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In UK wird schon seit zwei wochen so verfahren, dass die zweite Impfung nach hinten geschoben wird. In den USA ist es auch geplant (auch Fauci hat sich dafür ausgeprochen bzw. dafür, diese Option sehr eingehend zu prüfen), aber da Trump sich derzeit lieber mit anderen Dingen beschäftigt, als mit Pandemiebekämpfung und Fauci in der Trump-Administration seit Wochen kein Gehör mehr findet, wird dort derzeit noch nicht vom offiziellen Stufenschema abgewichen. Es ist grundsätzlich eine gemischt immunologische/ epidemiologische Fragestellung. immunologen müssen im Prinzip die Daten liefern, die eine Abweichung vom aktuellen impfschema zur Folge hat (d.h. wie hoch der impfschutz nach der ersten Dosis ist und wie weit nach hinten man die zweite Dosis schieben darf, ohne dass man im endeffekt einen schlechteren Schutz als mit dem aktuell voresehenen schema erhält) und Epidemiologen müssen dann mit solchen Daten bzw. Schätzungen in Modellierungen rechnen. Die besseren Daten liegen selbstverständlich für das aktuell empfohlene Schema mit dem 3-wochen-Abstand vor, weil man noch keine Zeit hatte andere Impfschemata in breit angelegten Studien zu prüfen. Da aber die Impfung derzeit die einzige echte medizinische Option gegen Covid-19 ist, muss man sich berechtigterweise die Frage stellen, ob es ethisch (und epidemiologisch) sinnvoll ist, einen kleinen Teil der Bevölkerung nach derzeitigem Stand der Wissenschaft optimal zu schützen, oder ob es nicht sinnvoller ist, einen doppelt so großen Teil der Bevölkerung wenigstens einen Teilschutz gegen Covid-19 zu verschaffen. Die Frage ist auch deshalb sehr berechtigt, weil mindestens die Hälfte der derzeit zurückgehaltenen Impfdosen für Krankenhaus- und Pflegepersonal, also für eine Personengruppe zurückgehalten werden, die selbst kein hohes Risiko hat bei einer Covid-19-Infektion einen bleibenden Schaden zu erleiden. Auf der anderen Seite bleiben beim derzeitigen vorgehen sehr viele Über-80-Jährige der höchsten Risiko-Gruppe, die außerhalb von Heimen leben mindestens bis weit in den Februar hinein ungeimpft. |
Das Abweichen von der doppelten Impfung kann resistente Mutationen hervorbringen, gegen die kein Kraut hilft - das wurde im TV bereits mehrfach ausführlichst angesprochen.
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Und zumindest von anderen, schon besser erforschten impfungen weiß man, dass gerade die zweite und dritte impfdosis besonders gut die T-Zell-antwort des Immunsystems stimuliert und dass für die langfristige Immunität die T-Zellen oft eine wichtigere Rolle spielen als im Blut vorhandene Antikörper, auch wenn letztere sich mit Labortests deutlich einfacher nachweisen lassen. |
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Dass es grundsätzlich sinnvoll ist, Impflingen eine zweite (mutmaßlich sogar eine dritte) Impfdosis zu geben ist in Fachkreisen unstrittig. Da die Anzahl der Geimpften im Verhältnis zur Anzahl der Infizierten sowohl beim derzeitigen drei-wochen-Schema als auch beim in den UK praktizierten Zwei- bis Drei-Monatsschema wegen der geringen Amzahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen viel zu gering ist, als dass daraus ein relevanter Selektionsdruck für SARS-Cov-2 entstehen könnte, der Resistenzen begünstigt, ist dieses Argument absolut nicht stichhaltig sondern rein theoretisch. |
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Also können wir durch etwas Verschieben der Zweitimpfdosis doch alle nur gewinnen: Biontech/Moderna/Co mehr Zeit für die Produktion, die Impflinge durch ein besseres Impfergebnis und die Gesellschaft durch einen weiter verbreiteten Impfschutz in der Gesellschaft. :Blumen: |
Der Spiegel hat sich die Mühe gemacht, mal zusammen zu rechnen, wieviel Dosen des Biontech-Impfstoffes bislang verimpft wurden und wieviele bislang bewusst für die zweite Dosis zurückgehalten werden bzw. aufgrund von Logistikfehlern nicht an die Bundesländer und die lokalen impfzentren weiter geleitet wurden und die Zahlen sind weitaus schlechter, als geschätzt:
Von 2 Millionen gelieferten Impfdosen wurde aktuell gerade mal etwas weniger als ein Viertel verimpft und das obwohl in den allermeisten Bundesländer alle impfzentren freie Kapazität haben und die dort angestellten Mitarbeiter sich langweilen und Hochrisikpersonen ungeduldig auf einen Impftermin warten. Eigentlich mag ich ja keine Kriegsrhetorik, aber das absichtliche Zurückhalten von Impfdosen und aufbauen einer Art "Impfsparkasse" während draußen in den Kliniken der Kampf gegen die Pandemie wütet und ungeimpfte Menschen sterben ist ein wenig so wie wenn man einer Armee, die versucht, die Stellung gegen einen Angreifer zu verteidigen, dringend benötigte Munition vorenthält, um sicher zu stellen, dass in drei Wochen immer noch genug Munition "auf der hohen Kante" liegt. Die Impfungen werden jetzt gebraucht bei hohen Inzidenzzahlen und hoher Mortalität. In drei oder vier Wochen wird (hoffentlich) bedingt durch Lockdown-Verschärfungen und bessere Schutzkonzepten von Alten- und Pflegeheimen ohnehin die Zahlen besser sein und dann werden zusätzlich Impfstoffe anderer Hersteller wie Moderna, evt. auch Astra-Zeneca vorhanden sein, so dass dann gegebenenfalls zu einem ruhigeren Vorgehen zurückgegangen werden kann. |
Technische Frage an die Experten, wenn jemand morgen geimpft wird, wird dann aus der gleichen Charge die Impfung #2 zurück gehalten? Oder bekommt man die #2 aus irgendeiner Charge?
Wenn es egal ist aus welcher, dann würde ich auch schauen das ich jetzt soviel verimpfe wie ich halbwegs sicher planen kann in 3 Wochen nachgeliefert zu bekommen. |
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