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Europa wird eine große Baustelle vor der Türe haben, was dann gewisse Konzerne freut. Es freuen sich also Oligarchen und Konzerne und nicht mehr Päpste und Könige. Zahlen tut Hinz und Kunz, mit Leben und/oder Geld. Wäre also nichts Neues unter der Sonne, wenn es so kommt. |
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Der Krieg ist ja mehr oder weniger festgefahren. Russland würde die komplette Ukraine sowieso nicht halten können, von Europa ganz zu schweigen. |
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Interessant ist übrigens und relativ unerwartet, weil oft ein anderes Bild vermittelt wird, dass weltweit allein in Asien die Rüstungsausgaben vor allem wegen China gesunken sind, wegen Korrputionsproblemen in der dortigen Rüstungsindustrie. SIPRI Top 100 arms producers see combined revenues surge as states rush to modernize and expand arsenals |
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Einen weiteren Blick ist das "Investitions"Risiko wert. Es ist ja klar, dass wir hier Konsumausgaben haben und eben keine Investition. Dann müsste man frage, wie hoch das Interesse an weiterer Aufrüstung nach eine Beendigung des Ukrainekonflikts noch sein wird. Wahrscheinlich kann man auch dann die Abschreibungsmaschine zum glühen bringen. Mir geht es nicht darum, ob das Vorgehen politisch sinnvoll ist oder nicht. Meine Perspektive ist die Finanzseite. Und hier spricht nicht so viel für Aufrüstung. Wenn es politisch geboten ist, sollte man es trotzdem tun. Aber es (in Teilen) damit zu begründen, ist Irreführung :Blumen: |
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Meines Wissens sind Kriege u.a. eine Umverteilungsaktion (natürlich nicht nur!): alle zahlen und relativ wenige profitieren. Früher Könige, Söldnern, Päpste, Sklavenhändler usw. Heute Oligarchen, Konzerne usw. Mit dem "wir" meinte ich also die Profiteure. Ob DE langfristig insgesamt profitiert, weiß ich nicht. Kann aber durchaus sein, wenn wir nicht in eine direkte Konfrontation mit Russland kommen (was ich nicht glaube). |
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Aber ist der Mensch rational? :Blumen: |
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Es geht doch aber nicht nur um Kapital. Es ginge auch um Jobs und Tax Exposure. Beides ebenfalls sehr überschaubar in Relation zu den Aufwänden. |
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Akademisch sind natürlich Investitionen in die LV stranded Cost, solange es keinen Krieg gibt. Die politischen Gründe dafür sind daher andere |
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In Bezug auf die Ausrüstung der Kaserne könntest Du das Geld auch direkt in die Stadt kippen. Dann würde der Schwamm Kaserne nicht mal etwas wegziehen. Zitat:
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Gerade heute habe ich von Bodendrohnen in der Ukraine gelesen. Das ist auch technisch interessant und erfordert Entwicklung. Entwicklung benötigt Investitionen. Ebenso KI-Soldaten. Das ist noch Zukunft, erfordert aber auch Entwciklung. Kriege sind immer auch Treiber für Entwicklungen. Das Fach Operation-Research wurde von Kriegen befeuert: wie wirft man Bomben am gewinnbringendsten ab? Wie organisiert man den Nachschub? Die Römer entwickelten Straßen, um ihr Reich zu sichern. Es gibt endlos viele Beispiele von positiven Effekten. |
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Das Römische Reich beherrschte über Jahrhunderte weite Teile der bekannten Welt. Größter Ausgabeposten waren Militärausgaben und was damit zusammen hängt. Dafür bekam man Ressourcen, Sklaven und Steuereinnahmen. Innerlich hielt man das Reich mit Spielen und Brot ruhig. |
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An manchen Standorten wird aber immer noch agiert wie in der Antike. Diese enormen wirtschaftlichen Investitionen in die Waffenindustrie kannten die Römer auch nicht. Auch hatten sie nicht die Möglichkeiten, die gesamte Menschheit in Schutt und Asche zu legen. Wir sind also nicht überall weiter, sondern haben auch große Rückschritte gemacht. |
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Und was Schutt und Asche angeht, sollte man Karthago nicht vergessen, oder Jerusalem, beides haben sie wörtlich mit dem Erdboden gleich gemacht und unbewohnbar hinterlassen - das geht alles auch ohne moderne Massenvernichtungswaffen. Insofern sind wir doch deutlich weiter, weil die meisten Waffen wirklich "tote Investition" sind und nichts in Schutt und Aschle legen - außer es greift einer an, wie Russland in der Ukraine, oder die Hamas in Israel. |
In den Punischen Kriegen hat Rom seine ganze Existenz für diesen Krieg eingesetzt und … gewonnen …. Hätten sie verloren und es war richtig knapp, wäre Rom eine Fußnote der Geschichte
m., das tut jetzt nichts zur Diskussion, aber nach dem Verlauf war es extrem dramatisch, all or nothing, muss ich einfach erwähnen……. |
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Soweit ich es verstand, hat Rom mit allen Mitteln einen großen Konkurrenten um die Macht im Mittelmeerraum solange rücksichtslos bekämpft, bis er vernichtet war. So wie Rom jeglicher Herausforderung ihrer Vormacht mit brutaler militärischer Macht entgegentrat, ähnlich bedingungslos auf Unterdrückung oder Vernichtung ausgerichtet, wie Putin in der Ukraine heutzutage. |
Ok, jetzt auch Off-topic, aber das Historikerherz blutet.
Karthago war genauso auf Expansion aus wie Rom (und wie jede andere antike Macht): Krieg war nicht nur EIN Mittel der Politik, sondern DAS Mittel der Politik. Im Krieg zeigte sich, wer die Gunst der Götter genoss und wer nicht. Krieg brachte Ressourcen, Sklaven, Karrierechancen. Und zu Beginn des Ersten Punischen Krieges war Karthago die große Macht im Mittelmeerraum und Rom das kleine Licht, eine unbedeutende Landmacht in Italien. Und als Rom Karthago aus Sizilien vertrieben hatte, wich Karthago nach Spanien aus (und fragte da auch niemanden, ob er eine karthagische Herrschaft haben wollte). Im zweiten Punischen Krieg müssen wir tatsächlich von einer Gleichrangigkeit der beiden Mächte ausgehen, dementsprechend ging es lange hin und her. Letztlich war Rom erfolgreicher, weil es schnell lernte und Militärstrategien anpassen und/oder neu erfinden konnte (Bau einer Flotte, das Entern) und Scipio mit seinem Angriff auf die Basis Karthago die Karthager in Zugzwang brachte. Am Ende hatte Rom wohl einfach den längeren Atem. Die Plünderung und völlige Zerstörung einer unterlegenen Stadt - nebenbei bemerkt nach dreijähriger Belagerung - war in der Antike normal. Ob der gute Cato tatsächlich in jeder Rede die Forderung nach der Zerstörung Karthagos formuliert hat, klingt schon allein wegen der wunderbaren Vorlage für jeden Lateinunterricht (Alliteration plus Gerundivum mit esse) fast zu schön um wahr zu sein. Aber sei es drum.:) Dass Karthago unbewohnbar gemacht wurde (mit Salz...) ist eine alte Mär, tatsächlich war die Stadt schnell wieder bewohnt, das haben Ausgrabungen ergeben. Sorry für die lange Ausführung, aber nicht alles, was hinkt ist ein Vergleich. |
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Ich meinte, dass deutsche Rüstungsfirmen große Gewinner sind. Zum Teil boomen auch russische Rüstungsfirmen. Das Land, in dem ein Krieg ausgetragen wird, hat am meisten zu leiden: Sachwerte werden zerstört, Wirtschaftsleistung bricht ein, Inflation steigt. Das ist für mich ein bekanntes Muster: Es gibt wenige Profiteure und die gemeine Bevölkerung leidet. Wie sich das auf die Gesamtwirtschaft des Landes auswirkt, in dem Profiteure sind, also z.B. DE, kann ich nicht sagen. Das weißt Du wahrscheinlich besser als ich. Ich vermute, dass auch dort die gemeine Bevölkerung insgesamt mehr verliert als gewinnt. |
Statt ein Land zu überfallen, um deren Rohstoffe zu stehlen, kann man diese Rohstoffe auch einfach kaufen – zu einem Bruchteil der Kosten. Das gilt für das Öl Kuwaits genauso wie für die Bodenschätze der Ukraine.
Die Ukraine hat nichts an Rohstoffen, was auch nur ansatzweise die Kosten rechtfertigen würde, die Russland für diesen Krieg bezahlt. |
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In der Ukraine geht es aber, wie auch beim Krieg der Hamas gegen Israel, um einen ideologisch motivierten Vernichtungskrieg: aus Putins Sicht soll es keine Ukraine mehr geben, es ist ein Teil Russlands. Das macht eine Verhandlungslösung unendlich schwieriger. Überhaupt habe ich den Eindruck, daß die Kriege der letzten Jahrzehnte überwiegend mehr ideologisch als materiell geprägt waren (Lebensraum für Arier, pro/contra Kommunismus in Vietnam oder Korea, Israel sowieso, Jugoslavien, Kosovo, Ukraine...). In den meisten Fällen ist auch auf keiner Seite wirklicher materieller Nutzen zu erkennen. |
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Dem alten Spruch "Friede ernährt, Krieg verzehrt." kann ich viel abgewinnen. Und nicht nur das überfallene Land leidet. Den Blutzoll zahlen beide Seiten. Letztendlich hättest Du ohne Krieg auch ökonomisch eine deutlich höhere Wertschöpfung. Kfr. mag das mal anders sein, weil Du kfr. ein riesiges Konjunkturpaket aufsatteln kannst. Das muss aber bezahlt werden. Diese Bezahlung erfolgt über Zinsen und Blut. Ich kann dem nichts gutes abgewinnen. |
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Ich habe eher den Eindruck, dass dies zu wenig beachtet wird. |
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Ideologische Verblendung als Hauptursache vieler Kriege (wie auch vieler gefährlichen politischen Entwicklungen) sollte man nicht zu Gunsten von angenommenem Profitstreben unterschätzen, finde ich. Rein materiell begründete Kriege sehe ich in der Geschichte eher bei den römischen Eroberungen, den nomadischen Ungarn des 10. Jahrhunderts, bei Dschingis Kahn, u.ä., später immer seltener. Schon im Irak-Krieg mischte sich das Thema Kontrolle über Erdöl mit der naiven Vision des "Exports der Demokratie" in alle Welt. |
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Einzelne Kapitalfraktionen, der sog. militärisch-industrielle Komplex, profitiert von massiver Aufrüstung und am Krieg, die gesamte Volkswirtschaft hingegen leidet darunter, wenn statt Konsumgüter, Infrastruktur, Bildung und Gesundheit Waffen produziert werden, und dann noch auf der Basis von Schulden wie gerade in der EU u. Deutschland. |
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Beides. Der Frieden in Innern wie auch die Methode. Ausserhalb der 'Pax Romana', die etwa 200-250 Jahre ab n paar Jahre vor Christi währte, war da nicht viel mit innerem Frieden oder dass der easy mit etwas Brot und Spiele zu erhalten gewesen wäre. |
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Dumm waren sie ja nicht, die Römer ;-) |
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Das führt hier allerdings am Thema vorbei. Es ging letztendlich darum, ob Krieg ein Mittel sein könnte, wovon Deutschland wirtschaftlich profitiert. Die Antwort bleibt Nein. Es gäbe durchaus denkbare Fälle, wo das anders sein könnte. Gerade wenn es um Bodenschätze in Afrika geht, kann die Vergütung von Warlords durchaus erquickliche Renditen bringen. Das passiert auch ständig. Ich habe kein Detailwissen, ob Deutschland hier eine Rolle spielt. Es ist aber öffentlich einsehbar, dass die Amerikaner oder auch Franzosen hier eine Hebel sehen und diesen nutzen. Und an dem Punkt sind es tatsächlich rein wirtschaftliche Interessen. Moralisch kann und will ich das nicht bewerten. Den von Klugschnacker aufgezeigten Weg gehen übrigens die Chinesen seit mittlerweile zwei Jahrzehnten mit großem Erfolg. Auch hier tue ich mir mit einer moralischen Bewertung schwer. Aber rein intuitiv sagt mir der chinesische Weg deutlich mehr zu. |
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