Zitat:
----- PS: Gerade wurde ich an diesen Thread erinnert, denn es sprang mir das wenig schmeichelhafte Wort "Randsportarten" ins Auge: "Die Finals" - Leistungsshow der Randsportarten Wer gewinnt, ist fast egal Zitat:
|
Zitat:
HAFU weiss das, viele andere haben noch nie unter leistungssportlichen gesichtspunkten jugendarbeit betrieben. die zuwendungen für den leistungssportbereich wecken begehrlichkeiten überall im verein, bei den erwachsenen breitensportlern, erst recht bei gleichaltrigen bzw deren eltern. |
Ich mache seit 1987 Triathlon, immer in Vereinen. In jungen Jahren nur Sprint und Kurzdistanz, mit zunehmenden Alter nahm die Distanz zu, bis zur LD seit ein paar Jahren.
Was ich am Sport liebe, ist die Freiheit. Man kann einfach trainieren wie man will, Dinge ausprobieren oder mal völlig unvorbereitet in einen Wettkampf gehen, who cares. So kann man sich kennen lernen, man quält sich nur freiwillig und nur, weil man es selber so will - oder eben auch nicht. Erfolg und Mißerfolg gehen ausschließlich an die eigene Adresse. Dazu - jedenfalls früher - auch ein bißchen Freestyle auf Dorfwettkämpfen, Abenteuer statt Vollkaskoschutz und Eigenverantwortung, hat den Charakter geprägt. Auch Sportsmanship, Fairness, Toleranz kann man ganz prima mit dem Sport leben und erlernen. Einiges davon ist mit den Jahren und der Professionalisierung/Kommerzialisierung natürlich verloren gegangen, vieles ist aber auch besser geworden. Ich würde mich bspw. nie an meine el. Helfer versklaven und nur noch nach HF, Watt oder Laufeffizienz und Bodenkontaktzeiten trainieren; aber es ist doch schön, dass man das jetzt alles machen kann und wer will, der tut es eben. Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich nach Lust und Laune trainiere und die letzten 15min Zielzeit auf der LD für mich nicht relevant sind. Ich finde es aber gut, dass es auch andere gibt, die das akribisch jeden Tag auswerten und posten, manchmal lernt man ja auch etwas daraus. In den Vereinen, in denen ich war/ bin war immer alles möglich, aber ich beobachte schon auch, dass man stärker genötigt wird, sich an LigaWK zu beteiligen oder dass Strafzahlungen fällig werden, wenn man nicht x Stunden Vereinsarbeit pro Jahr macht. Man muss aber für diesen Sport nicht im Verein sein, den Startpass bekommt man auch auf anderem Wege. Meine Beobachtung: die Jugend kann mit dieser Freiheit nicht unbedingt etwas anfangen, das Natur- und Sporterlebnis an sich ist dabei auch nicht mehr so im Vordergrund, so wie auch das physische Treffen immer mehr dem Chat oder digitalen "Verabreden" zum Gamen weicht. Triathleten waren früher coole Typen die einen verrückten Sport gemacht haben, da wollte ich dazu gehören.Das zieht nicht mehr so ganz, weil sich Triathlon von einer Nischen- zu einer zumindest breit bekannten Life-Style Sportart gewandelt hat, was ja auch positiv ist (mediale Wahrnehmung, Profitum, Veranstaltungen weltweit, quasi unbegrenzte Materialauswahl etc.). Deswegen meine These: der Zenit könnte bald überschritten sein, weil in den älteren AKs mehr Leute aufhören, als Junge nachrücken. Und wenn der Schub durch die Deutschen Sympathieträger auf der LD mal nachlässt oder die Startgelder bei IM bald flächendeckend 1000 EUR sprengen, weil die Gewinne einbrechen, dann wird es eng. |
früher war bekanntlich alles besser, sogar die Zukunft.
Schimpfkanonaden auf die faule Jugend, die sich nicht mehr anstrengen will und nur noch dem Müßiggang bzw. den eGames fröhnt, findet man schon in den Texten der alten Griechen und Römer vor über 2000 Jahren. https://www.nrz.de/leben/warum-mensc...215223467.html |
Zitat:
Neu ist mehr dass heute an jeder Ecke Fitnessstudios stehen mit hoher Zahl auch jugendlicher Mitglieder. Training wie man will und Spaß hat, ohne Druck, ohne Zwang. Der Grund warum ich vor über 20 Jahren mit Triathlon angefangen habe. Kein Verein, Training wann und wo ich Zeit und Lust habe. Kein Trainer, kein Zwang, einfach aus Spaß. Als Jugendlicher war das im Verein nicht möglich - und ist es heute in weiten Teilen leider immer noch nicht. Von daher muss man bei Zahlen eh immer vorsichtig sein. Gerade bei Sportarten wie Triathlon oder Laufen wo WK ohne Lizenz gehen ist die Zahl vereinsloser Sportler hoch. |
Ich habe beides erlebt im Verein, einmal Anfang der 90er Jahre als Leistungssportler (Radsport) mit Sportschule plus dem ganzen Drumherum und einmal als Breitensportler (eher breiter Sportler:Lachanfall: ) vor 9 Jahren.
Im Radsport zählte nur die Leistung und irgendwann kam ich (damals in der Ausbildung) leistungsmässig nicht mehr hinterher. Ok, da waren Leute wie ein Bartko, Klöden, Lademann und Szonn in meiner Trainingsgruppe, aber die Art und Weise wie man abserviert wurde, hat mir als 18-jähriger schon ziemlich den Spaß am Sport vermiest. Im Tria-Verein wurden die Breitensportler sehr stiefmütterlich behandelt, nicht offiziell, aber es war deutlich zu spüren. Das Kindertraining war oft eine Farce, da die Übungsleiter/Trainer natürlich auch einer richtigen Arbeit nachgegangen sind und die teilweise bescheidenen Hallenzeiten gar nicht bedienen konnten. Die Quintessenz für mich ist, so wie NBer es schon schrieb, dass wirklich talentierte und leistungswillige Kinder/Jugendliche nicht in normalen Vereinen trainieren können, zumindest nicht strukturiert. Außerdem muss dahinter auch ein Elternhaus stehen, was die ganze Sache mitträgt. Der Aufwand ist nicht unerheblich. Ich finde es sehr schwierig bzw. fast unmöglich, dass man das ganze Leistungsspektrum des Triathlons in einem Verein bedient. |
Zitat:
Zitat:
training nach lust und laune hat absolut seine berechtigung, führt aber wenn überhaupt nur zu begrenzter leistungsentwicklung. und das bedeutet jetzt nicht, dass leistungsorientierte kinder/jugendliche keinen spaß dabei haben können, bei dem, was sie machen. nur ziehen sie ihren spaß aus anderen quellen. ihnen macht es spaß zu trainieren, sich zu vergleichen, in einer leistungsorientierten gruppe zu arbeiten, sich anzustrengen und zu verbessern, und ja, sich auf schöne trainingslager- oder wettkampfreisen zu freuen. |
Ist ja alles richtig was ihr sagt. Ändert aber nichts daran dass den meisten Vereinen in der Jugend unheimlich viele aktive Mitglieder verloren gehen.
Ob dann "ist halt so" und nichts ändern der richtige Weg für die Zukunft ist halte ich für sehr diskussionswürdig. Wenn ich bei mir ins Fitnessstudio gucke sind da viele Jugendliche, Kategorie "Freaks" ist da aber kaum vorhanden, "Kein Bock mehr auf Verein", "Da darf ich nicht mehr mittrainieren", ... ist dagegen an der Tagesordnung. |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:03 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.