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Sherminator 14.12.2017 23:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1348863)
Er darf ganz sicher keine Tabletten nehmen

In der Tat spricht er in diesem Interview auch ausschließlich vom Inhalieren.
Das bedeutet, dass er nun erklären muss, wie er nur durch Inhalieren eine solch enorme Menge Salbutamol in seinen Körper gekriegt hat. Und das könnte, wenn ich die Sache richtig verstehe, schwierig werden, oder?

Liebe Grüße
Stephan

LidlRacer 15.12.2017 01:17

Habe mal ein wenig gegoogelt.
Heraus kam ein recht ausführlicher Artikel aus 2014 über Froomes außergewöhnliche und umfangreiche Krankheitsgeschichte, die mir unbekannt war (ich habe mich bisher wenig für ihn interessiert):
Chris Froome's secret battle: Eight doctors, six clinics, four countries and five different illnesses... the remarkable personal struggle of Great Britain's Tour de France champion

Interessant könnte der Zusammenhang zwischen Asthma und "Bilharzia" (= Schistosomiasis) sein. Es kursieren Meinungen wie diese:
"... Froome had Bilharzia. Which is a disease that makes it physically impossible to also have asthma....This must be the main thing? How is he asthmatic in the 1st place??"

Richtig ist wohl, dass Schistosomiasis Asthma weitgehend unterdrückt.
Nach Behandlung von Schistosomiasis (was bei Froome 2013 der Fall war) verschlimmert sich Asthma jedoch wieder.
Da sehe ich also nicht unbedingt etwas Unplausibles.

Außerdem hab ich noch diesen umfangreichen Artikel gefunden:
The truth about cycling and asthma
Hab ihn nicht ganz gelesen, aber es gibt eine plausible Begründung für die weite Verbreitung von Asthma unter Radprofis, und es wird bestätigt, dass die übliche Behandlung per Inhalator für Gesunde nichts bringt, wie ja auch Hafu erklärt hat.

Hafu 15.12.2017 07:13

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1348917)
...
Hab ihn nicht ganz gelesen, aber es gibt eine plausible Begründung für die weite Verbreitung von Asthma unter Radprofis, und es wird bestätigt, dass die übliche Behandlung per Inhalator für Gesunde nichts bringt, wie ja auch Hafu erklärt hat.

Ich halte es für plausibel, dass Ausdauersportler häufiger Asthma haben als der Durchschnitt der Normalbevölkerung. Wie gesagt gibt es dafür mehrere Studien.

Was aber unplausibel ist, ist dass Radprofis deutlich häufiger Asthma haben, als Triathlonprofis, die ja zusätzlich noch die pulmonale Belastung durch Chlorluft beim Schwimmen haben, die Studien zufolge auch die Bronchien belasten kann.

Bei den Triathleten fallen mir nur wenige ein, die Sprays benutzen. Holly Lawrence z.B. ist einer der eher wenigen, wobei sie von einem ehemaligen Radprofi trainiert wird, von Lisa Roberts wissen wir es nach der etwas verworrenen Roth-Geschichte auch, aber insgesamt finde ich sieht man sehr selten Triathlonprofis mit Sprays hantieren, ohne dass ich jetzt aber exakte Zahlen parat habe.

Trillerpfeife 15.12.2017 07:44

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1348917)
Habe mal ein wenig gegoogelt.
Heraus kam ein recht ausführlicher Artikel aus 2014 über Froomes außergewöhnliche und umfangreiche Krankheitsgeschichte, die mir unbekannt war (ich habe mich bisher wenig für ihn interessiert):
Chris Froome's secret battle: Eight doctors, six clinics, four countries and five different illnesses... the remarkable personal struggle of Great Britain's Tour de France champion

Interessant könnte der Zusammenhang zwischen Asthma und "Bilharzia" (= Schistosomiasis) sein. Es kursieren Meinungen wie diese:
"... Froome had Bilharzia. Which is a disease that makes it physically impossible to also have asthma....This must be the main thing? How is he asthmatic in the 1st place??"

Richtig ist wohl, dass Schistosomiasis Asthma weitgehend unterdrückt.
Nach Behandlung von Schistosomiasis (was bei Froome 2013 der Fall war) verschlimmert sich Asthma jedoch wieder.
Da sehe ich also nicht unbedingt etwas Unplausibles.

Außerdem hab ich noch diesen umfangreichen Artikel gefunden:
The truth about cycling and asthma
Hab ihn nicht ganz gelesen, aber es gibt eine plausible Begründung für die weite Verbreitung von Asthma unter Radprofis, und es wird bestätigt, dass die übliche Behandlung per Inhalator für Gesunde nichts bringt, wie ja auch Hafu erklärt hat.

Gute Arbeit

Kannst du ja auch im Tour Forum posten. Ich wusste das nicht mit seiner Krankheitsgeschichte.

--> Doping Ticker

Michael Skjoldborg 15.12.2017 09:14

Mich stört bei der ganzen Sache etwas völlig anderes: Wenn es tatsächlich nicht gleich als Doping angesehen werden kann (Adverse Analytical Finding), wo ist dann das Problem, das nicht gleich selber zu veröffentlichen, sobald man davon als Team/Sportler erfährt? Das, und nur das, ist für mich der Grund, Froome als langsam unglaubwürdig (?) zu halten. Mir fällt keine stichhaltiger Grund ein, warum eine derartige Offenheit von Froome und Sky längerfristig nicht als die bessere Strategie angesehen worden ist.
Endgültig zum Idioten wird Froome bei mir dann allerdings, wenn er meint, dass das nicht seinem Ansehen schaden würde.

captain hook 15.12.2017 09:41

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1348917)
Habe mal ein wenig gegoogelt.
Heraus kam ein recht ausführlicher Artikel aus 2014 über Froomes außergewöhnliche und umfangreiche Krankheitsgeschichte, die mir unbekannt war (ich habe mich bisher wenig für ihn interessiert):
Chris Froome's secret battle: Eight doctors, six clinics, four countries and five different illnesses... the remarkable personal struggle of Great Britain's Tour de France champion

Interessant könnte der Zusammenhang zwischen Asthma und "Bilharzia" (= Schistosomiasis) sein. Es kursieren Meinungen wie diese:
"... Froome had Bilharzia. Which is a disease that makes it physically impossible to also have asthma....This must be the main thing? How is he asthmatic in the 1st place??"

Richtig ist wohl, dass Schistosomiasis Asthma weitgehend unterdrückt.
Nach Behandlung von Schistosomiasis (was bei Froome 2013 der Fall war) verschlimmert sich Asthma jedoch wieder.
Da sehe ich also nicht unbedingt etwas Unplausibles.

Außerdem hab ich noch diesen umfangreichen Artikel gefunden:
The truth about cycling and asthma
Hab ihn nicht ganz gelesen, aber es gibt eine plausible Begründung für die weite Verbreitung von Asthma unter Radprofis, und es wird bestätigt, dass die übliche Behandlung per Inhalator für Gesunde nichts bringt, wie ja auch Hafu erklärt hat.

Und jetzt stell sich mal einer vor, es würde sich endlich mal ein gesunder bei der Tour anmelden. Der müsste es dem schwer kranken Haufe dort ja mal so richtig zeigen.

BTW: völlig Banane was er hat. Er war doppelt überm Grenzwert, wofür es eine absurde Anzahl an Stößen aus dem Inhalator benötigt. Er war also von einer "üblichen Behandlung" weit entfernt.

Und dass sich dieses "bringt nichts" lediglich auf die Atmung bezieht hatten wir ja auch schon.

Trillerpfeife 15.12.2017 10:12

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1348942)
Und jetzt stell sich mal einer vor, es würde sich endlich mal ein gesunder bei der Tour anmelden. Der müsste es dem schwer kranken Haufe dort ja mal so richtig zeigen.

BTW: völlig Banane was er hat. Er war doppelt überm Grenzwert, wofür es eine absurde Anzahl an Stößen aus dem Inhalator benötigt. Er war also von einer "üblichen Behandlung" weit entfernt.

Und dass sich dieses "bringt nichts" lediglich auf die Atmung bezieht hatten wir ja auch schon.


ja trotz Erkrankungen den Grenzwert so zu überschreiten ist schon was.


bringt also doch was für Gesunde? Hatte ich nicht gewusst.

captain hook 15.12.2017 10:28

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1348951)

bringt also doch was für Gesunde? Hatte ich nicht gewusst.

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1348660)
Ich zitiere mal einen, der sich auskennt:
http://forum.tour-magazin.de/showthr...11#post5633711

"Dass es dem Kollegen nicht mehr nur um eine Bronchienweitstellung ging, dürfte man als gesichert sehen.

Bei deutlicher Überdosierung kommen zusätzlich Wirkungen an nicht-pulmonalen beta2-Rezeptoren zustande, beispielsweise bei ergogenen Effekten via Lipolyse und Glycogenolyse. Zudem ist die "Selektivität" von Salbutamol für beta2-Rezeptoren im Vergleich zu beta1-Rezeptoren nicht grenzenlos, sondern gerade mal gut 10-fach. Man kann natürlich die Steigerung von Herzfrequenz und Schlagkraft des Herzens in Nebenwirkung überdosierter Salbutamol-Dosen als unerwünscht oder erwünscht betrachten ...

Wenn die Leuts dann Herzrhythmusstörungen bekommen, dann mag es den einen oder anderen himmeln ... aber dieses Risiko wird von den Unverbesserlichen einfach verdrängt."

s.o.


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