nierenfehlfunktion schuld? Die Suche nach den Ursachen bzw. nach Entschuldigungen läuft zur Zeit im Team Sky und bei Chris Froome auf Hochtouren. Doch die Glaubwürdigkeit des Teams ist erneut untergraben.

Begleitet wird das Geschehen rund um Froome und das Tream Sky von einer breiten Diskussion um Sinn und Unsinn medizinischer Ausnahmegenehmigungen (TUE).

Quelle: http://www.cycling4fans.de/index.php?id=6622


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:32 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.