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-   -   Wie hoch ist eure Trittfrequenz? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=39069)

LidlRacer 06.05.2016 23:52

Zitat:

Zitat von loriot (Beitrag 1221838)
Du brauchst aber Vortrieb in einem anderen Sinne: beim Nachvorneführen des Beins nach dem Abdruck vom Boden!

Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, welche Muskeln dafür zuständig sind (Bauchmuskeln vermutlich?), aber ich bezweifle stark, dass diese der entscheidende Faktor sind. Muskelkater vom Laufen krieg ich jedenfalls anderswo.

tandem65 07.05.2016 06:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1221712)
Das Thema wird (ähnlich wie die Kurbellänge oder der "runde Tritt") allgemein überschätzt.

Beim runden Tritt gebe ich dir gerne recht. Über die Kurbellänge lässt sich allerdings durchaus die Trittfrequenz steuern.
Ich würde den TE sogar fragen ob er mit einem Klickpedalsystem unterwegs ist. damit lässt sich die Trittfrequenz auch schon leicht anheben.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1221712)
Der Körper findet die individuell ökonomischste Trittfrequenz von alleine......
Der Körper bewerkstelligt diese Optimierungsaufgabe über den Grad an Anstrengung, der mit den entscheidenden Parametern Energieverbrauch und Ermüdung korreliert.

Daß das Optimum individuell ist, ist glaube ich tatsächlich unbestritten.
Ich glaube aber ansonsten überschätzt hier Du den Körper.:( Wozu ist dann z.B Schwimmtechniktraining und Lauf-ABC so wichtig?

tandem65 07.05.2016 06:15

Zitat:

Zitat von Nic.Run (Beitrag 1221757)
Vielleicht liegt es ja an der Kettenblattgrösse, warum RR Profis im Zeitfahren nicht mit 65er TF fahren. Der Ritzelrechner meint 64:11 bei 48km/h.

Naja, Du meinst es gibt keine 64er Kettenblätter?

Klugschnacker 07.05.2016 10:56

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1221830)
... aber das bemühen rund zu treten kann einen verringerten negativen kraftvektor zur folge haben...und damit einen vorteil gegenüber dem nicht-bemühen. sprich niemand erzielt vortrieb aus dem "runden" tritt, aber man kann den verlust minimieren.

Das ist nicht richtig. Beim runden Tritt arbeiten mehr Muskeln gegeneinander als beim intuitiven Trittmuster. Dem entsprechend ist der Tritt von Radprofis nur zu 30% "rund", es werden also nur 30% der Beinkraft tangential eingeleitet.
:Blumen:

Nic.Run 07.05.2016 11:04

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1221848)
Naja, Du meinst es gibt keine 64er Kettenblätter?

Ich habe jedenfalls keines im Internet so auf die schnelle gefunden.
Ohne weiteres kann man den Umwerfer(Anlöt) auch nicht auf so grosse Blätter einstellen.

Dazu kommt, dass im Jugendbereich die jungen Fahrer auf höhere TF getrimmt werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9C...chr%C3%A4nkung

Und wenn man erst einmal gelernt hat, mit grösserer TF zu fahren, werden sich die wenigsten darüber Gedanken machen, wenn sie Erwachsen sind, ob sie was daran ändern sollen.

tandem65 07.05.2016 14:43

Zitat:

Zitat von Nic.Run (Beitrag 1221874)
Ich habe jedenfalls keines im Internet so auf die schnelle gefunden.

Na also so ohne weiteres gibt es das bei meinem Großhandel bis zu 61Z ab Lager!

Zitat:

Zitat von Nic.Run (Beitrag 1221874)
Ohne weiteres kann man den Umwerfer(Anlöt) auch nicht auf so grosse Blätter einstellen.

Du machst Scherze, bei den Jungs bauen sie für ein Zeitfahren einen eigenen Rahmen und sollen nicht in der lage sein den Umwerfersockel höher zu platzieren?

Zitat:

Zitat von Nic.Run (Beitrag 1221874)
Und wenn man erst einmal gelernt hat, mit grösserer TF zu fahren, werden sich die wenigsten darüber Gedanken machen, wenn sie Erwachsen sind, ob sie was daran ändern sollen.

Hä, Du glaubst die Jungs haben etwas zu verschenken und sind tatsächlich so blöd wie sie uns glauben machen wollen mit dem Vitaminzeugs?

Su Bee 29.09.2017 19:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1221786)
Ich habe mich in meinen letzten Beiträgen zur Lauftechnik von allen bewusst herbeigeführten Lauftechniken distanziert, und das auch mit einer sehr überzeugenden Studie begründet. Eine gute Lauftechnik korreliert nicht mit der Häufigkeit an absolvierten Lauf-ABC-Einheiten, sehr wohl aber mit den Laufkilometern.

Mit der Trittfrequenz beim Radfahren ist es ähnlich. Der Körper findet allein die ökonomischste Frequenz, unter Berücksichtigung der Leistung und motorischer Fähigkeiten. Eine Hausfrau braucht alleine 60 Watt, um die Beine im Kreis zu bewegen. Hier arbeiten im Vergleich zum Profi noch viele Muskeln gegeneinander. Deshalb fährt sie mit einer niedrigen Trittfrequenz ökonomischer als mit einer hohen.

Das Optimum für den Profi liegt, abhängig vom Leistungsoutput, höher, aber nicht beliebig hoch. Wie gesagt, der Körper findet die optimale Frequenz von alleine. Speziell der Versuch, rund zu treten, verschlechtert messbar die Ökonomie. Das habe ich in einer Sendung ausführlich begründet. Dem entsprechend tritt kein Profi auch nur annähernd rund.

Insgesamt wird das Thema Trittfrequenz, wie bereits gesagt, in seiner Bedeutung überschätzt.
:Blumen:

Die Sendung dazu würde mich sehr interessieren, da ich beim indoorcycling öfter mal in eine (für mich gefühlt) viel zu hohe Trittfrequenz befördert werden soll.

Vielen Dank!

Erftbiker 30.09.2017 22:32

Zitat:

Zitat von Su Bee (Beitrag 1331940)
Die Sendung dazu würde mich sehr interessieren, da ich beim indoorcycling öfter mal in eine (für mich gefühlt) viel zu hohe Trittfrequenz befördert werden soll.

Vielen Dank!

Ist das möglicherweise ein Spinningkurs? Da sind die hohen Trittfrequenzen meist ein Bestandteil des Programms. Am besten die Anweisungen des Instruktors nicht allzu wörtlich nehmen und sich nicht irgendwelche Sicherungen raustreten. ;-)
Spinning ist ansonsten eine Möglichkeit mit etwas Abwechslung die Offseason zu überbrücken, die hohen Frequenzen sorgen für eine hohe Kreislaufauslastung, schulen die Koordination bei etwas verringerter Verletzugsgefahr (durch allzu große Übersetzungen) - aber aus meiner Sicht ist das kein Ersatz für richtiges Radtraining und darüber hinaus besteht beim Spinning immer ein wenig das Risiko das man sich da schon früh so richtig abschießt.

Die Diskussion zur optimalen TF bezieht sich ja im Regelfall auf Wettkampfleistungen oder Leistungsdiagnostiken. Im Training gibt es keine dediziert optimale TF. Das hängt einfach davon ab, was man trainieren möchte. Also mit hohen TF trainieren ist nicht grundsätzlich falsch und wenn Du bei Spinning da aus deiner Komfortzone herauskommst ist das doch gut. Das ist der Sinn von Training - die Komfortzone regelmäßig zu verlassen.

Die Sendungen zum Thema Trittfrequenz, die ich gefunden habe, scheinen jetzt auch schon etwas älter zu sein (2009?). Die Informationen dort, stimmen nach aktuellem Kenntnisstand auch nicht mehr komplett. Z.B.: Das bei hohen TF die Typ2 Muskelfasern aktiviert werden. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand scheint es eher umgekehrt zu sein - also niedrige TF + hoher Krafteinsatz. Das machen sich ja auch die Sutton-Athleten zu nutze: Durch niedrige Kadenzen und hohe Übersetzungen den (vermuteten) Faser-Switch durchzuführen. Ob das tatsächlich so ist, da sollte man auch skeptisch bleiben. Möglicherweise spielt auch die verringerte Anteil an Junkmiles bei dieser Low Cadence / High Gear Geschichte eine Rolle...
Nino Schurter (6x Weltmeister MTB) bevorzugt im Wettkampf übrigens bewust hohe Kadenzen um die Typ2-Fasern für den Endspurt zu schonen (Zumindestens hatte ich das so mal in einem Interview vor einigen Jahren gelesen).


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