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Hafu 14.07.2020 15:37

Wenn dieses von der Morgenpost in Anführungszeichen gesetzte Zitat wirklich von Prof. Drosten so tatsächlich gesagt worden ist, würde mich das sehr wundern, denn Drosten kennt sich mit den Begrifflichkeiten extrem gut aus und formuliert normalerweise immer sehr genau.

Wenn man vom Virus redet, meint man ja den einzelnen Erreger, wenn man von der "Grippe" redet meint man die Erkrankung, also das durch den influenzavirus hervorgerufene Symptombild und wenn man von der "spanischen Grippe" redet, meint man die damalige Pandemie.

Das Morgenpost-Zitat schmerzt in den Augen eines Coronavirus-Experten wie Drosten höchstwahrscheinlich noch viel mehr als in meinen virologisch nur halbgebildeten Augen.

Habe gerade versucht, das mutmaßliche Originalzitat beim ORF zu finden, aber das Interview ist nicht mehr online verfügbar und im Beschreibungstext taucht es so auch nicht auf.

So zitiert der ORF selbst Prof.Drosten und so macht das wörtlche Zitat auch Sinn

Zitat:

Zitat von ORF
„Eine Ausnahmesituation wie diese haben wir nicht in den Aufzeichnungen, da muss man zur Spanischen Grippe zurückgehen“, betonte der Virologe die Signifikanz der Lage. „Wir erleben schon etwas von historischer Bedeutung.“


Natürlich gibt es gewisse Parallelen zwischen der laufenden Covid-19-Pandemie und der Spanischen Grippe und das wollte Drosten wohl ausdrücken, Influenza und Coronaviren sind ja auch beides RNA-Viren, die u.a. über Tröpfcheninfektion und somit durch enge zwischenmenschliche Kontakte übertragen werden, aber es war rückblickend betrachtet m.M.n. ein Fehler die existierenden influenza-Pandemie-Pläne 1:1 auf die Covid-19-Pandemie zu übertragen, da man dadurch anfangs falsche Schwerpunkte bei der Infektbekämpfung gesetzt hat, die teilweise immer noch in den Handlungsempfehlungen dominieren.

Die übertriebenen Fiebermessungen an Flughäfen und Grenzkontrollen sind z.B. ein Resultat davon, da Influenza viel mehr von aktiv Erkrankten übertragen wird, während SARS-CoV-2 besonders am Anfang des infektes in der gerade noch asymptomatischen oder nur schwach symtomatischen Phase, in der auch noch kein Fieber vorhanden ist, übertragen wird.

Und auch die rückblickend betrachtet übertriebenen Desinfektionsempfehlungen und ständiges, übertriebenes Händewaschen hat man einfach aus den Erfahrungen mit Influenza abgeleitet (und findet sich auch in vielen aktuellen Hygienekonzepten unverändert wieder), obwohl SARS-CoV-2 sich weitaus weniger über Schmierinfektionen verbreitet als die influenzaviren.

Flow 14.07.2020 15:50

Grippe-Vergleich ist Grippe-Vergleich ! Damit hat er sich nun endgültig disqualifiziert ... :Lachen2:

tandem65 14.07.2020 16:14

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1542408)
Schon klar. Das war auch eher ironisch gemeint. Genau das ist ja das "Problem". Man muss nachvollziehbare Regeln und Kriterien aufstellen, damit diese auch langfristig Akzeptanz finden.

Nachvollziehbar bedeutet aber nicht das eine Regel aus einer Formel hergeleitet wurde.
Eine Nachvollziehbare Regel kann trotzdem willkürlich gesetzt werden.:Huhu:

anlot 14.07.2020 18:15

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1542426)
Nachvollziehbar bedeutet aber nicht das eine Regel aus einer Formel hergeleitet wurde.
Eine Nachvollziehbare Regel kann trotzdem willkürlich gesetzt werden.:Huhu:

Nochmal: das mit der „Formel“ war ironisch gemeint. Dennoch sehe ich eine gewisse Gefahr der Akzeptanz von Regeln, wenn diese nicht mehr nachvollziehbar und plausibel erscheinen.

merz 14.07.2020 18:31

ORf Interview mit Professor Drosten aus Ende April, die Passage über die Spanische Grippe ist bei etwa 01:40 recht eindeutig ein Vergleich zweier verschiedener Krankheiten mit Gemeinsamkeiten - ich verlinke auch, weil es ein m.E. gutes Interview ist, nur über die Sache mit dem frühen Rückgang von R0 hätte ich mir mehr gewünscht

https://youtu.be/kezcmh2IYQ0

m.

Seyan 15.07.2020 10:31

Okay, mal weg von Fallberichten, hin zu etwas möglicherweise positivem:

https://www.zeit.de/wissen/gesundhei...ie-antikoerper

Alles natürlich mit Vorsicht zu genießen, aber klingt erstmal nicht ganz verkehrt...

Foxi 15.07.2020 12:46

Zwischen Meldungen über erste vorsichtige Perspektiven zu einer Impfung und gleichzeitiger Skepsis angesichts nachlassender Antikörperzahlen nach einer Corona-Infektion platzte heute morgen diese Nachricht über einen rätselhaften Corona-Ausbruch.
Anscheinend ist dieses Virus immer für eine neue tückige Überraschung gut...

Seyan 15.07.2020 12:57

Zitat:

Zitat von Foxi (Beitrag 1542561)
Zwischen Meldungen über erste vorsichtige Perspektiven zu einer Impfung und gleichzeitiger Skepsis angesichts nachlassender Antikörperzahlen nach einer Corona-Infektion platzte heute morgen diese Nachricht über einen rätselhaften Corona-Ausbruch.
Anscheinend ist dieses Virus immer für eine neue tückige Überraschung gut...

Die Meldung gabs gestern schon...
Im Endeffekt kann ich mir nur vorstellen, dass man sich mit der Inkubationszeit des Virus massiv verschätzt hat bzw. es offenbar möglich ist, dass das Virus einfach mal wochenlang schläft, ohne aktiv zu werden, bevor es dann ausbricht.

Würde auch zu dem Fall passen, den Körbel (?) letztens erzählt hat, dass eine 5-jährige infiziert war, obwohl wochenlang kein Infektionsfall mehr in dem Bezirk war.


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