Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1738522)
Wenn aber z.B. ein Verein 18000 € zahlen, soll, weil Fans eine biologische Tatsache auf ein Transparent schreiben, Studenten ihre Arbeit nicht anerkannt wird, weil sie nicht Gendern, wenn ein Wirt bedroht wird, damit er keine AfD-Mitglieder bewirtet oder gar deren Versammlung, und diese abgesagt werden muß, wenn ein Feuerwehrmann wegen des Applauses für eine Demo abgestraft werden soll (während Polizisten bei anderen Demos gerne mitmachen dürfen und dafür gelobt werden), wenn Dozenten wegen einzelner social-media-posts suspendiert werden, wenn Lesungen durch gewalttätige Demonstranten gestört oder unterbunden werden, geht das alles weit über "Widerrede" hinaus, das sind Konsequenzen, die eben viele nicht mehr tragen mögen - und die m.M.n. die Meinungsfreiheit schwerer beschädigen, als was der Nutzen für die Demokratie sein kann.
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Du erwartest jetzt nicht, dass ich diese ganzen Geschichtchen alle nachvollziehe oder? Erste Frage ist immer im Einzelfall, stimmen die überhaupt?
Bei dem Beispiel der Störung einer Lesung durch Demonstranten gebe ich dir recht, solche Aktionen sind nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt. Vermutlich geht es hier um Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten wie Hausfriedensbruch. Das hat doch nichts mit einer eingeschränkten Meinungsfreiheit zu tun.
Viel eher handelt es sich doch um eine Verrohung der allgemeinen Kommunikation, vor allem in den sozialen Medien, aber zunehmend auch im echten Leben. Das halte ich auch für sehr bedenklich.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1738522)
Das richtig schlimme daran ist für mich, daß es zwar meistens nicht vom Staat ausgeht, aber der Staat praktisch nichts erkennbares unternimmt, um solche Entwicklungen zu stoppen, sondern gar teilweise den Eindruck erweckt, das ginge ja "gegen die Richtigen".
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Den zweiten Satz halte ich für Quatsch, den ersten für bedingt richtig. Es fragt sich, was der Staat denn hier unternehmen kann. Es gibt ja erste Gesetze gegen Hassrede im Netz und ähnliches. Im Einzelfall ist das dann doch schwer umzusetzen, weil die Täter z.B. nicht zu identifizieren sind. Dazu läuft eine intensive Diskussion, aber auch hier wird es keine einfache Lösung geben.
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