Zitat:
Zitat von Osso
(Beitrag 39528)
Da vergleichst Du nur zwei verschiedene Sachen. Vergleichbar wäre gewesen, wenn Du von ganz alleine, vor der Ankündigung zur Professorin gegangen wärst. Dort dann deinen unbedingten Willen ein solches Auslandsstudium durchzuführen bekundest und Ihr im gleichen Atemzug auch vermittelst, daß Du bereits dafür gespart hast.
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Warum? Er hat ne Chance bekommen und sie genutzt. 47 von 50 haben sie nicht genutzt. Finanzielle Voraussetzungen sind natürlich ein Grund für ne Absage. Heute wird ein Auslandssemester vermutlich nicht durch BaFöG gefördert, als ich studiert hab schon. Trotzdem kenn ich nur einen, der im Ausland war. Meist in Bonn / Trier / Pusemuckel aufgewachsen, dort zur Schule gegangen, studiert, Referendarzeit gemacht. Und wundern sich dann, daß sie sich mit nem durchschnittlichen Abschluß nicht aus der Masse herausheben. Am Ende der Referendarzeit konnte man für 3-6 Monate ins Ausland gehen, hatte vorher für 2 Jahre die Möglichkeit zum Ansparen, was ich durch Nebentätigkeit beim RA getan hab und dadurch noch praktisch was gelernt hab. Kein einziger aus unserer 26-köpfigen Arbeitsgemeinschaft außer mir ist ins Ausland gegangen. Ich war 3 Monate in Wellington/NZ. Da wußte ich gleich, was ich in den Vorstellungsgesprächen erzählen konnte. Das waren Erfahrungen, über die die Arbeitgeber nicht verfügten, waren die richtig interessiert dran. Und das Beste: Nahezu alle Ausbilder haben mir abgeraten: Was macht das für'n Eindruck, nur Urlaub machen! oder Lernen Sie für's Examen, das bringt mehr. In meinem späteren Job war das Englisch, das ich dort nach 9 Jahren Schulenglisch gelernt habe, nur der Grundstock für die Kenntnisse, die notwendig waren, um in meinem späteren Job bestehen zu können.
Hilfe durch AA u.a. ist sicher notwendig, bringt aber m.E. nur dann was, wenn der Betreffende selber will. Und daß müßte er irgendwie dokumentieren. Mit Knete-Beitrag geht ja schlecht, hat er / sie nicht. Mit Sozialdienst? Nur mal so ne Idee, aber irgendwie muß der Betroffene für die Hilfe "bezahlen", um den Wert zu verinnerlichen. Jurastudenten (und ich auch) besuchen die freien Vorlesungen recht schleppend. Beim Repititor, der die ganzen Sachen privat lehrt, sind alle immer da und aufmerksam. Weil sie dafür als Studenten zahlen. Mag sein, daß sich das heute geändert hat. Ist jedenfalls z.T. mein Eindruck, aber das Prinzip ist wohl klar geworden.
Knicken können wir, daß das aufhört. Nicht mal nach der Lebensarbeitszeit. Mein Vater (75) hat im Beruf noch auf PC verzichten können. Jetzt hat er ein altes Teil von mir und geht demnächst damit ins Internet um nicht abgekoppelt zu sein. Seine Kumpels, die 68-jährigen Jungspunde, verabreden sich nämlich per Email. Diese Entwicklung wird mit Sicherheit nicht langsamer, sinnvoll oder nicht.
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