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Der Braten ist schon in der Röhre...:Lachen2: |
So, nachdem ich gestern Abend den Rotor vom Hinterrad von Campa-8- auf 9/10-fach umgebaut hab, wollte ich endlich mal wieder n paar Schritte vorwärts machen.
Nachdem alles gefräst und nachgeschnitten ist, die ganzen Späne entfernt sind und der Steuersatz bzw. die Gabel montiert ist, gehts mit dem Tretlager weiter. Alle Komponentenhersteller geben für ihre Kurbeln empfohlene Tretlagerwellenlängen an, bei Campa sind dies für Vierkantkurbeln ausser Chorus und Record regulär 111mm. Beim Einkauf muss man natürlich beachten, dass die Gewinde zum Rahmen passen, bei BSA-Lagern, wie oben beschrieben auch die Einbaubreite im Rahmen. Das betrifft zwar hauptsächlich MTBs, sei aber der Vollständigkeit halber erwähnt. Wenn die Gewinde gefettet sind, schraubt man zunächst die rechte Lagerschale -bei einigen Lagerarten hängt daran direkt die Lagerkartusche- mit der Hand einige Umdrehungen ein ( bei BSA im Gegenuhrzeigersinn!), wobei man tunlichst darauf achten sollte, dass die Gewinde im Tretlagergehäuse ( zukünftig nenn ich das hier mal BB. Steht für Bottom Bracket und ist einfach kürzer...) und das der Kartusche/Lagerschale fluchten. Dann macht man dasselbe mit der Lagerschale für links, hier bei BSA ebenso wie beim italienischen Lager im Uhrzeigersinn. Sitzt alles, wird zuerst die rechte Lagerschale festgeschraubt und mit Drehmoment angezogen. Auch hier wieder die rechte Seite zuerst, dann die linke. Sitzt ist das Lager fest, werden die Vierkante der Tretlagerwelle gefettet... ...und die Kurbeln aufgesteckt. Was die Kurbelschrauben angeht, nehme ich auch ganz gerne nen Klecks Fett aufs Gewinde bzw die Scheibe, wenn unter dem Schraubenkopf eine sitzt, manchmal kommen die Schrauben aber mit Loctite imprägniert und ich lass in diesem Fall das Fett weg. Auch hier bewahrt ein Drehmomentschlüssel vor Ungemach wie ausgenudelten Vierkanten, sich lösenden Kurbeln oder falscher Kettenlinie. |
Hallo Sybenwurz,
Ich bin beeindruckt von der Detailliertheit des Freds - das läuft wirklich langsam auf ein Buch hinaus, was? Bin schon drauf gespannt wie es weiter geht. - Oder hast du Ostern bei dem Wetter was besseres vor gehabt??? :cool: Gruss, H. |
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Mittlerweile hab ich genügend Bilder auf Halde;- an sich müssen nämlich nur noch die Züge und das Lenkerband dran und die Schaltung eingestellt werden, dann kanns on the road gehen. Das Frolain, das das "schneeweisse Traumbike" übernehmen wird, iss auch schon ganz hippelig. Scheinbar schlug aber der Versuch fehl, alle, die von ihr wissen wollten, was das nu fürn Dingen sei, ins Forum zu locken... Anyway. Es geht jedenfalls bald weiter, nur isses halt echt lästig, die ganzen Bilder passend zu beschneiden und aufn Hostserver zu laden. Runtergeschrieben wärs locker inner halben Stunde... |
schieb die sachen doch auf google hoch.
account anmelden und dann mit picasa (gibts auch bei google) geht ganz schnell. |
Die Lade-Geschwindigkeit iss nicht so das Problem;- das geht bei XThost auch fix, aber aus den ganzen Bildern die scharfen, nicht zu arg unterbelichteten zu verkleinern, auszuwählen, ggf. (kommt gleich) zu markieren, und und und...
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So, endlich mal wieder weiterbasteln...
Nachdem alles am Rahmen im Lot ist, gehts damit weiter, die Anbauteile ans Geröhr zu hängen: Schaltung und Bremsen, wenn die Kassette am Hinterrad und dieses im Rahmen steckt, kann auch die Kette montiert werden. Eigentlich haben alle Kassetten der heutigen Zeit Schalthilfen, dh, bestimmte Zähne der Ritzel sind besonders geformt (oder bei SRAM auch mal komplett weggelassen), um der Kette das Klettern aufs nächstgrössere oder -kleinere Ritzel zu erleichtern und auch das Schalten unter Last möglichst ohne Exitus real werden zu lassen. Damit diese Schalthilfen in der richtigen Position zueinander angeordnet sind, haben die Freiläufe eine Verzahnung, die die Montage der Ritzel nur in der richtigen Position zulässt. (Hier mit dem kleinen Pfeil gekennzeichnet) ![]() Ob jemand vor der Montage den Rotor des Freilaufes fetten will, mag sich jeder selbst überlegen: meist bleibt nur Dreck daran hängen und so richtig dickes Fett, welches hier wenn, dann angesagt wäre, haben wohl eh die wenigsten im Haushalt oder der Werkstatt. Wichtig ist jedoch, den Rotor ordentlich zu reinigen. Jeder verbliebene Schmutzpartikel wird über kurz oder lang zermahlen und damit kann sich die Kassette lockern. Geschieht dies, arbeiten sich die Ritzel gerne ins Alu des Rotors ein, womit dieser dann reif für den Schrott ist. Ist die Kassette richtig montiert,verlaufen die Schalthilfen (bzw im Bild die Markierungen) wie hier gekennzeichnet, spiralförmig vom kleinsten zum grössten Ritzel. ![]() Dann wird der (ebenfalls gereinigte) Kassettendeckel zunächst mit der Hand eingeschraubt und dann mit dem richtigen Drehmoment angezogen Diese Anzieherei mit Drehmoment mag einigen kleinlich vorkommen, hat aber nen ganz bescheidenen Grund: die 50Nm, die Campagnolo hier vorschreibt (bei Shimano normal 40Nm) sind für ein Gewinde dieser Dimension eigentlich Peanuts und sicherlich verträgt die Chose auch einiges mehr, aber einige Freiläufe haben nur relativ feine Nasen, gegen die das grösste Ritzel gedrückt wird und auch, wenn die nicht unbedingt nachgeben oder abbrechen, ist da hinten der schwächste Punkt am Freilauf und der Rotor kann sich verziehen und zwar genau an der Stelle, wo bei vielen Freiläufen die Lagerung zur Nabenseite hin sitzt. Ich hab noch keine ausreichende Langzeiterfahrung, vermute aber, dass ein relativ häufiges Verschleissen der Keramik-Gleitlager, die Mavic an dieser Stelle einsetzt, damit zusammenhängt. Immerhin habe ich genügend Erfahrung, um klar sagen zu können, dass die Probleme mit Kassetten und Freilaufrotoren bzw. deren Verzahnung, die mit Drehmoment angezogen sind, gegen Null gehen. Dazu muss aber auch erwähnt werden, dass Leichtbaunaben mit ihren Rotoren keine Rundum-Sorglos-Teile sind und der regelmässigen Zerlegung, Reinigung und Pflege bedürfen. Bei Stangenware (also den üblichen Campa oder Shimano-Naben) reicht es normal, einmal im Jahr die Kassette abzunehmen, alles zu reinigen und wieder zu montieren;- natürlich mit Drehmoment. Nur in Ausnahmefällen lockert sich die Kassette dann noch, was sensible Naturen an einer nicht mehr einwandfrei funktionierenden Schaltung erkennen. |
Fein!
Das sollten sich vorallem alle Radpeiniger anschauen. Ritzel gehoeren regelmaessig demontiert und einzeln gereinigt. Mein Schuetzling wollte mir das gar nicht glauben, als ich ihn darauf hinwies. Die Jugend von heute... Profi: * blinkenden Kassette * verratze Pedale und Sattel * sauberer Lenkerbandabschluss * Sekundenkleber auf Zugenden * NIE Staubschutzkappen auf den Ventilen (war eines der unzaehligen, zweifelhaften Hobbies von Meister Holczer die Dinger in die Pampa zu pfeffern - er hatte ausnahmsweise mal recht) * ans Rad gehoeren nur grosse Rahmenpumpen * Schnellspannerhebel ausschliesslich links. Hinten auf 10.30 Uhr, vorne auf 3 Uhr. |
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