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Quax 22.09.2008 18:27

Zitat:

Zitat von Bibi (Beitrag 133661)
Hallo Jürgen,

bei mir ist es definitiv so, dass ich an Gewicht sofort zunehme, sobald ich den KH-Anteil in meiner Nahrung erhöhe bzw. nach den Einheiten KH zu mir nehme. Die paar KH, die ich brauche, um den Citratzyklus am laufen zu halten, stecken in einem Eiweißshake. Die reichen voll und ganz aus. Und eben damit mein Körper nicht das Eiweiß aus den Muskeln zur Energiegewinnung mißbraucht, geb ich ihm während langer Trainingseinheiten Eiweiß aus der Flasche, da, wo andere eben reines Kh drin haben, hab ich eben Eiweiß drin.

Gruß Bibi

Hall Bibi,

zu deiner Gewichtszunahme:
Deine Muskelglykogenspeicher sind durch deine Ernährung sstark entleert, bei einer Umstellung auf KH-Ernährung würdest du relativ schnell 2-2,5 kg zunehmen, da die KH sich mit Wasser binden.
Zum Eiweißshake:
Meinst du den Zucker in der Milch und im Pulver, oder das Glykogen, daß der Körper aus dem Eiweiß bildet?

Du benötigst am Tag etwa 100gr. Glykogen, um die Lebensfunktionen aufrecht zu erhalten. Wenn du weniger zuführst, wird der Körper das angebotene Eiweiß verstoffwechseln. Dabei werden aus 100gr. Eiweiß etwa 58 gr. Glykogen gebildet. Dabei entsteht das oben beschriebene Ammoniak, das zu Harnstoff verstoffwechselt wird und über die Nieren ausgeschieden wird.
Solltest du zuwenig freie Eiweiße im Körper haben, wird dein Körper Eiweißstrukturen aus dem Immunsystem und aus den Muskelstrukturen verwenden, um die erforderliche Menge an Glykogen sicherzustellen. Vor allem bei gesteigerten Trainingsumfängen und Intensitäten kann das zum Problem werden. Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Insulinproduktion. Du willst sie unterdrücken, um den Fettabbau nicht zu hemmen, im Leistungssport ist Insulin aber eines der wichtigsten Hormone. Nicht umsonst wird es als das stärkste Dopingmittel bezeichnet. Wie schon gesagt, man muß die Sache von 2 Seiten beleuchten. Unter dem Leistungsaspekt sind KH wichtig, zur Gewichtsreduktion nicht.

Gruß
Jürgen

Dev 22.09.2008 18:59

Zitat:

Zitat von Quax (Beitrag 133688)
Du benötigst am Tag etwa 100gr. Glykogen....

diese Angabe halte ich aber für sehr hochgegriffen. 40 g dürften mehr als ausreichen und bei nicht Nierenkranken, ausreichender Flüssigkeit- und Eiweissszufuhr, sollte das kein Problem darstellen.
Zitat:

Zitat von Quax (Beitrag 133688)
im Leistungssport ist Insulin aber eines der wichtigsten Hormone. Nicht umsonst wird es als das stärkste Dopingmittel bezeichnet.

klar, da sind wir aber der klassischen KH-reichen 'Sportlernahrung'.
Zitat:

Unter dem Leistungsaspekt sind KH wichtig, zur Gewichtsreduktion nicht.
auch hier würde ich das einschränken. Sprint ohne gefüllte Glykogenspeicher ist sicherlich nicht zu empfehlen. Bei der Langdistanz sieht das wohl schon anders aus. Klar, jeder Jeck ist anders und auch KH-arme Ernährung will geübt sein, aber so ganz würde ich auch nicht an den Ergebnissen von Prinzhausen (Low Carb in der Sporternährung) vorbei gehen.
Dev

Quax 22.09.2008 19:57

Zitat:

Zitat von Dev (Beitrag 133699)
diese Angabe halte ich aber für sehr hochgegriffen. 40 g dürften mehr als ausreichen und bei nicht Nierenkranken, ausreichender Flüssigkeit- und Eiweissszufuhr, sollte das kein Problem darstellen.

klar, da sind wir aber der klassischen KH-reichen 'Sportlernahrung'.
auch hier würde ich das einschränken. Sprint ohne gefüllte Glykogenspeicher ist sicherlich nicht zu empfehlen. Bei der Langdistanz sieht das wohl schon anders aus. Klar, jeder Jeck ist anders und auch KH-arme Ernährung will geübt sein, aber so ganz würde ich auch nicht an den Ergebnissen von Prinzhausen (Low Carb in der Sporternährung) vorbei gehen.
Dev

Die 100 gr. KH sind nicht eine Schätzung von mir, sondern der Wert ist sehr valide und lässt sich auch messen. Bei einer indirekten Kalorimetrie hat ein gesunder Mensch in Ruhe einen RQ von etwa 0,8. Dabei verteilen sich die Beteiligungen an der Energiebereitstellung wie folgt:
Fette: 65%
KH: 20%
Proteine: 15%
Bei einem angenommenen Ruheumsatz von 2000kcal (Frau) sind das etwa 400 kcal aus KH, entsprechend 100 gr.
Dies wird unterstützt durch die Tatsache, daß ca. 18% des täglichen Ruheumsatzes durch das Gehirn verursacht wird, ein paar weitere Körner gehen auf die Erythrozyten. Beide arbeiten nur mit KH. Da sind wir wieder bei den 20% angelangt.
Zu der klassischen KH-reichen Sportlernahrung:
So habe ich das nicht gesagt, es ist nur wichtig, die KH-Aufnahme nach der Belastung zu optimieren, um durch den Insulinanstieg in den Vorteil der verkürzten Regeneration zu kommen. Ansonsten stehe ich völlig auf eurer Seite, die KH-Aufnahme auf ein Mindestmaß zu reduzieren, um die Fettverbrennung nicht zu hemmen.

Gruß
Jürgen

Dev 22.09.2008 20:28

Für sind uns wirklich fast einig:Cheese:
Ich wollte halt nur anmerken, dass es auch andere Meinungen gibt. So sollen 2 drittel des Energiebedarfs des Gehirns auch durch Ketokörper gedeckt werden können. Hier geht man häufig von benötigten 120 g KH aus (bzw dem entspr. Energieäquivalent). Bleiben dann 'meine' 40 g Zucker übrig.

Letztlich sollte jeder selber ausprobieren mit welcher KH-menge er gut klarkommt. (.. und nicht vergessen: Milch hat fast 5g KH auf 100 ml, so wird aus dem Eiweisstrunk, evtl mit Früchten, sofort ein Eiweiss / Kohlenhydratgemisch)
:Huhu: Dev

Quax 22.09.2008 20:53

Zitat:

Zitat von Dev (Beitrag 133711)
Für sind uns wirklich fast einig:Cheese:
Ich wollte halt nur anmerken, dass es auch andere Meinungen gibt. So sollen 2 drittel des Energiebedarfs des Gehirns auch durch Ketokörper gedeckt werden können. Hier geht man häufig von benötigten 120 g KH aus (bzw dem entspr. Energieäquivalent). Bleiben dann 'meine' 40 g Zucker übrig.

Letztlich sollte jeder selber ausprobieren mit welcher KH-menge er gut klarkommt. (.. und nicht vergessen: Milch hat fast 5g KH auf 100 ml, so wird aus dem Eiweisstrunk, evtl mit Früchten, sofort ein Eiweiss / Kohlenhydratgemisch)
:Huhu: Dev

Du sprichst hier die Ketose an. Dieser Zustand wird in der Regel nach etwa 3 Tagen Hungern erreicht. Dabei werden ca. 40% (lt. Untersuchungen der Ruhr-Uni) der vom Gehirn benötigten Energie über Ketonkörper gedeckt, die der Körper aus den Fettdepots bilden kann. Diese Ketonkörper werden vom Körper vorzugsweise zu Lasten der Harnsäure ausgeschieden, was langfristig zu Gicht führen kann. Außerdem sinkt der ph-Wert des Blutes und ab einer bestimmten Menge von Ketonkörpern kann es sogar zu einer Azidose führen (Diabetes).
Nicht ratsam.

Gruß
Jürgen

Dev 22.09.2008 21:08

Die Risiken der Ketose sehe ich komplett anders.
Aber Du hast eine Studie der Uni erwähnt (welche Uni), hast Du nen Link, oder kannst mir die per mail schicken?
Dev

Nachtrag:
Überhaupt, Studien zur Schädlichkeit von Ketogener Ernährung ( soweit es die gibt ;-) ) immer zu mir.

Dev 22.09.2008 21:41

Zitat:

Du sprichst hier die Ketose an. Dieser Zustand wird in der Regel nach etwa 3 Tagen Hungern erreicht.
tschuldigung - den Satz kann ich nicht stehenlassen. Der Verzicht auf Kohlenhydrate hat nichts, aber auch gar nichts mit Hungern zu tun. Hunger ist zwar auch ein weg um die Ketose zu erreichen, aber ein ungesunder und unschöner.
Dev

Quax 22.09.2008 22:04

Zitat:

Zitat von Dev (Beitrag 133728)
tschuldigung - den Satz kann ich nicht stehenlassen. Der Verzicht auf Kohlenhydrate hat nichts, aber auch gar nichts mit Hungern zu tun.

Das habe ich auch nicht geschrieben
Zitat:

Zitat von Dev (Beitrag 133728)
Hunger ist zwar auch ein weg um die Ketose zu erreichen, aber ein ungesunder und unschöner.
Dev

Das ist wahr.

Gruß
Jürgen

Studien suche ich dir morgen raus, ich geh jetzt ins Bett.


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