Zitat:
Zitat von ArminAtz
(Beitrag 1356050)
Den Gedankengang verstehe ich nicht.
Wird bei einem Dopingtest nicht sowieso die ganze Bandbreite an verbotenen Substanzen abgetestet?
Auf was will ich hinaus?
Für mich ist es kein entlastendes Indiz, dass er die Substanz angibt. Er kann sich ja auch gedacht haben: "Ok, Scheiße, erwischt. Nun schreib ich die Substanz gleich drauf, dann können wir vielleicht mit einer nachträglichen TUE noch was regeln".
Hätte er es nicht angegeben, würde die ganze Sache doch noch schwieriger, recht zufertigen, oder?
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O.K., Gebe dir recht. Es ist ein entlastendes Indiz nur wenn man grundsätzlich von der Prämisse ausgeht, dass Schoeman nur aus Versehen in den positiven Test hineingestolpert ist und keine Dopingabsicht hatte. Aufgrund der vorliegenden Indizien ist dieses Szenario nicht völlig auszuschließen.
Wenn man umgekehrt vom Fall ausgeht, dass er sich am Tag vor dem Rennen oder am Renntag eine i.m. oder i.v.-Injektion mit Prednisolon gesetzt hat (oder vom südafrikanischen Mannschaftsarzt gesetzt bekommen hat), wofür er zweifellos keine TUE erhalten hätte, dann kann die Substanzangabe auf dem Formular mit falschem Anwendungsdatum auch Teil einer Verschleierungstaktik sein.
Anhand der im Urin gefundenen Prednisolon-Konzentration kann man eigentlich zweifelsfrei unterscheiden, ob das Cortison zeitnah zum Wettkampf oder vier Wochen vorher verabreicht wurde. Bin zwar kein Labormediziner, aber aufgrund der Halbwertszeit von Prednisolon, wäre die Urinkonzentration von Prednisolon im ersten Fall mindesten hundert eher 1000mal höher als bei einer Verabreichung einige Wochen vor dem Wettkampf.
Leider liegen die entsprechenden Infos nicht vor, aber ich bin sicher, dass dies in der Korrespondenz der Dopingexperten auch irgendwo thematisiert wurde und möglicherweise zur Entscheidungsfindung beigetragen hat, ob man es bei einem AAF-Fall belässt oder ein Dopingverfahren eröffnet.
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