Zitat:
Zitat von TriVet
(Beitrag 1674333)
"Umfassend berücksichtigt" finde ich erstmal ok, wir haben uns nunmal mit den USA verbündet, da gilt es wie in sonstigen beziehungen auch, das gesunde Mittelmass zu finden.
Solange nicht "umfassend bevormundet" (vermutlich deine interpretation/befüchtung) daraus wird, passt das für mich.
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Nein, nein, natürlich nicht bevormundet. Die deutsche Aussenministerin beschreibt die Beziehungen zu den USA ja als: "Jetzt ist der Moment da, in dem wir sie schaffen müssen: eine gemeinsame Führungspartnerschaft." Das verpflichtet, eine gemeinsame Führung. Wozu und Führung von welchen Ländern? ("Die EU muss ein stärkerer sicherheitspolitischer Akteur werden, ihre Rüstungsindustrien müssen stärker miteinander verbunden werden, und sie muss in der Lage sein, militärische Missionen durchzuführen, um Regionen in ihrer Nachbarschaft zu stabilisieren.")
Dieser Artikel vom SPW beschreibt übrigens sehr gut die Diskussionen in den USA um die China-Politik, welche Deutschland nach Ansicht der Aussenministerin übernehmen soll.
kollektive-gegenmachtbildung-us-chinapolitik-unter-praesident-biden
Zitat:
"Trotz unterschiedlicher Präferenzen hat sich in der amerikanischen Chinapolitik eine »Koalition für Konfrontation« etabliert. Weithin herrscht Einigkeit, dass die Politik des Engagements gescheitert sei. Daher bestehen keine Anreize für ein Verhalten, das als nachgiebig gegenüber China interpretiert werden könnte. Dieses politische Kalkül dürfte auch eine Rolle bei der Entscheidung der Biden-Administration gespielt haben, an den Zollsanktionen gegenüber China festzuhalten. Noch im Präsidentschaftswahlkampf 2020 hatte Biden sie wegen der Kosten für amerikanische Verbraucher und Firmen scharf kritisiert. Vermutlich wäre eine »Beschwichtigungspolitik« von chinesischer Seite notwendig, um die verhärteten Positionen im amerikanischen Diskurs aufzuweichen. Solange Pekings Politik aber amerikanische Bedrohungswahrnehmungen nährt, dürfte sich am Kurs der amerikanischen Chinapolitik wenig ändern. Sie wird dann wohl weiter in die Richtung einer strategischen und institutionellen Restrukturierung der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik auf den Weltkonflikt mit China steuern. Für das amerikanische Militär ist China zur erstrangigen Bedrohung geworden, auf die militärische Fähigkeiten ausgerichtet werden. Die CIA reorganisiert ihre Tätigkeit mit Blick auf China, indem sie ihre Ressourcen in einem China Mission Center bündelt. Der Kongress verlangt im jüngsten Autorisierungsgesetz für die Verteidigungsausgaben, dass die Administration eine »grand strategy with respect to China« vorlegt."
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