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Trimichi 31.01.2013 05:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 865309)
Jesus (Lk 14/26): "So jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein."

Grüße,
Arne


Apokryphen:

Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg’ auch keinem andern zu (Tobias 4:16),

Luther-Bibel:

Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! (Matthäus 7:12).

Und wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, also tut ihnen auch (Lukas 6:31).

tandem65 31.01.2013 08:53

Hi Arne,

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 865309)
Jesus (Lk 14/26): "So jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein."

schön aus dem Kontext heraus zitiert. Das funktioniert bei der Erzählweise in Gleichnissen Jesus sehr gut. Wenn Du das hier noch dazu nimmst:
Jesus (Lk 14/33): "So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein."

verändert doch ein wenig die Aussage der von Dir zitierten Stelle!? Gleichnisse sollten doch wohl sinnvollerweise komplett gelesen werden!

Klugschnacker 31.01.2013 12:10

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 865415)
Hi Arne,
schön aus dem Kontext heraus zitiert. Das funktioniert bei der Erzählweise in Gleichnissen Jesus sehr gut. Wenn Du das hier noch dazu nimmst:

Jesus (Lk 14/33): "So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein."

verändert doch ein wenig die Aussage der von Dir zitierten Stelle!? Gleichnisse sollten doch wohl sinnvollerweise komplett gelesen werden!

In meinen Augen verändert sich die Aussage dadurch nicht. Ein Jünger Jesu kann sein, wer Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern und sein eigenes Leben hasst, und wer sich von allem lossagt, was er hat. Zum Zwecke der eigenen Erleuchtung soll man alles und jeden im Stich lassen, und die Liebe zu den eigenen Nächsten soll zum Hass werden.

Auf der anderen Seite steht das Gebot der Feindesliebe. Ich denke, aus diesen Widersprüchen hilft nur die selektive Wahrnehmung der Bibelstellen, bei der man sich als Gläubiger heraussucht, welche man zur Kenntnis nimmt, und welche man sich zu ignorieren gestattet. Anders kann man insbesondere das Alte Testament gar nicht ertragen.

Grüße,
Arne

Pascal 31.01.2013 12:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 865476)
In meinen Augen verändert sich die Aussage dadurch nicht. Ein Jünger Jesu kann sein, wer Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern und sein eigenes Leben hasst, und wer sich von allem lossagt, was er hat. Zum Zwecke der eigenen Erleuchtung soll man alles und jeden im Stich lassen, und die Liebe zu den eigenen Nächsten soll zum Hass werden.

Auf der anderen Seite steht das Gebot der Feindesliebe. Ich denke, aus diesen Widersprüchen hilft nur die selektive Wahrnehmung der Bibelstellen, bei der man sich als Gläubiger heraussucht, welche man zur Kenntnis nimmt, und welche man sich zu ignorieren gestattet. Anders kann man insbesondere das Alte Testament gar nicht ertragen.

Grüße,
Arne

Lukas 14, 26 ist sperrig, keine Frage. Allein das Wort "Hass" ist für viele nur schwer erträglich im Kontext mit der christlichen Botschaft. Im Kern geht es jedoch um eine Beziehung des Einzelnen zu Jesu. Der Ruf Jesu gilt dem Einzelnen allein.

Es geht weniger um die Empfindung von Hass gegenüber anderen sondern vielmehr darum, Jesu so viel mehr zu lieben als alles andere. Durch Jesu als den Mittler interagieren wir miteinander. Erst dadurch nehmen wir die Welt und die in ihr lebenden Personen so wahr wie intendiert.

Es ist eine Frage des Fundamentes auf dem wir aufbauen. Legt man dieses Fundament auf der Basis Jesus Christus, dann ergeben auch die Beziehungen zu anderen einen Sinn. Dann erschließt sich auch die Liebe zu anderen Menschen, zu seinen Kindern, jede Beziehung zu anderen Menschen. Das alles darf und soll sein.

Der Begriff des "Jüngers" ist im Zusammenhang mit Jesu auch anders zu interpretieren, als wir es heute im volkskirchlichen Sinne tun. Wer als "einfacher" Christ würde sich als "Jünger Jesu" bezeichnen? Die Jünger Jesu, die ihr Fischerhandwerk ruhen ließen um Jesu als Person nachzufolgen sind andere als diejenigen, die heute beim Automobilhersteller am Band stehen.

tandem65 31.01.2013 13:27

Hi Arne,

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 865476)
In meinen Augen verändert sich die Aussage dadurch nicht. Ein Jünger Jesu kann sein, wer Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern und sein eigenes Leben hasst, und wer sich von allem lossagt, was er hat. Zum Zwecke der eigenen Erleuchtung soll man alles und jeden im Stich lassen, und die Liebe zu den eigenen Nächsten soll zum Hass werden.

Ja in meiner Jugend habe ich die Bibel auch wie ein Physik-/Chemie-buch gelesen. Da Jesus jeden liebt ist es doch selbstverständlich, daß auch Du/ich jeden anderen Menschen liebt. Auch Du machst eine Interpretation, die halt sehr nah an den Buchstaben Deines zitierten Verses ist. Ich mache eine andere Interpretation. :Blumen:

Klugschnacker 31.01.2013 15:40

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 865500)
(1) Da Jesus jeden liebt (2) ist es doch selbstverständlich, daß auch Du/ich jeden anderen Menschen liebt.

Behauptung (1) kannst Du nicht wissen. Woher willst Du wissen, dass Jesus jeden Menschen geliebt hätte, inklusive derer, die tausende Jahre nach ihm leben? Vielleicht nahm er es sich vor, als ethische Utopie – mehr können wir dazu heute nicht mit Gewissheit sagen.

Auch Deine daraus abgeleitete Schlussfolgerung (2) erschließt sich mir nicht. Was hat meine Liebe zu jedem anderen Menschen damit zu tun, ob Jesus sie liebte oder nicht? Mit dem Wörtchen "da" stellst Du einen Kausalzusammenhang her, der nicht existiert.

Grüße,
Arne

tandem65 31.01.2013 15:55

Hi Klugschnacker,

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 865552)
Behauptung (1) kannst Du nicht wissen.

wann möchtest Du es bitte endlich mal verstehen, daß ich von meinem Glauben und nicht von meinem Wissen schreibe?

KalleMalle 31.01.2013 16:00

Diese ganzen Ansätze, die mit messerscharfer Präzisionslogik beweisen, warum dies oder jenes so oder so gewesen sein muß und warum es so oder so nicht sein kann, die sind doch völlig fehl am Platze, wenn es um GLAUBENsfragen geht.

Wenn man irgendwas naturWISSENschaftlich ableiten kann, dann muß man ja nicht länger daran GLAUBEN.

Die Naturwissenschaften haben beim Thema Religion allenfalls dort was zu melden, wo es um die Frage geht, wie Menschen zu ihrem Glauben gekommen sind.


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