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Zitat:
Aber das zählt bei dir ja nicht. Bleib dran, und verschließe dein Herz nicht.:Blumen: |
Es zählt, sobald Du es belegst.
Und mein Herz ist durchaus nicht verschlossen, sondern offen für Beweise. Aber Du wirst keine liefern. |
Zitat:
Und ich belege Dir gerne, wie Jesus Christus in meinem Leben wirkt. Gerne unter vier Augen. Das ist kein Trick, wie Du immer so schön behauptest. Es ist nicht meine aufgabe, die Bibel oder das Evangelium zu Beweisen. Sondern meinen Glauben an Jesus Christus zu bezeugen. Als nachfolger Jesu.:Blumen: |
Wenn Deine Behauptung wahr wäre (dass Jesus das Leben seiner Anhänger positiv verändert), dann würden wir solche Geschichten nur von Jesus-Anhängern hören. Tatsächlich hören wir solche Geschichten aber aus allen Religionen, Kulten oder Sekten. Die Erleuchtung kann also nichts mit einer Hinwendung zu Jesus zu tun haben.
Gleichzeitig gibt es unter diesen Leuten aber auch die gleiche Anzahl betrüblicher Schicksale. Es lässt sich überhaupt kein Unterschied zum Rest der Bevölkerung feststellen -- und das weißt Du auch. Wenn Du irgendeine Deiner Behauptungen belegen könntest, dann wäre das eine Weltsensation. Es gibt keinen Grund, dies nur unter vier Augen mitzuteilen. Tut mir leid, aber das halte ich nicht überzeugend. |
Warum wissen wir so wenig von Jesus?
Die ältesten Schriften von Jesus wurden nach seinem Tod verfasst. Es gibt keine zeitgenössischen Schriften, weder von Jesus selbst, noch von sonstwem. Die älteste Quelle sind die Paulus-Briefe, die Paulus nach Jesus angeblichem Tod verfasst hat. Paulus kann also kein Augenzeuge gewesen sein. Paulus zeigt sich an den Lehren von Jesus völlig desinteressiert. Er schreibt nichts aus dessen Lebenszeit: keine Predigten, keine Wahl der Jünger, keine Wunder, keine weisen Worte -- nichts. Das bedeutet, dass wir in den Paulus-Briefen keine Zitate von Jesus oder Berichte über seine Auftritte finden, weil sie schlicht nicht drinstehen. Was wir stattdessen finden, sind Paulus eigene Ansichten. Viele Christen denken, dass das Christentum auf den Worten von Jesus basiert, aber das stimmt nicht. Es basiert auf den Worten von Paulus. Einige Jahrzehnte später tauchen nach und nach die Evangelien auf. Davon gibt es über 50, aber nur vier schafften es in die endgültige Fassung der Bibel. Diese Evangelien sind keine Biographien, sondern Erzählungen. Sie stützen sich teilweise auf Paulus (der selbst kein Augenzeuge sein konnte), aber größtenteils handelt es sich um freie Erfindungen (meist um eine Vermischung von griechischen Mythen mit den bekannten jüdischen Texten). Die Aussagen dieser Evangelien widersprechen den Paulus-Briefen meist völlig, und zwar gerade in der Darstellung von Jesus und seinem irdischen Leben. Es ist ein um 180 Grad gedrehter Jesus. Es ist daher unmöglich, aus der Bibel ein einheitliches, widerspruchsfreies Bild von Jesus herauszufiltern. Es ist offensichtlich, dass mit der Zeit vieles durch die Evangelien hinzu erfunden wurde. Das ist im Prinzip nicht so schlimm, da wir die ältesten Schriften heranziehen können, um den ältesten Kern der Verkündung zu finden. Das Dumme ist nur, dass die ältesten Schriften offenbaren, dass die Evangelien nicht auf ihnen basieren, und zudem ein völlig entgegengesetztes Bild liefern (und nicht etwa nur eine Ergänzung). Die Evangelien sind also keine zuverlässigen Biographien, sondern bunt ausgeschmückte Propaganda-Schriften. Sie haben das erklärte Ziel, die jeweilige Gemeinde zufrieden zu stellen. Dazu muss man wissen, dass die Gemeinden unterschiedliche Überzeugungen hatten, je nachdem ob es sich um Juden, Griechen, oder Römer handelte. Entsprechend kamen ihnen die Verfasser entgegen. Markus, Lukas, Matthäus und Johannes schrieben also für eine unterschiedliche Zielgruppe (der sie selbst angehörten), und so erklären sich die Unterschiede in den Evangelien. Das beweist, dass es sich hier nicht um die originalen Worte von Jesus handeln kann. Beispielsweise hatten die Römer keine Lust, sich als Erwachsene beschneiden zu lassen (aua!), und die Juden in Griechenland (es gab mehr Juden in Griechenland als sonstwo) hatten keine Lust auf die enorm strengen Regeln des klassischen Judentums. Entsprechend finden wir hier Aufweichungen. Die klassischen Juden empörten sich über die Vorstellung, dass jeder Hanswurst plötzlich gerettet werde sollte, also favorisierten sie eine strengere Variante. Das ist überhaupt der Grund, warum die Bibel mehr als ein Evangelium enthält: entscheidend war stets der zeitliche oder räumlich-kulturelle Abstand vom klassischen Judentum.In diesem ganzen Durcheinander wollen nun besonders eifrige Gläubige wissen, was Jesus genau gesagt hat. Fakt ist, dass selbst die gescheitesten Historiker und Theologen es nicht sicher sagen können, wobei es sowieso nur eine Handvoll Zitate gibt, die überhaupt historisch sein könnten. Die Leichtfertigkeit, mit der heutige Gläubige versichern, sie wüssten, was Jesus gesagt und gewollt hätte, wirft ein ungünstiges Licht auf die gesamten Schriften, die ja ihrerseits von eifrigen Christen geschrieben und frisiert wurden. Die vielen Fälschungen, die jede Gewissheit auf echte Jesus-Worte zunichte gemacht haben, gehen auf das Konto der Gläubigen. Ich wäre deswegen skeptisch, wenn Gläubige sich anbieten, diesen Knoten wieder zu entwirren. Vielen Dank fürs Lesen! :Blumen: |
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Mathematik ist eine Idealisierung. Ebenso könnte man Religionen als Konstrukt und Idealsierung sehen. Aber das ist natürlich hier in diesem Fred nicht gewollt. |
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Für Andere dreht sich alles um Mohammed, Andere um Buddah, Andere ..... Die Anderen haben also alle Unrecht und unterliegen einer Täuschung, weil sie den Wahren um den sich alles dreht noch nicht gefunden haben? |
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Es gibt einen Zweig der Geometrie, in der man davon ausgeht, dass sich parallele Achsen doch schneiden. Zitat:
Wenn das Konstrukt nicht zu Ergebnissen führt wird es verworfen, auch dazu sind religiöse Menschen nicht bereit. |
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